Ich benutze diesen Thread, um die Grundsatzfrage zu stellen:
Nutzen spezielle Mountainbikeschützer denn überhaupt was?!
1) Ich habe in einem Laden ein paar Schoner durchprobiert und bin von der angeblichen "Schutzwirkung" erschrocken. Der O'Neal/... Knie/Schienbeinschützer hatte hinter dem dünnen Plastik eine minimale Fliesschicht, sonst nichts, fixiert wurde das mit 2 Klettbändern. Als ich mich testmäÃig auf den Teppich fallen lies, gab es am Teppich einen weiÃen Strich und das Material vom Schoner hatte eine Abnutzspur!! Von einem Teppich!!! Der Schützer kann mir höchstens ein paar Brennnesseln oder einen dünnen Zweig wegdrücken und so wahrscheinlich lediglich eine leichte Streifspur verhindern. Stürze ich, verrutscht er aufgrund er schlechten Fixierung, was aber egal ist, da er sowieso nicht schützt.
Der 2. Schützer war der Dirt von O'Neal, richtig klobig und dick. Erinnerte mich vom Tragekomfort an meine TSG Halfpipeschützer. Bewegen konnte ich mich nicht so wirklich, da der gut gemeinte Seitenschutzschaum das Knie in der Flexion hindert. Es lief dann darauf hinaus, dass diese Polster beim Abbiegen des Knies jeweils in der Mitte durchknickten. Ist natürlich Energie, die ich dafür aufwenden muss und 2.: Was schützt mich bitte ein Polster, der schon beim Pedalieren knickt? Ich lies mich auch mit diesem Schützer auf die Knie fallen und merkte von der Schutzwirkung sehr wenig. Konnte ich wirklich nicht kaufen, so sehr mir das Konzept und die Optik gefallen hat. Ich zahle keine 50â¬, um einen schlechteren Schutz als mit meinen alten Fitnessskateschonern zu haben.
(Der Labortest meint zu diesem Schützer:
Als Schutz gegen Abschürfungen bei Stürzen oder gegen leichte Schläge vom Bike ist der Dirt Knee Guard erste Wahl: leicht, gut gepolstert und easy fixiert leistet er einen top Job. Im Labor glatt durchgefallen.
)
2) Ich habe gerade hier im Forum folgenden Link gefunden:
http://www.mountainbike-magazin.de/test/equipment/elf-protektoren-im-test.40993.2.htm?skip=&skip=1 , der meinen Eindruck bestätigt und mich glatt vom Hocker gehaut hat:
Geradezu enttäuschend lesen sich dagegen die Laborwerte sämtlicher Gelenkprotektoren: Mit Kraftspitzen zwischen rund 9000 und etwa 41 000 Newton bestand kein einziges Modell die TÃV-Prüfung nach der EN14120. Sollten Biker also doch auf diese zusätzliche SchutzmaÃnahme verzichten? Keineswegs, denn: âGar nichts zu haben ist immer schlechter, als irgendetwas zu habenâ, betont Christiane Reckter. Auch wenn die sieben Prüflinge also den genormten Schlag nicht so dämpfen, wie sie sollten, verhindern sie im Zweifel doch Schlimmeres. Vor allem Schürfwunden sowie Verletzungen durch aufgewirbelte Steine oder in den Trail ragende Ãste sind dank Protektor passé.
Keiner von den ganzen getesteten Gelenkschützern konnte auch nur annähernd die Belastungen abfangen!!! Das heiÃt, keiner dieser Schützer schützt! Keiner! Ich kaufe mir im Prinzip um 50 bis 100⬠einen Schutz gegen kleine Abschürfungen, den ich auch mit einer Jeans erzielen könnte. Mit jedem Inlineschützer aus dem Discounter und einer langen Hose fahre ich die teuersten Freerideprotektoren in Grund und Asche? Das kanns ja wohl wirklich nicht sein...
Ich reihe hier (verteidigend gesagt zumindest einige) Einzelfälle aneinander und wettere gegen die gesamte Industrie. Das ist natürlich unfair und falsch. Aber so betrachtet sind diese Schützer saugefährlich, da sie einem Sicherheit vorgaukeln, aber im Prinzip nur ein billiges, weiches Stück Plastik zwischen mich und meinem Stein legen.
Wie seht ihr das? Gibt es gute Schützer? Oder benutzt ihr die Schützer wohlwissend "naja, besser als nichts"? Was sagt ihr dazu?
GrüÃe, Thomas