Online Handel

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Ich selbst arbeite im Autohaus in der Kundenberatung, da haben wir EXAKT mit den gleichen Problemen zu kämpfen...
In Autohäusern habe ich EXAKT mit den gleichen Probleme zu kämpfen. 3 mal in Folge waren die nicht in der Lage einen Ölwechsel ordnungsgemäß lt. Vorgabe zu erledigen.
 
Ich bin bekennender Online käufer.
Sehe für mich einfach keinen Vorteil eines Örtlichenfahrradhändlers, klingt böse, ist aber so.
Was soll an einem Rad schon gross sein? das meiste lässt sich schneller Lösen als Termin abmachen, rad bringen, rad holen. :ka:
Und das ist ja wirklich keine Raketentechnik!
Sollte ich aber mal in die verlegenheit kommen einen Radladen zu benötighen, wird selbstversändlich die Dienstleistung auch ohne Murren bezahlt!

Das mit dem nicht reparieren von nicht beim Händler gekauften Rädern verstehe ich allerdings nicht.

Fahre selbst ein direkt importiertes Auto (gebraucht gekauft) und noch nie war es bei irgend einer Werkstatt ein Thema oder gar Problem!
Mir wurde gahr schon 2 mal mit dem Motorrad in einer Autowerkstatt kurzfristig geholfen!
Auch wenn jetz einige wieder schreien das es nicht vergleichbar ist weil ja die Radbranche sooo viel anders ist.
Für mich als "potenzieller" Kunde ist es absolut das gleiche.
 
Finde das auch eine steile These das man mit guten Service Versandräder Käufer zurück gewinnen kann

Warum soll ich mir das teure Händlerbike kaufen wenn ich trotzdem den Service beim Händler zum gleichen Preis bekomme?

Und warum soll ich mit ein teures Händlerbike kaufen, wenn ich bei einem anderen Händler genauso benachteiligt werde, bloß weil das Rad in einer anderen Stadt gekauft wurde.

Muss man dich mal vorstellen.
Ein Haushalt, zwei Räder von Speci. Das eine Rad vor Ort gekauft, das andere bei einem weiter entfernten Händler. Und zwar aus dem Grund, weil die Größe vor Ort ausverkauft war.

Räder im Bereich 8/9k€

Das eine wird zur Wartung angenommen, das andere nicht.

Das waren die letzten e-Bikes die beide dort gekauft haben. Naja, noch juckt es den Händler nicht.
 
Ich bin bekennender Online käufer.
Sehe für mich einfach keinen Vorteil eines Örtlichenfahrradhändlers, klingt böse, ist aber so.
Was soll an einem Rad schon gross sein? das meiste lässt sich schneller Lösen als Termin abmachen, rad bringen, rad holen. :ka:
Und das ist ja wirklich keine Raketentechnik!
Sollte ich aber mal in die verlegenheit kommen einen Radladen zu benötighen, wird selbstversändlich die Dienstleistung auch ohne Murren bezahlt!

Das mit dem nicht reparieren von nicht beim Händler gekauften Rädern verstehe ich allerdings nicht.

Fahre selbst ein direkt importiertes Auto (gebraucht gekauft) und noch nie war es bei irgend einer Werkstatt ein Thema oder gar Problem!
Mir wurde gahr schon 2 mal mit dem Motorrad in einer Autowerkstatt kurzfristig geholfen!
Auch wenn jetz einige wieder schreien das es nicht vergleichbar ist weil ja die Radbranche sooo viel anders ist.
Für mich als "potenzieller" Kunde ist es absolut das gleiche.
Ich finde auch, dass da verhärtete Fronten im Spiel sind. Bei dem Händler bei uns im Ort kann ich immer was kaufen, wenn ich es brauche und er macht mir auch Jobs, die ich mir selber nicht zu traue. Beispielsweise habe ich schon öfter bei ihm von mir vormontierte Laufräder zentrieren lassen.
Er verlangt dafür 15 Euro pro Laufrad, was ich fair finde. Und das, egal wo ich die Teile dafür gekauft habe.
Wie oben geschrieben, habe ich vor ca. 1 Jahr es mal selbst geschafft ein Laufrad zu zentrieren, aber der Zeitaufwand war eher hoch und gelohnt hat es sich finanziell nicht, wenn ich 10 Euro pro Stunde rechne.
Beim hiesigen Autohändler hingegen, VW und Fiat, ist mir an meinem alten Golf mal die Lichtmaschinen Nachstellmutter komplett verreckt. Vor der Werkstatt. Es war abends um 19:05 und ich war auf dem Heimweg. Der Keilriemen riss. Ich konnte nicht weiterfahren. Ich ging rein und die Typen in der Werkstatt waren ziemlich arrogant und sagten, sie hätten so ein Teil nicht, ohne nachzusehen und ich solle ihnen am nächsten Tag das Auto bringen. Es hätte sie 10 Minuten gekostet, nach dem Teil zu sehen. Ein Teil, das VW von 1975 bis 1995 gleich verbaute. In allen Modellen.
Ich musste 5 km nach Hause laufen. Dort hatte ich die notwendigen Teile. Am nächsten Tag fuhr ich mit dem Bike zum Auto, lud es in das Auto und alles ging wieder. Und ich habe beschlossen, sollte mir wieder einmal ein Auto direkt vor dieser Werkstatt verrecken, werde ich eher Abschleppwagen und Taxi zahlen, als das Auto dieser miesen Bude zu überlassen.
Hätten sie mit geholfen, wäre dieser Händler die erste Anlaufstelle bei der Absicht eines Kaufs eines Autos gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mal ehrlich diese ganzen Anekdoten Geschichten sind ja schön und nett

Aber schon 1000 mal durch gekaut, ich glaube halt einen eher Preis orientiert kaufenden Online Käufer gewinnt man kaum wieder zurück selbst wenn man im Puderzucker in den Hintern bläst

Ich kaufe in der Regel ja auch online aber ich mache dafür auch an meinen Rädern alles komplett selber.

Und im Augenblick ist es halt gerade so, bei den einem Händler wo ich regelmäßig vorbeikomme ist immer eine Schlange vor dem Laden und selbst die Stammkunden müssen auf einen Werkstatt Termin warten
 
Aber schon 1000 mal durch gekaut, ich glaube halt einen eher Preis orientiert kaufenden Online Käufer gewinnt man kaum wieder zurück selbst wenn man im Puderzucker in den Hintern bläst
Der Grundirrtum fusst auf dem Glauben, dass Online gekaufte Bikes billiger wären. Dem ist aber nicht so. Die großen Marken achten sehr darauf, dass es kein Preisdumping gibt. Cube beispielsweise findest Du bei renommierten Online Shops mit Nachlässen von 10, maximal 20%. Das ist das, was mir auch ein echter Händler sofort als Nachlass angeboten hat, als ich mich für ein Bike interessierte. Das 24er meiner kleinen hatte er 2015 für 319 Euro angeboten. Da es sehr schön war und es ihr gefiel, habe ich es gekauft und er hat dann anstandslos 315 verlangt und mir noch ein paar Dinge geschenkt. Bei Bike Discount kostete das gleiche Bike 389 Euro.
 
Mal ehrlich diese ganzen Anekdoten Geschichten sind ja schön und nett

Aber schon 1000 mal durch gekaut, ich glaube halt einen eher Preis orientiert kaufenden Online Käufer gewinnt man kaum wieder zurück selbst wenn man im Puderzucker in den Hintern bläst

Ich kaufe in der Regel ja auch online aber ich mache dafür auch an meinen Rädern alles komplett selber.

Und im Augenblick ist es halt gerade so, bei den einem Händler wo ich regelmäßig vorbeikomme ist immer eine Schlange vor dem Laden und selbst die Stammkunden müssen auf einen Werkstatt Termin warten

Der größte Irrtum ist zu denken, dass nur deswegen Online gekauft wird weil billiger.

Vielleicht ist es aber die Auswahl und der Unwillen der Händler vor Ort nicht lagerndes zu beschaffen.

Im Grunde hat der Niedergang mit dem Brüggelmann Katalog angefangen...
 
Na ja, wenn ich hier in Kaufberatung reinschaue: zumindest bei Komplett Bikes ist die Tendenz schon bei vielen das sie bei ihren Versenderbikes das meiste Blink Blink am Rad bekommen

Bei speziellen Teilen ist die Auswahl vor Ort sicher sehr schwierig und nicht alle Händler so flexibel

Aber auch bei den Teilen wird ja vor allem auf den Preis geschaut. Gibt ja immer wieder genug empörte Threads weil eine Shimano Kette beim Händler halt 10 Euro mehr kostet
 
Und warum soll ich mit ein teures Händlerbike kaufen, wenn ich bei einem anderen Händler genauso benachteiligt werde, bloß weil das Rad in einer anderen Stadt gekauft wurde.

Muss man dich mal vorstellen.
Ein Haushalt, zwei Räder von Speci. Das eine Rad vor Ort gekauft, das andere bei einem weiter entfernten Händler. Und zwar aus dem Grund, weil die Größe vor Ort ausverkauft war.

Räder im Bereich 8/9k€

Das eine wird zur Wartung angenommen, das andere nicht.

Das waren die letzten e-Bikes die beide dort gekauft haben. Naja, noch juckt es den Händler nicht.

Es gibt auch immer mehr Menschen, die während ihres Lebens mehrfach umziehen. Ich habe in den letzten Jahren in Hamburg, Brüssel, Halifax (Kanada), Bayern, und Genf gelebt. Soll ich mir dann jedesmal alle Räder neukaufen, nur um in eine Werkstatt gehen zu können? Das mag auf dem Dorf, wo eh niemand hinzieht, funktionieren, aber in Großstädten?
 
Also sorry, aber diese Aussage trieft ja regelrecht vor Arroganz.
Das klingt ja so als wären Radl vom Versender für Geizhälse die nur Baumarktqualität fahren.
Oder ist es ein Versuch die teils absurden Preise für Händler- und Boutiquebikes zu rechtfertigen nur weil ein toller Name auf den Rahmen geklebt würde?
Entschuldigung angenommen. Allerdings könntest du dir das nächste mal das harte Urteil sparen - dann musst du dich auch nicht entschuldigen.

Nicht Arroganz, sondern ein Missverständnis. Ich meine den Beitagsteil so: Versandräder sind einerseits was für Anspruchslose und fangen nunmal die reinen Onlinekäufer ein, die mit Fahrrädern eigentlich nicht viel am Hut haben. Diese Käufer werden mit ihrem knalligen Canyon genauso glücklich wie mit einem Bulls - es steht eh hautpsächlich rum und die Schaltung hakt inzwischen. Andererseits sind Versandräder gut für Leute, die sich schon ausreichend auskennen und zumindest mittelschwere Schrauberarbeiten selbst erledigen können. Diese bekommen unschlagbare Preis/Leistung, weil sie keinen lokalen Händler mit Ladenpacht und Personalkosten bezahlen/unterstützen.

Soviel dazu, wer mit einem Versandrad glücklich werden kann und dann eben auch nicht genervt beim Händler aufschlägt. Darüberhinaus muss man sich als Käufer natürlich bewusst sein, dass der Kauf beim Versender das Händler- und Werkstattnetz schwächt. Vom Teileverkauf ("im Laden viel zu teuer!") und der Werkstatt alleine können die Läden nicht leben. Sterben sie aus, dann wird es öfters mal eng - es hat doch fast jeder schonmal spontan auf größerer Tour oder am Trailpark eine Kette, Speichen, Bremsbeläge oder einen Schlauch nachgekauft. Solche Notlagen müsste man ohne Händlernetz damit verhindern, dass man immer einen dicken Karton von BikeComponents mit Ersatzteilen mitschleppt. :D
 
Meiner bescheidenen Beobachtung nach kaufen weniger als man denkt aus einer Geiz-ist-geil-Mentalität online. Und hier muss man erstmal unterscheiden zwischen Onlinehandel (mit Fachhandelsbikes) und Versender (wie Canyon oder YT usw.).

Bei den meisten die ich kenne, ist es eher die schiere Notwendigkeit online zu bestellen, um unseren Sport ausüben zu können, da es keinen LBS gibt, oder aber dieser nicht fähig/Willens ist. Klar, gilt das nicht für alle LBS. Genauso, wie es unter den Kunden auch welche gibt, die man lieber nicht in seinem Laden hat. Aber solche Extreme gibt es auf beiden Seiten (LBS/Kunde) und sind sicher nicht repräsentativ für die Masse.

Ich habe vor zwei Wochen meiner Frau ein neues Santa gekauft, und zwar online. Der Preis war dabei nicht der Antreiber. Zum einen gibt es hier umzu keinen Shop mit Santa, zum anderen waren die drei Läden, die ich weiter weg angerufen habe, nicht kooperativ. Der erste hat nie zurückgerufen, der zweite hat es in der Größe nicht da und wollte auch keins besorgen (liegen bei Santa zum Abruf auf Lager...), der dritte wollte keine Probefahrt ermöglichen (nur Sitzprobe). Was bleibt mir noch, ausser online zu bestellen? Die gleiche Geschichte spielte sich parallel bei meinem Kumpel mit Conway und einem E-Bike ab...

Vor zwei Jahren wollte ich in Hannover ein Liteville kaufen. Ich war im Laden, wusste schon was ich wollte (habe also keine stundenlange Beratung in Anspruch genommen...) und habe nach der Lieferzeit gefragt. Wenn es verfügbar ist, würde ich es nehmen. Das war also schon eine halbe Kaufzusage. Der Verkäufer wollte sich melden, wenn er bei Liteville jemanden erreicht hat. Nun, das war vor zwei Jahren.... bis heute hat mich keiner zurückgerufen. Anscheinend ist es zu viel verlangt, Kunden die 6K EUR ausgeben wollen, wenigstens anzurufen.

Und die Nummer mit: "Haben sie das Rad bei uns gekauft?" habe ich auch oft erlebt. Wie weiter oben schon erwähnt, scheint es in manchen Händlerköpfen nicht vorzukommen, dass man im Leben auch mal umzieht. Was ist deren Erwartungshaltung? Dass ich mich erstmal in den Shop als Kunde neu "einkaufe"?

Auch (Ersatz-)Teile werden meistens nur widerwillig bestellt. Braucht man einen Sattel, der nicht zufällig im Laden ist, fängt das Drama schon an. Erst wird einem zum vorhanden Sattel geraten (alles andere macht ja Arbeit), und wenn der Kunde dann doch störrisch auf seinem Wunsch beharrt, wird die Bestellung aufgenommen. Aber was passiert in der Regel? Bestenfalls werden solche Bestellungen seitens des Händlers
einmal pro Woche an seinen Großhändler weitergeleitet, ein paar Tage später trudelt eine riesen Kiste ein, um die sich keiner kümmert. Statt des versprochenen Anrufs wenn das Teil da ist, fragt man dann selber mal in der dritten Woche höflich nach. Ach ja, da ist was gekommen, aber man hätte noch keine Zeit gehabt alles zu sortieren. Onlinehandel? Heute bestellt, nach 48H geliefert.

Und zum Thema Werkstatt/Service: Bei allem Verständnis für hohe Nachfrage, viel los usw. ist es in meinen Augen ein Armutszeugnis was manche Händler sich hier rausnehmen (und die blöden Kunden mangels Alternative mitmachen). Für kurzfristige Notfälle -und die kommen immer (!) vor- plant man einfach pro Tag eine Stunde Kapazität ein, die nicht mit Termin belegt wird. Diese Stunde Reserve füllt sich von alleine mit Arbeit (=Umsatz), rettet aber vielen Kunden den Tag und sorgt dafür, dass solche Kunden auch wiederkommen. Wer mir bei einem platten Reifen (beispielsweise) einen Termin in drei Wochen anbieten will, hat den Schuss nicht gehört. So funktioniert das übrigens auch in anderen Branchen; selbst der Hausarzt verplant nicht seinen Tag komplett, sondern hält freie Termine vor für akute Erkrankungen. Völlig egal, ob ich schon mal bei ihm war oder nicht.

All das sind Gründe (und ich bin mir sicher es gibt noch viele mehr), die die Kunden in den Onlinehandel drängen. Und keiner davon hat was mit Geiz zu tun. Ich persönlich bin bereit für guten Service Geld zu bezahlen. Ich habe aber keine Lust, mich als Kunde vera*schen zu lassen und/oder darum zu betteln, dass man mir ein Rad verkauft...

Und noch was: Ich persönlich bin froh, dass es auch Versenderbikes gibt. Ich fahre zwar keins aus der Riege, aber ich bin mir sicher, dass die Versender einen Anteil an der Preisfindung am Markt haben (Vergleich Ausstattung/Kaufpreis). Ohne große Versendermarken würden einige Fachhandelsmarken bestimmt noch mehr als eh schon an der Preisschraube drehen.

Just my 2 cents.
 
selbst der Hausarzt verplant nicht seinen Tag komplett, sondern hält freie Termine vor für akute Erkrankungen. Völlig egal, ob ich schon mal bei ihm war oder nicht.
So nach dem Motto:

Patient im Krankenhaus: "Ich habe mir mein Bein gebrochen. Können Sie mir helfen?"
Am Emfpang: "Wir behandeln nur Patienten, die bei uns entbunden wurden."
 
So nach dem Motto:

Patient im Krankenhaus: "Ich habe mir mein Bein gebrochen. Können Sie mir helfen?"
Am Emfpang: "Wir behandeln nur Patienten, die bei uns entbunden wurden."
Also, ich suche hier ja wirklich keine Feinde. Aber wenn dir ein Vergleich gelingt zwischen der Ablehnung eines Reparaturauftrages für ein möglichst billig gekauftes Sportrad. Und der Kapazitätsplanung in einer Notaufnahme, in der das medizinische Personal sich im Dreischichtbetrieb teilweise 24-Stunden Schichten um die Ohren schlägt. Damit keiner sterben muss. Dann gebe ich dir den Rat: Denk doch noch mal in Ruhe darüber nach.

Das geht auch an @Albschrat . Die Werkstatt ist oft eine unrentable Dienstleistung des Händlers - reiner Service mit begrenzter Kapazität, und es geht hier immer nur um kaputte Fahrräder. Im Notfall kann jeder hier in einem halben Tag mit 300 Euro ein gut fahrbares Rad auftreiben. Der Vergleich mit einem medizinischen Notfall vergleicht "Äpfel mit Schaltjahren".
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, ich suche hier ja wirklich keine Feinde. Aber wenn dir ein Vergleich gelingt zwischen der Ablehnung eines Reparaturauftrages für ein möglichst billig gekauftes Sportrad. Und der Kapazitätsplanung in einer Notaufnahme, in der das medizinische Personal sich im Dreischichtbetrieb teilweise 24-Stunden Schichten um die Ohren schlägt. Damit keiner sterben muss. Dann gebe ich dir den Rat: Denk doch noch mal in Ruhe darüber nach.

Das geht auch an @Albschrat . Die Werkstatt ist oft eine unrentable Dienstleistung des Händlers - reiner Service mit begrenzter Kapazität, und es geht hier immer nur um kaputte Fahrräder. Im Notfall kann jeder hier in einem halben Tag mit 300 Euro ein gut fahrbares Rad auftreiben. Der Vergleich mit einem medizinischen Notfall vergleicht "Äpfel mit Schaltjahren".

Du redest von Äpfel und Birnen, baust aber selber Vergleiche, die nichts mit der Realität gemein haben um Deine Argumentation zu rechtfertigen. Hier hat niemand von einem "möglichst billig gekauften Sportrad" was gesagt, und ich habe die Kapazitätsplanung auch nicht mit einer Notaufnahme gleichgesetzt. Und schon gar nicht habe ich dabei einen wertenden Vergleich angesetzt.
Die Kapazitätsplanung einer Arztpraxis, einer Autowerkstatt, einer Fahrradwerkstatt sind eben schon vergleichbar, weil die Anforderungen (planbare Arbeiten wie Kundendienst oder Vorsorgeuntersuchung vs. Notfall) nahezu identisch sind. Dass ein Arzt (oder meinetwegen auch die ganze Notaufnahme) selbstverständlich wichtiger sind als ein Radladen, hat niemand in Abrede gestellt oder relativiert.

Ich habe oben von Beispielen gesprochen, die nichts mit einem möglichst billig gekauften Rad zu tun haben. Der Reflex im Handel ist aber fast immer identisch: der böse Kunde kauft nur deswegen online, weil er geizig ist. Dass der Kunde meistens nur deswegen online kauft, weil der Handel unfähig ist, will sich natürlich keiner eingestehen. Wo sonst kommt dieser Beißreflex her?
 
Meine Erfahrungen mit Fahrradläden sind ähnlich. Überwiegend unmotiviert und unflexibel. Ein paar sind aber noch Geschäftsleute und machen das Beste aus der Situation. Deswegen überleben sie auch. Bei Sonderwünschen des Kunden liegt es oft am Mindermengenaufschlag, den sie zahlen müssen. Außerdem wollen die Händler möglichst Sachen aus dem Laden verkaufen und keine Ladenhüter ausstellen.
Allergisch reagieren aber fast alle auf Versenderbikes. Egal ob Canyon, Amazon, Rose, usw. Einerseits verständlich, Kunde kauft günstig im Net und bei Problemen soll der Händler aushelfen. Er selbst bleibt auf seinen Rädern sitzen. Einer hat es mir mal direkt gesagt; ,,in meine Werkstatt kommt nichts aus dem Internet oder Baumarkt/Discounter. Die sollen das da reparieren lassen wo sie es gekauft haben." Verständlich, aber den Kunden auf diese Art zum Kauf beim Händler zu drängen? Wie sieht das eigentlich mit Cube Rädern von H&S aus, merkt der Händler das eigentlich?
 
Ich frage mich auch, wie die Einstellung ist gegenüber Leuten die Räder gebraucht gekauft haben. Nicht jeder kann sich ein Neurad leisten. Und manche eben auch nur ein Rad aus dem Baumarkt. Klar, an den Dingern sind oft exotische China-Bauteile die man gar nicht "korrigieren" kann. Aber die Leute deswegen wegschicken … die kommen ja nicht wieder, wenn denen das Geld fehlt 900 EUR in ein Bike zu investieren.

Auf der anderen Seite sehe ich Ketten wie Fahrrad XXL, die nehmen jedes x-beliebige Rad an. Da sitzt jemand mit BWL Kenntnissen in der oberen Etage und sieht die 200 x 29 EUR mtl. und weiß unten in der Werkstatt wird das jemand anpacken.
Naja, wenn der kleine Einzelhändler sich dadurch im Recht und seinen Stolz verteidigt sieht, dann soll er es machen.
Ich wohne in Köln. Ich habe schon 5 Rad-Werkstätten durch. Sicherlich bleiben noch über 20 die ich testen kann.
 
Verständlich, aber den Kunden auf diese Art zum Kauf beim Händler zu drängen? Wie sieht das eigentlich mit Cube Rädern von H&S aus, merkt der Händler das eigentlich?
Ich denke, es ist nie gut, Kunden zu irgendetwas zu drängen. Ich arbeite selbst im Kundendienst und unser Superchef in der Firma wurde nie müde zu predigen, dass der Kunde recht hat. Er ist vor 2 Jahren im hohen Alter von uns gegangen und seine Kinder haben den Laden übernommen, die den Laden in gleichen Sinne weiterführen.
Manchmal denkt man, er hätte übertrieben, wenn so mancher Kunde mit rotem Kopf am anderen Ende der Telefonleitung sitzt. Aber eigentlich hat er immer noch recht. Denn wenn Kunden unverschämt werden, kann man sie sachlich wieder auf die richtige Bahn bringen und unsere Kunden haben auch einiges ausgegeben. Und, vor allem, wenn ich Kunden beleidigte und belehre, kommen sie nicht mehr, und eines darf man nie vergessen: Wenn einer mein Geld zahlt, ist das der Kunde. Leute, die Kunden dumm anmachen oder ihnen erzählen, sie würden ihnen prinzipiell nichts verkaufen, weil sie ihr Bike anderswo gekauft hätten sind deshalb vor allem eines: Unprofessionell.
Der richtige Weg ist: akzeptable Regeln aufstellen. D. h. zum Beispiel, der Service kann kostenpflichtig sein. Wenn dann ein Kunde besonders zufrieden ist und freundlich, ist das eine optimale Chance vielleicht ein Auge zuzudrücken und ihn vielleicht nichts für das Reifen Aufpumpen zahlen zu lassen. Dann ist er glücklich, kommt vielleicht selbst wieder und macht gute Mundpropaganda.
Was Cube betrifft habe ich beobachtet, dass die Bikes von H & S nicht billiger sind. Cube erlaubt seinen Händlern einen maximalen Rabatt. Und denn hat auch H&S bis jetzt noch nie überschritten. Nur Rahmen und Teile findet man nach Jahren mal wirklich günstig. So habe ich für mich einen Stereo Super HPC Carbon Rahmen gefunden mit 56% Rabatt, der gleiche für meine Frau hatte sogar 64% Rabatt. Daraus habe ich nach meinen Vorstellungen zwei ziemlich identische 29er Fullies aufgebaut. Das waren aber, wie gesagt, Teile und diese habe ich 2017 gekauft und es sind die 2015er Modelle (die einwandfrei passen und um einiges leichter als so manche neue Bikes sind...).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke, es ist nie gut, Kunden zu irgendetwas zu drängen. Ich arbeite selbst im Kundendienst und unser Superchef in der Firma wurde nie müde zu predigen, dass der Kunde recht hat. Er ist vor 2 Jahren im hohen Alter von uns gegangen und seine Kinder haben den Laden übernommen, die den Laden in gleichen Sinne weiterführen.
Manchmal denkt man, er hätte übertrieben, wenn so mancher Kunde mit rotem Kopf am anderen Ende der Telefonleitung sitzt. Aber eigentlich hat er immer noch recht. Denn wenn Kunden unverschämt werden, kann man sie sachlich wieder auf die richtige Bahn bringen und unsere Kunden haben auch einiges ausgegeben. Und, vor allem, wenn ich Kunden beleidigte und belehre, kommen sie nicht mehr, und eines darf man nie vergessen: Wenn einer mein Geld zahlt, ist das der Kunde. Leute, die Kunden dumm anmachen oder ihnen erzählen, sie würden ihnen prinzipiell nichts verkaufen, weil sie ihr Bike anderswo gekauft hätten sind deshalb vor allem eines: Unprofessionell.
Der richtige Weg ist: akzeptable Regeln aufstellen. D. h. zum Beispiel, der Service kann kostenpflichtig sein. Wenn dann ein Kunde besonders zufrieden ist und freundlich, ist das eine optimale Chance vielleicht ein Auge zuzudrücken und ihn vielleicht nichts für das Reifen Aufpumpen zahlen zu lassen. Dann ist er glücklich, kommt vielleicht selbst wieder und macht gute Mundpropaganda.
Was Cube betrifft habe ich beobachtet, dass die Bikes von H & S nicht billiger sind. Cube erlaubt seinen Händlern einen maximalen Rabatt. Und denn hat auch H&S bis jetzt noch nie überschritten. Nur Rahmen und Teile findet man nach Jahren mal wirklich günstig. So habe ich für mich einen Stereo Super HPC Carbon Rahmen gefunden mit 56% Rabatt, der gleiche für meine Frau hatte sogar 64% Rabatt. Daraus habe ich nach meinen Vorstellungen zwei ziemlich identische 29er Fullies aufgebaut. Das waren aber, wie gesagt, Teile und diese habe ich 2017 gekauft und es sind die 2015er Modelle (die einwandfrei passen und um einiges leichter als so manche neue Bikes sind...).
Hmmm, alles richtig. Trotzdem denke ich immer noch, beim Radhändler gibt es eine besondere Bedingung. Die Werkstatt ist reiner Service, macht selten Gewinn, lässt sich nicht einfach erweiterten und ist im Sommer immer hoffnungslos überlastet. Hier muss der Radladen also die beste Strategie finden, die Werkstatt als Service anzubieten - und zur lebensnotwendigen Unterstützung seiner Radverkäufe einzusetzen.
Ich als Händler würde eine starke Verpflichtung fühlen, bestehenden Kunden (=Radkäufern) diesen Service zuverlässig zu liefern. In der Hochsaison ist dann vielleicht gar nicht mehr zu leisten mit der bestehenden Werkstatt & Personal. Ich würde wahrscheinlich Leistungen für Versenderräder deutlich teurer anbieten - anstatt in der Mischkalkulation die Neuräder noch teurer machen zu müssen (irgendwoher muss das Geld für die quersubventionierte Werkstatt ja kommen).

Mit dem Kundenfokus hat du trotzdem Recht. Ich denke auch, das man durch klare Regeln plus Entgegenkommen am besten neue Kunden gewinnen kann.
 
Mahlzeit!

Einst, also früher, war ich der Meinung "Ich bin Radfahrer, reparieren sollen die Werkstätten" Und gekauft hab ich da natürlich auch meine Fahrräder.
Und was ist passiert?
Fehlberatungen, wochenlange Wartezeiten auf Teile und Reparatur, ungenügende Reparaturen, nicht ausgeführte Reparaturen. Komische Sprüche gabs obendrein.
Beim letzten im Laden gekauften Bike war es so schlimm dass ich nach wochenlangem Werkstattaufenthalten ( in der Regel 4-6 Wochen ), dann noch selbst den Pfusch richten durfte, dazu musste ich mir natürlich jedesmal Werkzeug zulegen. Jetzt hab ich keinen Bock mehr auf diese Läden.
Wenn ich mit dem Bike aus dem Fahrradladen komme, will ich los fahren und glücklich sein und nicht erst noch eine Durchsicht machen müssen.

Das letzte Rad, welches ich mir zugelegt habe, war das teuerste meines bisherigen Lebens, also nix billig geschossen. Und deshalb Versenderbike, weil die Läden in der Umgebung nicht in der Lage waren, sowas zu besorgen, nicht wollten, bzw. weiß ich nicht, weil ich keinen Fuß mehr in verschiedene Läden setze. (Vielleicht bin ich auch ein schwieriger Kunde.)

Ich hätte auch eine 2h Autofahrt (+der übliche Stau) auf die andere Seite von Hamburg machen können, da hatte laut Webside angeblich ein Radladen die Marke im Programm, hab ich mir aber geklemmt, war mir zu weit.

meine 2ct.


PS:
Meine Schaltung kann ich allerdings auch selbst einstellen.

Zum Schluß noch:
Ich hab allerdings auch schon von Läden gehört, wo der Kundensevice funktionieren soll, die sind nur nicht in der Nähe.
 
Die Werkstatt ist reiner Service, macht selten Gewinn, lässt sich nicht einfach erweiterten und ist im Sommer immer hoffnungslos überlastet.
Da liegt aber eines der Hauptprobleme: Werkstatt als notwendiges Übel, statt als Verdienstquelle. Mit den von mir genannten "Regeln", die ich absichtlich relativ undefiniert gelassen habe, kann ich mir z. B. auch Preise für Kunden, die woanders ihr Bike gekauft haben, vorstellen. Diese sind dann froh, weil ich ihnen ein Problem gelöst habe und ich verdiene an ihnen Geld. Sicher wird es Leute geben, die sich beschweren, aber die gibt es immer und es ist nicht sinnvoll, seine ganze Strategie an denen auszurichten, denen es nie recht ist.
Wichtig ist, klar zu kommunizieren. Wenn einer pampig daherkommt, kann ich ihm z. B. einen höheren Preis für den Job, den er von mir will nennen. Dann kann er selbst entscheiden, ob er das will. Es braucht einfach eine grundlegende Idee, die haben viele Händler nicht und je nach Laune schmeißen sie einen aus dem Laden, auch wenn man eigentlich bereit wäre, alles zu zahlen, oder sie grummeln und arbeiten umsonst.
 
Und die Werkstatt zum Autohaus dazu ist was, wenn kein Service? Die verdienen da auch Geld.
Wer mit seiner Radwerkstatt kein Geld verdient, ist schlichtweg unfähig. Und wer zwar Räder verkaufen will, aber keine dazugehörige Werkstatt ( bzw. diese als Übel betrachtet) kann ja genauso gut nen Onlinehandel aufmachen.
 
Und die Werkstatt zum Autohaus dazu ist was, wenn kein Service? Die verdienen da auch Geld.
Wer mit seiner Radwerkstatt kein Geld verdient, ist schlichtweg unfähig. Und wer zwar Räder verkaufen will, aber keine dazugehörige Werkstatt ( bzw. diese als Übel betrachtet) kann ja genauso gut nen Onlinehandel aufmachen.
Danke für diese Klärung. Das muss den Händlern endlich mal einer erklären. Wie können die nur alle so dumm und unfähig sein. Unglaublich!
 
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