Zwei Sprizztouren und eine Tagestour genossen, bergauf und in der Ebene an die Grenzen (an MEINE Grenzen, fürchte ich) gefahren. Bergab war ich sicherlich nicht am Limit des Bikes, bin simpel überall runter gerollt, die Abfahrten waren erholsam.
Die Louisen sind jetzt eingefahren denke ich, jedenfalls kriege ich bergab im Schotter eine dosierte Vollbremsung hin. Habe wohl ein ABS verbaut. Falls die
Bremsen noch besser werden, bau ich nach hinten eine Bremsleuchte ein.
Über die Dämpfer möchte ich noch nicht viel sagen, sollte ich noch besser einfahren, kennen lernen und konfigurieren. Verschiedene Einstellungen ergeben sichtbar und spürbar anderes Verhalten.
Das Mountain-Bike-Magazin sagt: "Bei hohem Druck reagiert der Hinterbau kaum noch, bleibt aber selbst im stampfenden Wiegetritt ruhig". Mein Hinterbau wippt kräftig mit wenn ich stampfe. Den Float RP3 kann man nicht komplett steif schalten. Die Reba WC federt durch poplock nur noch einen Zentimeter.
Das Stampfen bringt auch nix. Konzentriert rundes Kurbeln, und das Rad schiesst los. Wo ich bergauf im Sitzen nicht mehr weiter komme (keine Traktion mehr), da geht im Wiegetritt erst recht nichts.
Ich war aber der einzige, der diesen Hang nach OBEN gefahren ist (auch mal bike getragen habe) , und ich hatte immer schiss, dass mich so ein Downhill-Monster mit 150km/h plattmacht.
Der Test im Mountain-Bike-Magazin sagt weiter: "Die Sitzposition auf dem Sting empfanden die Tester als hecklastig. Die daraus resultierende Streckung führt zu einer Rückenbelastung" und "das Lenkverhalten bleibt im besten Sinne neutral".
Meine Erfahrung mit der steilen Geometrie vom Sting sind eher das Gegenteil. Lenker tief, Kopf tief, Bauch runter zu den Schenkeln; das ist KOPF-lastig. Daraus resultiert eine äusserst flinke Reaktion auf Steuerbewegung, zB zum Umfahren von Hindernissen bei Vollgas. Gleichzeitig bei langsamer Fahrt ein nervöses Slalom, weil jede Lastverlagerung am Lenker sofort Richtungswechsel ergibt. Der Wendekreis ist allerdings sehr weit, um eine Haarnadelkurve gehts sicherlich schneller mit nem Handbrake-Turn.
Diese flinke nervöse Steuerung wird bei bei langsamer Fahrt sicher und kontrollierbar, wenn ich auf dem
Sattel nach hinten rutsche. Cube hat da mitgedacht, denn der
Sattel ist lang wie eine Sitzbank (nein, passt keine Braut dahinter, nicht ganz ,-). So fährt das Sting auch gaaanz langsam geradeaus.
Vielleicht saß der Mountain-Bike-Tester den ganzen Tag lang am Anschlag hinten im
Sattel. Das gibt wohl Rückenschmerzen. Ich hatte dagegen Ermüdung im Trizeps schlimmer als nachm Bankdrücken.
Das Sting ist einfach kein Bike zum langsam fahren. Ganz im Gegenteil, es wird zur Rakete bei Gegenwind und starkem Fahrtwind. Auf der zugigen Hochebenen-Autobahn bin ich mit den Ellenbogen auf dem Lenker durchgzogen. Hinter mir ein 28" Crosser hat sich echt gefreut als er mich eingeholt hatte. Falls jemand von euch einen zum Sting passenden Triathlon-Lenker findet (nicht nur an der Lenkstange sonder auch am Vorbau befestigt) , bitte sag mir bescheid!
Ist sicherlich kein einfaches Rad, ich muss jedenfalls das Wenden noch einüben.
Insgesamt bin ich echt zufrieden. Das Sting läuft wie ein Leopard, rauher Untergrund wird glatt, um ein Hindernis auf der Linie kann man zackig ausweichen. Die verbauten Teile sind wirklich vom Feinsten. Das matte Grün (auch die Wippe ist grün, nicht silber wie beim Team) mit schwarzem Carbon ist eher unauffällig und edel denke ich.