Alpencross/Alpentour mit dem Handbike

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Hallo zusammen,
Ich würde gerne im Sommer mit dem handbike ein paar Tage in die Alpen fahren. Am liebsten über die Alpen, aber da bin ich total offen.
Die Voraussetzungen sind:
Ein Handbike von Sport-On. Das Jeetrike ist mit einem größeren Akku modifiziert, der für circa 1500 Höhenmeter und 60 km reicht. Das Rad ist 1 m breit. Hier eine meine größeren Touren.
Der Fahrer ist tetraplegiker. Ich hab mir vor zehn Jahren den fünften Halswirbel gebrochen. Infolgedessen sind meine Einschränkungen relativ groß. Ich werde mit mindestens zwei Begleitern unterwegs sein und brauche abends eine rollstuhltaugliche Unterkunft. Ein Begleitfahrzeug ist mit dabei.
Die Strecke sollte möglichst sanft sein. Das bedeutet keine allzu steilen Anstieg und vor allem keine steilen, fahrtechnisch anspruchsvollen Abfahrten. Die Wege sollten auch seitlich nicht allzu stark hängen. Es sind bereits Handbiker über die Alpen gefahren, aber soweit ich das bisher in Erfahrung bringen konnte, waren die alle mobiler als ich und weniger stark eingeschränkt. Die Strecke die sie gefahren sind, gefällt mir ganz gut, allerdings ist mir zum Beispiel die Abfahrt vom Plumsjoch zu steil und anspruchsvoll. Ich wäre schon gern hauptsächlich auf Schotter unterwegs. Falls mal Asphalt dabei sein sollte, ist das aber auch kein Problem. Zur Not können kurze Abschnitte auch schwieriger sein. Ich bin zwar nicht gerne auf Hilfe angewiesen, aber wenn es nicht anders geht…
Ich hab mir auch schon die Via Claudia über den Reschen Pass angeschaut, aber ehrlich gesagt ist mir das zu viel Straße. Dann wäre es mir lieber, nur eine Rund Tour zu machen oder von einem Ort aus mehrere Tagestouren zu fahren. Ich war schon in Nauders und in Schladming. Es wäre auch eine Option, dort hinzugehen und mehrere Tagestouren zu unternehmen. Wenn die Betonmischer zur Zirmbahn hoch kommen, dann müsste ich das auch schaffen…
Aber vielleicht hat ja noch jemand andere Ideen oder im Idealfall sogar Erfahrungen…
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @chicken12
ambitioniertes Projekt :)
Dein Streckenlink läuft leider ins Leere, auch wenn ich mich bei alpenvereinsaktiv einlogge. Wäre als Anhaltspunkt wichtig, um einordnen zu können, was du für dich als noch machbar einschätzt.
Plumsjoch runter ist Schotter. Schon amtlich steil, aber recht breit und mit großen Kurvenradien, so dass du mit dem trike gut rumkommen solltest. Der Schotter ist aber teilweise schon sehr rutschig.
Was genau wäre dein Problem am Plumsjoch? Die Steilheit? Der lose Schotter in Verbindung mit der Steilheit? Vielleicht so ein paar Kriterien, die für dich gar nicht gehen, oder die du mit deiner Begleitung über eine gewisse Distanz hinbekommst? Können die dich zu zweit notfalls ein Stückerl runtertragen und auf der Wiese ablegen, während sie dein trike nachholen?
Wie gut kannst du lenken? Ist das bergab eher ein vorsichtiges runtertasten oder lässt du es auch mal laufen? Wieviel kannst du selber mitkurbeln?
Versuche mir gerade ein Bild zu machen, wo genau deine limits liegen und was gar nicht geht...

So als erste Ideensammlung aus der Erinnerung heraus ein paar Abschnitte, die vielleicht passen könnten (Kriterien kein oder wenig Autoverkehr, Landschaftserlebnis, technisch sehr einfach) und die man aneinanderknüpfen könnte:
  • Geiseljoch von Weerberg rauf, nach Vorderlanersbach runter
  • Tuxerjoch runter haben sie ne Murmelbahn angelegt, wenn du die Kurvenradien schaffst, sollte das gehen (rauf steil über den Sommerberg zum Tuxer Joch Haus)
  • Brennergrenzkamm (rauf über Sattelbergalm und den "bösen Bauern" (wäre alles Ziehweg, weiß allerdings nicht, wie das derzeit mit der Sperrung ist). Runter hat es dann Ziehwege nach Gossensass, wenn der 1er zu heftig ist)
  • Schlüsselloch rauf (Ri. Pfitschertal) haben sie auch "planiert", runter ist grober Schotter, aber recht flach, breit und keine engen Kurven
  • Mühlbach, Rodenegger Alm, Lüsen, Petschieder Straße, Würzjoch
  • St. Vigil, Pederü, Limojoch, Cortina (da runter teils recht steil und grobschottrig, ähnlich Abfahrt zum kleinen Ahornboden)
  • Von Cortina die alte Bahntrasse rauf nach Schluderbach und weiter hoch auf die Plätzwiese, runter nach Brückele

Das weißt du besser als ich: Erstmal nur Worte und Ideen, in der Praxis sieht das alles ganz anders aus und Dinge, die andere gar nicht als Problem erkennen, sind für dich ein knock-out. Deswegen wirst du dich umso mehr auf deine Begleitung verlassen müssen, je weiter du "ins Grobe" fährst.
Aber ich vermute, ihr seid ohnehin ein sehr eingespieltes Team, wenn du solche Pläne schmiedest...:D
 
@cschaeff hat in dem gebiet eh schon sehr gut ideen gesammelt.

Wichtig wäre eben zu wissen, inwieweit deine helfer dir über unfahrbare abschnitte drüberhelfen ... (dich tragen? Wie weit hm /länge)
Habt ihr schon mehrere "tragegschichten" gemacht?

Würde das ganze - da über mehrere tage - zuerst mal etwas einfacher angehen. Faktor schlechtwetter ist nicht zu unterschätzen, und es soll wohl auch für euch alle eine tolle tourenwoche werden 😃

Da dein bike 1m breit ist, sind singletrails natürlich schon sehr heikel. Vor allem wenn mal ab und an baum querliegt oder ne engstelle ist, ohne hilfe dann nicht passierbar.

Was mir noch so einfällt:

evt. Überquerung pfitscher joch von ri süden, eben das thema, wie weit dir deine mitfahrer runterhelfen können. oder pfitscherjoch als "hin u. retourtour" aus dem süden.

-Karwendeldurchquerung, aber ohne plumsjoch; war selbst last jahr überrascht, wie steil es da ostwärts ri achensee runtergeht 🙄😬
Falkenhütte evt. als abzweig - das ist aber auch schon sehr steil

-Wettersteinrunde (Scharnitz)

in südtirol Dürrensteinhütte rundtour mit versuch strudelkopf mitzunehmen, was unter mithilfe schon machbar sein sollte.

Vis a vis nördlich eine tour auf das marchkinkele, entweder auffahrt wieder retour fahren oder weiterfahrt thurntaler, wo es auch nur einige kürzere stellen gibt, wo du hilfe brauchst.

Brenner grenzkamm: evt. nicht beim "bösen bauer hoch" sondern nächste auffahrt bei brennerbad nehmen. Da kommst halt oben auf der höhe leider ziemlich mittig am grenzkamm raus.
Den grenzkamm würde ich aber auf jeden fall irgendwann mal machen, da es doch sehr einfache Auf u. Abfahrten gibt, und schöne Aussichten möglich sind. Kannst auch vom Sandjoch Richtung Portjoch weiter probieren- wenn zu schwierig, einfach wieder umdrehen. Portjoch ri obernberger see müssten sie dich halt so rd. 100 bis 150hm runtertragen.


Auf jeden Fall alles gute für Deine weitere Planung u. schon jetzt eine erfolgreiche Umsetzung Deiner Pläne!

P.s. evt. postest du auch einige kurze videosequenzen, wie du technische stellen meistern kannst ... mal enge kurven fahren usw. Habe bis jetzt handbikes selbst meist nur auf teer gesichtet ...
 
@soundfreak und @cschaeff
Vielen Dank für euren Input. Ich habe den Link zur Strecke aktualisiert.
Ich schau mir Eure Vorschläge an.
Wir denken alle in die gleiche Richtung. Es muss nicht gleich das volle Programm sein. Lieber starte ich Safe und entspannt ohne in die Vollen zu gehen.
Die Etappen die ihr herausgepickt habt (Karwendel, Brenner…) wären auch die, die ich am liebsten fahren würde und wo ich am wenigsten Probleme sehe.
Mein Rad ist relativ lang und nicht allzu wendig. Spitzkehren und enge Kurven sind problematisch. In Verbindung mit der Steilheit am Plumsjoch wäre ich hier relativ oft auf Hilfe angewiesen. Und es soll ja für alle einigermaßen entspannt werden. Bergab ist bei mir eher sehr sehr vorsichtig. plumsjoch wäre aufgrund der Steilheit alleine schon schwierig. In Verbindung mit dem losen Schotter, den engen Kurven und dem Gelände, dass nicht besonders viele Fehler verzeiht, ist das im Moment noch ein nogo. Natürlich können wir über gewisse Strecken zu Fuß das Rad bremsen oder das Hinterrad herum heben. Absteigen und tragen wäre sicher auch möglich, aber sicher nicht über größere Strecken und auch nur im Ausnahmefall.
Es muss für den ersten Versuch wirklich wirklich einfach sein. Also am besten null Anforderungen an die Fahrtechnik. Zur Not werden es dann eben nur Hüttenzufahrten in einem Skigebiet…
Ich muss da kein übermäßiges Risiko eingehen. Aber es wäre schön, falls es schön ist...
 
Ich würde damit ja besser in die Westalpen fahren, Piemont, Seealpen etc. Jede Menge alte Militärstrassen mit moderater Steigung. Gibt hier im Forum jede Menge Berichte, Tipps über die Gegend.

www.offroad-only.de/WestalpenX2007.htm

www.offroad-only.de/Enduro_Alpen_Classic_2005.htm
Wie schon gesagt ist es mir eigentlich egal wo das ist. In den West Alpen kenne ich mich halt überhaupt nicht aus. Also wenns da wirklich gute Tipps gibt, gerne.
 
Sehr cooles Projekt!

Ich bin oft mit dem Gravelbike in den Alpen unterwegs und habe entsprechend ein ähnliches Anforderungsprofil an die Wegbeschaffenheit wie Du - wobei aber durchaus auch sehr steile und nicht fahrbare Abschnitte vorkommen dürfen.
In den Ostalpen kommt mir bloss der Schächentaler Höhenweg und der Pass Costainas in den Sinn, aber ich kenne die Ecke überhaupt nicht gut. Ach ja, und der Passo di Verva. Vielleicht weiss @olev da mehr Tipps.

Die italienischen und französischen Westalpen sind für Schotterstrassen natürlich das Paradies schlechthin. Was dort allenfalls problematisch wird sind die Höhenmeter, die Distanzen und die Übernachtungsmöglichkeiten. Hier meine Tour nach Nizza, bei der vielleicht der eine oder der andere Abschnitt passen könnte. Die Strecke von Torino-Nice könnte teils auch gehen.

Was vielleicht eine Option sein könnte ist eine Cisalp im Berner Oberland. Dort hat's viele Hotels und die Landschaft ist echt schön - und es hat viele Pässe ud Pässchen mit wenig bis gar keinen Verkehr. Einziges Manko: die Strassen sind oft recht weit hinauf geteert... Irgendwas Meiringen - Grosse Scheidegg - Kleine Scheidegg - Thunersee - Hahnenmoospass oder Obergestele - Rüwlispass - Col d'Ayerne - Aigle.
Die Gegend kenne ich einigermassen gut - melde Dich, wenn Du mehr Tipps oder genauere Infos brauchst.

Auf SchweizMobil gibts übrigens recht viele Fotos, das kann bei der Tourplanung hilfreich sein. Hier mal der Hahnenmoospass.
 
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