Shape Your World – Make Your Mark: Eine Ode an den Trailbau

Shape Your World – Make Your Mark: Eine Ode an den Trailbau

aHR0cHM6Ly93d3cubXRiLW5ld3MuZGUvbmV3cy93cC1jb250ZW50L3VwbG9hZHMvMjAyMC8wNC9tYXhyZXNkZWZhdWx0LTIxLmpwZw.jpg
Corona-Zeit ist auch Trailbau-Zeit – alleine versteht sich! Was genau es bedeutet, Trailbauer zu sein, verraten euch im Video Trailbauer aus der ganzen Welt!

Den vollständigen Artikel ansehen:
Shape Your World – Make Your Mark: Eine Ode an den Trailbau
 
Wanderweg-only-Fahrer zum rumzicken in 3,2,1... :D

Am interessantesten finde ich persönlich ja, daß genau diese Spezies und die der notorischen Arbeitsverweigerer die gebauten Trails dann doch sehr gerne fahren (bzw die Chickenways) anstátt die (scheinbar so spannenden) Wanderwege in unmittelbarer Umgebung. Ich mein niemand ist gezwungen Sprünge und Steilkurven zu fahren. Aber wenn man es doch tut, wäre ein bisschen Respekt ggüber denjenigen, die das in ihrer genauso raren Freizeit bauen und pflegen, durchaus angebracht. Kommt leider, vor allem von den typischen "mittelalten Enduro-Fahrer mit schweineteuere Edelware unterm Arsch", nicht viel rüber. Gefahren wird immer und überall, gerne auch zig Mal pro Woche (zum buddeln hat man auf Nachfrage natürlich NIEEE Zeit...). Sind die Trails ob der trockenen Sommer oder extremer Nässe runtergerockt, gehts halt rüber zum nächsten Spot.
Gab dazu auch nen ganz interessanten Beitrag von Radde zu. Credo: der engagierte Trailbauer baut nur noch Secret-Trails in gut versteckten Locations.
Und bei den typisch miesen Bikepark Strecken hierzulande bleibt einem ja nicht viel Wahl als selber zu bauen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hilfreichster Beitrag geschrieben von SKa-W

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Da ich mich seit einigen Jahren und in den letzten Woche mehr intensiviert um unsere lokalen Trails kümmere finde ich das Video natürlich klasse. Ich muss selber sagen das ich beim Trailbauen sehr viel Spass habe und mir im Laufe der Jahre ein nettes Ensemble an mechanischen und elektrischen Werkzeugen zugelegt habe, die mir den Trailbau vereinfachen. Wäre ich beruflich nicht schon ganz gut aufgestellt und auch mit meinem aktuellen Wohnort sehr zufrieden, wäre so ein Saisonjob als Trailbauer sicherlich interessant für mich. Von Glück kann ich auch sprechen das alle unsere Trails in Absprache mit den Waldbesitzern geduldet werden (sofern es nicht ausartet) und wir zudem ein von unserem Verein gepachtetem Waldstück besitzen wo wir legal Trails bauen dürfen.

Ich habe in den letzten 4 Wochen ca. 30h in die Pflege der bestehenden Trails und den bau 2 neuer Trails gesteckt. Was ich da alles (negatives) erlebt habe, da könnte ich ein Buch drüber schreiben.

Dazu muss man erwähnen das seit der Corona Krise + Ausgangssperre alle großen regionalen und überregionalen Industrieunternehmen Kurzarbeit angemeldet haben, was dazu führt das die Frequentierung unser Trails um gefühlt 500% zugenommen hat. Allgemein wird das seit 2 Jahren immer schlimmer, vorallem seitdem der lokale Bikeshop und Cube Händler die E-Bikes schon zum Saisonanfang mit tollen Rabatten raushaut, glaubt jeder Hanswurst wenn er sich ein 4000€+ Rad rauslässt bekommt er einen Freischein dazu um sich im Wald aufzuführen wie er will.

Angefangen hat es das vor ca. 2 Monaten auf einem "minimalst anspruchvollen" Trail, der seit mehreren Jahren geduldet wird, die einzig vorhandene Schlüsselstelle aus 2 völlig einfachen und überrollbaren Querwurzeln mit der Kettensäge in chirurgischer Präzision entfernt wurde. Noch dazu wurde der einzige vorhandene 50cm Baumstumpfdrop (mit vorhandenem Chickenway) so abgerundet, das man jetzt einfach über einen Hubbel rollt. So wurde der enzige Trail, der zumindest ein Quäntchen an Fahrtechnik fordert zu einem absoluten 0815 Arschloch Trail kastriert. Vielen Dank.

Der Waldbesitzer hat auf dem selben Trail vor wenigen Wochen junge Bäume pflanzen lassen. Dies geschah nicht um den Trail zu blockieren sondern lediglich um die abgeholzte Lichtung wieder aufzuforsten. Dabei wurde von der Gartenbaufirma (unbewusst) ein paar Bäume in den Trail oder gefährlich nahe daran gepflanzt. Ich habe das am selben Tag noch mitbekommen und habe auf meiner Tour noch einige vorbeifahrende Mountainbiker angewiesen den Trail heute zu meiden, wir würden ein Umpflanzen mit dem Waldbesitzer abklären. Der erste hat mich einfach völlig ignoriert, der 2. (ein Vater mit Sohn, beide Canyon Sender mit Bafang 1500W Umbau) habe ich später am Trailende getroffen wo sie mir ganz stolz erzählt haben das sie gerade 7 Abfahren gemacht haben und der dritte ist aufgrund meiner höflichen Bitte völlig ausgerastet und hat versucht mich handgreiflich anzugehen. Im Endeffekt bin ich den Trail 24h später nochmal abgegangen und es war ein Großteil der trailnahen Bäume ausgerissen, umgeknickt/abgebrochen und selbst ein eingezäunter Baum wurde samt Zaun ausgerissen und neben den Trail geworfen. Ich hatte die Traileinfahrt daraufhin ordentlich blockiert und die Situation mit dem Waldbesitzer abgeklärt. Am Tag drauf gingen wir dann zu 2. raus um entsprechende Bäume umzusetzen, da mussten wir entdecken das die Blockierung bereits entfernt und weitere Bäume beschädigt wurden. Eine Whats App Rundmail in den regionalen Bikerkreisen hat da auch nur wenig erfolgt gebracht, wie sich auf Strava belegen lässt.

Weiter geht es mit unserem offiziellen Vereinsgelände. Das ist in den gängigen Bikerkreisen bekannt und wird auch gerne mal durchgerollert. Dort befindet sich ein absolut einfacher Brechsandtrail mit 2 großen Anliegern und ein paar Hubbeln zum Rollen und Springen. Es gibt noch eine weitere "Pro Line", diese besteht eigentlich nur 2 aus gigantischen Sprüngen die durchgehend abgesperrt sind. Dort habe ich in den letzten Wochen völlig alleine in insgesamt 20h einen einen neuen Trail angelegt. Ein netter flacher All Mountain Trail, schöne offene Waldboden Kurven, ein paar freigelegte Wurzeln zum drüberrollen und 3 kleine Baumstumpfsprünge. Diese habe ich durch vorausgehende entsprechende Schikanen so präpariert das man die Sprünge nicht vollgas nehmen kann und so nicht viel zu weit in die Prärie springt. Einfach und für jeden Anfänger problemlos zu fahren.
Während der Bauphase hab ich den Trail am Eingang mit schweren Baumstämmen blockiert, was trotzdem einige E-Biker dazu veranlasst hat in den Trail einzufahren. Die ersten 2 sind mir über mein Trailshaper Tool gefahren und haben den Stil zerbrochen, der 3. hätte sich beinahe an der im Baumstumpf steckenden Axt massakriert. Dazu wurde ich immer wieder von ahnungslosen Leuten belehrt, beleidigt, bedroht, ich dürfte hier nicht bauen und das was ich da mache ist illegal. Nicht einmal 24 Stunden nachdem der Trail fertig war wurden bereits 2 von 3 Schikanen entfernt und mit einer Axt mehrere absolut einfache Querwurzeln entfernt. Ein Baumstumpf wurde versucht rauszuschlagen, hat aber anscheinend nicht funktioniert. Der Trail besteht nun seit 2 Wochen und wir waren bereits 6 mal draussen um den Trail wieder zu reparieren, da jeder Hanswurst der da durchfährt und auf Anhieb nicht klarkommt denkt er kann den Trail an sein Fahrkönnen anpassen, anstatt andersrum. Wir haben mitlerweile einen neuen Trail begonnen der aktuell noch mitten in der Prärie endet, dieser wurde an der Einfahrt von uns natürlich blockiert. Das hält aber etwaige Besucher nicht davon ab die Blockierung auf die Seite zu räumen und dann irgendwo im Nirgendwo in den Brenneseln zu landen. Mitlerweile sind wir jetzt so weit das wir entsprechende Warnschilder und Wildkameras aufhängen mussten, das hilft aber nur bedingt. In letzter Instanz wird es wohl wieder daraufhinaus laufen das wir alles mit Ketten absperren.

Mir ist gerade ein wenig langweilig und dadurch ist hier jetzt ziemlich viel Text entstanden, ich könnte hier jetzt aber noch seitenweise mehr erzählen und das ist nur das was in den letzten 2 Monaten passiert ist. Leider Gottes ist das der Trend zu dem es aktuell hingeht und zeigt auch die Einstellung der meisten "neuen" Mountainbiker. Die meisten Firmen haben die Kurzarbeit bis 26. April verlängert, solang die Ausgangsbeschränkung noch besteht und die umliegenden Bikespots zu sind, wird das hier wohl so weitergehen. Man merkt es alleine schon daran das extrem viele Wanderer und planlose Leute unterwegs sind, die sich in diese Gegend normalerweise nie verirren würden. Aber das Wetter ist gut und die Eigentumswohnung wird irgendwann auch ziemlich klein.

Strava und Co. sind dabei nichtmal das Problem, eine Großteil der Trails und unser Vereinsgelände findet man relativ schnell wenn man den lokalen Wanderwegen oder einfach den Reifenspuren folgt.

Ich hoffe das sich die ganze Lage schnellstmöglichst wieder entspannt, irgendwann verliert man bei sowas wirklich die Lust am bauen.
 
Hier andersrum. Ffh, fahren seit jahrzehnten geduldet. Viele mittelalte enduro und xc fahrer rauschen am abschluss ihrer touren durch. Paar kleine sprünge drin, keiner sagt was.
Jetzt sind die handy fullface youtube kids am start. Nehmen das aufgeschichtete holz vom bauern, spaxen doppelt so hohe kicker rein die man nur halb so schnell oder manche garnicht fahren kann, hinterlassen müll. Und es wird wieder nicht lange dauern dann weist ein hundebesitzer den besitzer darauf hin das er die haftung für die stunts in seinem grundstück übernimmt.
Und ich weiss jetzt schon wieder wen er anruft. Den einzigen mtb fahrer den er kennt, seinen fliesenleger.
Fazit, wenn du ansprechbar bist, bist immer der depp. Les ich so auch von @SKa-W raus.
 
Zuletzt bearbeitet:
An dem Beispiel von Ska-W sieht man m. E. gut, was passiert, wenn jeder Idiot meint, er kann, wo er gerade geht und steht, Trails nach seinem Gutdünken umgestalten (damit meine ich natürlich NICHT Dich und Deinen Verein, Ihr habt Euch ja mit den Eigentümern abgesprochen!). Da erscheinen die gesetzlichen Regeln auf einmal wieder in einem anderen Licht, über die sonst gerne gespottet oder sich aufgeregt wird. Sollte man gewissen Guerilla-Buddlern hier im Forum immer mal wieder verlinken, den Post, wenn damit geprahlt wird, was man wieder gebaut hat.

Bei uns hier in der Kleinstadt ist der Betrieb im Wald zwar auch gestiegen, aber bisher durchaus noch verträglich. Auch die E-Biker, die ich neulich getroffen habe, waren sehr freundlich und rücksichtsvoll. Bin ja grundsätzlich auch gegen Motor im Wald, aber so wie die sich verhalten haben, habe ich nichts einzuwenden, das war vorbildlich, und so mancher Nichtmotorisierte könnte sich ein Beispiel daran nehmen. :)
 
Da ich mich seit einigen Jahren und in den letzten Woche mehr intensiviert um unsere lokalen Trails kümmere finde ich das Video natürlich klasse. Ich muss selber sagen das ich beim Trailbauen sehr viel Spass habe und mir im Laufe der Jahre ein nettes Ensemble an mechanischen und elektrischen Werkzeugen zugelegt habe, die mir den Trailbau vereinfachen. Wäre ich beruflich nicht schon ganz gut aufgestellt und auch mit meinem aktuellen Wohnort sehr zufrieden, wäre so ein Saisonjob als Trailbauer sicherlich interessant für mich. Von Glück kann ich auch sprechen das alle unsere Trails in Absprache mit den Waldbesitzern geduldet werden (sofern es nicht ausartet) und wir zudem ein von unserem Verein gepachtetem Waldstück besitzen wo wir legal Trails bauen dürfen.

Ich habe in den letzten 4 Wochen ca. 30h in die Pflege der bestehenden Trails und den bau 2 neuer Trails gesteckt. Was ich da alles (negatives) erlebt habe, da könnte ich ein Buch drüber schreiben.

Dazu muss man erwähnen das seit der Corona Krise + Ausgangssperre alle großen regionalen und überregionalen Industrieunternehmen Kurzarbeit angemeldet haben, was dazu führt das die Frequentierung unser Trails um gefühlt 500% zugenommen hat. Allgemein wird das seit 2 Jahren immer schlimmer, vorallem seitdem der lokale Bikeshop und Cube Händler die E-Bikes schon zum Saisonanfang mit tollen Rabatten raushaut, glaubt jeder Hanswurst wenn er sich ein 4000€+ Rad rauslässt bekommt er einen Freischein dazu um sich im Wald aufzuführen wie er will.

Angefangen hat es das vor ca. 2 Monaten auf einem "minimalst anspruchvollen" Trail, der seit mehreren Jahren geduldet wird, die einzig vorhandene Schlüsselstelle aus 2 völlig einfachen und überrollbaren Querwurzeln mit der Kettensäge in chirurgischer Präzision entfernt wurde. Noch dazu wurde der einzige vorhandene 50cm Baumstumpfdrop (mit vorhandenem Chickenway) so abgerundet, das man jetzt einfach über einen Hubbel rollt. So wurde der enzige Trail, der zumindest ein Quäntchen an Fahrtechnik fordert zu einem absoluten 0815 Arschloch Trail kastriert. Vielen Dank.

Der Waldbesitzer hat auf dem selben Trail vor wenigen Wochen junge Bäume pflanzen lassen. Dies geschah nicht um den Trail zu blockieren sondern lediglich um die abgeholzte Lichtung wieder aufzuforsten. Dabei wurde von der Gartenbaufirma (unbewusst) ein paar Bäume in den Trail oder gefährlich nahe daran gepflanzt. Ich habe das am selben Tag noch mitbekommen und habe auf meiner Tour noch einige vorbeifahrende Mountainbiker angewiesen den Trail heute zu meiden, wir würden ein Umpflanzen mit dem Waldbesitzer abklären. Der erste hat mich einfach völlig ignoriert, der 2. (ein Vater mit Sohn, beide Canyon Sender mit Bafang 1500W Umbau) habe ich später am Trailende getroffen wo sie mir ganz stolz erzählt haben das sie gerade 7 Abfahren gemacht haben und der dritte ist aufgrund meiner höflichen Bitte völlig ausgerastet und hat versucht mich handgreiflich anzugehen. Im Endeffekt bin ich den Trail 24h später nochmal abgegangen und es war ein Großteil der trailnahen Bäume ausgerissen, umgeknickt/abgebrochen und selbst ein eingezäunter Baum wurde samt Zaun ausgerissen und neben den Trail geworfen. Ich hatte die Traileinfahrt daraufhin ordentlich blockiert und die Situation mit dem Waldbesitzer abgeklärt. Am Tag drauf gingen wir dann zu 2. raus um entsprechende Bäume umzusetzen, da mussten wir entdecken das die Blockierung bereits entfernt und weitere Bäume beschädigt wurden. Eine Whats App Rundmail in den regionalen Bikerkreisen hat da auch nur wenig erfolgt gebracht, wie sich auf Strava belegen lässt.

Weiter geht es mit unserem offiziellen Vereinsgelände. Das ist in den gängigen Bikerkreisen bekannt und wird auch gerne mal durchgerollert. Dort befindet sich ein absolut einfacher Brechsandtrail mit 2 großen Anliegern und ein paar Hubbeln zum Rollen und Springen. Es gibt noch eine weitere "Pro Line", diese besteht eigentlich nur 2 aus gigantischen Sprüngen die durchgehend abgesperrt sind. Dort habe ich in den letzten Wochen völlig alleine in insgesamt 20h einen einen neuen Trail angelegt. Ein netter flacher All Mountain Trail, schöne offene Waldboden Kurven, ein paar freigelegte Wurzeln zum drüberrollen und 3 kleine Baumstumpfsprünge. Diese habe ich durch vorausgehende entsprechende Schikanen so präpariert das man die Sprünge nicht vollgas nehmen kann und so nicht viel zu weit in die Prärie springt. Einfach und für jeden Anfänger problemlos zu fahren.
Während der Bauphase hab ich den Trail am Eingang mit schweren Baumstämmen blockiert, was trotzdem einige E-Biker dazu veranlasst hat in den Trail einzufahren. Die ersten 2 sind mir über mein Trailshaper Tool gefahren und haben den Stil zerbrochen, der 3. hätte sich beinahe an der im Baumstumpf steckenden Axt massakriert. Dazu wurde ich immer wieder von ahnungslosen Leuten belehrt, beleidigt, bedroht, ich dürfte hier nicht bauen und das was ich da mache ist illegal. Nicht einmal 24 Stunden nachdem der Trail fertig war wurden bereits 2 von 3 Schikanen entfernt und mit einer Axt mehrere absolut einfache Querwurzeln entfernt. Ein Baumstumpf wurde versucht rauszuschlagen, hat aber anscheinend nicht funktioniert. Der Trail besteht nun seit 2 Wochen und wir waren bereits 6 mal draussen um den Trail wieder zu reparieren, da jeder Hanswurst der da durchfährt und auf Anhieb nicht klarkommt denkt er kann den Trail an sein Fahrkönnen anpassen, anstatt andersrum. Wir haben mitlerweile einen neuen Trail begonnen der aktuell noch mitten in der Prärie endet, dieser wurde an der Einfahrt von uns natürlich blockiert. Das hält aber etwaige Besucher nicht davon ab die Blockierung auf die Seite zu räumen und dann irgendwo im Nirgendwo in den Brenneseln zu landen. Mitlerweile sind wir jetzt so weit das wir entsprechende Warnschilder und Wildkameras aufhängen mussten, das hilft aber nur bedingt. In letzter Instanz wird es wohl wieder daraufhinaus laufen das wir alles mit Ketten absperren.

Mir ist gerade ein wenig langweilig und dadurch ist hier jetzt ziemlich viel Text entstanden, ich könnte hier jetzt aber noch seitenweise mehr erzählen und das ist nur das was in den letzten 2 Monaten passiert ist. Leider Gottes ist das der Trend zu dem es aktuell hingeht und zeigt auch die Einstellung der meisten "neuen" Mountainbiker. Die meisten Firmen haben die Kurzarbeit bis 26. April verlängert, solang die Ausgangsbeschränkung noch besteht und die umliegenden Bikespots zu sind, wird das hier wohl so weitergehen. Man merkt es alleine schon daran das extrem viele Wanderer und planlose Leute unterwegs sind, die sich in diese Gegend normalerweise nie verirren würden. Aber das Wetter ist gut und die Eigentumswohnung wird irgendwann auch ziemlich klein.

Strava und Co. sind dabei nichtmal das Problem, eine Großteil der Trails und unser Vereinsgelände findet man relativ schnell wenn man den lokalen Wanderwegen oder einfach den Reifenspuren folgt.

Ich hoffe das sich die ganze Lage schnellstmöglichst wieder entspannt, irgendwann verliert man bei sowas wirklich die Lust am bauen.
Kann ich so aus eigenen Erfahrungen mehr oder weniger sehr gut nachvollziehen. Ich bau seid locker 20 Jahren Trails aller Coleur und hab schon immer mehr gebaut als ich gefahren bin. Letztendlich lief es oft darauf, daß wir Trails sogar absperren mussten, weil zu viele sich an keinerlei Trailettiketten gehalten haben. Gerade auch Privatgelände kann es ja auch recht schnell rechtliche Probleme/Auseinandersetzungen mit Unfällenopfern geben.
Der gemeine MTBler ist, so meine Erfahrung oft eine Bitch; vornerum meist nett, hintenrum oder in Gruppen oft ein ignorantes, selbstbezogenes Arschloch. Und das gilt mEn bei weitem nicht nur für Neulinge.

Ein hohe Freq an Befahrungen, also ein sehr ungünstiges Verhältnis aus Fahrern vs Trailbauern, ist definitiv ein riesen Problem. Secret location ohne Zugänge von Forstwegen oder gar Massnahmen wie verriegelbate Schranken, Gatter sind leider das einzige was hilft.

Auch das hier oft herbeigeredete Problem der Young Shredder Generation kann ich aus eigener Beobachtung nicht richtig nachvollziehen. Klar, ist vieles auch mal jugendlichem Leichtsinn oder Naivität geschuldet, aber wenigstens sind sie draussen und tun was für Trail und Szene. Warum eine ausgewaschene Rinne mehr Dasensberechtigung hat als ein Trail mit Sprüngen und Anliegern erschliesst sich mir nicht. Solche Argumente versuchen nur das eigene Handeln zu legimitieren bzw das der anderen als Ursache bei Problemen.

Viel schlimmer sind in meinen Augen halt die, die nie etwas tun und trotzdem überall fahren. Und in Diskussionen kommt schlussendlich immer das Totschlagargument: " der Wald ist für alle da" oder "wo sind die Schilder". Perfekt, um immer wieder die eigene Ignoranz und Ichbezogenheit zu legitimieren.

Viele bezahlte Trailbaujobs gibt es in D, gerade ausserhalb von Bikeparks, ja leider nicht besonders viele.

Aber im Endeffekt gilt ja immer (auch wenn es viele Wanderwegfahrer nicht wahrhaben wollen): no dig, no ride. Ob man das nun mit Bagger und Kettensäge, Schaufel und Harke oder den Reifen macht, ist schlussendlich egal. Und sorgt dafür, daß jeder die Trails fahren kann, die er bevorzugt. Was halt fehlt ist der Respekt, und zwar meist von mehreren Seiten. Weder muss jede Erosionrinne zum Flowtrail umgestaltet werden, noch ein Wanderweg zum Jumptrail. Genauso wenig aber ein Jumptrail durch egoistische Benutzung zur Erosionrinne runtergeprügelt werden.
Leute, sprecht mit den Locals. Fahrt nicht, wenn gebaut wird und repariert die von euch verursachten Schäden unverzüglich, im Notfall mit Händen und Füssen. Wenn ihr das nicht wollt oder könnt, haltet euch doch einfach fern von "gebauten" Trails. Wenn es nicht genug Auswahl gibt bei euch, ist das nur eure eigene Schuld.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hunderttausend "Wanderwegwegfahrer" kommen ohne Trailbau aus, auch wenn es ein paar Wühlmäuse nicht wahrhaben wollen und sich ala Akai irrtümlich als Krone der MTB Schöpfung fühlen.
 
Hunderttausend "Wanderwegwegfahrer" kommen ohne Trailbau aus, auch wenn es ein paar Wühlmäuse nicht wahrhaben wollen und sich ala Akai irrtümlich als Krone der MTB Schöpfung fühlen.

Kam für mich jetzt nicht so rüber ....
Und so einfach ist das mit dem Wanderwegfahren auch nicht, nach Sturm liegen gern mal Bäume auf dem Pfad , die Förster kümmert sich meistens nicht. Ich habe immer die Silky im Rucksack. Viele kommen nicht auf die Idee und lassen lieber Trails verschwinden als mal einen Handschlag zu machen. Ist also dasselbe Problem: einige kümmern sich, andere wollen nur "freie Fahrt".
 
Hunderttausend "Wanderwegwegfahrer" kommen ohne Trailbau aus, auch wenn es ein paar Wühlmäuse nicht wahrhaben wollen und sich ala Akai irrtümlich als Krone der MTB Schöpfung fühlen.
Nicht jeder hat ein Wanderweg vor der Haustür und oft sind auch diese stinklangweilig, einer wie du bleibt dann auch besser dort ;)
 
Wir sind seit einiger Zeit dazu übergegangen, Alles größer und weiter zu bauen, nur noch Doubles, so dass nur noch wir oder ein paar wenige andere die Sachen fahren können. Die Zerstörung und die Hinterlassenschaften (Müll, Flaschen, kaputtes Spielzeug etc) durch Kinder bzw. Eltern die Ihre Brut für den Nabel der Welt halten, und für die die Erziehung selbiger - offensichtlich - von vorn herein ausgeschlossen wurde, haben uns zu diesem Schritt bewegt. Es klappt ganz gut. Nur leider haben die jetzt mit der Sperrung der Spielplätze die Wälder für sich entdeckt. Die nutzen dann Kicker, Abfahrten, Landungen etc. teilweise als Spielplätze und Rutschen oder Klettergerüste. Die ******** Eltern stehen daneben wie Lappen und lassen die Wänste gewähren und machen teilweise noch mit. Verständnis dafür kann ich leider nirgends auftreiben.

Meine Meinung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch das hier oft herbeigeredete Problem der Young Shredder Generation kann ich aus eigener Beobachtung nicht richtig nachvollziehen. Klar, ist vieles auch mal jugendlichem Leichtsinn oder Naivität geschuldet, aber wenigstens sind sie draussen und tun was für Trail und Szene. Warum eine ausgewaschene Rinne mehr Dasensberechtigung hat als ein Trail mit Sprüngen und Anliegern erschliesst sich mir nicht. Solche Argumente versuchen nur das eigene Handeln zu legimitieren bzw das der anderen als Ursache bei Problemen.

Viel schlimmer sind in meinen Augen halt die, die nie etwas tun und trotzdem überall fahren. Und in Diskussionen kommt schlussendlich immer das Totschlagargument: " der Wald ist für alle da" oder "wo sind die Schilder". Perfekt, um immer wieder die eigene Ignoranz und Ichbezogenheit zu legitimieren.

Falls das auf mich gemünzt war, ich hab mir, nachdem der besitzer angezeigt wurde, vor 15 jahren in der unteren naturschutzbehörde erklären lassen was ich zu machen hab und mich dummerweise als ansprechpartner eintragen lassen. Da würd ich dich gern mal hinschicken. Meinst du das es die argumente von mtb fahrern sind??????

All die bauhomies setzen die befahrung jetzt wieder aufs spiel. Alles was du beschreibst ist bei ffh ein problem, alles was ich mache nicht. Ja, eine rinne ist kein problem und ein hügel auch nicht. Auch altholz zufällig zum anlieger geformt ist ok.
Nicht ok ist mit maschinen dort zu arbeiten und alles umzugraben. Bäume rauszuschneiden und müll zu hinterlassen. Und mit der höhe der stunts steigt die gefahr der haftung.

Und es gibt unzählige gebiete da draussen wo es ganz genau das gleiche ist und alles was gebaut wird ist das problem und bringt alle in verruf. Unzählige beispiele. Oder meinst du der bombenkrater ist wegen den argumenten von endurofahrern demonstrativ abgerissen worden? Isartrails sind auch ffh und solange keiner was baut, können dort tausende von leuten fahren. Kein mensch pflegt die trails.
In dieser gegend wärst du ganz klar das problem. Hier im internet ist es zum glück egal.
 
Wie so oft im Leben, jeder schiebt die Schuld auf die Anderen und sein Weg äh Trail ist das Heil...
Bei "meine/unseren" Trails ist es ganz einfach, die sind so verwunschen und zugewachsen, daß wir sie selbst kaum finden und wenn, dann sind sie so steil und "ätzend" ;), daß die ganz seltenen Mitfahrer hinterher immer sagen: "...och nee, wieder so ein typischer xxx-Trail, ach laß mal, da fahren wir lieber was flowigeres..."
Somit sind die Trails immer leer und sie sind den immer mehr werdenen jungen Burschen auf potenten E-Bikes, die jetzt alle flowigen Trails so gern bergauf fahren, viel zu steil und zu technisch.
 
Als ob die Wanderwege und Steige von alleine entstanden wären..... :rolleyes:

Das ist die grundsätzliche frage um was es geht. Baut ein mtb fahrer einen neuen legalen oder illegalen trail oder "verbessert" er einen bestand. Schneidet er ihn nur frei oder verändert er ihn indem er planiert, wurzeln rausschneidet, transitions anbringt und stunts reingräbt. Und vielleicht dann für andere noch sperrt die ihn vorher jahrelang benutzt haben.
Ich denke man kann nur über konkrete fälle diskutieren und nicht allgemein.
 
Ich möchte auch noch etwa dazu loswerden.
Seit etwa knapp 4 Monaten restauriere ich mit 2 anderen einen geduldeten Trail im stadtnahen Wald.
Den kenne ich schon seit Ende 2014. Aber er dürfte einiges älter sein.
In dieser Zeit gab es eigentlich keine Pflege (bis auf den Abriss von einem Dachlattendrop).

Nach 5 Jahren hab ich mich dazu entschlossen, den Trail wieder auf Vordermann zu bringen. Die Resonanz ist durchweg wirklich gut. Egal ob es fortgeschrittene Fahrer, oder weniger Fortgeschrittene sind. Das sieht man auch an der gestiegenen Nutzung. In 2-3 Stunden zähl ich schnell mal 20 Abfahrten.

Gestern komm ich an das letzte im Bau befindliche Segment. Dieses führt auf einen breiten Querweg. Einen Trail verstecken war nicht meine Intension, aber an den Stellen, wo viel sonstige Waldnutzer den Trail sehen, würde ich tendenziell vom grossen Baumassnahmen absehen.
Da stehen 3 Jungs, mit ein paar Dachlatten im Wald und bauen eine Kurve die (ganz davon abgesehen von dem strukturell katastrophalen Aufbau) so gross war, dass man von weitem hätte denken können, eine Tagebau wird eröffnet. Und das an einer Stelle, wo ein Anlieger in diesem Ausmass nie hätte gebraucht werden können. Die Erde dafür haben sie so tief neben einem Baum ausgegraben, dass der nächste Sturm wohl Grund genug wäre, dass der Baum umfällt.

Ich finds cool, wenn die Jugend etwas baut. Aber ich fände auch cool, wenn es hier mal vom MB-News Team mal ein paar Dos and Don'ts für den Trailbau gäbe. Klar sollte man auch seine eigene Erfahrungen machen. Aber die Lernkurve kann man ja unterstützen.
 
Ich möchte auch noch etwa dazu loswerden.
Seit etwa knapp 4 Monaten restauriere ich mit 2 anderen einen geduldeten Trail im stadtnahen Wald.
Den kenne ich schon seit Ende 2014. Aber er dürfte einiges älter sein.
In dieser Zeit gab es eigentlich keine Pflege (bis auf den Abriss von einem Dachlattendrop).

Nach 5 Jahren hab ich mich dazu entschlossen, den Trail wieder auf Vordermann zu bringen. Die Resonanz ist durchweg wirklich gut. Egal ob es fortgeschrittene Fahrer, oder weniger Fortgeschrittene sind. Das sieht man auch an der gestiegenen Nutzung. In 2-3 Stunden zähl ich schnell mal 20 Abfahrten.

Gestern komm ich an das letzte im Bau befindliche Segment. Dieses führt auf einen breiten Querweg. Einen Trail verstecken war nicht meine Intension, aber an den Stellen, wo viel sonstige Waldnutzer den Trail sehen, würde ich tendenziell vom grossen Baumassnahmen absehen.
Da stehen 3 Jungs, mit ein paar Dachlatten im Wald und bauen eine Kurve die (ganz davon abgesehen von dem strukturell katastrophalen Aufbau) so gross war, dass man von weitem hätte denken können, eine Tagebau wird eröffnet. Und das an einer Stelle, wo ein Anlieger in diesem Ausmass nie hätte gebraucht werden können. Die Erde dafür haben sie so tief neben einem Baum ausgegraben, dass der nächste Sturm wohl Grund genug wäre, dass der Baum umfällt.

Ich finds cool, wenn die Jugend etwas baut. Aber ich fände auch cool, wenn es hier mal vom MB-News Team mal ein paar Dos and Don'ts für den Trailbau gäbe. Klar sollte man auch seine eigene Erfahrungen machen. Aber die Lernkurve kann man ja unterstützen.

Gute idee. Aufklärung ist der beste weg auch wenns erfahrungsgemäss nicht überall anschlägt. Mtb news erreicht evtl nicht die zielgruppe. Lukas knopf oder jj wären da gut. Radde macht schon einen super job.

Die kids können es ja oft nicht wissen. Anzeigen ind probleme gabs evtl schon, da warn sie noch im kindergarten oder nicht geboren. Das in den wald keine flaschensammler kommen wie im skatepark müsste man auch komunizieren. Da würd ich zu gern mal die eltern haftbar machen. Momentan waldbrandgefahr, jede flasche kann alles vernichten.
Ich bin gestern durch den wald gefahren und hab einen neuen stepdown kicker entdeckt, querholz gelegt und dann längs rundlinge draufgespaxt. Abgedeckt mit 3cm erde. Muss ich mal fotografieren. Bei entsprechenden speed und druck ist der kicker dann ein super fahrradständer.
 
Was bisher überhaupt nicht thematisiert wurde: Ich darf "eigentlich" nicht einfach in den Wald marschieren und Wanderwege freischneiden. Dazu Bedarf es der Erlaubnis des Besitzers/des Försters. In der Praxis sieht das natürlich anders aus, gerade wenn umgestürzte Bäume oder größere Äste auf einem Weg liegen. Davon profitieren ja nicht nur Biker, sondern auch Spaziergänger/Wanderer.
Bei extra gebauten und genehmigten Mtb-Wegen sieht das anders aus, da es Ansprechpersonen oder Vereine gibt, die sich (manchmal) koordiniert darum kümmern.
Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liegen sollte ...
 
Als ob die Wanderwege und Steige von alleine entstanden wären..... :rolleyes:

das glaub ich aber au du! :) siehe hierzu das passende tutorial:
das hält dafür wahrscheinlich 200 jahre länger als jeder "enduraw naturtrail" ;)

erst gestern haben wir einen älteren herren mit gartenschaufel im wald getroffen, der einen seiner lieblingswanderwege gepflegt hat. #nodignohike sagte ihm wahrscheinlich nichts... sehr witzige begegnung. er war überrascht und wirkte etwas ertappt mit seinem werkzeug mitten im wald.

ist ja egal, ob wir auf schotterpisten, trails (für fußgänger oder für radfahrer angelegt) unterwegs sind. um dort fahren zu können, musste bestimmt mal erde bewegt werden. das ist allen hier klar, also könnte man den ton in solchen diskussionen vielleicht etwas netter gestalten. hier gehts ja noch

neue strecken werden immer entstehen, sobald es vor ort einen bedarf einer kleinen radfahrer gruppe dafür gibt. finde deswegen die idee mit den dos and don'ts auch super! genauso super finde ich, wenn sich der nachwuchs für die waldarbeit begeistert

in diesem sinne:
no dig - no ride :DD
 
Neben dem altbekannten "no dig - no ride" müsste man auch vermitteln das es in manchen gegenden auch "dig - no more ride" heissen kann.
 
Da ich mich seit einigen Jahren und in den letzten Woche mehr intensiviert um unsere lokalen Trails kümmere finde ich das Video natürlich klasse. Ich muss selber sagen das ich beim Trailbauen sehr viel Spass habe und mir im Laufe der Jahre ein nettes Ensemble an mechanischen und elektrischen Werkzeugen zugelegt habe, die mir den Trailbau vereinfachen. Wäre ich beruflich nicht schon ganz gut aufgestellt und auch mit meinem aktuellen Wohnort sehr zufrieden, wäre so ein Saisonjob als Trailbauer sicherlich interessant für mich. Von Glück kann ich auch sprechen das alle unsere Trails in Absprache mit den Waldbesitzern geduldet werden (sofern es nicht ausartet) und wir zudem ein von unserem Verein gepachtetem Waldstück besitzen wo wir legal Trails bauen dürfen.

Ich habe in den letzten 4 Wochen ca. 30h in die Pflege der bestehenden Trails und den bau 2 neuer Trails gesteckt. Was ich da alles (negatives) erlebt habe, da könnte ich ein Buch drüber schreiben.

Dazu muss man erwähnen das seit der Corona Krise + Ausgangssperre alle großen regionalen und überregionalen Industrieunternehmen Kurzarbeit angemeldet haben, was dazu führt das die Frequentierung unser Trails um gefühlt 500% zugenommen hat. Allgemein wird das seit 2 Jahren immer schlimmer, vorallem seitdem der lokale Bikeshop und Cube Händler die E-Bikes schon zum Saisonanfang mit tollen Rabatten raushaut, glaubt jeder Hanswurst wenn er sich ein 4000€+ Rad rauslässt bekommt er einen Freischein dazu um sich im Wald aufzuführen wie er will.

Angefangen hat es das vor ca. 2 Monaten auf einem "minimalst anspruchvollen" Trail, der seit mehreren Jahren geduldet wird, die einzig vorhandene Schlüsselstelle aus 2 völlig einfachen und überrollbaren Querwurzeln mit der Kettensäge in chirurgischer Präzision entfernt wurde. Noch dazu wurde der einzige vorhandene 50cm Baumstumpfdrop (mit vorhandenem Chickenway) so abgerundet, das man jetzt einfach über einen Hubbel rollt. So wurde der enzige Trail, der zumindest ein Quäntchen an Fahrtechnik fordert zu einem absoluten 0815 Arschloch Trail kastriert. Vielen Dank.

Der Waldbesitzer hat auf dem selben Trail vor wenigen Wochen junge Bäume pflanzen lassen. Dies geschah nicht um den Trail zu blockieren sondern lediglich um die abgeholzte Lichtung wieder aufzuforsten. Dabei wurde von der Gartenbaufirma (unbewusst) ein paar Bäume in den Trail oder gefährlich nahe daran gepflanzt. Ich habe das am selben Tag noch mitbekommen und habe auf meiner Tour noch einige vorbeifahrende Mountainbiker angewiesen den Trail heute zu meiden, wir würden ein Umpflanzen mit dem Waldbesitzer abklären. Der erste hat mich einfach völlig ignoriert, der 2. (ein Vater mit Sohn, beide Canyon Sender mit Bafang 1500W Umbau) habe ich später am Trailende getroffen wo sie mir ganz stolz erzählt haben das sie gerade 7 Abfahren gemacht haben und der dritte ist aufgrund meiner höflichen Bitte völlig ausgerastet und hat versucht mich handgreiflich anzugehen. Im Endeffekt bin ich den Trail 24h später nochmal abgegangen und es war ein Großteil der trailnahen Bäume ausgerissen, umgeknickt/abgebrochen und selbst ein eingezäunter Baum wurde samt Zaun ausgerissen und neben den Trail geworfen. Ich hatte die Traileinfahrt daraufhin ordentlich blockiert und die Situation mit dem Waldbesitzer abgeklärt. Am Tag drauf gingen wir dann zu 2. raus um entsprechende Bäume umzusetzen, da mussten wir entdecken das die Blockierung bereits entfernt und weitere Bäume beschädigt wurden. Eine Whats App Rundmail in den regionalen Bikerkreisen hat da auch nur wenig erfolgt gebracht, wie sich auf Strava belegen lässt.

Weiter geht es mit unserem offiziellen Vereinsgelände. Das ist in den gängigen Bikerkreisen bekannt und wird auch gerne mal durchgerollert. Dort befindet sich ein absolut einfacher Brechsandtrail mit 2 großen Anliegern und ein paar Hubbeln zum Rollen und Springen. Es gibt noch eine weitere "Pro Line", diese besteht eigentlich nur 2 aus gigantischen Sprüngen die durchgehend abgesperrt sind. Dort habe ich in den letzten Wochen völlig alleine in insgesamt 20h einen einen neuen Trail angelegt. Ein netter flacher All Mountain Trail, schöne offene Waldboden Kurven, ein paar freigelegte Wurzeln zum drüberrollen und 3 kleine Baumstumpfsprünge. Diese habe ich durch vorausgehende entsprechende Schikanen so präpariert das man die Sprünge nicht vollgas nehmen kann und so nicht viel zu weit in die Prärie springt. Einfach und für jeden Anfänger problemlos zu fahren.
Während der Bauphase hab ich den Trail am Eingang mit schweren Baumstämmen blockiert, was trotzdem einige E-Biker dazu veranlasst hat in den Trail einzufahren. Die ersten 2 sind mir über mein Trailshaper Tool gefahren und haben den Stil zerbrochen, der 3. hätte sich beinahe an der im Baumstumpf steckenden Axt massakriert. Dazu wurde ich immer wieder von ahnungslosen Leuten belehrt, beleidigt, bedroht, ich dürfte hier nicht bauen und das was ich da mache ist illegal. Nicht einmal 24 Stunden nachdem der Trail fertig war wurden bereits 2 von 3 Schikanen entfernt und mit einer Axt mehrere absolut einfache Querwurzeln entfernt. Ein Baumstumpf wurde versucht rauszuschlagen, hat aber anscheinend nicht funktioniert. Der Trail besteht nun seit 2 Wochen und wir waren bereits 6 mal draussen um den Trail wieder zu reparieren, da jeder Hanswurst der da durchfährt und auf Anhieb nicht klarkommt denkt er kann den Trail an sein Fahrkönnen anpassen, anstatt andersrum. Wir haben mitlerweile einen neuen Trail begonnen der aktuell noch mitten in der Prärie endet, dieser wurde an der Einfahrt von uns natürlich blockiert. Das hält aber etwaige Besucher nicht davon ab die Blockierung auf die Seite zu räumen und dann irgendwo im Nirgendwo in den Brenneseln zu landen. Mitlerweile sind wir jetzt so weit das wir entsprechende Warnschilder und Wildkameras aufhängen mussten, das hilft aber nur bedingt. In letzter Instanz wird es wohl wieder daraufhinaus laufen das wir alles mit Ketten absperren.

Mir ist gerade ein wenig langweilig und dadurch ist hier jetzt ziemlich viel Text entstanden, ich könnte hier jetzt aber noch seitenweise mehr erzählen und das ist nur das was in den letzten 2 Monaten passiert ist. Leider Gottes ist das der Trend zu dem es aktuell hingeht und zeigt auch die Einstellung der meisten "neuen" Mountainbiker. Die meisten Firmen haben die Kurzarbeit bis 26. April verlängert, solang die Ausgangsbeschränkung noch besteht und die umliegenden Bikespots zu sind, wird das hier wohl so weitergehen. Man merkt es alleine schon daran das extrem viele Wanderer und planlose Leute unterwegs sind, die sich in diese Gegend normalerweise nie verirren würden. Aber das Wetter ist gut und die Eigentumswohnung wird irgendwann auch ziemlich klein.

Strava und Co. sind dabei nichtmal das Problem, eine Großteil der Trails und unser Vereinsgelände findet man relativ schnell wenn man den lokalen Wanderwegen oder einfach den Reifenspuren folgt.

Ich hoffe das sich die ganze Lage schnellstmöglichst wieder entspannt, irgendwann verliert man bei sowas wirklich die Lust am bauen.

wow! du, das klingt ziemlich querch, was sich die leute bei euch leisten. trail sperrungen beachten, sollte wohl auch bei den dont's aufgenommen werden. auch wenn es auf den ersten blick offensichtlich erscheint, dass man dort erstmal nicht lang fahren sollte :D auf jeden fall brauchst du echt gute nerven im wald ;)
 
Zurück
Oben Unten