Reifen für 29er Hardtail - Entscheidungshilfe

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Hallo liebe Community,

ich habe mir vor ein paar Wochen mein erstes MTB gekauft (gebrauchtes Cube Reaction Pro, Modelljahr 2019). Ihr seid mir bei der Kaufentscheidung eine große Hilfe gewesen, da ich bei meiner Internet-Recherche immer wieder auf dieser Seite gelandet bin und viel gelernt habe. Vielen Dank dafür!
Bei der Wahl der Reifen bräuchte ich aber mal eure Hilfe. Die Welt der MTB-Reifen finde ich ziemlich unübersichtlich.

Ich bin mit dem Bike, bis auf die Reifen, super zufrieden. Der Vorbesitzer hat die Standardbereifung (Schwalbe Rapid Rob (HR) und Tough Tom (VR)) gegen "Schwalbe Marathon Plus MTB"-Reifen in 29x2.25 ausgetauscht, da er eher auf der Straße unterwegs war.
Auf der Straße haben die Reifen auch gute Laufeigenschaften. Im Gelände fühle ich mich damit aber nicht wirklich wohl. Mit 1350g haben sie auch ein ziemlich hohes Gewicht. Daher möchte ich an der Bereifung gerne etwas ändern.

Mein Fahrprofil besteht aus 40% Asphalt (= der Weg in den Wald), 40% Wald- und Schotterweg und 20% leichten Trails (max. S1). Die Reifen sollten daher einen guten Grip im Gelände haben, trotzdem aber noch ein passables Abrollverhalten auf Asphalt. Ein leichter Pannenschutz wäre auch gut, ist aber nicht zwingend erforderlich.

Die Kombination aus Continental Cross King (VR) und Race King (HR) scheint ja eine recht verbreitete Kombination hier im Forum für meinen Anwendungsfall zu sein, oder? Oder lieber den Cross King für VR und HR? Die Protection-Variante in der Chili-Mischung würde dann wahrscheinlich in Frage kommen, korrekt?
Schwalbe Racing Ralph (HR) und Racing Ray (VR) sind anscheinend auch recht verbreitet, haben aber wohl einen höheren Verschleiß und ein schlechteres Abrollverhalten auf Asphalt. Bei den unterschiedlichen Varianten und Gummimischungen blicke ich hier aber nicht ganz durch.

Alternativ stelle ich mir die Frage, ob es ggf. auch sinnvoll sein kann nur einen neuen VR zu kaufen und die aktuellen Reifen auf dem HR aufzubrauchen. Quasi als Budgetlösung. Das VR scheint ja bzgl. des Fahrverhalten und des Grips wichtiger zu sein, was ich so lese.

Was meint ihr? Ich freue mich auf eure Antworten und bedanke mich für die Hilfe.

Viele Grüße,
Pixelfuchs
 
Hey,

ich fahre ungefähr dasselbe streckenprofil wie du und habe auch lange herumüberlegt. Da ich mich nicht entscheiden konnte habe ich nun vorne und hinten den Vittoria Morsa in 29x2,3 drauf. Damit komm ich überall gut klar.
Gutes Abrollverhalten auf Asphalt und auf Waldwegen mehr als genug grip um schnell um Kurven zu fahren.
Äste, Sand, Schotter - alles kein Problem.
Zum Verhalten im Matsch kann ich nicht so viel sagen leider, da es die letzten Wochen nicht gerade viel, bis gar nicht geregnet hat.
Habe die Reifen beim Stadler in Mannheim gekauft, Kostenpunkt knapp über 30€ pro reifen.
Ich bin mehr als zufrieden und fühle mich sicher. Für meinen Einsatzzweck top.

liebe Grüße
freddy
 
Hinten muss es gut rollen, da sich dorthin der Großteil des Gewichts verlagert beim normalen fahren und vorne muss Grip aufgebaut werden, weil ein rutschendes Vorderrad kritischer ist als hinten.
Die Frage ist jetzt, worauf du den Fokus legen willst: auf Asphalt schnell vorankommen oder eher im Wald schnell vorankommen.
CK vorne und hinten halte ich für übertrieben, hinten lieber RK.
Wenn du diese Reifen sorglos tubeless fahren willst, dann als Protection.
Wenn Schlauch, dann als RaceSport, da leichter und dein Profil hört sich nicht so an als würdest du eine verstärkte Seitenwand benötigen.
Die schlechten Reifen hinten runter fahren halte ich für keine gute Lösung, weil die Rollen hinten immer noch schlecht, auch wenn du dafür dann vorne mehr Grip hast
 
Danke für eure Antworten!

So lange es im Wald nicht in Schlamm ausartet, kann ich Dir Vittoria Mezcal empfehlen.
Ich nutze die selbst und bin damit sehr zufrieden.
Vittoria als Reifenhersteller hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm. Das Profil der Vittoria Mezcal sieht recht interessant aus. Der Mittelsteg ist wahrscheinlich für die Straße recht gut und trotzdem ist der Reifen recht profiliert. Den Reifen werde ich mir genauer anschauen.

Hey,

ich fahre ungefähr dasselbe streckenprofil wie du und habe auch lange herumüberlegt. Da ich mich nicht entscheiden konnte habe ich nun vorne und hinten den Vittoria Morsa in 29x2,3 drauf. Damit komm ich überall gut klar.
Gutes Abrollverhalten auf Asphalt und auf Waldwegen mehr als genug grip um schnell um Kurven zu fahren.
Äste, Sand, Schotter - alles kein Problem.
Zum Verhalten im Matsch kann ich nicht so viel sagen leider, da es die letzten Wochen nicht gerade viel, bis gar nicht geregnet hat.
Habe die Reifen beim Stadler in Mannheim gekauft, Kostenpunkt knapp über 30€ pro reifen.
Ich bin mehr als zufrieden und fühle mich sicher. Für meinen Einsatzzweck top.

liebe Grüße
freddy
Den Vittoria Morsa scheint es nicht mehr zu geben. Auf der Seite von Vittoria werden sie zumindest nicht mehr geführt. Ich bin mir auch unsicher, ob die Reifen für meinen Anwendungsfall nicht zu viel Profil haben. Wie rollen die Reifen denn auf der Straße?

Hinten muss es gut rollen, da sich dorthin der Großteil des Gewichts verlagert beim normalen fahren und vorne muss Grip aufgebaut werden, weil ein rutschendes Vorderrad kritischer ist als hinten.
Die Frage ist jetzt, worauf du den Fokus legen willst: auf Asphalt schnell vorankommen oder eher im Wald schnell vorankommen.
CK vorne und hinten halte ich für übertrieben, hinten lieber RK.
Wenn du diese Reifen sorglos tubeless fahren willst, dann als Protection.
Wenn Schlauch, dann als RaceSport, da leichter und dein Profil hört sich nicht so an als würdest du eine verstärkte Seitenwand benötigen.
Die schlechten Reifen hinten runter fahren halte ich für keine gute Lösung, weil die Rollen hinten immer noch schlecht, auch wenn du dafür dann vorne mehr Grip hast
Dann verwerfe ich die Idee, die alten Reifen aufzubrauchen, wohl besser. Ich würde die Reifen mit Schlauch fahren wollen. Das erscheint mir einfacher in der Handhabung zu sein.
Ich habe in einem alten Beitrag gelesen, dass man bei der Kombi CK und RK unterschiedlich breite Reifen verwenden sollte, da diese unterschiedlich dick auftragen. Gilt das immer noch? Also RK in 2,2 und CK in 2,3?

Viele Grüße,
Pixelfuchs
 
Ich habe in einem alten Beitrag gelesen, dass man bei der Kombi CK und RK unterschiedlich breite Reifen verwenden sollte, da diese unterschiedlich dick auftragen. Gilt das immer noch? Also RK in 2,2 und CK in 2,3?
Nein. 2.2er Breite reichen für dein Anforderungsprofil bei beiden Reifen aus. Basieren aktuell auf derselben Karkasse, somit gleich breit und hoch. War früher mal anders. Willst du einen niedrigen Rollwiderstand, nimm hinten den Race King. Willst du hinten etwas mehr Traktion haben und die Reifen durchtauschen, also wenn hinten abgefahren (was bei einem CK schon etwas dauern kann) vorne einen neuen montieren und den älteren noch hinten, dann nimm zwei CKs. Vittoria kann ich nicht unbedingt empfehlen. Kenne keinen Vergleichstest, wo die jemals irgendetwas reißen konnten. So auch meine persönlichen Erfahrungen, durchschnittliche Reifen.
 
Danke für deine Aufklärung zur Karkasse!

Ich habe mich jetzt entschieden. Ich denke der RK auf dem Hinterrad reicht mir. Ich hatte mal den Smart Sam auf einem Leihbike und der müsste ja das Pendant zum RK sein. Das hat vom Grip her gut gepasst.

Ich habe die Kombi RK und CK in 2,2 als Racesport bestellt. Habe beide zusammen für 60€ bekommen, was glaube ich ein guter Preis ist.

Ich freue mich schon drauf, dass das Bike dadurch mehr als 10% leichter wird ?.
 
Ich habe mich jetzt entschieden. Ich denke der RK auf dem Hinterrad reicht mir. Ich hatte mal den Smart Sam auf einem Leihbike und der müsste ja das Pendant zum RK sein. Das hat vom Grip her gut gepasst.

Ich freue mich schon drauf, dass das Bike dadurch mehr als 10% leichter wird ?.
Vom Profil her kommt's einigermaßen hin, allerdings ist der Smart Sam bei Schwalbe ein Budget Reifen, den gibt's gar nicht in nem hochwertigen Compound (Gummimischung). In Situationen, in denen der Reifen also Grip zu einem großen Teil über das Compund und weniger über das Profil aufbaut (z.B. Asphalt und befestigter Boden/Hardpack) ist der RK und auch CK dem Smart Sam in Sachen Grip deutlich überlegen.

Ich denke du wirst dein Radl kaum mehr wieder erkennen - abgesehen vom Pannenschutz sind die neuen Reifen in jeglicher Hinsicht ne komplett andere Liga. Und der Preis ist auch sehr gut!

Edit: Und kauf dir noch ordentliche Schläuche - wahrscheinlich ist da auch was bleischweres verbaut. Je nach Vorliebe ne leichte Butyl-Variante der gängigen Hersteller oder wenns extrem leicht sein soll irgendwas in der Richtung Tubolito oder aus Latex, wenn's nochmal n Quäntchen leichter rollen soll.
 
Den Vittoria Morsa scheint es nicht mehr zu geben. Auf der Seite von Vittoria werden sie zumindest nicht mehr geführt. Ich bin mir auch unsicher, ob die Reifen für meinen Anwendungsfall nicht zu viel Profil haben. Wie rollen die Reifen denn auf der Straße?
Für mein empfinden rollen die auf Asphalt besser als die Schwalbe Smart Sam(die hatte ich vorher auch drauf), fühlt sich einfach besser und geschmeidiger an.


zu CK/RK kann ich nichts sagen, da Ich selbst auch noch nicht so lange mtb fahre.(Aber sehr süchtig danach bin) Wird hier aber oft empfohlen. Gab leider nix von Conti bei uns im Laden, dann sind’s die Vittoria geworden. Bisher wie gesagt sehr positiv, fahre das Bike aber noch lange nicht am Limit wie viele andere es hier machen.

kannst ja mal deine Erfahrungen Posten, würde mich interessieren.

liebe Grüße
Freddy
 
Die Reifen wurden geliefert und ich habe sie heute gleich aufgezogen.

Auf Grund des stürmischen und regnerischen Wetters habe ich aber nur eine kurze Probefahrt gemacht. Der Gewichtsunterschied macht sich echt bemerkbar. Das Fahrrad fühlt sich viel agiler mit den leichteren Reifen an. Ich hätte nicht gedacht, dass insgesamt ca. 1,5Kg rotierende Masse einen so großen Unterschied ausmachen. Vielleicht ist es aber auch nur Einbildung ;).
Beim Abrollverhalten auf Asphalt habe ich keinen großen Unterschied gemerkt, was positiv ist. Der Grip auf Asphalt gefällt mir gut. Zum Grip auf losem Untergrund kann ich nach der kurzen Probefahrt noch nicht viel sagen. Das teste ich dann die nächsten Tage aus, wenn es nicht mehr ganz so stürmisch ist :).

Bei den Schläuchen habe ich die vorhandenen Schläuche weiterverwendet. Wenn die hinüber sind, probiere ich mal leichtere Schläuche aus.
 
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