Ich finde es lohnt sich dieses Thema ohne Eitelkeit und Vorurteile aus zu diskutieren. Ich möchte z.B. meine Durin Race bearbeiten, Gabel schlägt nicht durch, aber zäh an. Also wohl Luftkammer vergrößern.
Gruss
k.
Zähes Ansprechen kann zwei Ursachen haben:
Zu hoher Druck in der Federgabel oder aber mechanische Reibung wo meist ein kleiner Schmier-Service abhilfe schafft. Also Gabel zerlegen, reinigen und die Buchsen und Simmerringe zB. mit Redrum schmieren. Ich hab da von Molykote jedoch noch ein besseres Fett was die Reibung an Simmerringen drastisch verringert. Das allein macht schon viel aus.
Druck ablassen ist dann angesagt wenn du den maximalen Federweg noch nicht erreicht haben solltest. Mach mal einen Kabelbinder an einen Holm, fahr deine Runde und schau dann ob du den ganz bis nach oben an den Anschlag geschoben hast. Falls das der Fall sein sollte wäre in der Tat auch bei dir eine Verkleinerung der Positiv-Kammer angesagt was es dir nachher erlaubt einen etwas geringeren Druck zu fahren ohne dass die Gabel durchschlägt.
Falls die Federgabel aber noch nicht den ganzen Federweg ausgenutzt hat dann einfach mal den Druck senken.
PS: ein Schmierservice kann eh nie schaden und bringt eine Federgabel richtig zum flutschen.
Ganz abgesehen davon stell ich immer wieder fest dass all zu oft mit viel zu weichen Fahrwerken gefahren wird. Ein weiches Fahrwerk fühlt sich im Stand super soft an, bügelt dir vielleicht Kieselsteine weg...toll. ABER sobald du im Trail etwas grössere Hindernisse triffst taucht die Fuhre schon recht stark ein.Man ist dann bereits in einem Bereich wo die Progression zu wirken beginnt, also das Verhärten der Federelemente. Wenn man also schon tief im Federweg drin ist kann das Fahrwerk nicht mehr sensibel ansprechen. Das fühlt sich dann "hart" und unsensibel an und oft wird dann sogar noch weicher gemacht weil man das Gefühl hat das Fahrwerk sei noch immer zu hart...Das ist dann aber eben genau falsch. Ein straffes Fahrwerk bleibt länger gestreckt. Es arbeitet länger in einem Bereich wo es gut ansprechen kann und bietet dir auch dann noch gutes Ansprechverhalten und Reserven wenns dann erst richtig losgeht.
Schon allein das bergab Fahren bringt ja erheblich mehr Gewicht aufs Vorderrad, wenn wir dann noch in die
Bremsen langen gleich doppelt....also schon allein die Gewichtsverlagerung von bergab und bremse lassen zB. unsere Federgabel tief eintauchen. Erst jetzt aber kommen Wurzeln,Bodenwellen oder sonstige Hindernisse...also im bereits eingetauchten Zustand triffst du auf Hindernisse. Wer jetzt wie oben beschrieben eine softe Abstimmung fährt ist schon tief in der Progression drin. Das Fahrwerk kann hier nicht mehr geschmeidig arbeiten, es ist schon im Bereich indem es sich verhärtet-----> mit etwas härterer Anbstufung bleibt das Fahrwerk länger gestreckt, es taucht in dieser Situation weniger weg und kann so immer noch sensibel ansprechen.
Diesen Kompromiss gilt es zu finden und genau darum ist grad das Abstimmen der Federelemente so schwierig. Der Eine will es supersoft auf Forst und Kieswegen, der Nächste ballert volles Rohr technische oder verblockte Trails runter und ein Dritter geht im Bike-Park über fette Doubles und braucht dementsprechend noch mehr Durchschlagsreserven...
Dann gibts ja auch noch das Zusammenspiel zwischen
Reifen und Fahrwerk, also dem Luftdruck und der Karkasse wo ich halt der Meinung bin dass hier der Komfort für Kleinzeugs zu suchen ist. Kieselsteinchen etc. können von weichen
Reifen am besten weggefiltert werden. Erst danach soll eine Federgabel dazukommen...auch hier brauchts eine Feinabstimmung.
Meine Idealvorstellung ist dass die
Reifen zB. Alles was vom Forstweg kommt wegfiltern...erst kleinere Wurzeln oder Kanten sollten ein Fahrwerk überhaupt in Bewegung bringen. So hättest du auch kein Wippen/Schaukeln und kannst die ganzen Lockouts zuhause lassen. So ein etwas strafferes Fahrwerk arbeitet dann aber auch noch im Trail wenns etwas schneller oder heftiger zur Sache geht.