Saisonauftakt der Ritchey Mountainbike-Challenge auf deutschem Boden
Traumhaftes Wetter und beste Stimmung und volles Haus in Litzendorf
Es ist mein erstes Mal. Nein, nein, mein allererster Bike Marathon. Vernünftig wie ich bin, habe ich mich zunächst für die mittlere Distanz (40km, 790hm) entschieden. Um mich herum hektische Betriebsamkeit. Ein Fahrer sitzt bereits um 9h auf der Rolle und fährt sich warm. Soweit das Auge blickt, junge, drahtige, sehnige Athleten, Muskeln, ölige Beine mit durchschimmernden Adern. Teamtrikots in allen Farben. Jede Menge bestes Material. Ritchey Carbon, Rennfeilen jenseits der 10kg Marke. Der Duft von Xenofit liegt in der Luft.
Die Sonne scheint. Die Boxen wummern ordentlichen stimmungsvollen Sound in die Arena.
Bin ich nervös? Meine Startnummer hab ich schon. 344 hört sich nach Mittelfeld an. Allmählich wird es hektisch. An der Startlinie drängeln die ersten Cracks während sich auf dem Gelände in Litzendorf die restliche Bikerwelt noch in Gelassenheit übt.
Mit einem Paukenschlag im Wortsinne eröffnet eine fränkische Trommelcombo 15 Minuten vor Rennbeginn den Countdown. Ich hab mir vorgenommen, mich nicht hetzen zu lassen. Einfach nur mitrollen soll meine Devise sein. Dachte ich bis dahin noch.
5, 4, 3, 2, eiiiiiiiiiiins und schon knattert der Quadfahrer dem über 600köpfigen Starterfeld voran. Mein Puls ist bereits nach den ersten Kurbelumdrehungen bei 160. Es hilft nix. Da muss ich nun durch. Der erste Anstieg und nur am Rande nehme ich die ersten Hügelformationen der wunderschönen fränkischen Schweiz wahr. Meine kläglichen Versuche im Pulk einen Scherz zu platzieren werden von meinen direkten Konkurrenten ignoriert. Bereits nach 3 Kilometern dann die erste echte Bergwertung. Weicher schwarzer, lehmiger Waldboden saugt uns alles aus den Waden. Das dicht gedrängte Feld schiebt die gut 200hm bis zur Kuppe.
Während sich hier die ersten noch quälen sind die Favoriten Andreas Strobl und Birgit Söllner im Wortsinne schon über alle Berge. Mein Puls hat sich nur marginal verändert, ebenso wie meine Renntaktik. Ich habe erkannt, dass mitrollen keine Lösung ist und auf den restlichen 35km nun keine Gnade mehr gewährt wird. Ich lass mich nicht mehr überholen und immer wenn ein Trikot vor mir auftaucht erwacht ein bislang nie gekannter Killerinstinkt in mir. Es macht Spass. Adrenalin strömt.
Der Kurs ist nicht sonderlich schwer, Trailpassagen über weichen Waldboden, Abfahrten auf guten Schottenpisten, die Anstiege meist moderat und doch zu keinem Zeitpunkt langweilig.
Während in der Königsklasse (80km, 1580hm) bei den Damen Birgit Söllner (Team Firebike) und Babara Kaltenhauser (Stevens) sowie Kerstin Brachtendorf (Fiat Rotwild) am Ende das Rennen für sich entscheiden, ist der Kampf bei den Herren durchaus eng: Andreas Strobl (Team VauDe Simplon) entscheidet mit 10 Sekunden Vorsprung das Rennen vor Samuel Faruhn (Team Dynamics) und seinem Teamkollegen Robert Palmberger, der 11 Sekunden später als dritter die Ziellinie quert.
In der 40km Klasse steht Birgit Schnapp (Sirius) vor Christine Oberndorfer (Bergziegen Oberpfalz) und Katja Hentschel (FXX Mountain Cycl.) auf dem Podest. Bei den Herren B erkämpft sich Thomas Lauterbach (Ghost) mit 4 Sekunden Vorsprung den ersten Platz vor Lukas Gerum (Texpa Simplon) und Daniel Erhart (ZRB Racing).
Fazit: ein durchaus gelungener Saisonauftakt auf deutschem Boden, perfekt organisiert, bei bestem Wetter und bester Stimmung. Die Ritchey Mountainbike Challenge geht in die nächste Runde am 07.06.09 im Tegernseer Tal. Man sieht sich.
***ende****
© Udo Kewitsch, 18.05.09
Zeichen 3542 Zeilen 52 ***
Traumhaftes Wetter und beste Stimmung und volles Haus in Litzendorf
Es ist mein erstes Mal. Nein, nein, mein allererster Bike Marathon. Vernünftig wie ich bin, habe ich mich zunächst für die mittlere Distanz (40km, 790hm) entschieden. Um mich herum hektische Betriebsamkeit. Ein Fahrer sitzt bereits um 9h auf der Rolle und fährt sich warm. Soweit das Auge blickt, junge, drahtige, sehnige Athleten, Muskeln, ölige Beine mit durchschimmernden Adern. Teamtrikots in allen Farben. Jede Menge bestes Material. Ritchey Carbon, Rennfeilen jenseits der 10kg Marke. Der Duft von Xenofit liegt in der Luft.
Die Sonne scheint. Die Boxen wummern ordentlichen stimmungsvollen Sound in die Arena.
Bin ich nervös? Meine Startnummer hab ich schon. 344 hört sich nach Mittelfeld an. Allmählich wird es hektisch. An der Startlinie drängeln die ersten Cracks während sich auf dem Gelände in Litzendorf die restliche Bikerwelt noch in Gelassenheit übt.
Mit einem Paukenschlag im Wortsinne eröffnet eine fränkische Trommelcombo 15 Minuten vor Rennbeginn den Countdown. Ich hab mir vorgenommen, mich nicht hetzen zu lassen. Einfach nur mitrollen soll meine Devise sein. Dachte ich bis dahin noch.
5, 4, 3, 2, eiiiiiiiiiiins und schon knattert der Quadfahrer dem über 600köpfigen Starterfeld voran. Mein Puls ist bereits nach den ersten Kurbelumdrehungen bei 160. Es hilft nix. Da muss ich nun durch. Der erste Anstieg und nur am Rande nehme ich die ersten Hügelformationen der wunderschönen fränkischen Schweiz wahr. Meine kläglichen Versuche im Pulk einen Scherz zu platzieren werden von meinen direkten Konkurrenten ignoriert. Bereits nach 3 Kilometern dann die erste echte Bergwertung. Weicher schwarzer, lehmiger Waldboden saugt uns alles aus den Waden. Das dicht gedrängte Feld schiebt die gut 200hm bis zur Kuppe.
Während sich hier die ersten noch quälen sind die Favoriten Andreas Strobl und Birgit Söllner im Wortsinne schon über alle Berge. Mein Puls hat sich nur marginal verändert, ebenso wie meine Renntaktik. Ich habe erkannt, dass mitrollen keine Lösung ist und auf den restlichen 35km nun keine Gnade mehr gewährt wird. Ich lass mich nicht mehr überholen und immer wenn ein Trikot vor mir auftaucht erwacht ein bislang nie gekannter Killerinstinkt in mir. Es macht Spass. Adrenalin strömt.
Der Kurs ist nicht sonderlich schwer, Trailpassagen über weichen Waldboden, Abfahrten auf guten Schottenpisten, die Anstiege meist moderat und doch zu keinem Zeitpunkt langweilig.
Während in der Königsklasse (80km, 1580hm) bei den Damen Birgit Söllner (Team Firebike) und Babara Kaltenhauser (Stevens) sowie Kerstin Brachtendorf (Fiat Rotwild) am Ende das Rennen für sich entscheiden, ist der Kampf bei den Herren durchaus eng: Andreas Strobl (Team VauDe Simplon) entscheidet mit 10 Sekunden Vorsprung das Rennen vor Samuel Faruhn (Team Dynamics) und seinem Teamkollegen Robert Palmberger, der 11 Sekunden später als dritter die Ziellinie quert.
In der 40km Klasse steht Birgit Schnapp (Sirius) vor Christine Oberndorfer (Bergziegen Oberpfalz) und Katja Hentschel (FXX Mountain Cycl.) auf dem Podest. Bei den Herren B erkämpft sich Thomas Lauterbach (Ghost) mit 4 Sekunden Vorsprung den ersten Platz vor Lukas Gerum (Texpa Simplon) und Daniel Erhart (ZRB Racing).
Fazit: ein durchaus gelungener Saisonauftakt auf deutschem Boden, perfekt organisiert, bei bestem Wetter und bester Stimmung. Die Ritchey Mountainbike Challenge geht in die nächste Runde am 07.06.09 im Tegernseer Tal. Man sieht sich.
***ende****
© Udo Kewitsch, 18.05.09
Zeichen 3542 Zeilen 52 ***