scooter_werner
Spätstarter
Ich belebe mal wieder die Tradition der Rennberichterstattung und schildere mal meine Erlebnisse bei den Garmisch Classics. Oder hab ich nen bestehenden Thread übersehen?
Dass die Strecke rund um die Zugspitze 5 Tage vor dem Rennen gecancelt wurde und satt dessen eine kleinere 50km Runde zwei Mal zu durchfahren war, hat im Vorfeld ja für tumultartigen Aufruhr gesorgt. Und auch ich war darüber alles andere als erfreut
Zumal die Zugspitzrunde meine Lieblingsstrecke war.
Dass das Wetter dann auch noch viel schlechter als die Vorhersage war, setzte dem ganzen die Krone auf also ein Test für die mentale Stärke.
Wenigstens verlief der Start in meinem Block nach Plan (der zweite wurde ja unplanmäßig auch gleich nach uns und nicht 10 min. später, wie erwartet, auf den Weg geschickt) und nachdem es nicht so viele Teilnehmer waren, war das vordere Peleton bis zum Anstieg zur Tröglhütte noch eng zusammen. Ich kannte die Strecke von früher und kurbelte den ersten Anstieg in flottem Tempo hoch, um gleich bei Beginn der Abfahrt schon die negativen Seiten der Witterung zu erfahren die Brille war ruckzuck dicht mit Dreck.
Also Brille in der Tasche verstaut und den ganzen Dreck mit meinen Linsen abgefangen. Das stellte sich mit der Zeit als suboptimale Lösung heraus. Hab oft auf den Abfahrten erst ein paar Mal zwinkern müssen, bis die Linse wieder frei war, aber hab das so (gezwungenermaßen) bis zum Ende durchgezogen.
Highlight auf der ersten Runde: die rasanten Abfahrten, die Begegnung mit Thomas (gorby73) auf dem Stück mit Gegenverkehr und dann noch der Anstieg zum Schanzentisch. Der ist wirklich mörderisch steil und auch nicht zu kurz. Aber unter den Anfeuerungen der Teamkollegen war es ja fast Pflicht sich da durch zu beißen. Und tatsächlich habe ich es bis oben im Sattel geschafft. Aber nach der Zieldurchfahrt im erneuten Anstieg zur Trögelhütte habe ich schon gemerkt, dass die erste Runde ordentlich Körner gekostet hatte. Die Beine waren schon schwer und in den Anstiegen ging es merklich langsamer voran. Aber den Fahrern um mich herum ging es auch nicht besser und ich war gefühlsmäßig noch gut dabei.
Bekleidungstechnisch hatte ich zumindest die richtige Wahl getroffen. Ärmlinge und Weste waren ideal und auch in den Abfahrten nicht zu kalt. Lediglich die Zehen fühlten sich an wie Eiszapfen. Die Anstiege wurden immer zäher aber dafür gingen die Abfahrten flotter als in der ersten Runde
.
An der letzten Verpflegungsstation überholte mich die Erste der Damen. Auf der anschließenden Abfahrt habe ich sie eingeholt und ihr ein wenig Windschatten gespendet und mich nach ihrem Namen erkundigt Anita Steiner, u.a. zigfache Gewinnerin der Swiss Bike Masters (120km, 5000hm). Kurz später hat sie mich dann am Anstieg abgehängt sie auf dem mittleren Ritzel, ich auf dem kleinen
Aber es war ja nicht mehr weit zum Eckbauer und auch die anschließende knifflige Steilabfahrt war heuer kein Problem, auch weil ich ziemlich vorsichtig war. Nun noch der Anstieg zum Schanzentisch, diesmal trotz frenetischer Anfeuerung mit kurzer Schiebepassage, und die finale Abfahrt ins Ziel und nach 5:13 Std. war es geschafft.
Den inneren Schweinehund wieder mal besiegt und als Belohnung die Anerkennung der Teammitglieder genossen und sich mit den anderen Finishern gefreut. Es ist doch immer wieder schön, mit so vielen netten Leuten im Team zu fahren. Ich freu mich schon aufs nächste Mal!
Werner

Dass die Strecke rund um die Zugspitze 5 Tage vor dem Rennen gecancelt wurde und satt dessen eine kleinere 50km Runde zwei Mal zu durchfahren war, hat im Vorfeld ja für tumultartigen Aufruhr gesorgt. Und auch ich war darüber alles andere als erfreut

Dass das Wetter dann auch noch viel schlechter als die Vorhersage war, setzte dem ganzen die Krone auf also ein Test für die mentale Stärke.
Wenigstens verlief der Start in meinem Block nach Plan (der zweite wurde ja unplanmäßig auch gleich nach uns und nicht 10 min. später, wie erwartet, auf den Weg geschickt) und nachdem es nicht so viele Teilnehmer waren, war das vordere Peleton bis zum Anstieg zur Tröglhütte noch eng zusammen. Ich kannte die Strecke von früher und kurbelte den ersten Anstieg in flottem Tempo hoch, um gleich bei Beginn der Abfahrt schon die negativen Seiten der Witterung zu erfahren die Brille war ruckzuck dicht mit Dreck.
Also Brille in der Tasche verstaut und den ganzen Dreck mit meinen Linsen abgefangen. Das stellte sich mit der Zeit als suboptimale Lösung heraus. Hab oft auf den Abfahrten erst ein paar Mal zwinkern müssen, bis die Linse wieder frei war, aber hab das so (gezwungenermaßen) bis zum Ende durchgezogen.
Highlight auf der ersten Runde: die rasanten Abfahrten, die Begegnung mit Thomas (gorby73) auf dem Stück mit Gegenverkehr und dann noch der Anstieg zum Schanzentisch. Der ist wirklich mörderisch steil und auch nicht zu kurz. Aber unter den Anfeuerungen der Teamkollegen war es ja fast Pflicht sich da durch zu beißen. Und tatsächlich habe ich es bis oben im Sattel geschafft. Aber nach der Zieldurchfahrt im erneuten Anstieg zur Trögelhütte habe ich schon gemerkt, dass die erste Runde ordentlich Körner gekostet hatte. Die Beine waren schon schwer und in den Anstiegen ging es merklich langsamer voran. Aber den Fahrern um mich herum ging es auch nicht besser und ich war gefühlsmäßig noch gut dabei.
Bekleidungstechnisch hatte ich zumindest die richtige Wahl getroffen. Ärmlinge und Weste waren ideal und auch in den Abfahrten nicht zu kalt. Lediglich die Zehen fühlten sich an wie Eiszapfen. Die Anstiege wurden immer zäher aber dafür gingen die Abfahrten flotter als in der ersten Runde

An der letzten Verpflegungsstation überholte mich die Erste der Damen. Auf der anschließenden Abfahrt habe ich sie eingeholt und ihr ein wenig Windschatten gespendet und mich nach ihrem Namen erkundigt Anita Steiner, u.a. zigfache Gewinnerin der Swiss Bike Masters (120km, 5000hm). Kurz später hat sie mich dann am Anstieg abgehängt sie auf dem mittleren Ritzel, ich auf dem kleinen

Aber es war ja nicht mehr weit zum Eckbauer und auch die anschließende knifflige Steilabfahrt war heuer kein Problem, auch weil ich ziemlich vorsichtig war. Nun noch der Anstieg zum Schanzentisch, diesmal trotz frenetischer Anfeuerung mit kurzer Schiebepassage, und die finale Abfahrt ins Ziel und nach 5:13 Std. war es geschafft.
Den inneren Schweinehund wieder mal besiegt und als Belohnung die Anerkennung der Teammitglieder genossen und sich mit den anderen Finishern gefreut. Es ist doch immer wieder schön, mit so vielen netten Leuten im Team zu fahren. Ich freu mich schon aufs nächste Mal!
Werner