Reifenberatung für Einsteiger

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3. August 2019
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Hallo zusammen,

Ich habe mir vor 3 Jahren ein Cube Race Limited MTB 29" (so heisst es glaub) gekauft.
Dem Verkäufer habe ich damals angegeben, dass ich gerne sowohl im leichten Gelände gut voran kommen möchte (ich rede hier nur von Feld- und Waldwegen) als auch auf geteerten Straßen einigermaßen schnell sein möchte (Weg zur Arbeit). Dieser hat natürlich die Nase gerümpft und gesagt, dass man dafür i.d.R. zwei verschiedene Fahrradtypen mit unterschiedlicher Bereifung kaufen müsste. Irgendwann ist dann das oben genannte Modell dabei rausgekommen und mit dem bin ich dann abgedampft.

Ich war die letzten 3 Jahre auch sehr zufrieden damit. Ich hatte in den 3 Jahren keine Panne und es sind nach wie vor die gleichen Reifen und Schläuche verbaut. Vor 2 Monaten wurde auf anraten des Werkstattmechanikers die Kette gewechselt.

Jetzt habe ich gemerkt, dass der hintere Reifen stark abgefahren ist (quasi keine Noppen mehr auf der aufliegenden Fläche) und würde diesen nun gerne austauschen.

Daher habe ich mich jetzt mal ein wenig in die Materie eingelesen und habe rausgefunden, dass bei mir vorne der Tough Tom und hinten der Rapid Rob von Schwalbe verbaut ist.

Jetzt meine Fragen dazu:

1. Welche Reifen wären für meinen oben angegebenen Verwendungszweck ideal? Ich würde gerne bei Schwalbe bleiben (kein Tubeless!). Wäre der Racing Ralph oder der Rocket Ron eine Alternative?
2. Sollte ich gleich Vorder- und Hinterreifen gleichzeitig austauschen? Falls ja, auf was sollte ich dann beim Vorderreifen achten?
3. Sollte ich auch gleich die Schläuche durch neue ersetzen oder kann ich bedenkenlos die 3 Jahre alten wieder einbauen?

Vielen Dank im Voraus für mögliche Antworten.
 
1) Warum willst du bei Schwalbe bleiben? Hast du mit denen einen Vertrag?
2) Die verbauten Reifen sind minderwertig.
3) Der Verkäufer hat keine Ahnung, aber das ist ja leider normal. Bei fast jedem MTB Marathon hat man genau die Anforderungen, die du genannt hast. Also Asphaltabschnitte mit moderaten Geländeabschnitten.

Du suchst also Marathonreifen (nein, nicht Schwalbe Marathon).

Das wären aktuell bei Schwalbe für hinten der Racing Ralph 2,25" Snakeskin und vorne der Racing Ray 2,25" Snakeskin.
Bei Continental hinten der Raceking 2,2" Protection und vorne der Crossking 2,2" Protection.

Die Continental rollen etwas leichter und sind haltbarer.

Ich fahre die Continental Racekings auch an meinem Arbeitsrad und die haben jetzt ca. 6.000 km runter und immer noch Profil. Finde ich für einen MTB Reifen ziemlich beeindruckend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du ohne es beim Fahren zu merken (Nachlassen der Traktion), den Hinterreifen so weit abgefahren hast, könnte der Schwalbe G-One etwas für Dich sein.
Ich benutze den auf dem Hardtail im Urlaub, wenn ich nicht Rennrad UND MTB mitnehmen möchte. Rollt recht gut auf Asphalt und ein Forstweg oder ein fester Waldboden ist auch kein Problem.
 
Ich würde mir ungeachtet deiner Vorgaben 2 Conti Race King kaufen. Ideal für deinen Einsatz.

Billige Variante wäre einfach hinten nen neuen Rapid Rob, wenn der Reifen vorne noch mehr Profil hat.
Habe die auf meinem alt-MTB und die sind OK. Haben aber nen höheren Widerstand als die Race Kings und nutzen sich auch verhältnismäßig schnell ab.
 
2. Sollte ich gleich Vorder- und Hinterreifen gleichzeitig austauschen? Falls ja, auf was sollte ich dann beim Vorderreifen achten?
3. Sollte ich auch gleich die Schläuche durch neue ersetzen oder kann ich bedenkenlos die 3 Jahre alten wieder einbauen?

2. Man kann, je nach Zustand, auch nur vorne oder nur hinten wechseln. Kommt auf die Abnutzung an.
3. Man kann bedenkenlos die alten Schläuche weiternutzen.
 
Was meinst du mit haltbarer? Die weiche Mischung ist haltbarer als die harte Mischung?

Black Chili hat zwar einen niedrigeren Shore-Wert als die billige Mischung, hält aber trotzdem länger.
Ich hatte mir auch mal einen Satz billige Racekings fürs Arbeitsrad gekauft und war erstaunt, wie schnell die verschlissen sind. Nun packe ich immer die halb runter gefahrenen Raceking Protection vom Touren-MTB aufs Arbeitsrad und die halten da nochmal erstaunlich lange.
 
Es gibt da teilweise echt krasse Unterschiede.
Auf meinem alten MTB hatte ich die angesprochenen Rapid Robs drauf gemacht. Nach ca. 1000km sehen die schon ordentlich runtergefahren aus. Bis zum ganz glatt gefahren sein, halten sie vielleicht nochmal 1500km.

Die Rockets Rons in der Performancemischung auf meinem neueren Rad, sehen dagegen nach knapp 1800km nahezu neu aus.

Man muss evtl. auch berücksichtigen, dass die größeren 29 Zoll Reifen im Vergleich zu 26 Zoll länger halten sollten. Aber finde trotzdem dass der Unterschied sehr extrem ist.

Als Wenig-Fahrer sollte der Verschleiß aber keine große Rolle spielen. Nach einigen Jahren ist es eh mal gut neue frische Reifen aufzuziehen, da hat man dann wenigstens nen guten Grund dazu, wenn sie abgefahren sind.
 
Was meinst du mit haltbarer? Die weiche Mischung ist haltbarer als die harte Mischung?
Daß die teurere Mischung haltbarer und gripstärker ist, kommt doch oft vor. Liegt glaub ich daran, wie fein die Partikel vermahlen wurden, was Zeit und Strom kostet. Also jedenfalls wenn wir von brauchbarem Grip (60a) vs. Billigmischung (70a) reden. Bei ganz weichen Mischungen (40a) sieht's dann wieder anders aus.
 
Hallo zusammen,

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Empfehlungen.

Ich habe mich auf deren Basis in den letzten Tagen noch etwas genauer in die Materie eingelesen. Die genannten Reifen von Continental (Race King und Cross King ProTection) werden auch bei anderen Quellen sehr oft positiv erwähnt, daher kann ein Wechsel von Schwalbe auf Continental ja nicht komplett falsch sein, obwohl mir die Reifen von Schwalbe gute Dienste geleistet haben.

Ich habe mir daher gestern die empfohlenen Modelle bestellt und kann sie vermutlich Ende der Woche aufziehen.

Ich gebe dann gerne nochmal Feedback ob es sich dann besser rollt :daumen:
 
Black Chili hat zwar einen niedrigeren Shore-Wert als die billige Mischung, hält aber trotzdem länger.
Ich hatte mir auch mal einen Satz billige Racekings fürs Arbeitsrad gekauft und war erstaunt, wie schnell die verschlissen sind. Nun packe ich immer die halb runter gefahrenen Raceking Protection vom Touren-MTB aufs Arbeitsrad und die halten da nochmal erstaunlich lange.

Daß die teurere Mischung haltbarer und gripstärker ist, kommt doch oft vor. Liegt glaub ich daran, wie fein die Partikel vermahlen wurden, was Zeit und Strom kostet. Also jedenfalls wenn wir von brauchbarem Grip (60a) vs. Billigmischung (70a) reden. Bei ganz weichen Mischungen (40a) sieht's dann wieder anders aus.
Oha, interessant. Ich dachte bisher immer, so beinahe Hartplastik-Reifen würden länger halten als die grippigen, weichen Mischungen. Achte aber auch nicht mehr drauf.

Ich hatte aber auch nur den objektiven Vergleich bei Maxxis DH- Reifen. 42a war auf jeden Fall nach wenigen Tagen runter. 60a hielt dann locker den Rest der Saison.
War ne Fehlplanung für Whistler faabw. Nach ner knappen Woche den frisch aufgezogenen 42a Reifen ersetzen zu müssen...:rolleyes: 42a gabs in Whistler gar nicht als Hinterreifen zu kaufen, nur 60a. :D
 
Hallo zusammen,

Ich habe die Reifen nun schon mehrere Wochen drauf und bin mehrmals meinen Arbeitsweg und auch mal in der Freizeit damit gefahren.

Es ist erstaunlich wie leicht es sich mit neuen Reifen fährt. Das Anfahren geht deutlich einfacher und beim Ausrollen lassen sich einige Meter mehr gewinnen.

Die Reifen selbst liessen sich relativ gut aufziehen, wobei beim Hinterreifen deutlich mehr Geduld gefragt war.

Jetzt mal schauen wie lange mir diese Reifen gute Dienste leisten :)

Danke nochmal für die hilfreichen Empfehlungen :daumen:
 
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