Wie richtig fallen beim OTB?

wenn dir z.B. das Rad auf einer vereisten Holzbrücke unvermittelt wegrutscht, liegst du in weniger als einer halben Sekunde auf der Seite. Da du damit nicht rechnest, kriegst du in der Zeit nicht mal die Hände vom Lenker. Fast alle meine Unfälle waren unvorhergesehen in anspruchslosem Gelände. In schwierigen Passagen bin ich nur einmal (in Zeitlupe) über den Lenker gegangen. In der Situation war ich zu unentschieden, konnte den Sturz aber gut abfangen, weil ich auf hab acht war.
klar ist kein Allheilmittel. Meinen übelsten Sturz hatte ich auf dem Pumptack: VR ist oben aus dem Anlieger raus während ich tief über dem Lenker hing. Da hab ich weg bevor ich realisiert habe dass ich Falle.

Es löst sicherlich nicht alle Probleme, aber bei Stürzen sind Reflexe und Automatismen die einzige "sichere" Lösung.

Ich würde es so zusammenfassen:
  • nicht mit gestreckten Armen abstützen -> Bruchgefahr
  • Auschlschagfläche vergrößern ist zweischneidig. I.E. ist es dass was man bei klassischer Kampfsportfallschule macht, aber Matten sind auch glatt, Ein Stein oder Wurzelfeld eben nicht.
  • imho die beste Variante: Kraft weiterleiten und rollen. Vergleichbar wie es die Parkour Leute machen
  • und immer drauf achten: Kinn anziehen und versuchen über die Schulter und nicht über den Nacken zu rollen (sofern man da noch Einfluss drauf hat)
 

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Re: Wie richtig fallen beim OTB?
klar ist kein Allheilmittel. Meinen übelsten Sturz hatte ich auf dem Pumptack: VR ist oben aus dem Anlieger raus während ich tief über dem Lenker hing. Da hab ich weg bevor ich realisiert habe dass ich Falle.

Es löst sicherlich nicht alle Probleme, aber bei Stürzen sind Reflexe und Automatismen die einzige "sichere" Lösung.

Ich würde es so zusammenfassen:
  • nicht mit gestreckten Armen abstützen -> Bruchgefahr
  • Auschlschagfläche vergrößern ist zweischneidig. I.E. ist es dass was man bei klassischer Kampfsportfallschule macht, aber Matten sind auch glatt, Ein Stein oder Wurzelfeld eben nicht.
  • imho die beste Variante: Kraft weiterleiten und rollen. Vergleichbar wie es die Parkour Leute machen
  • und immer drauf achten: Kinn anziehen und versuchen über die Schulter und nicht über den Nacken zu rollen (sofern man da noch Einfluss drauf hat)
ich bin wie geschrieben mit Karacho über den Lenker. Und natürlich hat mein Kleinhirn die Flügel ausgebreitet, vermutlich um den Kopf zu schützen.
Wenn ich kontrolliert stürzen kann, mögen manche Tipps helfen, sonst aber kaum🤔
 
Wenn es Dich so oft hinbröselt und Du nicht mit den Cleats aus den Pedalen rauskommst, ist es ratsam, diese etwas lockerer einzustellen.

Die Reaktionsschnelligkeit die bei Stürzen hilft, musst Du Dir leider bei anderen Sportarten holen. Wurde eh oben schon genannt. Kampfsportarten eignen sich gut; außerdem bieten die immer eine gute Fallschule.

Die körperliche Konstitution, die Du brauchst, nach einer Brezen wieder auzustehen, bekommst Du auch nicht durchs Radfahren, sondern durch Krafttraining.

Edit: Fahr doch mal eine Zeit lang mit Flats, vielleicht ist das gesünder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Senf dazu:
Ich habe schon als Kind beim Judo gelernt wie man fallen soll. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Fallübungen ist die sog. Judo- bzw. Flugrolle vorwärts, deren Kernprinzip es ist den Sturz in eine möglichst sanfte Roll-/Drehbewegung umzuleiten. Man rollt dabei mit ausgestreckten aber zugleich angewinkeltem Unterarm seitlich über die Schulter ab, wozu der Kopf ein wenig seitlich und nach unten gehalten wird, um so den Krafteinfluss möglichst gleichmäßig zu verteilen und den Kopf zu schützen.

Die zeigen hier das ganz ordentlich:

Nun fällt man beim OTB ja leider auch mal auf einen Stein oder einen Ast, das kann einem das Abrollen natürlich sehr erschweren. Und so ganz ohne die Hand geht das natürlich auch nicht. Aber besser geht es m.E. nicht.

Ein Rückenprotektor oder zumindest ein eng anliegender Rucksack mit weichen Klamotten oder ähnlichem drin kann den Rücken beim Abrollen im unebenen Gelände ungemein schützen.
 
Was ich wissen möchte ist: wie fällt man eigentlich richtig, wenn man keinen Bocksprung über den Lenker mehr schafft (Klickpedalen sei dank)?
falls es nicht zu anderen negativen nebenwirkungen führt, ist alk vielleicht die lösung!?
betrunkene tun sich nachweislich bei stürzen ja weniger, weil sie nicht mehr im stande sind das ganze zu anal isieren und untaugliche lösungen zu berechnen.
 
Habe früher Faustball gespielt. Da war schon mal eine Art Hechtsprung aus dem vollem Lauf nötig um den Ball noch zu erreichen. Habe das ähnlich gemacht wie Schnitzelzauber. Seitliche Drehung und dann mit Füssen, Beinen, Hüfte, Ellbogen und Schulter den Fall aufgefangen. Beim Skifahren bekommt man auch Übung mit Stürzen. Rollen und Schlittern ist gut. Manchmal kann ich Stürze aktiv beeinflussen, manchmal läuft alles unbewusst ab. Beim Biken bin ich noch nie ernsthaft gestürzt, fahre wohl zu wenig hart :lol:
 
By the way, es gibt wirklich Leute, die mit Leuten den "Bocksprung" über den Lenker üben haha. Würde ich sicher nicht machen. ABER ein Video zum Thema Stürzen Üben habe ich EXTRA für Euch gemacht, sorry dass ich vergessen hatte ein Thread dazu zu eröffnen (keine Ahnung, vielleicht habe ich das ja sogar gemacht, lange her!). Abrollen etc. kommt in der Regel aus anderen Sportarten, die man seit der Kindheit / Jugend getätigt hat, auch das "sich vom Bike trennen, soweit das noch geht" ist eine intuitive Sache, die man durch Erfahrung bekommt und nicht durch Theorie. In der Praxis gehen selbst bei den Profis viele Crashes so schnell, dass sie auch nicht mehr viel machen können. Dann gehen die Impacts meisten halt auf Hände, Arme, Schultern, und Kopf etc. Ich habe bei Slopestyle-Events und DH-Rennen schon einige Sturz-Profis live gesehen, manchmal sind es Crashes, wo sie sich wirklich abrollen können etc. und manchmal bomben sie auch in den Boden mit allem drum und dran.

Mein Video zum Stürzen Üben:


Mein Statement zu Sam Pilgrims Nahtode-Crash:


LG,
Marc
 
Ok , bin gestern von einem kleinen Bäumchen vom Rad geholt worden bzw. daran in einer Kurve irgemdwie hängen geblieben....aujedemfall wars ein Abflug nicht ganz überraschend ,ich kenne die Stelle ganz gut , und war ev. ein zehntel zu früh abgebogen.Also ..Flugphase ....Landung eigeleitet mit den Händen über den Unterarm(rechts) zur Schulter gefolgt von einer Rolle über den Rucksack auf die Füsse ........ alles bei eher moderater Geschinichkeit.....keine Schramme .......würd mir niemals eifallen bei sowas etwas anders zu machen.....
Hatte mal auf Asphalt einen Anflug über den Lenker bei ca. 25km/h .....gleiche tatik w.o.:
......Schramme a Hand , Ellbogen , Schulter , Rucksack und im Rücksack war die halb ville 1.5l PE Mineralwasser Flasche gepaltzt......

Ich glaube bis zu einer gewissen Geschwindichkeit kann man sowas gut abfangen danach wirds kritisch und mein Evoc + Trinkflache hat mir möglicherweisse schon öfters den Rücken gesafed 😆
 
Ja, so wie auch Marc es zurecht anmerkt: Wenn der Abflug zu unvermittelt und die Geschwindigkeit zu hoch ist, dann passiert häufig alles viel zu schnell als das man noch irgendwie reagieren kann, da zünden dann auch keine automatisierten Bewegungsabläufe mehr. Dann ist man leider ab und an nur noch Passagier. Und genau so habe ich mir vor Jahren ne Tossy III eingefangen.
 
Sehe
Ja, so wie auch Marc es zurecht anmerkt: Wenn der Abflug zu unvermittelt und die Geschwindigkeit zu hoch ist, dann passiert häufig alles viel zu schnell als das man noch irgendwie reagieren kann, da zünden dann auch keine automatisierten Bewegungsabläufe mehr. Dann ist man leider ab und an nur noch Passagier. Und genau so habe ich mir vor Jahren ne Tossy III eingefangen.
Sehe ich nur halb so. Halb so. Automatismen helfen weil es schneller ist als eine bewusste Bewegung. Aber klar, irgendwann ist es physikalisch nicht mehr möglich schnell genug zu reagieren
 
Danke für vielen Antworten. Es wird oftmals aber nicht auf die Klickpedalproblematik eingegangen. Und genau das ist dabei die Herausforderung, damit ist nämlich kein Abrollen möglich, wenn das Rad noch an den Beinen hängt.
Ohne Klickpedale stellt dkr Sache kein Problem dar.
 
Danke für vielen Antworten. Es wird oftmals aber nicht auf die Klickpedalproblematik eingegangen. Und genau das ist dabei die Herausforderung, damit ist nämlich kein Abrollen möglich, wenn das Rad noch an den Beinen hängt.
Ohne Klickpedale stellt dkr Sache kein Problem dar.
ich fahre seit zwei Jahren Klicks und bis jetzt bin ich bei (größeren) Stürzen immer aus den Pedalen gekommen. ein mal leider nur aus dem Schuh.
 
Nur meine 5 Cent dazu:
Seit dem ich klickies fahre, ist mein Sturzmuster ganz anders geworden.
Früher war es entweder Sprung nach vorne, oder Bike abstoßen - auf Seite springen, gefolgt mit Landung auf die Füße oder elegante Rolle je nach Situation. Mit Klicks ist es eher Kippen auf die Seite und Abfedern mit Knie und Umterarm geworden. Man kommt zwar aus dem Pedal, aber es fehlt dan der Impuls vom Bike weg zu kommen bzw. läuft die Gefahr wieder einzuklicken. Daher sind für mich unter anderem die Elenbogenschoner wichtig geworden. Sonst gibt es hässliche Kratzer am Unterarm.
 
3/4 meiner Stürze passierten so unvermittelt, dass ich 0 (in Worten: Null) Chancen hatte, bewusst zu reagieren.
Sehe ich absolut auch so!

Und die Judo-Rolle in Ehren; klar ist es besser sie zu können als nicht. Zeigt auch eine gewisse Fitness, die nur helfen kann. Nur glaube ich nicht, dass man Mensch/Mensch auf der Matte mit OTB aus voller Fahrt vergleichen kann. Das denke ich immer bei Helm Gegnern. "Ich fahre so langsam, ich sehe, wo ich hinfalle und stütze mich dann ab". Ja, klar...
Auch wenn man Stürze vom Profis sieht, die oft genug wie nasse Säcke aufklatschen, obwohl sie das schon vom Job her gewohnt sein müssten. Darum...
Kommt natürlich auf deine Geschwindigkeit an, aber eher arme eng am Oberkörper und möglichst auf ne große Fläche verteilen

Aber es gilt weiterhin

Regel 1: Nicht Stürzen
Regel 2: Nicht verletzen
Regel 3: Regel 1 & 2 beachten

😉
...sind die Regeln 1 - 3 am vernünftigsten... :daumen: :bier:
 
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