Ozeanix - Auf der anderen Seite der Welt

01.01. 08:08 Farm in Patersonia, 440m

Mann mann... bin schon wieder am frühstücken und ihr hängt noch immer im alten Jahr rum. Die Erde dreht sich ganz schön langsam. Jetzt macht mal hin... sonst geht hier doch nix weiter!

Btw... am 01.01. um 11:11 beginnt die Durchquerung von Tasmanien auf dem "Tassietrail". Schluss mit der urlaubigen Warmduscherei auf dem Farm, 2017 macht ernst!
 
01.01. 18:00 Labyrinth in Poatina, 320m

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Neues Jahr, neue Tour.

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Am ersten Januar 2017 um exakt elf Uhr elf verlassen wir unser Weihnachtsdirndlsilvesterpartydomizil auf @Goldkettles Familienfarm und queren die agrarigen Ebenen bei Launceston nach Westen, hinüber zum "Tasmania Trail" (auf der Karte pink). Dieser will in den nächsten Tagen nach Süden verfolgt werden, bis ans Ende der Insel bei Hobart. Viele Singletracks erwarte ich nicht unterwegs. Der "Tassietrail" ist wohl eher eine Art zusammengestöpselte Bikepacking-Route über kleine Straßen und offroadige Pisten, kein purpose-built cycle trail wie in Neuseeland. Soll aber angeblich recht schön sein, also kann mans ja einfach mal machen. Um die ganze Angelegenheit etwas aufzupeppen, wollen wir unterwegs einen Abstecher zum Lake Oberon im "Southwest National Park" probieren (ungefähr beim gelben Kreuzerl). Weiss nicht genau warum, aber die Bilder sehen irgendwie hübsch aus. Wird logistisch etwas kompliziert, zwei Tage reinwandern, zwei Tage rauswandern, dazu noch ein Tag Anfahrt vom letzten Shop und dann wieder ein Tag raus. Die Gegend da unten scheint mir echt verdammt leer. Naja... mal sehen ob das hinhaut.

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Heut ists eher leicht... gute achtzig Kilo- und achthundert Höhenmeter durch die agrarigen Ebenen von Launceston. Nahe der Stadt teils mit recht üblem Verkehr, meistens aber wunderschön leer.

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Santa... dein Termin war gestern!

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Wasser...

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... und Gingerbeer. In "Poatina" am Fuß der Berge wird der erste Tag im neuen Jahr gepflegt beendet.

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Lustiger Zeltplatz Nr 101: Am angepflanzten Heckenlabyrinth des Dorfes Poatina. Morgen warten dann gleich mal schlappe eintausend Frühstückshöhenmeter hinauf zum "Great Lake" auf dem "Central Plateau". Selbiges hüllte sich heute noch in Wolken, morgen wirds hoffentlich sonnig.
 
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Jawohl, endlich gehts weiter, ich hab schon gedacht, Zorro und Zorrine lassen sich endgültig nieder :)

Nagut, bisserl chillen und Fettreserven auffüllen kann ja nix schaden bei dem bevorstehenden Pensum, wird wahrscheinlich früh genug hart genug...

Auch von mir alles Gute fürs Altern. Die Gesundheit und der Friede sei mit Euch.
 
02.01. 13:45 Miena am Great Lake auf der tasmanischen Seenplatte, 1100m

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Vom Sunrise-Labyrinth-Camp in Poatina strampeln wir nach dem üblichen Oatmeal-Frühstück knappe tausend Höhenmeter aus der Ebene in die Berge hinauf. Die tasmanischen Seen dort oben bilden die größte Seenplatte Australiens. Sind wohl ein paar Dutzend, einige riesengroß, andere eher tümpelig.

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Seat with a view... oder doch eher ein elektrischer Stuhl?

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Powernaps nach Kaffeepausen sind immer sehr gefragt.

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Ab durch die Mitte.

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Spooky.

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Spookier.

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Seen... und plattes Land... ergibt die Seenplatte.

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Manchmal folgen wir statt Auto- auch Wasserstraßen, mit denen die eizelnen Lakes verbunden scheinen. Hier oben werden fast zwei Gigawatt von Tasmaniens Energie erzeugt oder je nach Laufrichtung der Pumpstationen auch zwischengespeichert.

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Ist allers irgendwie verbunden und verpumpt.... sehr spacig.

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Follow the flow!

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Begegnungen mit der Polizei verlaufen genau wie in Neuseeland: Immer lustig... immer nett... immer ein freundliches Gespräch... aber nie folgenlos: Danach gehts grundsätzlich mit Helm weiter... ist eben so in Ozeanien.

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Weit.
 
02.01. 19:00 Bronte Lake auf der tasmanischen Seenplatte, 670m

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In Miena werden noch schnell ein paar gesunde und definitiv nicht-vegetarische Kalorien nachgefüllt, Hotel und Pub hier sind die einzigen weit und breit auf der Seenplatte, bis morgen Nachmittag kommt genau gar nix mehr.

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Dann strampeln wir weiter durch die unendlichen und unendlich einsamen Weiten der tasmanischen Seenplatte. Na gut... ganz so unendlich einsam sind sie dann doch nicht. Logging Roads durchziehen die Gegend in rauhen Mengen und ab und zu kommt auch ein Auto vorbei. Außerdem stören die allgegenwärtigen Stromleitungen ein wenig das "rauhe Abenteuerfeeling", aber selbiges ist auf dem "Tasmanian Trail" ja sowieso nicht erwünscht:

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"soft adventure experience" instead of "hardened wilderness seeker"?! Wo bin ich da nur hingeraten? :)

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Vorteil des tasmanischen "soft adventures"? Keine f*ucking sandflies!! Das Zelten ist definitiv von der gemütlicheren Sorte.

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Man kann einfach mal so zum abendlichen sauberschwimmen in den See hüpfen... ganz ohne einen Antifliegengeneralstabsplan für den Exit. In Neuseeland sieht das eher so aus: Handtuch zurecht legen... Klamotten zurecht legen... natürlich sortiert in der richtigen Reihenfolge... DEET-Chemiekeule für Gesicht und Hände sofort bei der Hand... eben so dass zwischen Lake-Exit und fully-protected-coverage maximal 30 Sekunden vergehen.

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Hier dagegen ists einfach nur relaxed. Keine Singletracks zwar bisher auf dem Tassietrail, aber halt relaxed... und schön.
 
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03.01. 14:00 Ouse, 80m

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Von Lake Bronte strampeln wir weiter über die Seenplatte, vorbei an versumpften Sümpfen...

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... und halbwegs toten Siedlungen mitten im Wald. Etwas gruslig diese Dinger... wer wohnt denn hier im Nirgendwo?

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Gerade als die Ewigkeitspisten auf der Seenplatte etwas langweilig zu werden drohen, ...

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...schwingt sich der Tassietrail auf einem halbwegs singletrackigen Karrenweg zu Tal.

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Macht Laune.

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Bisserl verbrutzelt zwar, aber immerhin fünfhundert Tiefenmeter runter.

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Und man sieht auch mal wieder ein bisserl weiter.

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In der Nähe der Ortschaft "Ouse" kehrt dann die Zivilisation langsam zurück.

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Weit ist er nimmer, der Burger!

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Aber ein Spookytree geht schon noch... ich steh drauf.

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White birds are watching you!

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Mir egal, Hauptsache Futter.
 
03.01. 18:30 Im Wald bei Ellendale, 230m

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@Goldkettle's Lieblingsbeschäftigung... dafür ist immer Zeit.

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Etwas verspätet verlassen wir Ouse und radeln weiter auf dem Tassietrail nach Süden.

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Repulse River.

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Tassietrail-Alley... gar nicht so unspaßig.

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Tassietrail-River... die Kiwis hätten jetzt hier ne freundliche Hängebrücke. Die Tasmarties haben... nix. Da muss man durch.

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Da muss man auch durch, der Trail fordert seine ersten Opfer: @Goldkettle's goldene Kette sah auch irgendwie schon mal gerader aus. Wohl zu viel Power im Frauenwadl?! So springt das Teil jedenfalls bei jeder Umdrehung vom Kettenblatt... da geht erst mal nix mehr. Aber ein Kettennieter ist natürlich im Gepäck, das Problem wird sich hoffentlich lösen lassen. Sonst heissts die nächsten zehn Kilometer durch den einsamen Wald schieben...
 
...das ist natürlich Mist/Pech... :eek: wo ist sie denn da hängengeblieben?

Ansonsten eine (für mich) komplett unbekannte Gegend - aber sie gefällt!:daumen:
 
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