Radon-Gründer Chris Stahl im Interview: “Wenn man selber emotional wird, ist man direkt unprofessionell.”

Vom Verkauf von Hi-Fi-Anlagen und Katalog-Rädern am Wochenende bis zum Geschäftsführer eines der führenden deutschen Fahrrad-Konzerne: Das ist Chris Stahl. Und 30 Jahre deutsche Fahrradgeschichte hat er nebenbei auch noch mitbekommen. Wir haben uns mit ihm über seine bescheidenen Anfänge, die aktuelle Lage der Marke Radon und seine Zukunftspläne und -visionen unterhalten – und überraschend offene Antworten erhalten.


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Manchmal, aber nur manchmal, beschleicht mich das Gefühl daß hier nur Mountainbikes akzeptiert werden, die bei Vollmond von barbusigen Jungfrauen gefertigt und anschließend auf Einhörnern geliefert werden.

In dem hochpreisigen Segment über 5k mag es nicht unüblich sein, daß mit dem Bike auch ein gewisses Lebensgefühl verkauft wird. So wie halt auch der Käufer eines Ferraris gehätschelt wird mit der Firmengeschichte usw , Hauptsache Chichi. Anders ist diese extravagante Käuferschicht in dem hochpreisigen Segment wohl auch nicht zu gewinnen.

Aber in dem Bereich, in dem Radon sich vorzugsweise tummelt, gilt vor allem der Satz "Geiz ist geil". Chris versucht erst gar nicht seiner Marke da nen anderen Nimbus zu verleihen. Seine Bikes sollen den Ruf haben günstig und gut zu sein, und diese Kriterien scheinen sie ja auch zu erfüllen. Wem das nicht reicht, der soll sich ein Rocky Mountain zulegen, und gut ist.

Sich hier aber hinzustellen und rumzumosern bzw. anzuprangern daß dem Erbauer eines Radon/Skoda es vornehmend um Profit geht und nicht mit vollem Herzen Vollblutbiker ist, so wie die Erbauer eines Rocky Mountain/ Koenigsegg es möglicherweise sind, weshalb man lieber künftig weiterhin in der Luxusklasse verbleibt und dort was mit Chichi kauft, ist irgendwie schräge.
 
Manchmal, aber nur manchmal, beschleicht mich das Gefühl daß hier nur Mountainbikes akzeptiert werden, die bei Vollmond von barbusigen Jungfrauen gefertigt und anschließend auf Einhörnern geliefert werden.

In dem hochpreisigen Segment über 5k mag es nicht unüblich sein, daß mit dem Bike auch ein gewisses Lebensgefühl verkauft wird. So wie halt auch der Käufer eines Ferraris gehätschelt wird mit der Firmengeschichte usw , Hauptsache Chichi. Anders ist diese extravagante Käuferschicht wohl auch nicht zu gewinnen.

Aber in dem Bereich, in dem Radon sich vorzugsweise tummelt, gilt vor allem der Satz "Geiz ist geil". Chris versucht erst gar nicht seiner Marke da nen anderen Nimbus zu verleihen. Seine Bikes sollen den Ruf haben günstig und gut zu sein, und diese Kriterien scheinen sie ja auch zu erfüllen. Wem das nicht reicht, der soll sich ein Rocky Mountain zulegen, und gut ist.

Sich hier aber hinzustellen und rumzumosern bzw. anzuprangern daß dem Erbauer eines Radon/Skoda es vornehmend um Profit geht und nicht mit vollem Herzen Vollblutbiker ist, so wie die Erbauer eines Rocky Mountain/ Koenigsegg es möglicherweise sind, weshalb man lieber künftig weiterhin in der Luxusklasse verbleibt und dort was mit Chichi kauft, ist irgendwie schräge.

:daumen::daumen::daumen::daumen::daumen::daumen::daumen::daumen::daumen::daumen:


Aber in dem Bereich, in dem Radon sich vorzugsweise tummelt, gilt vor allem der Satz "Geiz ist geil"

korrekt. und jeder der hier mosert soll mal schauen wo er immer wieder versucht, billigst zu kaufen:winken::winken::winken:
 
Ja, aber nicht jeder Mensch braucht ein Apple-Produkt, in das er sich "verlieben" kann.
Liebe zum bike:
Objektiv betrachtet ist die Sache klar: Mein bike ist nur ein Gerät wie jedes andere auch. Ein Ding in der Welt neben unzähligen anderen. Ich habe erst angefangen, anders über diese Zusammenhänge nachzudenken, als mir irgendwann mein Lieblingsbike geklaut wurde, es war ein altes Scott Tampico mit Tioga Psycho Reifen und es fuhr sich grossartig.

Es fühlte sich nicht so an, als wäre mir ein beliebiger Gegenstand abhanden gekommen, den ich einfach ersetzen kann. Mit einem Mal fehlte mir ein wesentlicher Bestandteil dessen, was ich bin und was ich mache. Es fühlte sich so an, als könnte ich als Person nicht mehr die Dinge tun, die ich tun will.

Ich habe mir danach ein Radon ZR Ltd. für 899€ gekauft. Es war viel hochwertiger ausgestattet aber ich bin es einfach nur gefahren und mehr nicht. Auch dieses Rad wurde mir irgendwann entwendet. Es hat keine Spuren hinterlassen.

Dieses löste bei mir einige Überlegungen aus: Wie kommt es, dass wir zu gewissen Gegenständen einer Marke oder dessen Eigenschaften so enorm positive Emotionen haben? Gerade über Räder wird ja oft gesagt, dass sie zu uns passen und gute Anbauteile haben müssen und das wars.

Ich würde sagen, dass man inzwischen einen Schritt weitergehen muss: Gewisse Marken müssen zu einem Teil unserer Persönlichkeit passen. Eine rein pragmatische Entscheidung wird einen nicht langfristig glücklich machen...man muss den Gegenstand den man erwirbt und mit dem man sich identifiziert (gerade das bike) vielleicht nicht lieben aber mögen. Besser drauf abfahren!!!

Ich korrigiere: Jeder Mensch braucht ein Produkt, in das er sich "verlieben" kann. ;-)

(ein Grund, warum ich kein Chris Stahl-bike haben will)
 
Ich weiß jetzt nicht genau, worauf Du hinaus willst. Welcher "schillernde Glanz" denn?

Irgendeinen Plan wird Radon schon gehabt haben. Scheinbar ist der nur nicht aufgegangen. So wie der Stahl das beschreibt, hört sich das eher nach Notbremse an.

Wen Du mit "von dem die aber leben" meinst, ist mir nicht ganz klar. Soll ich jetzt Mitleid mit irgendwelchen Downhill-Profis haben? Sorry habe ich nicht. Ich habe damals auch nicht weinen müssen, als das Team Telekom aufgelöst worden ist oder als ARD/ZDF aus der Tour de France ausgestiegen sind.

Ich weiß auch nicht, was der Vergleich mit YT soll. Andere Marken haben andere Strategien, zielen auf andere Zielgruppen, haben andere Produkte, haben andere Margen, haben andere anders und noch andere etc. pp.

Downhill war und ist immer noch sowas wie Formel1 des Mountainbikens. Er ist im hohen Maße Technologieträger, viele Innovationen kamen aus dem Bereich, wurden da entwickelt und dann erst auf andere Mountainbike-Bereiche abgeleitet. Insbesondere alles was mit Fahrwerken zu tun hat, aber auch Reifen, Bremsen, ... . Den Ruf hat die Sparte auch und davon profitiert eine Firma, wenn sie dabei ist. Ein Rennteam da in der Topserie zu haben bringt aus Marketing-Gründen daher einiges. Hinzu kommt, dass der DH sehr Medienwirksam ist. Es wird viel mehr darüber berichtet als über andere Rennserien im Mountainbike-Bereich. Er ist interessanter und spannender für Zuschauer und er ist als "Funsportart, Extremsportart" nenne es wie du willst, auch abfärbend und Image-gebend für den gesamten Mountainbikesport, der so für viele attraktiv erscheint und "von dem die letztendlich Leben".
Letztendlich war das mit dem Worldcupteam doch im direkten Vergleich mit ihren Mitbewerbern recht halbgar, was Radon gemacht hat.
Man holt sich Fischi (löblich, als deutsche Firma auch einen deutschen Fahrer zu unterstützen), der gelegentlich mal in die Top 20 gefahren ist, dann aber leider vor allem Verletzt war. Das ist Pech, aber auch nichts völlig ungewöhnliches, kann passieren. Mit Faustin Figaret holt man sich einen Nachwuchsfahrer recht günstig. Dazu als Topfahrerin Manon Carpenter. Zwar Ex-Weltmeisterin und mehrfache Worldcup Gewinnerin, aber auch zwischenzeitlich mehrfach verletzt und seit dem nicht die alte und auch vor dem Wechsel zu Radon mit angezogener Handbremse fahrend.
Ist sicher die günstigste Lösung, einen Topfahrer zu bekommen, weil die Budgets bei den Frauen niedriger sind und sie nicht mehr die absolute Nummer 1 war. Man hätte sich auch beispielweise nach der noch nicht so erfolgreiche Thanee Seagrave umschauen können, bei der Sonnenklar war, dass sie WCs gewinnen würde, so wie sie fuhr. Also das mit Manon konnte gut gehen, es gab aber eigentlich deutliche schlechte Vorzeichen. Dass sie in der Saison ganz aufhört war überraschend und Pech für Radon, aber passt dennoch ins Bild. Also, von 3 Fahrern 1,5 mal nicht auf dem Bike zu haben, kann durchaus passieren. Ist ein Rückschlag, stellen sich aber andere Teams aber einfach neu auf. Bestes Beispiel ist das Syndicate Team, die einen sehr hohen Anspruch haben. Nach Pension von Publikumsliebling Steve Peat und überraschende Karrierebeendigung von ebenso Publikumsliebling und eigens sehr erfogreich aufgebautem Nachwuchstalent Bryceland war da eine riesen Lücke im Team. Neu aufgestellt, sehr erfolgreich.
Zum Vergleich sind vergleichbare Firmen zu Radon den Worldcup deutlich ambitionierter angegangen. Da wurde mehr investiert. YT und Canyon waren so schlau mit Aaron Gwin und Troy Brosnan sich nicht nur sehr gute Fahrer zu holen, sondern vor allem sehr konstante. So stellt man Teams auf und ist erfolgreich.

Was der Vergleich bei DH mit YT soll? Sie waren Mitbewerber im genau gleichen Segment und mit der gleichen Zielgruppe. Direktversender, günstig, hervorragend ausgestatte Bikes im selben Bike- und Preissegment. Da kann man auch Canyon noch reinnehmen. Schaue ich mir aber die drei DH-räder mal an, dann hat man bei YT und Canyon moderne Bikes mit eigenständigem Design, modernen Geometrien (teilweise auch durch aktualisierte Größen nachgeschoben, was bei YT aufwändiger mit Alu und Carbonrahmen war) und Hinterbauten, die mit Stahlfederdämpfern sehr gut funktionieren und vor allem genug Endprogession haben. Radon hat eine sehr konservative Geometrie mit einem Hinterbau der an Durchschlagschutz vermissen lässt und einem Design, das aus der Masse nicht herausragt (Looks like a ... ). Da wundert man sich, zusammen mit der der Erfolglosigkeit im WC, wenn man vielleicht nicht so viele bikes verkauft, wie vielleicht erhofft? Aber man kann ja auch einfach E-bikes bauen.

Ich hatte überhaupt gar nichts gegen Radon. Fand, die Bikes haben sich wirklich langsam gemacht. Aber die Firma hat sich für mich persönlich jedenfalls ins Aus geschossen. Das völlig unemotionale Interview ist das beste Zeichen. Für herausragende Produkte braucht es Leidenschaft für die Sache. Wie will ich die bei meinen Entwicklern und Ingenieuren haben, mit so einer Leitung? Und das hat überhaupt gar nichts mit dem Preis zu tun!
 
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... dem Erbauer eines Radon/Skoda es vornehmend um Profit geht und nicht mit vollem Herzen Vollblutbiker ist, so wie die Erbauer eines Rocky Mountain/ Koenigsegg es möglicherweise sind, weshalb man lieber künftig weiterhin in der Luxusklasse verbleibt und dort was mit Chichi kauft, ist irgendwie schräge.

Du sprichst mir in weiten Teilen aus der Seele, lediglich bei "Geiz ist geil" gehe ich nicht mit. Das hat mir ein zu negative Konnotation und zeichnet ein unzutreffendes Bild. Es ist nicht "geil" preiswert zu kaufen bzw. auf die Ausgaben-Seite achten zu müssen. Es ist aber regelmäßig eine praktische Notwendigkeit.

Im Übrigen wird Raymond Dutil (NB: CEO von Procycle Group, die 1997 Rocky Mountain übernommen hat) total der enthusiastische Bike-Fanatiker sein, dem Spirit/Leidenschaft/echte Fahrradliebe wesentlich wichtiger sind, als der schnöde Mammon und die Verkaufszahlen von Rocky Mountain.
 
Downhill war und ist immer noch sowas wie Formel1 des Mountainbikens. Er ist im hohen Maße Technologieträger, viele Innovationen kamen aus dem Bereich, wurden da entwickelt und dann erst auf andere Mountainbike-Bereiche abgeleitet. Insbesondere alles was mit Fahrwerken zu tun hat, aber auch Reifen, Bremsen, ... . Den Ruf hat die Sparte auch und davon profitiert eine Firma, wenn sie dabei ist. Ein Rennteam da in der Topserie zu haben bringt aus Marketing-Gründen daher einiges. Hinzu kommt, dass der DH sehr Medienwirksam ist. Es wird viel mehr darüber berichtet als über andere Rennserien im Mountainbike-Bereich. Er ist interessanter und spannender für Zuschauer und er ist als "Funsportart, Extremsportart" nenne es wie du willst, auch abfärbend und Image-gebend für den gesamten Mountainbikesport, der so für viele attraktiv erscheint und "von dem die letztendlich Leben".
Letztendlich war das mit dem Worldcupteam doch im direkten Vergleich mit ihren Mitbewerbern recht halbgar, was Radon gemacht hat.
Man holt sich Fischi (löblich, als deutsche Firma auch einen deutschen Fahrer zu unterstützen), der gelegentlich mal in die Top 20 gefahren ist, dann aber leider vor allem Verletzt war. Das ist Pech, aber auch nichts völlig ungewöhnliches, kann passieren. Mit Faustin Figaret holt man sich einen Nachwuchsfahrer recht günstig. Dazu als Topfahrerin Manon Carpenter. Zwar Ex-Weltmeisterin und mehrfache Worldcup Gewinnerin, aber auch zwischenzeitlich mehrfach verletzt und seit dem nicht die alte und auch vor dem Wechsel zu Radon mit angezogener Handbremse fahrend.
Ist sicher die günstigste Lösung, einen Topfahrer zu bekommen, weil die Budgets bei den Frauen niedriger sind und sie nicht mehr die absolute Nummer 1 war. Man hätte sich auch beispielweise nach der noch nicht so erfolgreiche Thanee Seagrave umschauen können, bei der Sonnenklar war, dass sie WCs gewinnen würde, so wie sie fuhr. Also das mit Manon konnte gut gehen, es gab aber eigentlich deutliche schlechte Vorzeichen. Dass sie in der Saison ganz aufhört war überraschend und Pech für Radon, aber passt dennoch ins Bild. Also, von 3 Fahrern 1,5 mal nicht auf dem Bike zu haben, kann durchaus passieren. Ist ein Rückschlag, stellen sich aber andere Teams aber einfach neu auf. Bestes Beispiel ist das Syndicate Team, die einen sehr hohen Anspruch haben. Nach Pension von Publikumsliebling Steve Peat und überraschende Karrierebeendigung von ebenso Publikumsliebling und eigens sehr erfogreich aufgebautem Nachwuchstalent Bryceland war da eine riesen Lücke im Team. Neu aufgestellt, sehr erfolgreich.
Zum Vergleich sind vergleichbare Firmen zu Radon den Worldcup deutlich ambitionierter angegangen. Da wurde mehr investiert. YT und Canyon waren so schlau mit Aaron Gwin und Troy Brosnan sich nicht nur sehr gute Fahrer zu holen, sondern vor allem sehr konstante. So stellt man Teams auf und ist erfolgreich.

Was der Vergleich bei DH mit YT soll? Sie waren Mitbewerber im genau gleichen Segment und mit der gleichen Zielgruppe. Direktversender, günstig, hervorragend ausgestatte Bikes im selben Bike- und Preissegment. Da kann man auch Canyon noch reinnehmen. Schaue ich mir aber die drei DH-räder mal an, dann hat man bei YT und Canyon moderne Bikes mit eigenständigem Design, modernen Geometrien (teilweise auch durch aktualisierte Größen nachgeschoben, was bei YT aufwändiger mit Alu und Carbonrahmen war) und Hinterbauten, die mit Stahlfederdämpfern sehr gut funktionieren und vor allem genug Endprogession haben. Radon hat eine sehr konservative Geometrie mit einem Hinterbau der an Durchschlagschutz vermissen lässt und einem Design, das aus der Masse nicht herausragt (Looks like a ... ). Da wundert man sich, zusammen mit der der Erfolglosigkeit im WC, wenn man vielleicht nicht so viele bikes verkauft, wie vielleicht erhofft? Aber man kann ja auch einfach E-bikes bauen.

Ich hatte überhaupt gar nichts gegen Radon. Fand, die Bikes haben sich wirklich langsam gemacht. Aber die Firma hat sich für mich persönlich jedenfalls ins Aus geschossen. Das völlig unemotionale Interview ist das beste Zeichen. Für herausragende Produkte braucht es Leidenschaft für die Sache. Wie will ich die bei meinen Entwicklern und Ingenieuren haben, mit so einer Leitung? Und das hat überhaupt gar nichts mit dem Preis zu tun!
Wusstest du, dass Santa Cruz und Rocky bei MK haben produzieren lasen?
Neben dem Swoop an der Stange
 
Du sprichst mir in weiten Teilen aus der Seele, lediglich bei "Geiz ist geil" gehe ich nicht mit. Das hat mir ein zu negative Konnotation und zeichnet ein unzutreffendes Bild. Es ist nicht "geil" preiswert zu kaufen bzw. auf die Ausgaben-Seite achten zu müssen. Es ist aber regelmäßig eine praktische Notwendigkeit.

Im Übrigen wird Raymond Dutil (NB: CEO von Procycle Group, die 1997 Rocky Mountain übernommen hat) total der enthusiastische Bike-Fanatiker sein, dem Spirit/Leidenschaft/echte Fahrradliebe wesentlich wichtiger sind, als der schnöde Mammon und die Verkaufszahlen von Rocky Mountain.
"Geiz ist geil" war hier von mir hier überhaupt nicht abwertend gemeint.

Und was die Geschäftsführung von Rocky Mountain und sonstigen Premium-Herstellern tatsächlich im Hinterkopp haben, was weiß ich.. Im Zweifel gehe ich immer von der Kommerz-Schiene aus, aber hier zählt ja vor allem die Verpackung.. :ka:
 
Manchmal, aber nur manchmal, beschleicht mich das Gefühl daß hier nur Mountainbikes akzeptiert werden, die bei Vollmond von barbusigen Jungfrauen gefertigt und anschließend auf Einhörnern geliefert werden.

Nein. Jungfrauen sind ja heutzutage äußerst knapp und alle verfügbaren tanzen schon bei mir bei Vollmond auf dem Acker. Demeter schreibt das so vor.

Gerade unlängst musste ich lachen, wie BMW seinen Xdrive vermarktet. Wenn man sich dann ansieht, wie primitiv dieses Allradsystem arbeitet.
Genau so funktioniert Marketing.

Zwischen den Zeilen ließt man dann aber oft, dass die Edelmarken auch nicht so prächtig sind. Wie lange musste Greg Minnaar betteln, bis sie ihm ein Bike in einer für ihn sinnvollen Größe angeboten haben? Warum kann man auch bei Edelmarken relativ gut abschätzen, was sie in den nächsten sechs Jahren auf den Markt bringen werden? Weil die eben auch nur mit Wasser kochen und nicht mit Dihydrogenmonoxid. :D
 
http://www.mkbicycle.com.tw/
Es ist der Sticker, der die Träume macht

Es ging doch gar nicht darum, wo die Dinger produziert werden. Dass die alle aus Taiwan kommen sollte hinlänglich bekannt sein.

Meine Meinung: Radon ist einfach nicht sexy. Radon hat kein cooles Image. Radon wirkt, wie der Herr Stahl hier im Interview, irgendwie leidenschaftslos. Radon hat keinen Haben-Will-Faktor. Zur Qualität oder dem Fahrverhalten kann ich nix sagen und hat damit auch nix zu tun, bevor hier noch einer damit daher kommt...
 
Downhill war und ist immer noch sowas wie Formel1 des Mountainbikens. Er ist im hohen Maße Technologieträger, viele Innovationen kamen aus dem Bereich, wurden da entwickelt und dann erst auf andere Mountainbike-Bereiche abgeleitet. Insbesondere alles was mit Fahrwerken zu tun hat, aber auch Reifen, Bremsen, ... . Den Ruf hat die Sparte auch und davon profitiert eine Firma, wenn sie dabei ist. Ein Rennteam da in der Topserie zu haben bringt aus Marketing-Gründen daher einiges. Hinzu kommt, dass der DH sehr Medienwirksam ist. Es wird viel mehr darüber berichtet als über andere Rennserien im Mountainbike-Bereich. Er ist interessanter und spannender für Zuschauer und er ist als "Funsportart, Extremsportart" nenne es wie du willst, auch abfärbend und Image-gebend für den gesamten Mountainbikesport, der so für viele attraktiv erscheint und "von dem die letztendlich Leben".

Wenn das so stimmt, dann wunder ich mich, warum VW, Skoda, Seat, Chrysler, Cirtoen, Dacia etc. noch nicht in der Formel 1 eingestiegen sind. Und deswegen finde ich die Marken auch scheiße und bleib bei Mercedes und Porsche - äh, verflixt, Porsche ist ja auch nicht in der Formel 1 vertreten?! - Porsche ist doch auch kagge, ich bleib nur bei Benz.

Ansonsten ist es mir völlig neu, dass irgendwelche Rahmenbauer für die Verbesserung von Reifen, Bremsen, Dämpfern und sonstigen Komponenten verantwortlich zeichnen.

Schon wieder "die"? Wen meinst Du?

Letztendlich war das mit dem Worldcupteam doch im direkten Vergleich mit ihren Mitbewerbern recht halbgar, was Radon gemacht hat.
Man holt sich Fischi (löblich, als deutsche Firma auch einen deutschen Fahrer zu unterstützen), der gelegentlich mal in die Top 20 gefahren ist, dann aber leider vor allem Verletzt war. Das ist Pech, aber auch nichts völlig ungewöhnliches, kann passieren. Mit Faustin Figaret holt man sich einen Nachwuchsfahrer recht günstig. Dazu als Topfahrerin Manon Carpenter. Zwar Ex-Weltmeisterin und mehrfache Worldcup Gewinnerin, aber auch zwischenzeitlich mehrfach verletzt und seit dem nicht die alte und auch vor dem Wechsel zu Radon mit angezogener Handbremse fahrend.
Ist sicher die günstigste Lösung, einen Topfahrer zu bekommen, weil die Budgets bei den Frauen niedriger sind und sie nicht mehr die absolute Nummer 1 war. Man hätte sich auch beispielweise nach der noch nicht so erfolgreiche Thanee Seagrave umschauen können, bei der Sonnenklar war, dass sie WCs gewinnen würde, so wie sie fuhr. Also das mit Manon konnte gut gehen, es gab aber eigentlich deutliche schlechte Vorzeichen. Dass sie in der Saison ganz aufhört war überraschend und Pech für Radon, aber passt dennoch ins Bild. Also, von 3 Fahrern 1,5 mal nicht auf dem Bike zu haben, kann durchaus passieren. Ist ein Rückschlag, stellen sich aber andere Teams aber einfach neu auf. Bestes Beispiel ist das Syndicate Team, die einen sehr hohen Anspruch haben. Nach Pension von Publikumsliebling Steve Peat und überraschende Karrierebeendigung von ebenso Publikumsliebling und eigens sehr erfogreich aufgebautem Nachwuchstalent Bryceland war da eine riesen Lücke im Team. Neu aufgestellt, sehr erfolgreich.
Zum Vergleich sind vergleichbare Firmen zu Radon den Worldcup deutlich ambitionierter angegangen. Da wurde mehr investiert. YT und Canyon waren so schlau mit Aaron Gwin und Troy Brosnan sich nicht nur sehr gute Fahrer zu holen, sondern vor allem sehr konstante. So stellt man Teams auf und ist erfolgreich.

Zweifelsohne hat sich Radon das Downhill-Abenteuer ganz anders vorgestellt. Da werden erhebliche Fehler gemacht worden sein. Ich finde es beachtlich, wie offen das eingestanden wird. Das hört sich nämlich nach "Reißleine" an.

Was der Vergleich bei DH mit YT soll? Sie waren Mitbewerber im genau gleichen Segment und mit der gleichen Zielgruppe. Direktversender, günstig, hervorragend ausgestatte Bikes im selben Bike- und Preissegment. Da kann man auch Canyon noch reinnehmen. Schaue ich mir aber die drei DH-räder mal an, dann hat man bei YT und Canyon moderne Bikes mit eigenständigem Design, modernen Geometrien (teilweise auch durch aktualisierte Größen nachgeschoben, was bei YT aufwändiger mit Alu und Carbonrahmen war) und Hinterbauten, die mit Stahlfederdämpfern sehr gut funktionieren und vor allem genug Endprogession haben. Radon hat eine sehr konservative Geometrie mit einem Hinterbau der an Durchschlagschutz vermissen lässt und einem Design, das aus der Masse nicht herausragt (Looks like a ... ). Da wundert man sich, zusammen mit der der Erfolglosigkeit im WC, wenn man vielleicht nicht so viele bikes verkauft, wie vielleicht erhofft? Aber man kann ja auch einfach E-bikes bauen.

Ich bezweifle, dass YT und Radon so einfach in einen Topf geworfen werden können. Denn Radon ist im Prinzip Allesanbieter, während YT eine (oder zwei) ganz bestimmte Nischen bedient. Mit einer solchen Speziailisierung wirst Du in der Konstruktion ganz andere Leute haben, als es ein Allesanbieter (wirtschaftlich) haben kann.

Der Vergleich mit Canyon mag da schon eher passen; und es mag sicherlich sein, dass Canyon im DH/Gravity-Bereich mehr abgeliefert hat als Radon. Schön für Canyon, und ich kann verstehen, dass man dann zum Canyon anstatt zum Radon greift. Mich lässt das emotional aber total kalt.

Ich hatte überhaupt gar nichts gegen Radon. Fand, die Bikes haben sich wirklich langsam gemacht. Aber die Firma hat sich für mich persönlich jedenfalls ins Aus geschossen. Das völlig unemotionale Interview ist das beste Zeichen. Für herausragende Produkte braucht es Leidenschaft für die Sache. Wie will ich die bei meinen Entwicklern und Ingenieuren haben, mit so einer Leitung?

In den wenigsten Firmen sitzen die Idealisten auf dem Posten des CEO. Die Freaks sitzen regelmäßig auf anderen Posten, nämlich auf solchen, wo sie ihrer Leidenschaft auch nachgehen bzw. diese ausleben können.

Mit Bodo Probst hatte Radon lange Jahre jemanden, dem man die Leidenschaft für seine Arbeit mit Sicherheit nicht absprechen kann bzw. konnte.
 
"Geiz ist geil" war hier von mir hier überhaupt nicht abwertend gemeint. ...

Das glaube ich Dir. Diese Redewendung wird aber mittlerweile ausnahmslos abwertend verwendet (siehe Reaktion von Saturno) und dient dazu, bestimmte Käufer sowie Produkte zu diskreditieren. Das passt meines Erachtens nicht zu Radon, denn dort bekommt man ordentliche Ware für sein Geld. Man muss die Räder nicht deswegen nicht mögen oder gar lieben, aber man sollte bei den Tatsachen bleiben.
 
Und dieses Review beweisst ueberhaupt nichts zum Thema Tempolimit. Das Wort taucht dort noch nicht mal auf.

Ich versuche es noch einmal ganz sachlich: Ein Tempolimit reguliert die maximal auf einer Straße zu fahrende Geschwindigkeit. Die Arbeiten stellen eine Korrelation zwischen Geschwindigkeit und Unfallwahrscheinlichkeit dar, dabei wurde festgestellt, dass die Unfallwahrscheinlichkeit potenziell bzw. exponentiell mit der Geschwindigkeit (Durchschnitt und individuell, je höher die Geschwindigkeit eines Individuums, desto größer ist die Gefahr eines Unfalles) steigt. Daher ist Deine Behauptung, die Studien hätten nichts der Wirkung eines Tempolimits zu tun, weil das Wort gar nicht darin vorkommt, schlichtweg an den Haaren herbeigezogen. Die Korrelation (niedriges) Tempolimit und geringere Durchschnittsgeschwindigkeit bekommt sogar ein Vorschulkind auf die Reihe. Oder willst Du behaupten, ein Tempolimit senkt die Durchschnittsgeschwindigkeit auf deutschen Straßen nicht? Das halte ich allerdings für eine steile These...

Irgendwas daher behaupten und dabei moeglichst wissenschaftlich klingen. Irgendjemand wird schon zu faul sein nachzulesen und es glauben.

Nunja, Du behauptest einfach etwas, ohne auch nur ein Argument oder gar einen Beweis zu liefern, kannst (oder willst) einfachste Zusammenhänge nicht erkennen und gelesen hast Du das Ding wahrscheinlich auch nicht, also was willst Du mir mit Deiner Schreibe jetzt eigentlich sagen?

Zu 1 ich meine nicht unbedingt die verlinkte Studie sondern die auf denen sie basiert....


Nach wissenschaftlichen Kriterien ich schmeiß mich weg....

Zu dem Rest ich werde keine englischsprachige Studie lesen....

Und ich habe keine Zeit dir eine Studie raus zu suchen.... Mach das doch gefälligst selbst wie du es auch von mir verlangst...

Ich sage ja, heiße Luft...schade um den Verschleiß der Tatstatur.
 
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Es ging doch gar nicht darum, wo die Dinger produziert werden. Dass die alle aus Taiwan kommen sollte hinlänglich bekannt sein.

Meine Meinung: Radon ist einfach nicht sexy. Radon hat kein cooles Image. Radon wirkt, wie der Herr Stahl hier im Interview, irgendwie leidenschaftslos. Radon hat keinen Haben-Will-Faktor. Zur Qualität oder dem Fahrverhalten kann ich nix sagen und hat damit auch nix zu tun, bevor hier noch einer damit daher kommt...


hach, sexy sind aber nur bikes der preisklasse intense etc..... aber die sind den meisten ja auch viel zu teuer......dafür aber ein oberultragenialesgeilesmegamaässiges image ala santa cruz, foes.......

über deren fahrverhalten kann ich auch nichts sagen.

In den wenigsten Firmen sitzen die Idealisten auf dem Posten des CEO. Die Freaks sitzen regelmäßig auf anderen Posten, nämlich auf solchen, wo sie ihrer Leidenschaft auch nachgehen bzw. diese ausleben können.

Mit Bodo Probst hatte Radon lange Jahre jemanden, dem man die Leidenschaft für seine Arbeit mit Sicherheit nicht absprechen kann bzw. konnte.

die jungs sitzen dann im lager und sortieren den ramsch ein:lol::lol::lol:

und bodo, ein genialer entwickler, war auch immer nur dort, wo er geld verdient hat. ist er deshalb unseriös oder ähnliches?????oder muss man ihn sogar in die gleich schublade wie c. stahl packen?????? (mitnichten) jeder will nur kohle verdienen:hüpf::hüpf::hüpf::hüpf:
 
Radon ist eben wie beim "Gasthaus zur Krone" essen gehen. Man bekommt solide Hausmannskost und einen reelen Gegenwert fürs Geld.
Der Service scheint zu stimmen, was zB bei dem Koblenzer Mibewerber wohl nicht immer so ist.

Emozioni ist halt nicht. Und es gibt genug Leute, denen das reicht.

Wenn Herr Stahl ab morgen das doppelte Geld mit Toastern mit Fahrrad drauf verdienen könnte, würde er wahrscheinlich ab morgen Toaster mit Fahrrad drauf verkaufen. Ist sein gutes Recht. Wenigstens ist er im Interview ehrlich und schwafelt nicht das Blaue vom Himmel herunter.
 
Ich auch nicht. Mich beschleicht das Gefühl, dass hier Persönlichkeit mit "kleiner Pimmel" verwechselt wird.
Dir ist schon klar, dass Deine Äusserung jetzt auch eine Form von "Schw#nzvergleich" ist, oder? Du kannst mir nicht erzählen, dass Du dich davon frei machen kannst, gewisse Marken aus gewissen Gründen zu kaufen..das kauf ich Dir nicht ab. Ich kaufe mir meine bikes jedenfalls nicht, weil ich den Längsten haben will, sonst führe ich nicht schon länger völlig veraltete 26 Zoll-3 x 9-bikes. Erst denken dann schreiben. Gruß...
 
Ich dachte immer Cube gehört Radon. Hast du eigentlich ein Radon TNT? Du hast ja wie ich ein Abo auf Radon Beiträge.
 
Gewisse Marken müssen zu einem Teil unserer Persönlichkeit passen.
Kann diese Einstellung zwar nachvollziehen, aber gilt für mich eher nicht. Ich möcht eher als Persönlichkeit überzeugen und nicht über den Umweg "zu mir passender Produkte".
Scheinen aber doch viele anders zu sehen. Und der klassische Einzelhandel bestätigt das doch ganz gut.
Oder warum nervts mich, wenn ich beim Einkaufen von ner Hose im Geschäft nur noch selten nen Ständer für Hosen aller Marken finde, sondern mühsam von Markenstand zu Markenstand tingeln muß, bis ich nen Überblick über Hosen in meiner Größe habe?
 
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