Wie richtig fallen beim OTB?

LetzRoll

Don‘t follow me!
Registriert
25. März 2020
Reaktionspunkte
1.077
Ort
Monaco (Baviera)
Moin,

Mein neuestes "Hobby" sind OTBs. Sinn des Hobbys sei mal dahin gestellt und ich will jetzt keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen.

Was ich wissen möchte ist: wie fällt man eigentlich richtig, wenn man keinen Bocksprung über den Lenker mehr schafft (Klickpedalen sei dank)?

Ich fange mich mit den Händen ab und das tut weh. Handgelenksbruch ist jetzt nicht sehr attraktiv. Wie also richtig fallen wenn man übern Lenker geht und Bocksprung nicht möglich? Mit den Unterarmen und Fäuste machen?

Danke im Voraus für die Tipps.
 

Anzeige

Re: Wie richtig fallen beim OTB?
Ich fange mich mit den Händen ab und das tut weh. Handgelenksbruch ist jetzt nicht sehr attraktiv. Wie also richtig fallen wenn man übern Lenker geht und Bocksprung nicht möglich? Mit den Unterarmen und Fäuste machen?
Kommt natürlich auf deine Geschwindigkeit an, aber eher arme eng am Oberkörper und möglichst auf ne große Fläche verteilen

Aber es gilt weiterhin

Regel 1: Nicht Stürzen
Regel 2: Nicht verletzen
Regel 3: Regel 1 & 2 beachten

😉
 
Ich mache immer sehr automatisch eine Judo Rolle. Kopf einziehen, Kinn auf die Brust und mit der Schulter Richtung Boden so dass man diagonal über den Rücken rollt. Nicht mit gestreckten Armen abfangen sondern die Kraft weiterleiten.

Wobei Schulter zuerst mit Vorsicht zu betrachten ist: bei zu wenig Muskulatur und der falschen Technik ist damit schnell das Schlüsselbein durch.
Außerdem fahr ich nie ohne Schulterprotektoren
 
Ich mache immer sehr automatisch eine Judo Rolle. Kopf einziehen, Kinn auf die Brust und mit der Schulter Richtung Boden so dass man diagonal über den Rücken rollt. Nicht mit gestreckten Armen abfangen sondern die Kraft weiterleiten.

Wobei Schulter zuerst mit Vorsicht zu betrachten ist: bei zu wenig Muskulatur und der falschen Technik ist damit schnell das Schlüsselbein durch.
Außerdem fahr ich nie ohne Schulterprotektoren
Das klappt bei mir mit ner gewissen Geschwindigkeit auch automatisch. Aber bei diesen langsamen Stürzen wird das nichts, weil der Fall echt meist senkrecht ist und mir die Fliehkraft fehlt. Mal schauen dass ich nächstes mal im Sturz dran denke. Falle ja langsam, da hab ich genug zeit. 😊
 
Das klappt bei mir mit ner gewissen Geschwindigkeit auch automatisch. Aber bei diesen langsamen Stürzen wird das nichts, weil der Fall echt meist senkrecht ist und mir die Fliehkraft fehlt. Mal schauen dass ich nächstes mal im Sturz dran denke. Falle ja langsam, da hab ich genug zeit. 😊
Das Trainingsprinzip beim Judo ist Wiederholung, kann ich beim biken weniger empfehlen.

Ist es nicht zu steil und du zu langsam, so kommst du doch gar nicht ganz über den Lenker. Ansonsten ist Rollen und Kraft weiterleiten meist schmerzfreier als hart aufschlagen
 
Disclaimer: Das Folgende hilft nur beim Abflug auf einigermassen glatte Flächen:
Den Einschlag auf möglichst große Fläche und über möglichst lange Kontaktzeit mit dem Boden verteilen.
Fläche von Händen und Knien ist klein -> viel Aua.
Ich versuche, in der Flugphase eins zu erreichen: Seitliche Lage. Aus der heraus eine Art Banane zu machen, und den Impact über Fuß/Füsse, Unterschenkelseite, Oberschenkelseite, Hüfte, Rücken und Oberarm zu verteilen. Man sieht schon aus der Auflistung, wieviel größer die Fläche ist, als wenn man frontal auf Hände und Knie klatscht. Ausserdem betrifft das fast ausschliesslich größere Muskeln und keine Knochen. Knochen auf harten Untergrund gleich knirsch. Muskeln geben besser nach, rausguckende Steine und Wurzeln tun weh, aber besser Bluterguss als Brösel. Und es muss nicht ein Körperteil die ganze Last abfangen, sondern alle betroffenen Stellen sind jeweils nur mit wenig Anteil beteiligt.
Als Training empfiehlt sich alles, wo man mit dem Boden in Kontakt kommt, da lernt man, was mehr und was weniger weh tut: Judo, Volleyball, Skateboarden, Breakdance, Fussball, Bodenturnen… alles, wo man immer mal hinfliegt, ist besser, als das vom Fahrrad aus zu üben. Mir haben 15 Jahre (Leistungs-) Volleyball Reflexe hinterlassen, die mich auch 20 Jahre nach der aktiven Spielzeit noch selber staunen lassen. Die Startphase geht überraschend schnell; dann fliegt man so supermanmässig vor sich hin und die Landung geht per Autopilot.
Das nützt Dir natürlich nix, wenn Du kopfüber in irgendwelche Felsen, Wurzeln oder Gehölze knallst. Da helfen nur noch Protektoren und Schutzengel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch eins zur Theorie: Ein Knochen ist dazu gebaut, Kräfte in Längsrichtung abzutragen, und das kann der irre gut. Wenn Du also mit dem Knie oder dem Ellenbogen so auf dem Boden aufschlägst, dass Kräfte in Längsrichtung des Knochens auftreten, dann wirkt der Knochen auf Deine Gelenke an beiden Enden wie ein Meissel.

Nicht! Gut!

Drum immer schön drauf achten, dass Knochen irgendwie irgendwohin ausweichen können. Knie, Hände, Ellenbogen nie frontal irgendwo reinrammen, sondern immer irgendwie seitlich, nachgebend.
 
Das ist der Trick bei der Sache: man muss Falltechnik so sehr verinnerlicht haben das es automatisch passiert.
Jep. Dann kann man auch den Flug mehr geniessen. Spass beiseite: Auch bei mir läuft das alles automatisiert, da ist mit denken nicht mehr viel. Die Reflexe sind einfach drin. Man kann das schulen, aber ich muss ganz ehrlich sagen: auch das war mit Schmerzen verbunden. Ein Turnhallenboden macht eher Brand- als Schürfwunden, aber Schweiss in solche Wunden tut auch weh. Vor allem, beim nächsten mal, wo man drauf fliegt.
 
Das Trainingsprinzip beim Judo ist Wiederholung, kann ich beim biken weniger empfehlen.
Das ist ein bisschen der Knackpunkt. Ich würde behaupten, es ist fast einfacher zu üben nicht über den Lenker zu gehen als immer gekonnt zu landen wenn man über den Lenker geht. Insbesondere bei Hindernissen wie (spitzen) Steinen besteht selbst wenn man gut Abrollen kann eine erhebliche Verletzungsgefahr.
 
Ja, muss gestehen war auch immer nur Abrollprofi mit Ellenbogenschonern. Für die war ich in letzer Zeit etwas zu cool. Nun ist ja wieder kalt und ich kann sie wieder anziehen.
 
Das ist ein bisschen der Knackpunkt. Ich würde behaupten, es ist fast einfacher zu üben nicht über den Lenker zu gehen als immer gekonnt zu landen wenn man über den Lenker geht. Insbesondere bei Hindernissen wie (spitzen) Steinen besteht selbst wenn man gut Abrollen kann eine erhebliche Verletzungsgefahr.
Oder Astwerk welches auf dem Boden liegt. So eine Erfahrung durfte ich mal machen wenn man auf dem Boden in einem Asthaufen einschlägt und es um einem rum knackt und man sich in diesem Moment fragt " waren das jetzt meine Knochen?" :oops:
 
Das ist ein bisschen der Knackpunkt. Ich würde behaupten, es ist fast einfacher zu üben nicht über den Lenker zu gehen als immer gekonnt zu landen wenn man über den Lenker geht. Insbesondere bei Hindernissen wie (spitzen) Steinen besteht selbst wenn man gut Abrollen kann eine erhebliche Verletzungsgefahr.
Abgelehnt, fällt unter Grundsatzdiskussion. 😁

Ist ja nicht so dass ich freiwillig nen Kopfüber-Abgang mache. 🤷‍♀️
 
Das ist der Trick bei der Sache: man muss Falltechnik so sehr verinnerlicht haben das es automatisch passiert.
wenn dir z.B. das Rad auf einer vereisten Holzbrücke unvermittelt wegrutscht, liegst du in weniger als einer halben Sekunde auf der Seite. Da du damit nicht rechnest, kriegst du in der Zeit nicht mal die Hände vom Lenker. Fast alle meine Unfälle waren unvorhergesehen in anspruchslosem Gelände. In schwierigen Passagen bin ich nur einmal (in Zeitlupe) über den Lenker gegangen. In der Situation war ich zu unentschieden, konnte den Sturz aber gut abfangen, weil ich auf hab acht war.
 
Ich wollte nur wissen wie ich richtig Falle. Das weiß ich jetzt. 😊

Danke an alle Tippgeber.
die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber ich glaub nicht dran und jede Situation ist anders. Am 15. August bin ich in hohem Bogen über den Lenker geflogen und im Kiesbett gelandet. Dabei hab ich mir "nur" den Arm bis zum Ellbogen Knochen aufgeschlitzt. Das Rad ist im Salto Mortale über mich hinweg eine Steilböschung hinab auf die Felsen des Lainbachs gekracht. Wäre ich einen Meter weiter rechts gefahren, würde ich hier jetzt nicht schreiben. Daher glaube ich mehr an Schutzengel anstatt an "richtiges Fallen"😌
 
wenn dir z.B. das Rad auf einer vereisten Holzbrücke unvermittelt wegrutscht, liegst du in weniger als einer halben Sekunde auf der Seite. Da du damit nicht rechnest, kriegst du in der Zeit nicht mal die Hände vom Lenker. Fast alle meine Unfälle waren unvorhergesehen in anspruchslosem Gelände. In schwierigen Passagen bin ich nur einmal (in Zeitlupe) über den Lenker gegangen. In der Situation war ich zu unentschieden, konnte den Sturz aber gut abfangen, weil ich auf hab acht war.

Ich hatte schon Stürze bei denen es besser war die Hände am Lenker zu behalten. Man neigt leider dazu den Sturz mit den Händen abfangen zu wollen und das geht oft nicht gut aus. Falle ich seitlich, versuche ich möglichst die Schulter einzuziehen und den Kopf wegzudrehen. Beim klassischen OTB ist es mir mal gelungen nach vorne abzuspringen. Schmaler Lenker sei Dank. Mit den Heutigen breiten Lenkern fast unmöglich, jedenfalls für mich :D
 
Zurück