Speichenfrage: Steifigkeit?

Radical_53

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So langsam schaut's danach aus, als könnte ich mir bald meinen neuen Wunsch-LRS zusammen bauen lassen.

Stellt sich nur noch die Frage der Speichen, denn da habe ich ein Problem.

An sich wollte ich Messerspeichen benutzen, namentlich die Aerolites von DT Swiss.
Bei Whizz Wheels riet man mir davon ab, woraufhin ich natürlich genauer wissen wollte weshalb.
Die Begründung war die geringere Steifigkeit wegen meines Gewichts (90kg)...

Daher die Frage, merkt man das wirklich so extrem bei einem gut eingespeichten LRS? Das Gewicht der Speichen ist halt sehr verlockend. Die Alternative mit DT Comp 2.0-1.8-2.0 spart zu meinen derzeitigen Alpine3 (2.35-1.8-2.0) kaum Gewicht ein...
Wüßte halt ganz gern ob man das wirklich groß merkt, der Einwand unbegründet ist.
Viele Leute "finden" ja auch, daß sich Messerspeichen steifer fahren als normale runde Speichen.

Würde mich einfach mal interessieren. Der neue LRS soll halt deutlich leichter als der Alte sein, dennoch aber nicht weich und wabbelig.
 
Disc, vorn wie auch hinten. Die Sapim wäre eigentlich meine erste Wahl gewesen, nur wollte ich gerne mal sehen wie groß der Unterschied bei einer "richtig guten" Einspeichung ist.
Whizz Wheels verbaut halt hauptsächlich DT... daher die Aerolite. Wenn ich das auch woanders in dieser Qualität bekommen kann, nur zu.
Meine bisherigen LRS waren von einem lokalen Shop handgespeicht, ich hab nur eben keinen Vergleich ob er nu gut oder eher schlecht ist.

Die haben mir halt gesagt daß sie die Aeros wegen der Steifigkeit normal nur bis ~75-80kg empfehlen, wo ich aber dank meiner Größe/Statur nie hinkommen werde.
 
ist schon so, dass dünnere Speichen ein elastischeres Laufrad ergeben. Das merkt man auch beim Lenken aus Spurrillen heraus.

Wenn du bisher DT-Comp Speichen (382g) hattest und die Aerolites (278g) oder Revolution (283g) dir nicht empfohlen werden, dann nehme halt etwas zwischendrin.
Die DT-Supercomp (318g) haben 2mm am Speichenbogen, 1,7mm im Mittelteil und 1,8mm am Gewinde. Dann noch Alunippel mit dazu und der Gewichtsnachteil ist nicht mehr so groß.

Der Elastizitätsunterschied Comp zu Supercomp dürfte etwa 11% betragen. Bei Revo zu Comp sind es etwa 31%.
 
Bei 90kg und Scheibe würde ich dir auf jeden Fall zu Naben mit möglichst hohen Flanschen raten. Dann nimmt die Kraft, die die Speichen beim Bremsen zu übertragen haben deutlich ab.

Der Flanschabstand, sollte natürlich auch möglichst groß sein, damit das Rad seitensteif wird - also nach Möglichkeit nicht gerade Am-Classic.


Ich fahre CX-Ray nur am Bahnrad und kann somit leider keinen direkten vergleich anstellen, wie es sich am Mounty macht. Aber die Räder am Renner sind schon sehr steif, was aber bestimmt auch an der fast symmetrischen Hinterradnabe liegt.

Ich würd's jedenfalls mit Messerspeichen versuchen.
 
@rockhopper: Wie kommst auf die genauen Unterschiede?

Elastisch ist an sich ja nicht verkehrt, was sich biegt bricht nicht sagt man.

Nur ist für mich eben die Frage, wie elastisch dann genau. Hab nicht umsonst vorn eine Steckachse und hinten seit kurzem eine Schraubachse verbaut...

Zudem hab ich 36 statt 32 Speichen, aus Stabilitätsgründen (bin da halt immer gut mit gefahren, keine Speichenbrüche bis dato), daher ist der Unterschied dann eben nochmal größer.

Bisher hab ich halt SingleTrack Felgen (~600g pro Stück) mit DT Alpine 3 Speichen (~235g für 36 Stück) und Pro-Lock Messing Nippel (~35g). Ergibt ca. 870g für den Kram.
Neu waren halt angedacht DT 5.1 Felgen (~500g), die Aerolite (~155g) und Pro-Lock Alu-Nippel (~12g). Ergibt dann 662g und damit eine Ersparnis von etwas über 200g pro Laufrad.
Die Comp wären bei 215g pro Laufrad, die SuperComp bei 180g und die Revo bei ~160g.
Bei den Comp verliere ich halt einen großen Teil des Gewichtsvorteils, den Vorteil von Revo/SuperComp zur Aero sehe ich nicht irgendwie... :confused:

@j-coop: Hab Chris King Naben, vorn 20mm Iso-Disc und hinten Disc-Go Tech. Ich denk die haben schon einen recht hohen Flansch, zumindest deutlich im vergleich zu den (seinerzeit dicken) Naben am HT (Machine Tech und AC).

@dubbel: Hab mir sie rausgepickt weil sie eben leicht sind und trotzdem halten. Zudem "denke" ich noch immer, daß sie evtl. nicht ganz so flexibel sind wie runde dünne Speichen.
 
Das mit der Steifigkeit wundert mich etwas. Die Sapim CX-Ray sind jedenfalls reißfester als alle DT Speichen. Die Speichenspannungsempfehlung liegt auch deutlich über denen von DT. Die Aerolites haben auf der Dt Homepage leider keine Angabenüber zur die Zugfestigkeit.

Wenn es unbedingt Messerspeichen sein sollen dann nimm die CX-Ray sind ungefähr genauso schwer wie die Aerolite und zuminest durch mich (82-87kg + Gepäck) schon ausreichend erprobt und für gut befunden worden. Selbst die Alunippel halten. Hat ales nur einen Nachteil - der Preis. ABer was tut man nicht alles um 50 g zu sparen.

Ritzelflitzer
 
Klar ist der Aufpreis da, keine Frage. Aber am Laufrad halte ich das noch immer für sinnvoll. Und: Es ist ein Hobby ;)

Zur Spannung, wird die nicht ohnehin von der Felge begrenzt?
 
In gewisser Weise hast du Recht, aber bei einer 5.1 Felge fliegt dir eher der Alu-Nippel, um die Ohren als das die Felge kolabiert.

Umso höher die Speichenspannung im Laufrad um so mehr verteilt sich die Last auf alle Speichen und wird nicht durch elastische Verformung der Felge auf nur wenige Speichen abgegeben. Da heißt besonders bei deinem Gewicht ein sehr hart eingespeichtes Rad und das geht am besten immer noch mit den Sapim CX-Ray und den mitgelieferten Alu-Nippeln.

Ritzelflitzer
 
Polyax hießen die, gell? Werd ich mal nachfragen ob sie das auch mit den Speichen machen würden.
Ansonsten: Anderer ähnlich guter oder besserer Laden für Laufräder speichen zu lassen?
 
@Radical: mit verlaub gesagt, ich glaube, du machst dir gerade das Leben selbst unnötig schwer!
Ich lese hier, dass du eine 500Gramm-Felge verbaust und das auch mit 36 Speichen, wegen der Stabilität. Und du willst dann echt Aerolites verbauen???
Ich nehme jetzt mal an, dass du den Laufradsatz sehr hart rannehmen wirst. Und da währe mir eine ordentliche Lenksteifig schon recht wichtig.

Meine persönliche Meinung ist, lieber das Geld für die teueren Speichen einsparen und statt dessen konsequent Latexschlauch verwenden. Die Gewichtseinsparung ist ganz außen am Laufrad. Das bringt mehr hinsichtlich Agilität der Laufräder, als die Gewichtseinsparung bei den Speichen. Du hast noch dazu den geringeren Rollwiederstand und ein steiferes Laufrad.

Ansonst hat ritzelflitzer Recht. Wenn du da unbedingt Messerspeichen haben musst, dann den Geldbeutel richtig aufmachen und die Sapim CX-Ray. Laufrad sehr hart vorspannen, so dass sich die Last auf möglichst viele Speichen verteilt.

Berichte später dann auch mal über das Ergebnis und wie es sich fährt :winken:
 
Hart rannehmen ist relativ ;) Die Sache mit dem Latexschlauch ist ein guter Tip, aber das hab ich seit ewigen Zeiten gemacht und fahr mittlerweile mit Schlauchlos-Kit (~60g pro Laufrad).

Die Sapim würd ich gern nehmen statt der DT, nur kann mir wer einen guten Laden verraten der sie auch verbaut? Bei Whizz steht wie gesagt überall DT; wenn da mal wer andere Speichen bekommen hat möge er es sagen! ;)
 
bin auch in deiner gewichtsklasse unterwegs. habe zwei lr-sätze mit dt aerolites und alunippeln. auf extremsteigungen tritt ein leichtes knarzen auf, das aber verschwindet, wenn man öl an die speichenkreuzungen (antriebsseite) gibt. sonst merk ich nichts von mangelnder seitensteifigkeit.
 
@j-coop: Alles klar, dank dir. Glaub die hatt ich irgendwann schon mal angeschrieben, mal schaun ob sie mir helfen können.

@fergo: Na das läßt mich doch sehr hoffen! Wär ja sonst kontraproduktiv, Steckachsen auf weichen Rädern zu haben. Hört sich positiv an :D
 
Hab jetzt mal ein Angebot dazu bekommen...

2 x DT 5.1 je 139,80 EUR
72 x Sapim CX-Ray schwarz, inkl. 14 mm Polyax-Alunippel 157,68 EUR
2 x Laufradbau mit Binden und Verlöten 100,00 EUR (Standard o.Binden 40,00 EUR)
2 x Naben von Ihnen angeliefert
>> Summe 397,48 EUR

Mit den Speichen, hart vorgespannt dank DT Felge und verlötet müßte das doch ganz gut werden, oder? ;)
 
Hört sich ja gut an, hast also bissl auf mein rat mit binden/löten gehört.
Rate dir immer noch zum buch Schraner.
Was du bis jetzt mir gegenüber von deiner Fahrweise erzählt hast steht der LRS locker durch.

Gruß LBB
 
Das Buch werd ich mir noch besorgen, ganz sicher. Hintergründe interessieren mich immer ;)

Löten/Binden fand ich halt schon interessant, einmal weil du's gesagt hattest und weil ein Prof mal versucht hat, uns zu erklären wofür das gut sein soll.
Ich denk halt die Felgen reichen mir von der Breite her, die Spank wären zwar sicher auch interessant, aber: Sehr sehr breit und Magnesium? Nu ja. Die halten beim Motorrad schon nicht sehr lange.
Ich denk ich werd auch den Laden hier mal probieren (Komponentix), wurde ja auch schon mehrfach empfohlen. Zudem die auch die symphatischeren Speichen verbauen ;)
 
Falls du die Zeit hast, dann mache das mit dem Binden und Verlöten selbst. Im Buch von Schraner ist das gut erklärt. Allerdings reicht ein stinknormaler Lötkolben mit etwa 30W schon völlig aus. Dann besteht auch nicht die Gefahr die Speichen zu überhitzen. Ein paar Versuche an einem alten Rad und schon kann es losgehen.

Der Draht kostet bei Bike-Components 5,50€ und das Buch 24€. Macht zusammen etwa die Hälfte, wie das Bindenlassen kosten würde, mit dem Unterschied, dass der Draht für dutzende Räder reicht.

Das Binden hat in meinen Augen folgenden Sinn:
Es unterstützt das Hinterkreuzen. Durch das Hinterkreuzen liegen die Speichen (vor allem die inneren) besser am Nabenflansch an. Durch das Binden bleibt das auch dann so, wenn die Speiche bei einem harten Schlag entlastet wird, da die Speiche nicht ausweichen kann.
Außerdem werden durchs Binden Schwingungen reduziert, was ja vor allem bei Scheibenbremsen nichts ungewöhnliches ist.

Die Messespeichen erziehlen ihre höhere Festigkeit gegenüber gleichschweren Rundspeichen (Revo, Laser) meiner Meinung nach durch den intensiveren Schmiedevorgang. Außerdem ist bei den Messerspeichen die Oberfläche größer und beim Schmieden bauen sich hier Spannungen auf, die der späteren Zugbelastung entgegenwirken.
 
Keine blöde Idee. Was gelernt und Geld gespart ;) Guter Tip.

Mir wurd halt erklärt daß durch das Binden/Löten die Schwingungen gedämpft werden, da die Eigenschwingfrequenz oft zu Speichenbrüchen führen würde. Mal schaun wie's hernach wird.
 
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