Die Aussage von Tourenfahrer ist zwar nicht korrekt, aber auch nicht ganz falsch.
Die Wirkung von Nikotin besteht im wesentlichen darin, dass verstärkt zwei "Glückshormone" im Körper produziert werden (iirc: Noradrenalin und Botamin). Bei den ersten Zigaretten, die man in seinem Leben raucht, führt die Produktion dieser Hormone zu einem leichten "Schwindelgefühl", das alle Raucher kennen.
Raucht man regelmäßig, gewöhnt sich der Körper an das Vorhandensein der Hormone im Körper. Starkraucher wie ich sind nicht vom Nikotin (das ist ja eigentlich ein Gift) sondern von diesen beiden Hormonen abhängig und reagiert auf ihr Fehlen gereizt. (Btw: dasselbe Problem haben ältere Frauen in den sog. "Wechseljahren"; die Hormone Östrogen und Progesteron werden nicht mehr ausreichend gebildet. Das mag der Organismus nicht und reagiert mit den typischen Wechseljahrsbeschwerden)
Der Trick des von mir oben erwähnten Medikaments, Zyban, besteht darin, dass die beiden Hormone -wenn auch in etwas reduzierter Form- weiter produziert werden. Dadurch gibt es kaum Entzugserscheinungen und man kann sich zunächst darauf konzentrieren, sich die eingeschliffenen Verhaltensweisen beim Rauchen (zum Kaffee "gehört" eine Zigarette) abzugewöhnen.
Im Gegensatz zu Nikotinpflastern wird der Giftstoff Nikotin nicht mehr zugefügt und der Körper entwöhnt sich vom Nikotin. Letztendlich ist das dasselbe Prinzip wie bei der Methadonbehandlung von Heroinabhängigen.
Btw:
Ja, liebe Gewohnheitsraucher, machen wir uns nichts vor: wir sind alle Süchtige. Unser "Stoff" ist im Gegensatz zu echten Btm nur erlaubt und nicht verboten. Auch sind die Entzugssymptome -gottlob- nicht so schlimm wie bei Heroin-, Crack- oder Alkoholabhängigen.
Gruss
Tvaellen