Probleme Reba Rl 29" Boost 2018

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Hallo,

ich habe bereits in einigen anderen Threads über unsauberes Ansprechverhalten und Probleme mit der Gabel gelesen, aber es ist nun doch etwas spezieller. Zum Thema: ich habe mir ein gebrauchtes Rad geholt und nach einigen Ausfahrten festgestellt, dass die Reba sehr unsensibel und nur mit wesentlich niedrigerem Druck als angegeben überhaupt arbeitet. Ich wiege etwa 79kg und habe die Gabel nun auf etwa 70-75 Psi.

Wenn ich die Gabel einfedere, ohne auf dem Rad zu sitzen, ist in den ersten 5mm ein leichtes unsauberes Ruckeln zu verspüren, es fühlt sich an, als ob die Gabel Spiel hätte, hat sie aber nicht. Tatsächlich federn die Standrohre ein. Währen der Fahrt ist das nicht wirklich spürbar, weil diese 5mm durch den Sag schon einfedern. Im direkten Vergleich zu meiner vorigen Gabel (Reba Worldcup 26") spricht sie dennoch sehr unsensibel und starr an.

Auf Grund dieser Umstände habe ich gestern einen kompletten Service der Luftseite vorgenommen, da der Lockout ja funktioniert, und wahrscheinlich daher auch die Dämpfungsseite. Beim Ausbau musste ich festsellen, dass die Gabel nur 100mm freie Standrohre hatte, obwohl auf der Gabel hinten 110mm steht (stammt aus Canyon Lux 2019). Der Service wurde durchgeführt und dabei die oberen Dichtungen, sowie die Schaumstoffringe erneuert.

20210429_191248.jpg


Hier sieht man, dass unter dem silbernen Ring, der gewellte, offene Ring fehlte. Diesen habe ich aus dem Servicekit hinzugefügt. Irgendjemand hat scheinbar gepfuscht..... Weiterhin war der kegelförmige Pfropfen oben nicht ganz auf den darüber liegenden Dichtungsring gezogen. Soweit so gut....

Auf dem nächsten Bild ist der Dichtungsring zu sehen, über den der kegelförmige Pfropfen gezogen werden muss. Das graue Teil am oberen Rand wackelt! Meine Vermutung: dadurch kommt das anfängliche Ruckeln der Gabel zu Stande. Da es aber nur mit einer Niete am "Metallstab" angebracht ist, soll es leichtes Spiel haben?

Bild:
Inked20210429_192706_LI.jpg


Vielleicht bin ich von der Reba Worlcup und dem Dual Air System verwöhnt aber die Gabel arbeitet einfach nicht so, wie ich es mir wünsche, vor Allem dieses anfängliche "Wackeln, Ruckeln" nervt extrem.

P.S.: Nach dem Service und dem Wiedereinbau funktionierte die Gabel definitiv weicher und sprach sauberer an, vor Allem aber hatte sie plötzlich die versprochenen 110mm Federweg -.-

Vielen Dank schonmal für etwaige Antworten ;)

MfG
 
Moin, kann mir vielleicht jemand folgende Fragen beantworten:

Ist das anfängliche Spiel normal?
Muss der obere Dichtungspfropfen leichtes Spiel haben?
Wodurch kam der fehlende Federweg vor dem Service zu Stande?
Ist die Sensibilität der Gabel im Vergleich zu älteren dual air Systemen schlechter?

Merci ;)
 
Wodurch kam der fehlende Federweg vor dem Service zu Stande?
Ist die Sensibilität der Gabel im Vergleich zu älteren dual air Systemen schlechter?

Weil der obere Anschlagpufferkegel nicht richtig auf dem grauen Luftkolben saß. Dadurch stand der Luftkolben auch sehr wahrscheinlich immer über dem im Standrohr eingelassenen Bypass und die Negativkammer hatte mangels Angleichung zuwenig Druck. Das würde auch das schlechte Ansprechverhalten erklären.

Die Dual-Air konnte man definitiv besser auf gutes Anprechverhalten trimmen. Bei den SA-Rebas muss man tricksen, um die Wirkung der Negativkammer zu erhöhen.
 
Weil der obere Anschlagpufferkegel nicht richtig auf dem grauen Luftkolben saß. Dadurch stand der Luftkolben auch sehr wahrscheinlich immer über dem im Standrohr eingelassenen Bypass und die Negativkammer hatte mangels Angleichung zuwenig Druck. Das würde auch das schlechte Ansprechverhalten erklären.

Die Dual-Air konnte man definitiv besser auf gutes Anprechverhalten trimmen. Bei den SA-Rebas muss man tricksen, um die Wirkung der Negativkammer zu erhöhen.
Super, das dachte ich mir auch und danke! Wie kann man tricksen?
 
Mit meiner 120mm RL-A6, die erst unter 80-90psi halbwegs fahrbar wurde (trotz 100kg und natürlich entsprechendem Durchrauschen bereits beim Bremsen) habe ich folgenden, ganz simplen Trick angewandt:
Die Gabel auf 170psi aufpumpen (evtl. paarmal bisschen einfedern um die Negativkammer anzugleichen, aber der Bypass sitzt im Prinzip genau auf der "Nullstellung"). Mit noch angeschlossener Pumpe dann mit vollem Körpergewicht 1-2cm runterdrücken und währenddessen an der Pumpe auf 110psi ablassen. Die Gabel sollte dann unbelastet etwa bei der 5%-Sag-Markierung stehen, also mindestens 5-6mm Federweg gehen verloren. Angesichts der enormen Verbesserung des Ansprechverhaltens war das kein allzu großes Opfer für mich.

Falls man die Kammern irgendwann wieder angleichen möchte, klemmt man den Reifen mit den Füßen und zieht am Lenker kräftig nach oben. Im normalen Fahrbetrieb, auch bei Sprüngen und kleineren Stürzen, ist bei mir noch keine Belastung aufgetreten, die die Kammern ungewollt angeglichen hat.

p.s.
Bei Mtbr hatte ich von jemanden gelesen, der von seiner Reba recht angetan war, nachdem er den Anschlagpufferkegel, der einen Großteil der Negativkammer einnimmt, durch ein paar dicke O-Ringe ersetzt hat bzw. anschließend den Kegel bearbeitet hat (Ziel: gleiche Länge, aber geringeres Gummivolumen). Werde ich beim nächsten Service mal interessehalber ausprobieren.
 
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