ReiseMTB mit Scheibe?

derjan

Jan
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Hallo zusammen,

nachdem ich nun soviel Gutes ueber Scheibenbremsen gehoert hab (komm aus dem RR-Bereich ...) eine Frage an die Reisenden.
Wie einfach / fummelig ist der Ein- und Ausbau von Vorder- und Hinterrad im Vergleich zu Felgenbremsen.
Kann sich die Scheibe dabei in irgendeiner Form verstellen, sodass sie schleift?
Gibts Scheiben, die sich hierfuer besonders eignen?

Es waer fuer mich ne wirklich wichtige Frage, da ich oft mit dem Zug unterwegs sein werd und das Radl in den Koffer muss ... :(

Vielen Dank fuer Eure Hilfe,
Jan

PS: Wenn es eine FAQ ist, bitte einfach den Link posten; hab bisher noch nicht wirklich was gefunden
 
Sei beruhigt, da kann sich nichts verstellen. Zange und Scheibe sind fest montiert und ändern ihre Position nicht. Und ohne Gewalteinwirkung verbiegt keine Scheibe.
Die Radmontage ist einfacher als mit VB.

Das einzige worauf man achten sollte wäre ein Abstandshalter für die Bremsklötze beim Transport.
Man braucht ansonsten nur versehentlich an den Bremshebel zu kommen und darf danach erstmal mit dem Schraubenzieher die Klötze auseinanderwürgen. ;)
 
Ist übrigens ne scheiß Idee weil dir bei nem Defekt kein Mensch helfen kann. Also wenn du wirklich Reisen damit machst und nicht nur das 50km Tagetürchen.

Wie wärs mit ner guten, mechanischen Scheibe? Avid Ball Bearing z.B. ? Die lassen sich schlecht dosieren aber die Bremswirkung ist völlig okay und Ersatzteile wist du in jedem Kaff bekommen können.
 
Ich wüsste nicht das man für ne Transalp oder eine längere Reise eine mechanische Disc braucht. Grad im Gebirge würd ich mich nicht auf eine mechanische verlassen wollen.
 
Ich würde auch zu einer mechnischen tendieren. Habe bei Hydraulik einfach immer ein ungutes Gefühl. Obwohl mich meine Hayes 9 noch nie im Stich gelassen hat. Aber an eine mechnische würde ich mich irgendwie eher selbst wagen. Und so schlecht werden die auch nicht zu dosieren sein. Mit ner v-Brake kommt man schließlich auch zum Stehen. Aber wenn es wie gestern regnet und ich mit der v-Brake unterwegs bin habe ich immer ein schlechtes Gweissen wegen meinen Felgen.
 
Vaderchen schrieb:
Ich wüsste nicht das man für ne Transalp oder eine längere Reise eine mechanische Disc braucht. Grad im Gebirge würd ich mich nicht auf eine mechanische verlassen wollen.

Es ist nen Unterschied ob du bei ner Transalp 30km von der nächsten Hütte nen Defekt hast oder in Slowenien in irgendeinem Kuhkaff.

Bei richtigen Touren soll heißen unberührte Landstriche mit viel Gepäck und Zelt, aber auch ein richtiges Touren MTB mit Lowrider, Gepäckträger, Bigfork und BOB Trailer. An so ein Rad gehört keine hydraulische Bremse.
 
Hallo zusammen,

wenn ich das jetzt richtig interpretiere, ist der Radwechsel mit Scheibenbremse eher unproblematisch.
An die Abstandshalter werd ich denken!

Solides einfaches Handwerk (sprich Mechanik) hört sich für mich zunächst einmal auch sinnvoller an für längere Touren wie Transalp --- und sowas sollte schon mal drin sein ...

Ich glaub, ich werd mal im kommenden Laden meines Vertrauens einfach mal rumprobieren, ob ich mit ner MechScheibe klar komm.
Sollte ja im Kölner Raum kein Problem sein, so einen Laden aufzutreiben, wie ich in den entsprechenden Threads lese.

Vielen Dank für die Antworten,:daumen:
Jan
 
SIDDHARTHA schrieb:
An so ein Rad gehört keine hydraulische Bremse.

So'n Quatsch .... :rolleyes:

Mit ner robusten hydraulischen Scheibenbremse oder ner HS33 bist du auf jeden Fall besser ausgerüstet, als mit irgendwelchen Drahtseilschaften. Mit Stahlflexleitungen reduzierst du das Risiko eines Leitungsschadens auf ein Minimum und hast dafür ne Bremse an Bord, auf die du dich in punkto Leistung und Dosierbarkeit verlassen kannst. Grade beim Radreisen mit viel Gepäck kommts auf ne gute Bremsanlage an.
 
Meine Rede. Das die Mechanik versagt ist wahrscheinlicher als eine robuste Hydraulikanlage mit Stahlflexschläuchen.
Und selbst in einem Kaff in Slowenien wird Bremsflüssigkeit aufzutreiben sein, wobei man bei solchen Touren eh immer Ersatzteile mit sich führt. Ob nun ne Meterware Stahlflex oder Seilzug, ist vom Gewicht her eh egal.

Hingegen ein voll beladenes MTB mit mechanischen Bremsen auszustatten halte ich eher für gefährlich, sofern nicht nur ebene Strecke gefahren wird.
Hydraulik ist in jedem Fall vorzuziehen.
 
Eine mechanische Discbrake muss nicht schlecht sein. Vor allem die Avid Ball Bearing, die hält von der Bremsleistung her locker mit. Habe noch meine RST hier rumliegen, nachdem ich sie mal zwischen hatte, erzeugte sie auch sehr moderate Verzögerungswerte.

Es geht ja nicht nur um die Züge versus Druckschläuche, ein Servicekit für Hydros könnte man ja mitführen. Aber wir haben da noch Hebel und Sattel. Wenn der Griff flöten geht oder eine Undichtigkeit auftritt, dürfte man in der Walla Pampa ziemlich blöde dastehen. Einen mechanischen Bremshebel bekommt man überall, wo auch nur ein einziges olles Fahrrad vorhanden ist, ob rechts oder links, is auch noch egal, bei Hydros (wegen dem Ausgleichsbehälter) nicht.
Das Innenleben eines Mech Sattels ist simpel. Der Umlenkhebel lässt ein paar Stahlkugeln in einer Nut einen "Berg hochrollen", wodurch sie dann die Backe rausdrücken. Der andere Belag ist fix. Der bewegliche Belag drückt die Scheibe dann gegen den festen und die Bremsung findet statt. Sofern diese Mechanik ordentlich geschmiert bleibt (und bei der Avid is das ordentlich verkapselt) funktioniert so ein Sattel bis zum Tag des jüngsten Gerichts. Und sollte doch was sein, kann man den Sattel an Ort und Stelle komplett zerlegen und instandsetzen. Gar ein kompletter Tausch des Bremssattels wäre binnen weniger Minuten erledigt, da die Avid unglaublich leicht zu montieren und einzustellen ist. Zug einspannen, fertig, nix entlüften, befüllen, etc... Die peinliche Sauberkeit bei der Instandsetzung eines hydraulischen Systems ist auf einer Reise nicht immer gewährleistet, Mechanik kann ich auch bei Wind und Wetter flicken.

Was die Instandsetzung bei Pannen angeht, ist eine gute mechanische auf jeden Fall vorzuziehen. Und darauf käms mir bei einem Reiserad an. Es MUSS ja nichts passieren, Hydros sind ja im allgemeinen auch zuverlässig. Aber WENN....

Ich hatte selbst lange hin und her überlegt, ob ich eine gute mechanische oder eine Hydro nehme. Da ich aber keine klare Referenz finden konnte (Bremsleistung vergleichbar mit ...) und mir das Ein-Kolben-Prinzip der Avid nicht gefallen hat (meine RST hat 2), habe ich eine Hydro genommen.

Für die Hydro spricht einfach, dass kaum Kraft auf dem Weg vom Hebel zu Sattel flöten geht, und das merkt man. Egal welche Mechanische man nimmt, mit einem Finger bremst man da nich auf Null.

Möchte man also ein Reiserad mit Discs ausstatten, muss man abwägen zwischen Komfort (Vorteil Hydro) und Pannenbehelf (Vorteil Mech).
 
Es ist immer das gleiche - die Leute schimpfen über Mechanische Discs, dabei sind sie immer nur die Baumarkt Teile von Tektro gefahren. Lächerlich.

Leute, fahrt eine BB7 Probe und DANN kommt wieder und behauptet nochmal, die tauge nix.

Die BB7 ist absolut Alpencrosstauglich, fragt den Singlespeeder der damit vor ein paar Wochen über die Westalpen gefahren ist - mit 160er Scheiben (singlestoph, hier im Forum).

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Sie braucht eine Weile bis sie eingebremst ist, dann bremst sie wie die Sau, auf jeden Fall nicht schlechter als die meisten Hydros bei gleicher Scheibengröße, und die Dosierbarkeit ist ebenfalls sehr gut. Einziger Kritikpunkt ist, dass sie (wie alle mir bekannten Avids) mit den Serienbelägen bei Nässe Lärm macht ohne Ende. Und sie sieht etwas klobig aus.
Nokons verbessern den Druckpunkt nochmal etwas, und reduzieren auch das genannte Problem, dass "Kraft auf dem Weg zur Scheibe verlorengeht" (das ist ein prinzipieller Nachteil von Seilzugsystemen, der lässt sich aber mit guten Zügen ziemlich gut überspielen)

Sie schleift nicht, da man bei beiden Belägen den Abstand zur Scheibe einzeln einstellen kann, ohne Werkzeug einfach durch drehen an den roten Knöpfen, und den Bremssattel ganz einfach 3-Dimensional ausrichten kann.

Für den Zweck "Reise MTB" halte ich sie für sehr gut geeignet, da man -im Gegensatz zu hydraulischen- ganz problemlos die Züge abschrauben und das Rad zerlegen kann.
Außerdem kann sie niemals Luft ziehen und wenn man die Hebel zieht ohne Belagssicherung drin passiert... nichts.


P.s.: ich habe selber keine BB7, aber ich bin sie zumindest schon an verschiedenen Rädern gefahren..
 
Es sagt keiner das mechanische Bremsen schlecht sind, hydraulische sind von der Bauart nunmal einfach besser. Diese sind nunmal jetzt Stand der Technik.
Und gerade wenn das Bike bis obenhin mit Gepäck beladen ist, ist eine gut zupackende hyd. Bremse vorzuziehen.
Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten das eine Bremse ausfällt, hat die verbliebene noch genug Bremskraft übrig.
Welche mechanische Bremse kann das von sich behaupten.

Ich kenne ebenfalls die Avid, ziehe aber in jedem Fall meine M4 vor.
 
Sagst du, überzeugt hat die mich nicht. Zumindest bietet sie angemessene Bremsleistung zum passenden Preis, was nicht jede hyd. Bremse von sich behaupten kann.
 
Hi Leuts,

uh oh, da hab ich ja was angerichtet ;)
Zunächst mal vielen Dank für die ausführlichen Antworten.
Mein Gott, das erinnert ja stark an Wissenschaft.

OK, vielleicht noch ein Punkt, den ich beachten muss :mad:
Das neue MTB (Hardtail) sollte nicht mehr als 1.000 Euro kosten, was natürlich auch die Kosten für die Bremse limitiert.
Sicher würde ich eher Geld für Bremse und Gabel ausgeben als für den Sprung von LX auf XT oder nen ultra-leichten Rahmen.
(Wenn ich's leicht will, nehm ich mein RR).

Also, was ratet Ihr mir für's ReiseMTB in dieser Preisklasse?
Ich nehme mal an, dass mechanische Discs generell preiswerter sind als hydraulische.
Ach ja, Leichtgängigkeit spielt vielleicht nicht die Megarolle, wenn die notwendige Bremskraft nur in etwa mit einem RR vergleichbar ist.

Na dann Feuer frei :)

Cheers,
Jan
 
SIDDHARTHA schrieb:
Ist übrigens ne scheiß Idee weil dir bei nem Defekt kein Mensch helfen kann. Also wenn du wirklich Reisen damit machst und nicht nur das 50km Tagetürchen.
So dumm ist die Idee auch wieder nicht.;)

Habe heuer etwa 7 solche Reiseräder für Kunden aufgebaut (individualaufbauten). 5 haben sich für Scheibenbremsen entschieden und wie sie mir nach den Reisen berichtet haben, sehr zu ihrer Freude. Probleme 0. Ersatzteile hatten Sie dabei:
  • 1 Bremsleitung
  • Flasche Öl
  • kleine Spritze
  • 4 Paar Bremsbeläge als Austausch
Das ganze benötigt weder viel Platz noch ist es schwer. Da die Reiseräder aber ordentlich schwer sind mit der ganzen Ausrüstung (manchmal sogar Anhänger) waren sie sehr zufrieden, da vor allem die Abfahrten sicherer wurden.
Außerdem, die Gefahr bei einem Reiserad, dass z.B. die Bremsleitung abreist, ist noch viel geringer, als beim MTB, da ja auf mehr oder minder befestigten Wegen/Straßen gefahren wird.
 
Ja. BB7 Road bin ich vorgestern an 2 Rädern Probegefahren. Funktioniert genauso gut wie die normale BB7 mit V-Brake Hebeln. Ist eine sehr interessante Erfahrung, ein Rennrad (bzw. Crosser) das anständig bremst :D

Ich kann mir wirklich kaum vorstellen, dass jemand von der Bremsleistung einer BB7 enttäuscht sein kann. Einzige Erklärung: Die BB7 braucht -zumindest mit den Serienbelägen und Scheiben- ziemlich lange, bis sie richtig eingefahren ist, erst dann funktioniert sie gut.
 
Bist du schonmal eine Mono M4 gefahren? Dann verstehst du warum eine BB7 nicht beeindruckt.
Ist wie beim Autofahren. Einmal Porsche und man will nie wieder Golf fahren. :D
 
Ja, bin ich. Ebenso Gustav mit 190 und mit 210, Louise FR, Juicy 7 usw.. Meine Hayes mit 200mm vorne zieht auch besser, aber ist das ein Wunder?

Die BB7 ist aber keine FR/DH Bremse. Vergleiche sie mit einer beliebigen CC Bremse bei gleicher Scheibengröße und du wirst sehen, dass sie dann ziemlich gut aussieht.

p.s.: Welches Auto ist das bessere Reisefahrzeug - Porsche oder Golf? ;)
 
BB5, auch eine Empfehlung - halber Preis der BB7, einfacher aufgebaut. Beläge von der Juicy passen nicht, sonst keine Nachteile, gut dosierbar, kein Fading, kein Schleifen, keine Defekte, bei jeder Witterung geräuschlos, erf. Kraft am Bremshebel geringfügig höher als bei Hydraulik. Bremsleistung ohnenhin kein Thema. Bei mir mit 180mm Scheibe am Trainings- und Tourenhobel.
 
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