Touren: Fotos, Berichte

:eek: :daumen: Wie lange hast du für den Iglu gebraucht?
Drinnen hast jetzt doch nicht geschlafen, oder doch?

Genau auf die Uhr geschaut hab ich nicht. Vielleicht hatten wit zu zweit so ca. 2.5h an dem Bauwerk. Und klar hab ich drin geschlafen:
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Meine Spikes liegen schon seit zwei Jahren unbenutzt in der Werkstatt.
Pack mir das Iglu bitte ein, wenn Du es nicht mehr brauchst. Ich schicke dir dann meine Adresse.

Spikes hatte ich noch nie und das Iglu dürfte bis auf weiteres noch ungefähr hier gratis zum Abholen sein. Eine herrliche Fernsicht zum Mont Blanc hast du auf deinem Bild :love:
 
Da ich den Leuten aus dem Regional-Unterforum, die mir bei der Wegfindung geholfen haben, einen Bericht versprochen hatte, packe ich den auch mal hier rein.

Hallo zusammen, wie versprochen möchte ich hier noch den Bericht unserer Bikepacking-Testtour nach Eberbach posten. Die Fotos sind größtenteils nur schnell geknipst, da ich leider die Kamera immer erst aus dem Rucksack holen musste und dann zwischenzeitlich auch andere Sorgen als das Fotografieren hatte. Nachdem meine erste Bikepacking-Schnuppertour schon sehr schön verlaufen war (siehe hier), hatte mich mir passendes Equipment besorgt und wollte mal das andere Ende des Odenwalds erkunden.

Samstag früh machten User Filzloeckchen und ich uns per Bahn auf dem Weg nach Weinheim, von wo aus wir die Tour nach Eberbach starten wollten. Mein Ziel war es, weiter in das Thema Bikepacking einzusteigen und Erfahrungen mit neuer Ausrüstung und erhöhter Zuladung zu sammeln. Filzloeckchen ist auf dem Gebiet ein absoluter Profi und für ihn war das Ganze eher ein Spaziergang. Bei unseren gemeinsamen Touren hat aber erfreulicherweise grundsätzlich der Spaß und das Erlebnis Priorität und nicht die konditionelle Leistung. Für die kommende Nacht waren 5 Grad angesagt, aber um sicher zu gehen und wegen der geplanten Übernachtung in erhöhter Lage hatte ich sicherheitshalber den Winterschlafsack und entsprechende Kleidung eingepackt. Auf den ersten Metern nach dem Weinheimer Bahnhof merkte dann ich schon, wie anders sich das Rad mit dem zusätzlichem Gewicht fährt. Die Route, die ich für uns zusammengestellt hatte, umfasste 60Km Distanz und 2000 Höhenmeter. Normalerweise für mich problemlos machbar, ausreichend Zeit vorausgesetzt. Allerdings bis jetzt natürlich immer ohne Gepäck.


Meins Setup für die Tour. Zuladung im Bereich 5-7 KG. Dazu noch ein voller 30l Rucksack.

Wir durchquerten Weinheim und kamen ins Gorxheimertal, um von dort über verschiedene offizielle MTB Rundstrecken Richtung Eberbach zu traversieren. Wir gelangten über einen sich in Serpentinen die Flanke des Tal hochschlängelnden Pfad auf dem Kamm in Richtung Abtsteinach. Hier ging leider ein recht kalter Wind, der mich schon früh zwang die erste von zwei Softshell Jacken überzuwerfen. Hier oben holte ich auch schnell mein Frühstück nach und hoffte, dass die verspätete Mahlzeit keine negativen Folgen haben würde.


Diese etwas steilere Rampe mussten wir, unter den Augen einer pausierenden MTB-Kinder/Jugendgruppe, natürlich auch mit Gepäck bezwingen.


Immer wieder hatten wir einen schönen Blick zurück in die Rheinebene mit Mannheim im eigenen Dunst.






Die Bodenverhältnisse waren bescheiden: Größtenteils bewegten wir uns ab hier auf Waldwegen, die von den überall stattfindenden Waldarbeiten sehr matschig und dementsprechend auch etwas kräftezehrend zu fahren waren. Hin und wieder mussten wir auch wegen Sperrungen Alternativrouten suchen. Das kostete natürlich Zeit.


Auch wenn diese Zustände hin und wieder sogar Spaß machten, so sollten sie doch nicht ohne Konsequenzen bleiben.


Immerhin kam nun die Sonne heraus und es war etwas freundlicher.

Ab Abtsteinach (Das obligatorische Foto vom Kloster haben wir uns geschenkt) wurde der Wald sehr schön und wir näherten uns dem Ende der ersten Etappe. Das nächste Teilstück war eine MTB Rundtour, deren GPS Track ich teilweise in unsere Tour eingebaut hatte. Jetzt sollten wir also hoffentlich bald abfahrtstechnisch auf unsere Kosten kommen. Ein Blick auf das GPS verriet: 3:20h unterwegs, davon 40 Minuten Pause/Orientierung, 740 Höhenmeter geschafft und 20 KM zurückgelegt. Wir lagen nicht besonders gut im Schnitt.




Der erste richtige Trail der Tour (nicht abgebildet) war dafür richtig schön zu fahren und auch wenn die Satteltasche sehr ungewohnt war, ließ sich für mich alles vorsichtig, aber ohne Zwischenfälle machen. Vor mir turnte Filzloeckchen auf seinem Rad über den Trail, als würde er immer mit Gepäck fahren. Mit vielen engen Kehren ging es runter ins Tal, von wo aus wir gleich wieder auf der anderen Seite hoch mussten. Der nächste Anstieg zog sich lang und beinhaltete einige steile Rampen, die viel Kraft kosteten. Oben angekommen erwartete uns ein nicht enden wollendes Transferstück. Wieder gab es Probleme mit der Wegfindung und unwegsame, anstrengende Passagen.

Plötzlich merkte ich es: Der erste leichte Krampf im Oberschenkel bahnte sich an. Sofort blieben wir stehen, ich rührte mir etwas Isostar in der Tasse an und aß eine große Portion selbstgemachte Energieriegel. Leider war es aber schon zu spät. Die Krämpfe meldeten sich nun immer öfter zu Wort, und bald musste ich bei größeren Belastungen schieben. Es folgte endlich der zweite Trail der Tour, der aber leider enttäuschte und nur aus einer Spur im Laub bestand. Wir kamen in Hirschhorn an und entschieden uns, direkt am Neckar entlang nach Eberbach zu fahren. An die eigentlich geplante Traverse entlang der Hänge war für mich nicht mehr zu denken. So konnten wir ca 300 Hm sparen und fuhren 8Km Radweg. So lange die Belastung klein blieb, konnte ich hier auch gut fahren.

In Eberbach angekommen, machten wir bei Rewe halt und kauften Zutaten für unser Abendessen. Währenddessen programmierte ich im GPS die direkteste Route Richtung Katzenbuckel. Ich hatte keine Bedenken es nicht zu schaffen, meine Kondition war noch da und ich wusste zur Not schiebe ich halt bis hoch. Dementsprechend ging es jetzt erst über etliche Treppenstufen und dann viele Spitzkehren direkt hoch zur Burg. Während ich mein Rad zu Fuß den weg hochhievte, konnte Filzloeckchen alles locker fahren. Ich hatte etwas von einer Quelle an unserem Schlafplatz gelesen, war mir aber nicht sicher, ob diese zugänglich und nutzbar sein würde. Wir hatten nur noch wenig Wasser und ich war etwas besorgt, oben nicht genug Flüssigkeit zu haben. Ich hatte mir auch meine letzte Softshell angezogen, um mich während des Aufstiegs möglichst warm und trocken zu halten. Ich setzte also alles auf eine Karte: Noch mal wo anders hinfahren war jetzt keine Option mehr.

Als wir bei der Burg Eberbach ankamen, konnten wir noch die letzten Sonnenstrahlen genießen. Danach wurde es aber schnell dunkel und ich schickte meinen Mitfahrer schließlich voraus, da er sonst alle 100 Meter auf mich warten hätte müssen. Um das Schieben angenehmer zu machen setzte ich Kopfhörer auf und hörte ein Hörspiel. Das mache ich öfters bei langen Bergaufpassagen, da es den Kopf beschäftigt und ablenkt. Nach drei Vierteln der Höhenmeter kam ein Plateau, auf dem ich wieder etwas fahren konnte. Die letzten Meter zum Schlafplatz waren dann noch mal steil und nass, aber schließlich hatte ich es geschafft und sah Filtzloeckchens Stirnlampe leuchten. Die erwähnte Quelle gab es tatsächlich und so konnte ich mir direkt einen Tee aufsetzen, trockene Kleidung und die Daunenjacke anziehen und mich im Schlafsack aufwärmen.


Filtzloeckchen testete seinen Hobo Kocher und wir aßen bis wir fast platzten.

Am Ende waren es immerhin 53km und 1650 Höhenmeter geworden. Glücklich kochten wir Suppe und Nudeln mit Gulasch und ließen den Tag Revue passieren. Auf jeden Fall würden wir wieder mal etwas zu erzählen haben, worauf es ja auch irgendwie ankommt. Wir richteten unser Lager für die Nacht ein und stiegen noch hoch auf den Katzenbuckelturm, von wo aus wir eine schöne Aussicht auf den Sternenhimmel hatten.








Frühstück mit Aussicht.

Am nächsten Morgen packten wir zusammen und hinterließen unseren Schlafplatz natürlich ohne Spuren. Das Wetter war sehr grau und so beschlossen wir, an diesem Tag nur noch zurück nach Eberbach zu fahren und unterwegs bei Gelegenheit ein paar Fotos zu schießen. Ich hatte uns zwar eine Trailtour herausgesucht, aber die frische Kleidung war inzwischen schon mehr als knapp und es war kalt genug, dass ich die Heimfahrt in jedem Fall in etwas Trockenem verbringen wollte. Wir werden aber auf jeden Fall bei gutem Wetter und ohne Gepäck wieder kommen, und die Trails am Neckar nachholen.









Ich habe auf jeden Fall wieder einiges gelernt: Es gibt viele Faktoren, die so eine Tour negativ beeinflussen können und man sollte einige von ihnen vorher einplanen. Trotz aller Schwierigkeiten war immer klar, dass wir unser Ziel erreichen würden und es nur eine Frage der Zeit war. Wir hätten im Notfall immer zurück zur "Zivilisation" gekonnt und unterwegs auch notfalls mit dem Zug zurückfahren können. Daher war es insgesamt eine sehr angenehme, spaßige Runde und das ist mir auch fast lieber so, als wenn alles perfekt glatt geht.
Ein paar Aufnahmen von der Tour habe ich noch:
 
Klasse Bericht und schöne Bilder!! Der Odenwald liegt ja bei mir quasi vor der Haustür und dieser Bericht hat mich sehr inspiriert es Euch nachzumachen. Gibt es GPS Daten zu Eurer Tour?
Gruß Helmut
 
Ja, die gibt es. Allerdings sind wir von Weinheim aus gestartet, da wir dort kostenlos per Bahn hin kamen. Daher bestand die Tour zu einem Großteil(!) aus Traverse auf normalem Waldweg und nicht aus fahrenswerten Trails. Du dürftest es doch auch nicht weit in die Pfalz haben, die kann ich da wirklich viel viel mehr empfehlen, da man dort erstens sehr abgeschieden ist, der Sandboden sehr trocken bleibt und es zu Hauf wunderschöne Trails und Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Teilweise sogar ganz offizielle Zelt/Lagerplätze (max. 6 Zelte) mitten im Wald.

Der Odenwald ist halt sehr stark besiedelt/landwirtschaftlich bewirtschaftet und da lohnenswerte längere Touren mit hohem Trailanteil zusammenzustellen geht eigentlich nur mit der Hilfe von den "Eingeborenen" ;) Selbst vom Katzenbuckelturm schaut man direkt runter auf ein Dorf. Ich kenne mich leider nur gut am nordwestlichen Zipfel aus, da ich dort wohne. Es gibt aber auf den einschlägigen Seiten durchaus GPS Tracks von Trailrunden rund um Eberbach zu finden. Wie sehr diese sich zum Bikepacking eignen kann ich nicht sagen. Sind halt in der Regel quasi Rundstrecken.

Falls du immernoch den GPS Track willst, bitte nur per PN. Die einzelnen Abschnitte habe ich mir zwar selbst aus dem Netz zusammengesucht, aber hier veröffentlichen möchte ich sie dennoch nicht.
 
Schöner Bericht, evtl komme ich auch nochmal auf dich zu bezüglich der GPS Daten. Die Tour sieht ganz nett aus und würde ich dann evtl von Viernheim aus mal nachfahren.
 
Die Fotos sind größtenteils nur schnell geknipst, da ich leider die Kamera immer erst aus dem Rucksack holen musste und dann zwischenzeitlich auch andere Sorgen als das Fotografieren hatte.

Dafür sind es aber sehr schöne Bilder mit klugem Bildaufbau und schönen Farben geworden, die so richtig Lust auf Bikepacking machen :daumen:

Bekleidungstechnisch sammelst du scheinbar noch Erfahrungen. Zumindest lese ich das aus deinen Text heraus: Du nimmst zwei Softshells mit und ziehst die dann im Schlussaufstieg auch an und schreibst davon, dass die frische Kleidung am andern Morgen mehr als knapp gewesen sei. Wahrscheinlich gäbe es hier noch Optimierungspotential, einerseits beim Einsatz der Kleidung und andererseits bei deiner Komfortzuone.
Ich schlafe auch gerne oben, denn oben hat man eher seine Ruhe und Aussicht ist eher schön. Der Nachteil von oben Schlafen ist halt, dass man um raufzukommen häufig schwitzt und das Zeug dann nicht mehr trocknet, weil es schon dunkel ist oder so. Darum versuche ich immer möglichst wenige Kleider am Abend noch nasszuschwitzen - also eher grenzwertig angezogen die letzten Höhenmeter zu machen. (Natürlich versuche ich auch bei Regen, dass möglichst wenig nass wird...)
Oben angekommen, behalte ich die Kleider dann noch so lange wie möglich an, um sie mit der Körperwärme trocken zu kriegen. Beim Aufbau des Lagers, feuern etc. ist man ja meist in Bewegung, da wird einem nicht sofort kalt.
Am andern Morgen müssen dann die Kleider wieder herhalten, egal wie nass sie noch sind. Das wäre dann das mit der Komfortzone :lol:
 
Ich glaube das hängt neben der Komfortzone und den Vorstellungen von Hygiene auch davon ab, wie schnell man sich mit nassgeschwitzen Klamotten erkältet. Damit scheinen meines Wissens manche Leute Probleme zu haben. Ich mach das übrigens so wie du Olev: Klamotten so lange wie möglich anlassen, bzw das Unterhemd ist auch gleichzeitig die unterste Schicht beim Schlafen bei mir. Da kann man dann froh sein, weil man sich einiges an Gepäck sparrt.

Zu den Leuten die noch ein paar Anregungen an Touren suchen. Im Odenwald und darüber hinaus ist der "Odenwald-Vogensen-weg" z.B. zu empfehlen. Der Teil zwischen Darmstadt und Heidelberg ist sehr gut mit Gepäck fahrbar (95km), der Bereich zwischen Heidelberg und der französischen Grenze ist flach, noch nicht von mir getestet, aber bestimmt auch gut fahrbar und der rest in den Vogesen (soweit ich es geschafft habe) sehr schön, anspruchsvoll und mit schieben und tragen verbunden. Um eine Rundtour quer durch den Odenwald hinzubekommen könnte man das ganze mit dem Odenwälder Abschnitt vom Hugenotten-Waldenserpfad verbinden. Sind dann ca 200km. Tracks findet man alles Online, falls Probleme kann ich auch helfen.
 
Bekleidungstechnisch sammelst du scheinbar noch Erfahrungen...
Hmm, also Ich habe drei Jahre im Outdoor-Einzelhandel gearbeitet, ich hoffe doch sehr ich habe da schon etwas lernen können ^^ Trotzdem natürlich danke für das Lob und die Anregungen.
Bei mir ist es einfach so, dass ich sehr schnell und stark schwitze. Dadurch bin ich auch bei kälterem Wetter konstant nass (Schweiß läuft z.B. auch unter dem Rucksack am Rücken runter und in die Hose) und gerade bei Wind sehr schnell ausgekühlt. Abhilfe schafft nur ein Windschutz, der aber natürlich zu noch mehr Feuchtigkeit führt. Oben anzukommen und die Kleidung anzulassen halte ich für mich grundsätzlich für utopisch. Auf normalen Touren ist das halb so wild, da fahre ich in der Regel auch bei verhältnismäßig kalten Temperaturen mit möglichst wenig Kleidung (Langarmtrikot und gut ist), um eben das Schwitzen zu reduzieren. Ab der letzten Abfahrt ziehe ich dann meistens ein Wechselshirt und Windschutz an. Danach wartet aber auch zuhause eine heiße Dusche auf mich.

Sobald ich mich aber Abends nicht durch Fremdeinwirkung aufwärmen kann, lege ich wert auf einen vollständigen Satz Wechselklamotten. In diesem Fall beispielsweise ein langärmliges Merinohemd, ein dünnes technisches Fleece, eine leichte Daunenjacke und als Hose einfach eine lange Unterhose sowie darüber eine lange Regenhose (geringes Packmaß). Die am Tag benutze Kleidung konnte ich (wie sonst meistens auch) auf meiner aufgespannten Wäscheleine gut trocknen, da es nachts genug Wind gab (entscheidend für die Verdunstung). Gemüffelt hat das Zeug natürlich trotzdem, und es ist mir nicht sooo angenehm damit auf der Heimfahrt im Zug neben anderen Leuten zu sitzen.
Ich gebe zu, kein Fan davon zu sein, morgens in nasse Sachen schlüpfen zu müssen oder diese im Schlafsack zu trocknen. Aber es ist natürlich klar, dass bei "richtigen" Trips in die Pampa sowas durchaus passieren kann. Aber eben dafür sind ja solche Testtouren, um herauszufinden was für einen selbst funktioniert bzw. auch mal die Hardcorevariante auslassen zu können. Eins ist mir klar, wenn das Wetter so ist, dass ich nachts die Kleidung nicht trocken kriege, bleibe ich nach Möglichkeit zuhause.

Zusätzlich war es hier auch eine Frage der Anstrengung: Mich hält Schieben nicht so warm wie Fahren. Dadurch war mein Körper, als ich oben ankam, nicht so aufgeheizt, wie das auf dem Rad der Fall gewesen wäre. Da ich durch die reduzierte Anstrengung auch weniger schwitzen würde, hatte ich mich entschieden die Softshell schon während des Aufstiegs anzuziehen um mich so warm zu halten. Eines kann ich jedenfalls sagen, mein Körper war trotzdem stark ausgekühlt (Vielleicht auch erschöpfungsbedingt) und ich habe mich sofort umgezogen, in den Schlafsack gepackt und mich kurz wieder auf Temperatur gebracht. Ich habe ein sehr gutes Immunsystem, aber ich achte immer darauf, mich direkt nach dem Sport wieder gut aufzuwärmen. Bis jetzt fahre ich gut damit. Wie lange ich ohne Konsequenzen in nassen Sachen rumlaufen könnte ist für mich schwer abzuschätzen.

Da es am folgenden Tag noch kälter war, und ich keine Lust auf Stinkesachen im Zug hatte, fiel die Entscheidung dann so aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier habe ich mal zum Biken im Winte einiges geschrieben. Mittlerweile hat sich seither einiges getan, da ich auch nach 20 Jahren Berg- und Outdooraktivitäten weiterhin rumexperimentiere. Es bezieht sich zudem auf Biken im Schnee
Ich wurde im Chubby Chubber Faden gebeten was zur Ausrüstung zu schreiben.


Ein paar grundsätzliche Sachen, die ich hier gelesen habe und gerne differenzieren würde.


Ich benutze mein Fatbike nur im Schnee, aber ob ich nun mit den regulären Bikes oder mit dem Fatbike im Winter unterwegs bin macht in der Kleidung keinen Unterschied. Nur weil das Bike dicke Reifen hat ziehe ich nicht andere Klamotten an.


Knusperflogge schrieb was von Schwitzen und Fitnesszustand. Das hängt tatsächlich zusammen, wer aber ein bestimmtes Mass an Fitness hat wird merken, dass sie/er je fitter desto stärker schwitzen kann. Ich schreibe hier kann, weil man mit mehr Fitness den Körper stärker erhitzen kann. Also gilt nur bedingt: wer unfit ist schwitzt mehr.


Scylla schreibt von guten Erfahrungen mit Merino. Ein Seilpartner mit dem ich oft im Winter auf Tour ging war auch Merino-Fan. Meine Freundin ebenso, zumindest bei kälteren Temperaturen. Ich hingegen nicht. Ich schwitze schnell und kann sehr stark schwitzen. Ich trage am liebsten ein Polyester/Polypropylen Gemisch. Weshalb trage ich nun lieber Synthetik? Weil sie weniger Feuchtigkeit aufnimmt und schneller weiterleitet an die nächste Schicht und vorallem weil sie schneller trocknet als Merino. Die mir bekannten Merino-Fans sagen mir auch, dass es egal ist ob Synthetik oder Naturfaser nass ist, beides ist kalt. Am wichtigsten ist, dass alle Schichten zusammen arbeiten können.


Ich beginne mal unten an den Füssen.


Für bisher alle Fatbike-Touren von knapp unter null bis jenseits von -20 °C habe ich Supplest Alpine benutzt: http://www.suplest.ch/03-009. Weshalb verwende ich einen Sommer-Bike-Schuh? Ganz einfach, er ist hoch, bietet genügend Platz im Zehenbereich und die Sohle ist sehr flexibel. Ich bin eher der Plattformpedal-Biker aber ich wollte am Fatbike jedoch die volle Kraftübertragung damit ich auch wenn ich schon müde bin, das Hinterrad leichter antreiben und rumspulen kann. Also cleat-Schuhe. Für das viele Stossen und gegen die Kälte eben die weiche Sohle. Ja, eine weiche Sohle hilft gegen kalte Füsse, da die Zehen bewegt werden, was wie eine Massage wirkt. Steife Bergschuhe sind zwar oft gut gefüttert aber das ich nur die halbe Miete.

Der Supplest ist bewusst 2 Grössen zu gross, damit ich ihn komplett ohne Druckstellen (ebenfalls der Tod für’s Gewebe, da dann an der Druckstelle schlechte Durchblutung herrscht) mit dünnen Polypropylen Socken, dann Plastikbeutel und schliesslich dicke Trekking Socken mit hohem Wollanteil tragen kann.

Sobald die Zehen gefühlslos werden muss ich also nur absteigen und kurz das Bike stossen und schon ist alles wieder gut. Auch nach 8 h bei -18 °C. Nächstes Jahr, wenn ich vermutlich eine ernsthaftere Tour unternehme werde ich aber wohl in einen Lake 303 oder 45nrth WH investieren.


Hosen:

Assos in ¾ Länge http://www.assos.com/en/19/singleProduct.aspx?cat=6,19,24&prod=350 und drüber eine Membranfreie R’adys vermutlich der Vorgänger dieser hier: http://www.radys.com/cat/men-4561/hosen-4638/prod/r-4-softshell-pants-76580/ . Dieses Setup ist immer das gleiche, egal ob -5 °C oder -25 °C. In seltenen Fällen habe ich leichte Gamaschen dabei, denn kalte Beine unterstützen das Auskühlen der Füsse.


Oberkörper:

Ich trug z.B. auf der letzten Tour (Start bei -25 – 26 °C, dann konstant zwischen -13 und -15 °C während gut 10 h) zwei dünne Lagen aus mehrheitlich Polyester (und einem Anteil Polypropylen), den tollen und ebenfalls dünnen Faserpelz Mountain Equipment http://www.unlimited-outdoor.de/Mou...:16134.html?XTCsid=her65qss509r22ci5183hrh5h0 und drüber, für Wind bis ca. 40 km/h das geniale Rab Boreas http://rab.uk.com/products/mens-clothing/windshell/boreas-pull-on.html. Das Boreas habe ich oft Wochen am Stück an, wenn draussen unterwegs. Ich liebe es. Wenn der Wind zunimmt, oder nasser Schnee fällt kommt drüber (meist einfach über alles drüber) entweder ein Montbell Tachyon http://www.montbell.us/products/disp.php?p_id=2303120 oder das Rab Alpine Pull On http://www.outdoorsmagic.com/reviews/jackets/softshell-jackets/rab-alpine-pull-on/37243.html welches nicht mehr hergestellt wird.

Das Gute ist mit diesem Setup schwitze ich wenig und es funktioniert über einen recht grossen Temperaturbereich bei Windstille wie auch bei mittlerem Wind. Schneefall bei tiefen Minusgraden sind damit auch überhaupt kein Thema.


Hände:

Ein Handschuh von Outdoor Designs http://www.outdoordesigns.co.uk/products_gloves_cycleflex.html bei Temperaturen bis ca. -5 °C und wenn’s kälter wird den Mountain Hardwear Hydra Pro rsp. Vorgänger dieses Modells: http://www.mountainhardwear.com/hydra-pro-outdry-glove-1552141.html . Bei -15 °C oder kälter mit Fahrtwind jedoch nach ca. 20 min für mich sehr grenzwertig. Bei wenig Wind i.O. auch bei -20 °C. Pogies sind aber einer bestimmten Temperatur nicht mehr weg zu denken, aber für technische Abfahrten in wechselhaftem Schnee ein Mist.

Egal was man genau trägt, wichtig ist, dass man nicht alles vollschwitzt, leichten Windschutz hat (der sich leicht mit einer weiteren, leichten Lage – für kompletten Schutz – ergänzt), die Kleidung am Körper schnell trocknen kann und vorallem Bewegungsfreiheit hat. Alles muss ein System ergeben.

Die einzige Ersatz- rsp. Ergänzungskleidung die ich für mehrtägige Touren im Winter dabei habe ist ein dünner, 200 g leichter Fleece (Rab AL Pull On) und ein 80 g leichtes T-shirt (Odlo oder Montbell), eine leichte Radmütze (Gore oder Kletterhelmmütze von Mammut), ein Buff, Laufsocken (zum Schlafen) und Fleecehandschuhe (für’s Lager, wenn die Outdoor Designs Handschuhe nicht dabei sind).


Am Ende gilt aber immer noch:

1. Probieren geht über Studieren.

2. Kein Meister ist vom Himmel gefallen.

3. Man lernt nie aus.


Schliesslich kommt noch viel mehr hinzu, wie ‘wie halte ich das Trinken flüssig’ etc.



Noch ein paar weitere, weniger konkrete und gerade deshalb wohl wichtigere Tipps:


Wenn sich Kälte beim Fahren in die Knochen schleicht absteigen. Sofort absteigen. Dann das Bike schieben und dabei die Füsse schwingen, die Ferse an den Hintern schlagen und feste nach vorn schwingen, dabei den anderen Fuss bewusst stark abrollen. Das hilft enorm.


Ebenfalls die Arme schwingen um Blut in die Hände zu bringen. Solche „alte“ Übungen helfen sehr.


Füsse beim Pedalieren überstrecken. Wie Bewegung im Vorderfuss beim Gehen hilft, hilft auch stärkere Bewegung (als üblich beim Biken) im Fussgelenk. An den Fussgelenken verliert man übrigens auch viel Körperwärme und es hat kaum Muskulatur die wärmt. Also immer schön sicherstellen, dass die Socken nicht runter rutschen.


„Mittli“ – Pulswärmer. Was bei Füssen gilt, gilt auch an den Händen.


Ich mag Kapuzen. Wenn ich ein bisschen warm kriege, ziehe ich einfach eine oder beide Kapuzen runter. Das ist super zum Regulieren der Temperatur, aber man hat nicht eine Mütze und ein Buff zum verstauen – es hängt einfach hinten runter.... Ebenfalls an den Händen kann man gut die Temperatur regulieren.


Wenn man sicher ist, dass es nicht regnen wird, keine Membranen benutzen. Viele sog. Windstopper haben eine solche. Produkte die sich Softshell nennen ebenfalls (W.L. Gore Windstopper Softshell z.B.). Eine Softshell hat eben gerade keine Membran, sonst würde sie Hardshell heissen. Dünnes Ripstop Nylon macht den Job (Wind abzuweisen) genau so gut und ist leichter, flexibler und trocknet schneller.


Windschutz vs. Isolation. Anstatt die dicke warme Jacke einfach die dünne Windjacke/-gilet mitnehmen. Dicke Isolation braucht man nur in Pausen.


Viele Kleidungsstücke aus dem Alpinbereich haben hoch angesetzte Reissverschlüsse (wegen dem Kletter-/Rucksackgurt) und können über diese Belüftet werden, muss also nicht immer „pit zip“ sein.


Carbon benutzen. Das ist in der Kälte viel angenehmer anzufassen – auch mit Handschuhen.


Einen Tipp für fitte und erfahrene Winterbiker und Outdoorsportler. Seht die Nahrung als Isolation. Solange man Energie zu sich nehmen kann, kann man sich bewegen. Das ist riskant, kann aber, wenn korrekt eingesetzt, zu ganz schönen Erlebnissen und hoher Effizienz (somit erfolgreiche Tour/Rennen) führen.


Ich habe gerade ein neues Kleidungsstück erhalten und werde damit testen ob ich mit nur zwei Schichten am Oberkörper auskomme... Bin gespannt... Es handelt sich um dies gute Stück: http://sleepingbags-cumulus.eu/uk/categories/jackets/climalite-pullover?gid=55&vid=1

Das Funktionsprinzip sollte ein völlig anderes sein durch die nicht so atmungsaktive Schicht nah am Körper, die die Isolation (hoffentlich) vor dem Schweiss schützt. Damit könnte ich auch bei -20 °C mit nur 420 g Kleidung am Oberkörper rumgurken... Ihr seht, auch ich stelle meine Erfahrung immer gerne in Frage und probiere rum.



pfff... das war jetzt viel Geschwafel... meine Güte...

Ich muss ja fürchterlich nerdig sein...
 
Weitere Diskussion zu Ersatzwäsche. Auf der folgenden Seite geht's noch weiter.
Beim Packen begann ich früher meist mit stark komprimierten Päckchen und Würste, nur um festzustellen, dass Leerraum entsteht und - sei es Bike-Taschen oder Rucksäcke - das Pack schlecht sitzt. I.d.R. reicht eine erhöhte Komprimierung nicht aus um kleinere Taschen zu erlauben. Der Zugang zum Gepäck unterwegs wird ebenfalls erschwert. Meine Erfahrung geht also eher dagegen aus gegebenen Gründen. Dies nur weitere Sichtweise.


Schlafkleidung kann man sich eigentlich auch sparen. Auch Ersatzwäsche stelle ich stark in Frage. Bei Ersatzsocken, wenn unterwegs in regenreichen Regionen, verzichte ich jedoch nicht, das kann sonst übel enden. Da ist jede/r unterschiedlich, aber es tut immer wieder gut selbst oder gerade eben das eingefahrenste System zu überdenken.
 
Moin / Servus in die Runde,

was nun kommt ist eine Bericht ... wer hätte es gedacht.

Der Plan

Vier Tage am Stück frei sollten perfekt sein um die Bikepacking Saison zu eröffnen. Drei Tage davon im Sattel einer um die Eindrücke zu verarbeiten. Anfangs waren die Wetteraussichten nahezu ideal aber umso näher Ostern rückte umso mehr relativierten sich die positiv Meldungen.

Über eine kurze Überführungsstrecke sollte es vom Ammer - Amper - Radweg Richtung Oberammergau gehen. Von dort über eine weitere kurze Überführungsstrecke sollte es zum Isar - Radweg und wieder zurück nach Muc. Eine Teilstrecke des Bodensee - Königssee Radwegs wurde ebenso eingebaut von Altenau nach Bad Tölz man weiß ja nie.



Prolog / Versuch 1


Freitag ich kam überhaupt nicht aus den Puschen. Starttermin war 07:00 Uhr gesetzte. Los kam ich erst kurz nach 10:00 Uhr. Als es nun endlich soweit war begrüßten mich schon die ersten Regentropfen. Nach 3 km merke ich am Rad stimmt was nicht, tatsächlich platten. Nach 3 km. Clever wie ich war hatte ich mein Werkzeug und Schlauch sehr weit unten in den Packtaschen versteckt. Wieder zurück nach Hause. Zu Hause Hinterrad geflickt anschließend Werkzeug an einen Ort mit besseren und schnelleren Zugriff verstaut. Wieder was dazugelernt! Mittlerweile hatte es sich gut eingeregnet und es war bereits 13:00 Uhr. Heute wird es nichts mehr mit radeln.

Versuch 2 / Etappe 1 Muc - Peisenberg 106 km ca 400 Hm

Obwohl alles verstaut war und ich theoretisch nur das Bike nehmen musste war es doch schon 09:00 Uhr bevor ich tatsächlich in die Pedale trat. Die Überführungsstrecke bis nach Olching ging gut zu treten. Als relativ frisch zugezogener Mucer bin ich erstaunt über die vielen grüne Wege durch oder um München.



Der Weg über den Ammer - Amper - Radweg von Olching bis zum Ammersee ist relativ pfad. Es gibt viel Staße bzw. geteerte Radwege und viel von dem Flüßchen sieht man nicht.



Der Ammersee selbst ist soweit ok wenn man es mag sich von den etwas besser Betuchten beeindrucken zu lassen.



Bisschen Kunst am See gibt es ebenfalls zu bestaunen.



Nach dem Ammersee wird es bis Weilheim wieder eher langweilig, man spult seine kreisförmige Bewegung runter.
Ab Weilheim ändert sich das Landschaftsbild und tatsächlich man fährt immer parallel über Forstwege der Amper entlang.



Gegen 17:00 Uhr bekomme ich richtig Hunger und merke wie meine Leistung abfällt. Zufällig finde ich diesen Rastplatz und beschließe während ich esse direkt hier mein Nachtlager aufzuschlagen.



Ich habe leider keine Bilder, aber es war ein sternklarer Himmel und später leuchtete der Mond über mir. Nichtsdestotrotz war es eine unruhige Nacht. Geprägt von Stellungskämpfe im Schlafsack und Panikanfällen von möglichen Räubern, letztere gab es aber nur in meinen Kopf. Am darauf folgenden Morgen war es verdammt kühl. Die Zeltplane war innen und außen mit Reif bedeckt, sogar dass Fußende vom Biwak war zugefroren.





Das verpacken der Ausrüstung gestaltete sich als mühselige Aufgabe.

Etappe 2 Peisenberg - Garmisch P 65 km ca 1000 hm

Von dem Tag habe ich gar keine Bilder. Was ziemlich doof ist, weil der zweite Tag wirklich schöner war als der erste. Ich dachte mir immer, wenn ich was schönes erblickte, mach jetzt mal kein Bild da kommt bestimmt noch was tolleres. Tja ende vom Lied ich hab gar keine Bilder.

Nachdem ich mein Nachtlager aufgeräumt hatte bin ich schnell aufs Bike um auf Temperatur zu kommen. Nach wenigen Kilometern kam schon der erste Hügel der sich gemächlich über eine Forststraße hinauf schlängelte. Jetzt war mir gleich zu warm.
In den Ammergauer Alpen ging es typischerweise immer auf und ab. Tolle Eindrücke viele Almenwiesen und die Berge im noch weißen Kleid kamen immer Näher. In einer Käserei gab es Kaffee und jetzt kommts Käsekuchen. Zudem lernte ich ein paar Leute kennen, was einerseits nett war aber meinen Zeitplan ziemlich durcheinander brachte. Zudem teilten mit die Leute mit, dass das Wetter wohl gegen Nachmittag umschlagen werde.

Mir wurde empfohlen nicht den Isar - Radweg zu fahren, weils es wohl in den Höhenlagen noch Schnee gäbe. Stattdessen sollte ich meinen Alternativplan umsetzten.

Nach dem Abschied fuhr ich dann bis nach Altenau. Hier kreuzten sich der Ammer - Amper - Radweg und der Bodensee - Königssee - Radweg. Weil ich Lust auf etwas neues hatte und zumindest den einen Radweg beenden wollte, entschied ich bis Oberammergau weiterzufahren. War denke ich auch die richtige Entscheidung. Nach Oberammergau ging es leicht bergauf nach Ettal und anschließend eine ganz nette Abfahrt runter nach Oberau. Von dort fuhr ich weiter nach Garmisch und setzte mich dann in den Zug zurück nach München.




Fazit

Insgesamt würde ich sagen passt scho. Es fehlt mir wie schon letztes Jahr bei dem fränkischen Gebirgsweg das richtige finsher Gefühl.
Jetzt in Nachhinein betrachtet hätte ich evlt. bis nach Lenggries geschafft und dann mit dem BOB zurück. Andererseits hatte ich das zu dem Zeitpunkt der Entscheidung gar nicht auf dem Schirm.

Die Ausrüstung passt auch im großen und ganzen. Waren insgesamt 11 kg incl. Essen und 2 Liter Wasser, immerhin hatte ich zwei Schlafsäcke dabei und war nachts sehr froh darüber. Was nicht geht ist dieser Biwaksack, mit dem komme ich nicht klar. Der ist mir zu eng und er hängt einem immer Stoff im Gesicht. Was das Packmaterial betrifft, sind die Eigenkonstruktionen zwar ok aber so richtig zufrieden bin ich damit nicht.

In diesem Sinne noch einen schönen Montag.

PS: falls der Text viele zu viele Rechtschreibfehler aufweist möchte ich mich entschuldigen. Leider habe ich mir bei der Outdoor-Nacht meine Brille zerstört.
 
Hey, am Ende warst du doch gut unterwegs, kommski und darum geht es doch. So ne Tour dient ja auch zur Optimierung der Ausrüstung.
Bei deiner Kilometerleistung am ersten Tag hätte ich wohl auch keine "Zeit" für Fotos gehabt und das du dabei erst am Nachmittag Hunger hattest, wundert mich schon ;- )

UND: Jede Nacht in der Natur ist ungefährlicher, wie ein Tag in der Großstadt! Alles Kopfsache...
 
Schöner Bericht Danke fürs mitnehmen. Alleine los hat was kämpfe da noch mit mir...
Gruß Frank

Danke! Bin eigentlich nur deswegen alleine gefahren um mich wieder an das draußen sein zu gewöhnen und ein wenig die Grenzen auszuloten. Ob allein oder mit mehreren hat beides seine Vor- und Nachteile.

Hey, am Ende warst du doch gut unterwegs, kommski und darum geht es doch. So ne Tour dient ja auch zur Optimierung der Ausrüstung.
Bei deiner Kilometerleistung am ersten Tag hätte ich wohl auch keine "Zeit" für Fotos gehabt und das du dabei erst am Nachmittag Hunger hattest, wundert mich schon ;- )

UND: Jede Nacht in der Natur ist ungefährlicher, wie ein Tag in der Großstadt! Alles Kopfsache...

Mit der Optimierung ist so eine Sache... habe mich gerade in ein neues Radl verguckt :love:

Ich hab den original Goretex Biwacksack von der Bundeswehr und bin damit sehr zufrieden.

Meiner ist der Vaude Bivibag Active, wenn ich mich in dem Bivi bewege wird es sehr eng. Den Goretex schaue ich mir an.
 
Merci @kommski

Das gibt mir gleich wieder Auftrieb, das bald auch mal anzugreifen.:daumen:
Bist praktisch vor meiner Haustüre vorbeigekommen in Weilheim. Bin auch gespannt wie es mir geht mit der ersten Nacht draussen :D
 
Meinen Oster-Nighter hatte ich von Donnerstag auf Kar-Freitag: während die Familie am Freitag mit dem Auto anreiste bin ich schon am Donnerstag Nachmittag losgefahren. Strecke: Schwerin-Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern)=180km. Entgegen meiner sonstigen Rad-Kurzreisen bin ich mal mit kleinen Ortlieb-Packtaschen gefahren; in der einen mein Übernachtungszeug (Biwaksack, Luftmatratze, Schlafsack, Kocher, Shirt), in der anderen Tasche eine komplette Garnitur Klamotten, die ich bei Ankunft brauchte (Schuhe, Jeans, T-Shirt, Schlüpper, Socken). Deshalb so viel Krempel.

Los gings am Donnerstag Nachmittag bei 8 Grad und bewölktem Himmel. Zwischendurch kam die Sonne raus, gegen Abend wurde es dann frisch (um 5 Grad). Ich holperte mich überwiegend auf Feld-und Waldwegen Richtung Osten und genoss die Einsamkeit. Da für die Nacht und den nächsten Tag Regen vorhergesagt war hatte ich mir einen überdachten Beobachtungsturm an einem See im Müritz-Nationalpark rausgesucht. Vor Erreichen desselben habe ich mich an der Tanke mit dem Abendbrot eingedeckt: Würstchen, eine Cola und Wasser. Und für morgens Kakao. Gegen 21 Uhr/nach 140km war ich dann am Etappenziel. Während das Wasser mit den Würstchen warm wurde habe ich mein Nachtlager bereitet und mir trockene Sachen angezogen (ich schwitze recht schnell). Mittlerweile waren es um die 0 Grad-doof, das ich nur meinen Sommerschlafsack mithatte. Gut, das der Biwaksack noch zusätzlich isolierte. Um 22 Uhr ins Bett gegangen und gut geschlafen. Am nächsten Morgen um 6 Uhr wachgeworden, Kaffee gekocht und Porridge (aus dem Netto) aufgegossen und gefrühstückt. Dann Sachen gepackt und bei leichtem Nieselregen durch den Müritz-NP die restlichen 40km zu meinen Eltern abgespult.
Schlechte Bilder der Tour:

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Schön wars.
Alex
 
Nach euren Kilometerorgien @kommski und @stubenhocker gibt's bei mir mehr Fotos als Kilometer. Für Ostern hatte ich eigentlich ebenfalls viele Kilometer geplant, aber mein Knie machte mir einen Strich durch die Rechnung und so fuhr ich nur Auto. Nachdem ich aber am Ostermontag aus Langeweile zuviele Filmli von Alastair Humphrey geschaut habe, beschloss ich, dass mein Knie für ein Microadventure genug fit ist. Alastair schickt seine Jünger gerne auf Hügel zum Übernachten. Hügel habe ich genug und im Verlaufe des Nachmittages wurde das Wetter immer besser.

Also los! Gepackt war schnell. 7,6kg wog der Rucksack am Schluss, dazu kamen noch 0.9kg Material, das direkt am Bike montiert wurde und 0.6l Wasser. Immerhin drei Paar Handschuhe nahm ich zum Nassschnee-Camping mit, leider besitze ich kein einziges wasserdichtes. Um 16:30 Uhr verliess ich das Haus.

Der Anstieg zum Hügel beginnt 3km hinter meinem Haus. Auf einem flotten Asphaltsträsschen gewinnt man schnell Höhe. Die Sonne scheint, das Knie hält und der Hügel kommt näher.
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Nachdem ich die erste 600hm geschaft habe, präsentiert sich das Strässchen dann aber so:
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Der Hang links hat wenig Schnee, also versuch ich mein Glück tragenderweise. Das geht zunächst gut, doch im obersten Teil gibt's dann doch viel Schnee. Dennoch habe ich nach insgesamt zwei Stunden den angepeilten Biwakplatz erreicht. Fürs Biwak habe ich eine Rettungsdecke und eine kleine Plane dabei. Zuerst überlege ich mir, unter einer Tanne im Gras zu schlafen, doch dazu windet's mir zu stark. Also beginne ich ein Schneeloch auszuheben. Der Schnee ist pflotschnass und der Wind warm. Darum verwerfe ich den Gedanken, mir ein Iglu zu bauen, ganz schnell - nicht dass es mir während der Nacht über dem Kopf wegschmilzt! So grab ich mir ein grabähnliches Loch, das ich mit meiner Plane zudecken kann.
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Die Idee mit dem Loch erweist sich sehr bald als eine gute Idee, denn der Wind nimmt stetig zu und so ist es da zwischen den Schneewänden wohlig warm im Vergleich mit draussen. Ich schmelze Wasser für Tee und koch mir dann Nudeln.

In der Nacht chuttet es so richtig. Die Messstationen in der Gegend registrieren 100 - 120km/h Wind. Dementsprechend flattert und lärmt meine Plane, doch schafft es der Wind nicht bis in mein Loch. Von gut schlafen kann aber keine Rede sein.

Am Morgen bin ich zeitig auf den Beinen.
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Ich begnüge mich mit etwas Brot und Käse und komme pünktlich zum Sonnenaufgang los.
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Der Wind ist weiterhin stark und zwischendurch wird es kurz richtig winterlich.
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Ich möchte noch bis zum höchsten Punkt rauf, doch da oben bläst es mich fast weg.
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Runter geht's auf der Skipiste.
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Der Regenschauer, den man im Hintergrund sieht, durchnässt mich schliesslich vollends; aber das ist egal. Um 9:00 Uhr bin ich wieder zu Hause und unter der warmen Dusche.

Fazit: Das Knie hält noch nicht, das Material war gut ausgewählt. Zuviel waren ein Fleecepullover und ein Paar Handschuhe (der nächtliche Wind hat ein Paar getrocknet) und 2.5dl Brennsprit. Also doch fast ein Kilogramm...
 
Nach euren Kilometerorgien @kommski und @stubenhocker gibt's bei mir mehr Fotos als Kilometer.

Vergiss bitte nicht: hier oben ists ziemlich eben, nur ein paar Hügelchen stehen im Weg. Insofern ist die Kilometerleistung relativ.... Ich würde liebend gern ein paar meiner Kilometer gegen einige Deiner Höhenmeter tauschen. :winken:
 
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