Scheibenbremsen um 2000/2001

mauricer

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Moin,

da ich mich in der Periode gar nicht/wenig auskenne, wollte ich mal nachfragen, welche guten Scheibenbremsen es denn in dieser Zeit schon auf dem Markt gab? Any ideas?

Danke und viele Grüße

Moritz
 
Hi Moritz,

die HFX 9 von Hayes sollte es bereits zu diesem Zeitpunkt gegeben haben.

Ich bin mal eine aus 2006 gefahren - eine wirklich verlässliche Bremse ohne nennenswerte Schwächen.

Cheers,
der Daniel
 
Magura Luise und Clara, Julie (ok alle ab 2001). Sachs war ja viel früher und 2000 glaube ich nicht mehr am Start... Hope 4 glaube ich seit 1999 schon, mini brakes seit 2001.
 
Ich hatte in der Zeit Maguras, die alle nichts taugten. Die optimale (und schönste dazu) Bremse am Anfang der 2000er war die Formula B4. Leichter als viele heutige Bremsen, sehr filigran gearbeitet und mit meinen 85 Kilos damals auch in den Alpen standfest.

Dazu gabs alternativ noch so eine Art Freeride Bremse von Formula mit 4 Kolbensattel, deren Name mir jetzt nicht einfällt, die hatte brachiale Bremskraft, war nur etwas schwerer. War auch super.
 
XT schied damals wg. Gewicht völlig aus. Problemlos war die aber vom Hörensagen durchaus.

Die Formula- Bremsen waren (und sind sie immer noch) italienische Diven, die nun mal besonders behandelt werden wollen.
 
Ich habe alle genannten Bremsen bis auf die Bees selber lange/länger gefahren und kann die XT BR-M755 und die Magura Louise mit einem Kolben empfehlen. Die Magura war recht schwach auf der Brust, da konnte die XT mehr. Ich weiß nicht wann die HFX rauskam, aber die war auch top wenn man das DOT im Griff hat. Alles andere war Kernschrott und hat mich nur geärgert, ganz besonders die Coda...
 
Und auch alles andere im Blick behalten. Man konnte damals nämlich nicht unbedingt jede Bremsen mit allen Naben kombinieren. Kann mich noch erinnern das ich eine Louise montieren wollte, deren innere Kolben aber mit den Speichen Kontakt hatten. Deswegen ist es dann die Gustav M mit Schwimmsattel geworden.
 
Bei Scheibenbremsen älteren Baujahrs ist vor allem problematisch, dass man nicht weiß, was man bekommt. Hat die Bremse lange gelegen oder wurde nur sporadisch benutzt, können Undichtigkeiten auftreten. Dies betrifft meist die Hebel. Häufig werden schleifende, aber noch bremsende Nehmer als funktionsfähig verkauft, weil sie eben noch bremsen. Allerdings können die Quadringe nicht mehr in Ordnung sein, so dass die Bremse nicht mehr vernünftig funktioniert. Außerdem sind alte PM und IS99 Standards (Naben) zu beachten.

Ich verbaue gerne ältere Maguras, weil diese sehr leicht und zu guten Preisen zu bekommen sind. Allerdings ist es oft nötig, mehrere Bremsen miteinander zu kombinieren, bis alles problemlos funktioniert. Dabei ist es ein Riesenvorteil, dass sich sehr viel von neueren Anlagen kombinieren lässt. Das ist bei anderen Herstellern teilweise so nicht möglich.

Prinzipiell kann ich die alten 1-Kolben Louise und Clara sehr empfehlen. Hier gibt es keine automatische Belagnachstellung, weswegen defekte Quadringe nicht auftreten. Die Bremsen lassen sich ganz einfach über die Kolben per Inbus einstellen. Darüber lässt sich der Druckpunkt schön einstellen und die Bremse kann schleiffrei gestellt werden. Wenn man den Festkolben richtig einstellt, ist auch die Biegung der Scheibe zu vernachlässigen. Die Power hat mir immer absolut ausgereicht. Der einzige Nachteil sind Undichtigkeiten am Geber. Hier kommt der Vorteil ins Spiel, dass sehr viele Ersatzteilspender verfügbar sind oder neue Hebel kombiniert werden können Die Leitungen sind identisch. Zur Not passen auch Shimanogeber.
Julies sind an sich tolle Bremsen. Die verwendeten Niederdruckleitungen kosten sehr wenig, weswegen bei zu kurzer Leitung ganz einfach ausgetauscht werden kann. Durch den Niederdruck hat die Bremse einen tollen Druckpunkt und lässt sich super dosieren. Die Bremse hat ausreichend Power, da immer eine 180er Scheibe verwendet wird. Problematisch können hier die Quadringe sein, die bei Alterung Kolben nicht wieder zurückfahren lassen. Leider ist zunächst nicht zu unterscheiden, ob der Kolben nur etwas verdreckt ist und sich noch mobilisieren lässt oder ob es wirklich ein Quadring ist. Bei Austauschteilen kann dies natürlich auch auftreten, weswegen per Trial-and-Error verfahren werden muss. Allerdings sind diese sehr günstig.

Bei älteren Hayes HFX hatte ich mehrfach ein Problem mit defekten weil gealterten Membranen am Deckel des Ausgleichsbehälters. Hier tropft dann DOT aus der kleinen Öffnung. Ersatzteile sind etwas schwerer zu bekommen als bei Magura. Bremsen tut sie gut, wenn auch nach heutigen Maßstäben etwas ungewohnt.
 
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