Route 326, Pany - Pany

Registriert
29. Dezember 2008
Reaktionspunkte
17
Ort
Ostschweiz (TG)
Haben mal wieder eine "Familientour" getestet (als familientauglich ausgeschrieben sowohl auf der Infoseite von Prättigau-Tourismus wie auch Mountainbikeland.ch). Kurzrückmeldung - um Tränen zu sparen :rolleyes:

Pany findet man ziemlich einfach, ist auf dem Weg nach Klosters/Davos, von Küblis aus den Berg hoch. Anfahrt problemlos, Parkplatz-Situation jedoch nicht nur unbefriedigend sondern Parkplätze so gut wie nicht vorhanden (nur paar Plätze reserviert für REKA-Feriendorf). Tipp: von Küblis aus den Postbus bemühen, dann kann man auf dem Rückweg auch bis ins Tal fahren (was den Kids viel Spass bereitet und die öde Asphalt-Fahrerei verkürzt).

Ausschilderung der Strecke (erst Route 333, dann 326) ist für einmal super, da kann man sich nicht verfahren. GPS unnötig.

Gemäss Ausschreibung geht es erst mal in einer gleichmässigen Steigung den Berg hoch - und das stimmt. Nur dass gleichmässig senkrecht eben auch gleichmässig ist, meine Frau hat 95 % und mein (immer noch sehr sportlicher, jetzt 7-jähriger Junge, siehe Routenbeschreibung aus 2011 von Laax) 90 % geschoben, selber lag ich bei sicher 50% wobei ich schon ziemlich die Zähne zusammenbeissen musste. Für ambitionierte Sportler sicher kein Problem (sie so oft), für Plauschfahrer - unter welche ich Familien-Touristen einordne, kann man den Aufstieg zur Alp Bova auf dem Sattel vergessen.

Von Bova aus, auf dem "Weg" ist es dann spassig, auch wenn meine Frau (wirklich Anfängerin in Biken) auch hier schon mal geschoben hat weil die Auswaschungen und die Steilheit Ihr nicht mehr geheuer waren. Nach der Abzweigung auf den Singletrail wude die Sache dann leider unfahrbar (Bäume über den Trail, teilweise massive Baumwurzeln welche ohne extremste Risikobereitschaft einfach nicht mehr drin lagen). Zwischendurch liess sich der Trail wieder fahren, insgesamt kann man das als Adventure-Trail mal durchgehen lassen (der Kleine mit dem Beinn 20 Small fand's klasse). Hingelegt hat sich nur einer - das war natürlich ich (als Vorausfahrender zu wenig schnell über eine Wurzel und hinten dran in ein Sumpfloch abgestürzt - mit Abgang über den Lenker). Der Fun-Faktor für die Zusacher war nett - der Rest erledigt die Waschmaschine zu Hause :D

Der letzte Teil des Trails (im Grunde schon Wanderweg) war dann das Highlight der Tour, richtig flowig und spassig zu fahren, schon so ne Art Bump-Track, dann war man schon in St. Antönien und fuhr auf Asphalt.

Über die Qualität des Essens im Restaurant und der Preise braucht man sich nicht mehr wirklich auszulassen, das Preis/Leistungsverhältnis war nicht akzeptabel (Spaghetti versalzen, Kugel Eis war keine Kugel sondern nur etwas abgeschabtes, mit Eiskristallen übzogenes Uralteis). Selber Schuld, wenn man im Erstbesten Spunten anhält.

Die Weiterfahrt war dann relativ easy, auch wenn meine Frau (nach dem Essen etwas verspannt) auch da wieder geschoben hat. Die zwei Feldweg-Abfahrten waren kaum der Rede wert (wieder Schiebepassage für meine Frau, die Auswaschungen waren Ihr zu tief und die Steine zu gross), da braucht es noch etwas Übung. Meinen Jungen hat es Spass gemacht, auch wenn er mit seinen kleinen 20 Zoll Rädern manchmal etwas gar schnell unterwegs war. Hauptsache nichts passiert - und grossen Spass gehabt.

Der Rest dann öde Strasse, da kann man es fliegen lassen (auch da wieder etwas Vorsicht mit den kleinen 20 Zoll Rädern, wenn sich die Kinderbikes mal aufschaukeln sind die kaum mehr in den Griff zu bekommen und auf Asphalt tut absteigen dann doch ordentlich weh).

Meine Einschätzung: ganz klar keine Familientour (es sei denn die ganze Familie ist rennsportbegeistert und der Nachwuchs mindestens 14 jährig und Downhill-Erfahren). Für Kinder so ab 10 dürfte rund 50 % des Aufstieges zu Fahren sein und auch der Single-Trail-Downhill sollte für etwas Erfahrene Kids zu einem Grossteil fahrbar sein. Die Zeitangabe (1 1/4 Stunde) ist totaler Blödsinn, wir haben schon nur bis zur Alp Bova über 1.5 Stunden gehabt (zwar nicht hochgerannt, aber nur Pausen zum Trinken und regelmässig schnell hochgeschoben) und der Single-Trail mit Schiebe- und Kletterpassagen (wegen der Bäume auf der Strecke) hat auch gleich eine Stunde verschlungen.

Zum Glück ist unser Kleiner (wird 5, hat ein Bike ohne Schaltung) nicht mitgekommen, das hätte Tränen ohne Ende und eine Endloswanderung gegeben, er hätte gerade mal paar Meter fahren können (und auf Asphalt ist das mit so KLeinen immer etwas heikel, die haben manchmal eine sehr eigenwillige Linienwahl).

Also aufgepasst: Familientour ist nicht gleich für die Familie (mit Kindern) tauglich!

Als nächstes werden wir noch einmal die Famileintour in Laax und die in der Lenzerheide machen, dann haben beide Kids Räder mit Schaltung und der grösste Teil der Strecke lässt sich fahren. Zwar nicht ganz so spassig wie gewisse Abschnitte auf dem 326er Trail, aber eben ohne grosse Angst um Material und Gesundheit der Kids fahrbar.

Na denn - viel Spass auf den nächsten "Familientouren".

Marc
 
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