Remoladix - Von Slovenien nach San Remo

Mein Schulfranzösisch reicht noch halbwegs zum Bus fahren und Croissant essen. Und wenn gar nix klappt, marschierst du halt in die nächste Touri-Info und bittest die nette, dreisprachige Dame dort um Infos. Die reserviert dir dann auch gleich den Bus. Franzosen werden echt nett und hilfsbereit, sobald du ihnen auch nur drei kurze Brocken in ihrer Muttersprache hinwirfst. Zur Not lern' halt von Google sowas wie...

"Hallo, bitte entschuldigen Sie mein Französisch, es ist leider ein Drama."

... auswendig, damit hast du meistens schon gewonnen.
 
19.08. 13:20 Col Blanchet, 2900m

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In Saint Veran hat die weicheiernde Warmduscherei von Guillestre endlich ein Ende und wir strampeln eintausend Höhenmeter hinauf zum Beinahe-Dreitausender Col Blanchet.

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Die erste Hälfte kann man radeln, ...

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... die zweite Hälfte ist dann eher böse.

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Die für heute Mittag vorhergesagte Sonne ziert sich auch noch ein wenig. Statt dessen bläst ein eisiger Wind durch die Gegend.

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Trotzdem geschafft, aber ne gemütliche Gipfelpause ist hier oben erst mal nicht drin.

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Allenfalls geht ein kleines Tänzchen mit dem Bike. Wird das jetzt zur Tradition bei Kettle? Zu viel Energie, glaube wir brauchen noch höhere Pässe!

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Ansonsten schauen wir, dass wir den ungemütlichen Col Blanchet möglichst schnell wieder verlassen. Buongiorno Italia... für ein halbes Stünderl vielleicht.
 
19.08. 14:00 Col-Blanchet Col-Longet Querung, 2600m

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Vom Col Blanchet steil runter nach Italien...

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... und dann rüberqueren nach rechts zum Col Longet zurück nach Frankreich.

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Wobei "queren" eigentlich zu gemütlich klingt. Wir brezeln dreihundert runter und schleppen wieder hundert rauf. Schön ist's trotzdem.

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Beim Col Longet stehen einen Haufen lustige Steinmanderl in der Gegend...

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... und es gibt einen Haufen wunderschöner aber eiskalter Bergseen.

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Und wenn man ein Stünderl verpennt...

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... schaut sogar der Monte Viso einmal kurz durch die Wolken.

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Fetter Berg.

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Nachmittags geht's dann endlich richtig bergab für heute, und zwar runter nach Süden ins Ubaye-Tal. Bonjour la France!
 
Tja...., der Monte Viso galt in der Antike auch mal als der höchste Berg der Alpen aufgrund seiner Dominanz...

Ähnliches galt auch mal für den Mont Pelvoux, bis seine Erstbesteiger am Gipfel festgestellt haben, dass die benachbarte Barre des Écrins noch ein paar Meter höher ist...., blöd gelaufen....
 
Super coole Tour und sehr schöne Bilder. Vielen Dank auch für die Inspirationen, wie heatmap per Locus, Zorrocarrier und deine Homepage mit den Tracks und den Verlinkungen. Ist ja mal echt ein cooles Werk, Respekt!
Wie macht ihr das unterwegs mit freilaufenden Hunden der aggressiven Art, wenn ihr auf dem Rad seid oder beim Campen?
Ich bin zwar noch nie gebissen worden (klopfe auf Holz), hatte aber schon ein paar sehr unangenehme Begegnungen, z.B. beim Joggen oder Wandern in Griechenland, oder Radfahren in Italien oder Spanien. Bin da jedes mal sehr unentspannt unterwegs.
 
Mein Schulfranzösisch reicht noch halbwegs zum Bus fahren und Croissant essen. Und wenn gar nix klappt, marschierst du halt in die nächste Touri-Info und bittest die nette, dreisprachige Dame dort um Infos. Die reserviert dir dann auch gleich den Bus. Franzosen werden echt nett und hilfsbereit, sobald du ihnen auch nur drei kurze Brocken in ihrer Muttersprache hinwirfst. Zur Not lern' halt von Google sowas wie...

"Hallo, bitte entschuldigen Sie mein Französisch, es ist leider ein Drama."

... auswendig, damit hast du meistens schon gewonnen.
Ah ok. Das meinte ich. Also schon mit etwas Schulfranzösischen, als 'Türöffner'. So kenne ich das schon auch bei den Franzosen. Meine Erfahrungen gehen schon auch dahin, dass ein 'je parle un peu français' schon auch ein guter Einstieg ist :). Ich nehme dann auch an, dass du somit auch ein wenig in den anderen beiden 'Haupt-ix' Ländern Spanien und Italien die jeweilige Sprache sprichst?

Bitte nicht falsch verstehen, ist jetzt nur mal so allgemeines Interesse.... Ich finde es ja schon auch angebracht, dass man sich durchaus auch selber bemühen kann, die wichtigsten Dinge in der Landesprache rüber zu bringen... Auch wenn es mich in meinem Lieblingsurlaubland Italien immer wieder ärgert, dass ich einfach nicht Italienisch sprechen kann.... Nicht mal das Nötigste :-(
 
19.08. 16:30 Auf dem Longet-Ubaye-Holytrail, 2000m

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Der Col Longet ist ein langer Pass... lang und flach, aber wunderschön.

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Aber wenn's dann endlich ein bisserl bergab geht, ...

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... ist der Flowfaktor beinahe unerreicht.

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Kettle bremst viel... und besonders gern für Murmeltiere.

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Diesem neugierigen Gesellen schneiden wir sogar einen Apfel zurecht. Das erste Viertel schnappt er sich noch, das zweite bleibt liegen. Keinen Bock oder wie?

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Da murmelte das Murmeltier:
"Was kann ich armes Tier dafür?
Ich will gar keinen Menschenfraß,
am allerliebsten ess ich Gras.
Doch seid ihr beide schon mal hier,
dann hätt ich gern ein Murmelbier."

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Murmelbier haben wir nicht, aber Trailspaß, und das nicht zu knapp.

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Das obere Ubayetal ist aber auch der Hammer, optisch sowieso.

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Drüber über's Flüssli...

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... und durch durch's Flüssli.

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Dann rein in's Flüssli, ...

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... und dann ist der Tag auch schon wieder vorbei.
 
Super coole Tour und sehr schöne Bilder. Vielen Dank auch für die Inspirationen, wie heatmap per Locus, Zorrocarrier und deine Homepage mit den Tracks und den Verlinkungen. Ist ja mal echt ein cooles Werk, Respekt!
Wie macht ihr das unterwegs mit freilaufenden Hunden der aggressiven Art, wenn ihr auf dem Rad seid oder beim Campen?
Ich bin zwar noch nie gebissen worden (klopfe auf Holz), hatte aber schon ein paar sehr unangenehme Begegnungen, z.B. beim Joggen oder Wandern in Griechenland, oder Radfahren in Italien oder Spanien. Bin da jedes mal sehr unentspannt unterwegs.
Hunde in Europa? Das sind alles nur elende feige Kläffer. Die bellen laut, aber ziehen den Schwanz ein, sobald du das Rad nur mal kurz in ihre Richtung drehst oder den Arm hebst. Da mach ich mir schon lange keinen Kopf mehr, mit einer Ausnahme: Patous, die Herdenschutzhunde in der Provence und den Pyrenäen. Das sind einfach nur trainierte Killermaschinen, da hält man sich besser so fern wie irgendwie möglich.
 
20.08. 12:00 Uphill zum Colle Maurin, 2600m

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Mit der aufgehenden Sonne setzen wir unsere Abfahrt...

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... durch's obere Ubayetal fort.

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Vor der nächsten langen Schiebestrecke müssen die Haare sitzen. Ansonsten gibt's im Weiler Maljasset Frühstück im Rifugio, wir haben wie immer nicht viel dabei. Sind halt die Alpen, da muss man keine Vorratshaltung betreiben.

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Noch schnell auf die Toilette, ...

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... und dann direkt rauf auf den nächsten Berg.

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Der Colle Maurin von Westen ist ein ziemlicher Schiebeschlauch... vielleicht steige ich auch bald mal auf ebikepacking um. Nur... wie kriegt man die Laderei unterwegs geregelt?

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Nur zwei Stunden Plackerei, schon ist man oben... und auch mal wieder an der Grenze zu Italien. Im Westen warten jetzt die cottischen Alpen mit dem (halbwegs berühmten) Valle Maira.

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Wir fahrn einfach mal runter.
 
20.08. 15:30 Auf dem Maurin-Maira-Trail beim Rifugio Campo Base, 1700m

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Beim Heraklix 2009 bin ich hier in der Gegenrichtung rauf marschiert und habe mieses Wetter und einen kuhverschissenen Drecksweg in Erinnerung ( https://www.mtb-news.de/forum/t/heraklix-von-kreta-zum-gardasee.396385/post-6361066 ). Heute dagegen das genaue Gegenteil. Perfektes Sonne-Wolken-Panorama und ein wunderschön rausgeputzes Wegerl, das beinahe schon den Namen "Holytrail" verdient.

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Maurin-Maira-Trail: Grinsen? Oder doch eher ein konzentrierter Bergblick?

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Maurin-Maira-Trail: Speedstrecke.

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Maurin-Maira-Trail: Rocca Castello im Blick.

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Maurin-Maira-Trail: Doppelter Mairatalblick? Schöner geht fast nicht.

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Einziger Schönheitsfehler der Abfahrt? Die letzten dreihundert Tiefenmeter hinab zum Talboden vernichtet man auf steiler Schotterpiste oder Teerstraße. Aber bei diesem Panorama kann man da vielleicht drüber hinweg sehen.
 
@stuntzi
Das Ubaye ist auch ein wirklich schöner Flecken, und seeehr lang. Ich bin da hin, nachdem du das erste Mal davon berichtet hattest. Dort bin ich übrigens auf Patous gestoßen. Die konnte man zum Glück in einem weiten Bogen über die Wiese umgehen.
 
Hunde in Europa? Das sind alles nur elende feige Kläffer. Die bellen laut, aber ziehen den Schwanz ein, sobald du das Rad nur mal kurz in ihre Richtung drehst oder den Arm hebst. Da mach ich mir schon lange keinen Kopf mehr, mit einer Ausnahme: Patous, die Herdenschutzhunde in der Provence und den Pyrenäen. Das sind einfach nur trainierte Killermaschinen, da hält man sich besser so fern wie irgendwie möglich.
Da hab ich leider andere Erfahrungen gemacht. Auf dem Weg nach Kreta hab ich bellende Hofhunde so lange ignoriert, bis mich in Slowenien einer gebissen hat. Danach ging es zwar, wenn ich ihnen mit Steinen gedroht hab, aber je weiter es nach Süden ging, desto aggressiver wurden sie. Am unwohlsten hab ich mich bei einem Hof gleich hinter der albanisch-griechischen Grenze gefühlt, als mich gleich sieben große Kläffer umrundet haben. Am besten geholfen hat bei solchen Begegnungen ein Stock, aber den will man ja auch nicht immer mitschleppen.
 
Offtopic - weiß jemand, warum ich irgendwann keine Benachrichtigungsmails mehr erhalte, wenn es in einem abonnierten Thema neue Beiträge gibt? Das stelle ich bei allen abonnierten Themen fest - irgendwann werde ich nicht mehr benachrichtigt. Bin ich vielleicht zu passiv? Hat @stuntzi die Admins derart im Griff, dass man ab einer bestimmten Anzahl an Tagen ohne Beitrag keine Mails mehr erhält? :teufel:
 
@stuntzi
Das Ubaye ist auch ein wirklich schöner Flecken, und seeehr lang. Ich bin da hin, nachdem du das erste Mal davon berichtet hattest. Dort bin ich übrigens auf Patous gestoßen. Die konnte man zum Glück in einem weiten Bogen über die Wiese umgehen.
Wir hatten auch Patous im Ubaye. Die waren völlig entspannt, obwohl wir direkt durch die Herde mussten. Hätte ich allerdings so sicher nicht gemacht, wenn der Schäfer nicht in der Nähe gewesen wäre. Der hat auch entspannt zugeguckt, das hat gepasst. Probleme hatte ich bisher immer nur, wenn die Hunde alleine mit der Herde waren... dann aber teilweise richtig übel.
 
20.08. 20:00 Flusscamp bei Acceglio im Valle Maira, 1200m
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Campingbier.

Sardisches Bier in Cottischen Bergen? Oder handelt es sich hierbei um das oben erwähnte „Murmelbier“, das ihr dem armen Tierchen vorenthalten habt, um es stattdessen mit popeligen Apfelschnitzen abzuspeisen?

Gruß LUTZ
 
Zuletzt bearbeitet:
Über Ichnusa geht nix drüber. Gab da eine einzelne einsame Flasche in nem winzigen Dorfladen in Acceglio, da stand mein Name drauf.
 
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