Rennberichte 2004 Part 1

@pastaman

Habe gerade Deinen Bericht gelesen. Toll, gratuliere! Du hast alles richtig gemacht! :daumen:

Ist ja klar, dass man im ersten Rennen noch nicht zu den Besten gehören muss. Hauptsache man kommt einigermaßen entspannt durch. Und das schafft man am besten, wenn man sein eigenes Tempo fährt.

Obwohl ich mich bei den Marathons inzwischen meist in der vorderen Hälfte wiederfinde, habe ich größten Respekt vor allen, die nicht in erster Linie auf Zeit sondern auf Durchkommen fahren.

Schneller wird man mit regelmäßigem Training ganz automatisch. Viel Spass bei Deinen nächsten Marathons :bier:

Werner
 
So, ich hab dann auch gleich noch einen Marathonbericht nachzureichen: 1. MTB-Marathon Pfronten.

Bin mit meinen 2 Trainingskumpels, Siggi und Roland, hingefahren, ist ja auch nur ne halbe Stunde Fahrt von Kempten aus. Die Startzeit 12 Uhr war auch sehr angenehm. So musste man sich nicht so früh aus den Federn quälen.

Wegen der größeren Schneemassen war die ursprünglich geplante Strecke nicht vollständig befahrbar – statt des letzten Singletrails ein gut befahrbarer Forstweg.

Alle 500 Teilnehmer starteten in einem Block und unsere Startposition war nicht die beste. Mein Ziel war, ins erste Viertel zu fahren. Deshalb am besten gleich auf dem ersten Straßenstück ein bisschen weiter vor fahren – natürlich nur soweit das ohne Risiko möglich war. Klappte wunderbar, am ersten kleinen Anstieg sortierte ich mich schon so knapp im ersten Drittel ein. Überhaupt war die Streckenführung sehr angenehm, weil sich durch diesen kleinen Anstieg das Feld gleich etwas auseinander zog und so auch an den folgenden Engstellen kein Stau entstand.

Die Distanz zählt mit 50 km ja eher zu den kürzen Marathons, aber auf die Länge haben die Veranstalter immerhin knapp 2000 hm untergebracht. Das ließ also lange Anstiege erwarten. Und der erste davon folgte nach ca. 10 km. Auf steiler, gut befahrbarer Schotterpiste ging`s rauf zum Sportheim Böck auf 1400 m und weiter auf üblem Schotter und durch Schneereste, teil schiebend, zur Kappeler Alm. Bis dahin hatte ich noch ein paar Plätze gut gemacht, allerdings durch das Schließen einiger Lücken schon ein paar Körner verbraucht. Bei der Auffahrt habe ich zwei Kehren weiter unten noch Siggi gesehen. Zusätzliche Motivation! :D Dann begann die längere Schiebepassage, bergab und bergauf, durch ein Altschneefeld bis man auf dem Schotterweg hinunter ins Vilstal angelangt war.

Die Abfahrt war eine von der schnelleren Sorte. Mit bis zu 70 Sachen ging`s auf feinem Schotter und zuletzt auf Teer bis zum Abzweig zur zweiten Auffahrt. Dann eher unspektakulär, aber steil rauf zur Bärenmoosalpe auf gut 1200 m. Einige überholt, die, weil vermutlich zu schnell angegangen, ihr Fahrrad besonders liebten. Die Abfahrt war dann das eigentliche Sahnestück des Marathons: über groben Schotter, Anlieger und Wiesenpassagen ging es flott runter ins Achtal.

Dort wartete schon die letzte Verpflegungsstation vor dem finalen Anstieg zur Bergstation der Breitenbergbahn. Überhaupt war die Organisation und Verpflegung hervorragend und absolut auf dem Niveau von renommierten Veranstaltungen – und das zum halben Preis! Also noch mal eine Flasche aufgefüllt und ein paar Kohlenhydrate eingeworfen. Es ging ja immerhin noch mal bis auf gut 1650m hinauf! Die Steigung nicht zu steil, dafür deutlich Anzeichen, dass das Anfangstempo seine Spuren hinterlassen hat. Leichtes Unwohlsein und dicke Beine, also einen Gang zurück geschaltet und ein gleichmäßiges Tempo gesucht – und gefunden. Zwei, drei Leute überholen mich. Die eingeworfenen Kohlenhydrate beginnen zu wirken. Mir geht`s wieder besser. An den nächsten, der mich im Schneckentempo überholt, häng ich mich ran. Ritzelhypnose! Er zieht mich rauf bis nach oben.

Super, jetzt nur noch bergab. Zuerst zu Fuß, weil zu steil und mit Schnee und Schlamm – zu gefährlich da zu fahren. Zwei Bekannte stürzen an der Stelle, wie ich später erfahre. Also die richtige Entscheidung getroffen. Dann ist der Weg besser fahrbar. Zuerst noch über Geröll und Wiesen, gefährliche Stellen sind mit griffigem Tuch überdeckt – super! Dann auf bestem Schotter runter zum Start. Ein Biker, den ich auf der Abfahrt noch einhole, schafft es doch mir am Schluss noch davon zu fahren. Egal, nach 3:20 Std. bin ich im Ziel. Platz 61 von 320 in meiner Klasse. Auch Siggi und Roland lassen nicht lange auf sich warten. Wir liegen alle innerhalb von gut 5 Minuten. Alle zufrieden, aber auch ein wenig erschöpft. Die Strecke hat trotz der geringen Länge einige Körner gekostet. Das hört man an dem Tag noch häufiger.

Dann noch ordentlich Essen reingeschaufelt und die Siegerehrung, mit Wigald Boning, angeschaut. Der stand aber mehr wie Falschgeld in der Gegend rum und war eigentlich ziemlich überflüssig, obwohl ich Ihn sonst ja ganz sympathisch finde. Trotz gegenteiliger Ankündigung, war er ja auch beim Marathon nicht mitgefahren.

Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, die man durchaus weiter empfehlen kann.

Werner
 

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Hallo Teammitglieder,

nach meinen ersten Saisonauftritt im April folgte jetzt der Marathon in Altenau. Ursprünglich wollte ich eigentlich die 112 Km in Angriff nehmen, jedoch entschied ich mich letztendlich für die 56er. Der Reihe nach ...

Da das Wetter die letzten Tage sowieso nicht so prall war, stellte ich mich schon auf dementsprechendes Wetter ein. Den Abend davor nochmal die Webcams von Torfhaus und Altenau gecheckt um festzustellen, dass es ziemlich kalt und nass werden könnte. Egal, mit entsprechender Kleidung gehts schon. Der Start in Altenau sollte 10.45 sein, also eine ziemlich humane Zeit, so dass man doch nicht zu früh aus den Federn musste. Auf der Hinfahrt staunte ich nicht schlecht als ich in Torfhaus eine 1 cm Schneedecke zu Gesicht bekam :eek: . Aber dann ging es ja wieder bergab auf ca. 500hm nach Altenau, wo zwar kein Schnee lag, es aber trotzdem sch**** kalt war. Parkplatz gesucht, Startnummer geholt und wieder ab ins Auto zum Aufwärmen. Hier war schon richtig viel los, lustig wie alle in ihren Autos hockten (alle Scheiben liefen an). Langsam machte ich mich und mein Bike startklar, wo ich dann auch merkte, dass ich zwar ein Ersatzschlauch habe, aber die Pumpe von der gestrigen Tour am anderem Bike hing :aufreg: . Naja hoffentlich bekomme ich kein Durchschlag ... Warmfahren und ab in den Startbereich. Noch 15 Minuten. Hier noch nen bissel Rumfahren und im vorderen Bereich des Feldes platziert. 10.45 Los gehts. Langsam rollt das Feld zur ersten heiklen Abfahrt. Ich dachte schon hier stürzen die ersten, da diese Passage durch den Regen ziemlich rutschig war. Das ging nochmal gut. Dann kurze Bachdurchfahrt mit anschließenden Uphill. Es folgte ein ziemlich langes Stück Forstautobahn. Hier zog sich das Feld schon in die Länge. Am Ende dieser folgte der erste von zwei Kontrollpunkten, wo man seinen Transponder in eine Box stecken mußte. Es folgte ein Wechsel zwischen Wurzeluphills und wieder Forstautobahn. Zwischendurch mal 2 Schiebepassagen, die durch das Wetter nun wirklich nicht fahrbar waren. Apropos Wetter. Es war ein guter Mix zwischen Hagel, Regen, böiger Wind und Sonne. Kurz vor Ende einer Runde (28 Km) kam der 2te Checkpoint. Anschließend folgte ein guter Anstieg in den Start-Zielbereich, wo man mittlerweile von den vielen Zuschauern angefeuert wurde. Klasse. Ab in die zweite Runde. Die ging schon nicht mehr so flüssig wie die erste. Hinzu kam noch das sich so viel Dreck in den Clickies gesammelt hatte, das ich kaum mehr rein kam. So kam ich letztendlich nach 2:54 ins Ziel, wo ich sofort einen Ausdruck mit Platzierung, Rückstand, Durchschnitt, etc. bekam.


Fazit: Eine gelungener Event mit super Strecke mit top Zeitmessung (sportident.de). Nächstes Jahr bin ich wieder am Start. Hier noch ein paar Impressionen.

 
Da ich ja dem Racing Team beigetregen bin dachte ich mir dass ich auch wenigstens ein Rennen pro Jahr fahren sollte. Ist zwar keine Voraussetzung, man sollte sein Team jedoch auch öffentlich vertreten, so meine Meinung.
Also machte ich mich etwas schlau wo und wann denn Rennen in meiner Umgebung stattfinden. Und siehe da, direkt vor der Haustür, 35 km weiter, 4. Lauf Unterland Odenwald Cup in Neckarsulm. Ein CC Rennen mit 5 Runden á 4,2 km. Etwas über 90 Hm je Runde, 70 % singletrails, 30 % Wald und Schotterwege.
Ich bin zu dieser Zeit (Juli 04) seit etwas über einem Jahr wieder regelmässig bike gefahren, Training war für mich bis dahin "ganz oder gar nicht" also immer kaputtfahren, dann war das Training gut. (mittlerweile weiss ich mehr...)
So habe ich mich dann ein paar Wochen auf dieses Rennen vorbereitet. Keinen Vergleich zu anderen bikern habe ich mir als Ziel gesetzt, nicht letzter zu werden.
Vor meinem Rennen fahren gerade die Senioren, komischerweise fahren einige nicht die vollen Runden sondern steigen früher aus dem Renngeschehen aus. Nach etwas umherfragen erfahre ich dass man disqualifiziert wird, sobald man überrundet wird. Na fein, ich habe ein neues Ziel:
NICHT ÜBERRUNDEN LASSEN
Bei der Startaufstellung habe ich mir die hinterste Startreihe ausgesucht, ich will ja schliesslich all die Anderen nicht behindern wenn ich hier langsam losfahre.
PENG
Die ersten schiessen davon, ich staune und bekomme Angst. Habe ich mich da total übernommen und werde kläglich versagen?
Mittlerweile kommen auch die hinteren Starter in Fahrt, 200 m Schotterweg, links ab in den Wald. Steil runter, scharfe Linkskurve. Zack, mein Vorfahrer segelt geradeaus in die Pampe. Letzter bin ich schon mal nicht mehr. Weiter geht es, die Strecke ist ziemlich schwer, so kommt es mir vor. Viele knifflige Stellen, Matsch, Wurzeln in Schrägen, kleine Sprünge und kurze und ein sehr steiles Runterrollstück das ich nie im Leben runterfahren würde wenn es hier nicht um die Wurst gehen Würde.
Ich kämpfe mich durch, mittlerweile habe ich schon ein paar Gegner überholt, unmittelbar vor mir ist noch einer, die die weiter vorne sind kann ich nirgens mehr sehen. Wieder ein Steilstück, links Böschung, rechts Hang in einen Bach. Mein Vorfahrer entscheidet sich für den Bach, mir Recht, hauptsache mir gehts gut. Wobei es mir alles andere als gut geht, die Beine brennen, die Lunge pfeift, der Puls ist am Anschlag die Angst überrundet zu werden sitzt im Nacken. Nein, gut geht es mir ganz sicher nicht.
Die Anstiege sind kurz aber sehr steil, der Boden sorgt auch nicht gerade für gute Traktion. Ein Kampf mit meinem Schweinehund, nicht aufzugeben, entbrennt. Ich kämpfe weiter.
Eine schnelle Matschpassage, ich wähle den Weg rechts davon, ein schmaler Grat zwischen dem tiefen Matsch und dem Gefälle rechts. Nachdem sich mein Vorderrad von einr Längswurzel hat leiten lassen wähle ich kurz darauf den Weg in das Gefälle, die Fahrt endet mit einem Stöhnen im Gebüsch. Das scheint den Kerl der kurz zuvor im Bach gelandet ist zu freuen, auf jeden Fall ist er wieder an mir vorbei.
Ich krabbele zurück auf die Strecke und fahre weiter. Ich könnte kotzen. Wer hat mich auf diese schwachsinnige Idee gebracht an einem Rennen teilzunehmen?
Es zieht sich, die Zeit und die km wollen nicht verstreichen. Irgendwann dann aber der letzte Anstieg, ich quäle mich ihn hoch, merke dass ich kurz vor der Ohnmacht bin, strampele die Zielgerade entlang und höre kurz vor dem Ziel:
Und jetzt kommt Ramin aus Neckargerach. Er fährt für das IBC DIMB Racing Team. Ziellinie, GESCHAFFT. Was für ein Gefühl, ich bin kurz vorm Sterben aber überglücklich, ich wurde nicht überrundet, ich wurde auch nicht Letzter.
Als die Ergebnisse ausgehängt wurden musste ich natürlich gleich nachschauen:
Ramin auf Platz 14 von 28 Startern. 6 Starter wurden überrundet.
1:25:41 habe ich mich geschunden, der Erstplatzierte brauchte genau 1:12:06.
Einer der Veranstalter kommt auf mich zu, er fragt mich was das für ein Team ist für das ich fahre. Ich erkläre es ihm, erwähne im weiteren Gespräch auch, dass dies mein erstes MTB Rennen überhaupt war.
Er beglückwüscht mich und meinte dass ich mir ein sehr schwieriges Rennen für die Entjungferung ausgesucht hätte.
Ich bin stolz und weiss schon jetzt dass es nicht bei diesem Rennen in 2004 bleiben wird.

Gruß, Ramin
 
drivingghost. schrieb:
Er beglückwüscht mich und meinte dass ich mir ein sehr schwieriges Rennen für die Entjungferung ausgesucht hätte.


Gratuliere zur "Entjungferung"..... :lol: :lol: :lol:

Iceman

PS: Im Ernst, Super Bericht, hat mir Spass gemacht, ihn zu lesen.Weiter so!!!
 
Dankeschön.
Und wie ich mir nach dem ersten Rennen schön sagte, es blieb in 2004 nicht bei diesem einen Rennen.
Es folgten Lauf #5 des Unterland Odenwald Cup, Der St. Wendel Marathon 60km, (Wasgaumarathon) und Anfang Dezember noch ein lokales CC Rennen.
Und dieses Jahr kann nur besser werden, ich trainiere jetzt etwas sinnvoller.
Gruß, Ramin
 
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