Ja, das ist mir klar. Aber trotzdem weiß ich nicht wo er rausgelesen hat dass ich den
Sattel nicht sinvoll eingestellt hätte. Die Sattelhöhe passt. Ich spüre es wenn die um 5mm daneben liegt. Ich erwähnte nur dass ich das Knielot nochmal checken muss weil ich nicht mehr sicher bin an welcher Stelle ich es abgenommen habe. Gut möglich dass das schon stimmt.
Wenn Du merkst, dass Abweichungen von 5mm nicht passen, bist Du auf dem richtigen Weg oder an was Falsches gewöhnt. Das liest sich in meinen Augen schon sehr gut.
Wirklich hilfreich wäre der Kommentar gewesen wenn denn dazu geschrieben hätte wie aus seiner Erfahrung der
Sattel richtig eingestellt wird, nicht nur dass das sehr einfach ist.
Also nach mehrmaligem Vergleich der Methoden aus drei Büchern und verschiedenen kompetent wirkenden Webanleitungen kann ich Dir ganz genau sagen, wie man das
richtig misst: Du fällst das Knielot an dem Knochen, der bei angewinkeltem Knie innen etwas neben der Kniescheibe nach außen tastbar wird durch die Pedalachse. Aber eingefleischte Profis messen gern von der Kniemitte (liegt 3cm weiter hinten

). Viele fällen das Lot nicht durch die Pedalachse, sondern weiter vorn...

Andere fällen das Lot von der Kniescheibe (also viel weiter vorn

), dafür aber zur Pedalvorderkante...

Das ist also eine ganz exakte Wissenschaft...

Änhlich verhält es sich mit der Sattelhöhe oder dem Lot von der Sattelspitze.

Jeder macht es anders (und vor allem spielt die Länge der Sattelnase zwar für das Lot eine entscheidende Rolle, aber nur ganz selten beim Fahren).
Die konkreten Maße sind wichtig und entscheidend, aber jeder macht es anders. Man wird einfach nur irre dabei. Wahrscheinlich braucht man noch irgendeinen Halbedelstein am Sattelgestell zum Messen oder muss 13Min. vor dem Fällen des Lots 3 Stück bestimmter Globolies konsumieren.

Mondstand spielt bestimmt auch eine Rolle...
Die Höhe des Sattels ist als Maß schon albern, weil je nach Sattelform und Weichheit des Polsters die/der FahrerIn unterschiedlich tief einsinkt.
Konkrete Werte und Messmethoden sind eher für uns selbst an unseren eigenen Rädern wichtig für den persönlichen Selbstvergleich.
Konkrete und verwertbare Tipps zur Satteleinstellung:
1.) Versuche den
Sattel möglichst waagerecht einzustellen. Der Körper darf nicht nach vorn rutschen, auch nicht bei totaler Erschöpfung auf den letzten 10Km. Ausnahme sind extreme Überhöhung und Zeitfahrabstimmungen.
2.) Sattelhöhe wird von Tretlagermitte bis zu einem vernünftigen Messpunkt des Sattelmodells gemessen. Ein tendenziell sehr hoher
Sattel (>=90% der Schritthöhe) ist verträglicher, als ein tendenziell sehr niedriger
Sattel (<=85% der Schritthöhe).
3.) Beim Fällen des Knielots bitte unbedingt darauf achten, dass die Ferse nicht abgesenkt wird! Das machen wir gern im Stehen. Das Knielot soll verhindern, dass der
Sattel zu weit vorn steht. Eine Belastung des zu weit angewinkelten Knies ist ungesund für die Knie und äußert sich durch Kniegelenkschmerzen nach längeren Fahrten.
4.) Ich habe mich Jahre lang an eine zu hohe Sattelhöhe gewöhnt (89,5% der Schritthöhe) und mich im Rahmen der Ergonomieexperimente einen Zentimenter weiter heruntergearbeitet (auf 88,4% der Schritthöhe). Jeweils mit Knielot vom inneren Schienenbeinkopf (großer Knochen innen neben der Kniescheibe) durch die Pedalachse gefällt. Das ist jetzt besser für Knie und Kraftausbeute. Ich fahre aber 170mm Kurbelarme, obwohl 172,5mm Kurbelarme bei meiner Schritthöhe von 86cm geeigneter sein würden.
5.) Meine Maße und Prozentangaben sind nur für mich wichtig, um Entwicklungen/Änderungen zu dokumentieren und neue Räder mit einer geeigneten Voreinstellung zu versehen. Denn in allen Kalkulationen fehlen Einflussfaktoren (beispielsweise Fußgröße, Dicke der Schuhsohlen/Cleats, Sattelmodell, Kurbelarmlänge). Da 5-10mm den Unterschied zwischen Gut und Böse ausmachen, können wir uns leider nicht miteinander vergleichen oder konkret helfen.
Aus der Literatur können nur halbwegs geeignete Vorstellungen entnommen werden, die nur den Startwert eines ernsthaften Bikefitting darstellen (individuelle Videoanalyse), leider.
