Trainieren mit "Herzproblemen"

[kantzler]

Hallo,

der Topic ist nicht ganz richtig gewählt, Herzprobleme hören sich immer ein sofort so fies an. Ich habe aber zu der Thematik nicht viel im Forum finden können. Hoffe ich bin auch im richtigen Unterforum gelandet.

Ich habe vor 2 1/2 Jahren eine Herz-OP über mich ergehen lassen müssen. Mein behandelnder Arzt hat leichtes Ausdauertraining immer wieder begrüsst, klar das man da als eh' schon alltäglich radfahrender Münsteraner als erstes auf das Biken kommt.

Ich bin zwar nicht ganz untätig geblieben, habe meinen Alltag wie auch vor der OP schon ganz normal erledigt, alle Strecken in der Stadt mit dem Rad oder zu Fuss gemacht. Also bin ich nicht unfit, meine Körperwerte bewegen sich im grünen Bereich, nur ist es mit der Kondition nicht allzu gut bestellt. Aber an ein wirkliches Training habe ich mich nie wirklich rangetraut.

Nun habe ich mir aber ein neues Rad (falls es von Interesse ist, ein Carver X05, 'n Spitzen-Angebot) geholt und dieses auch ganz bewusst mit dem Gedanken gekauft, meinem ärztlichen Rat Folge zu leisten und (und das wiegt eigentlich noch mehr) meinen eigenen inneren Schweinehund zu besiegen und eine Ausgleich zu meinem Sesselpupser-Job zu schaffen.

Mich würden eure Erfahrungen und vielleicht auch Tipps interessieren, wie ein Training mit "aufmerksamer objektiver und subjektiver Herzbeobachtung" laufen kann und sollte.
Habe zwar medizinisch eigentlich keinerlei Probleme mehr mit dem Pumpwerk, will aber eben solche auch nicht dumm riskieren. Und "Herzensangelegenheiten" sind ja leider auch immer ein wenig Kopfsache.

Ich bin für jede Art der Information offen, ob Links, eigene Erfahrungen oder sonstiges.

Danke schonmal, bin gespannt auf mögliche Antworten,

kantzler

 

[swe68]

Ich würde auf jeden Fall mehr tun!
Ich habe selber Herzklappenprobleme (die im Alltag nicht bemerkbar sind) und zu dem Zeitpunkt, wo das festgestellt wurde, einen maßlos bescheuerten Arzt, der mir jede Form von Sport verboten hatte.
Damit habe ich Jahre meines Lebens "verschwendet".
Der Körper und auch das Herz halten eine ganze Menge aus. Subjektiv fühle ich mich viel besser, seitdem ich beschloss, diesen Arzt zu ignorieren.

Letzten Endes kommt es auch darauf an, was für eine OP es war. Aber wenn Dein Arzt Dir schon sagt, dass leichtes Ausdauertraining gut ist, ist es ja ein prima Einstieg in den Sport ohne viel Risiko.
Ich würde langsam anfangen und einfach schauen, wie Dein Körper mit der Belastung umgeht. Ob mit Pulsuhr oder nicht - achte einfach auf Signale.
Vielleicht unterstützt Dich ja Dein Arzt, wenn Du unsicher bist.

 

[tombal]

hi,

ich wurde im nov 2003 am herz operiert und habe mir noch auf dem op geschworen 2004 im august einen marathon mitzufahren und habe es geschafft. wir wollen zwar nicht über die zeit reden aber ich habe es geschafft.
ich denke es kommt viel auf die art deiner herzprobleme, bzw. den schädigungsgrades des herzens drauf an und welche organe dadurch noch betroffen sind oder waren.
bei mir war oder ist die lunge durch die herzprobleme geschädigt, was mich im endeffekt mehr behindert, als das herz an sich.

welche herzprobleme hattest du den?

gruß

 

[Katrin]

Versuche doch mal Informationen über eine Coronarsportgruppe in deiner Nähe zu bekommen.

Mittlerweile sind in diesen Gruppen verschiedene Alterskassen zu finden. Dort hast du Möglichkeit in der Gruppe zu trainieren und findest evtl. einen Trainingsparter der ähnliche Ziele hat wie du.

 

[PREDIGER]

Der erste Schritt sollte Dich zum Arzt führen, um Deine Idee medizinisch abklären zu lassen. Dabei sollten ein EKG und ein Belastungstest gemacht werden, um Deine individuellen Belastungsbereiche und -grenzen(!) zu bestimmen. Anhand eines daraus resultierenden Trainingsplans kannst Du dann bewusst gesund heiter und fröhlich Dein Herzkreislaufsystem stärken.
Viel Spass!!!

 

[kantzler]

@Katrin: Danke für den Tipp, das ist wirklich eine Idee auf die ich nicht gekommen wäre. Habe sogar beim Hochschulsport hier in Münster solch eine Gruppe gefunden.

@jarrod: Falls es dir was sagt, ich hatte (oder besser habe immer noch) einen 2-fachen angeborenen Schand (war das das Wort?) und eine fehlgeleitete Lungenvene. Ein Teil meines rechten Vorhofes gehört seit der OP durch eine neue Trennwand zum linken Vorhof. Ich stand mit einem stark geweiteten Herzen kurz davor, das meine Lunge einen bleibenden Schaden abkriegt.

@alle anderen: Danke auch euch für die Tipps. Das ganze festigt doch wirklich das Verlangen, das Training auch wirklich in Angriff zu nehmen.

kantzler

 

[nomedoro]

shunt

ansonsten kann ich prediger nur beipflichten: belastungstest mit ekg unbedingt vor dem trainingsbeginn, damit du weißt, wie belastbar dein system ist, bevor z.b. rhythmusstörungen oder luftnot oder ähnliche probleme auftreten und welche frequenzbereiche für dich empfehlenswert und unschädlich sind.
lass dich nicht entmutigen, guter ansatz, und training ist auch für dein herz und kreislaufbelastbarkeit gut, wenn es im richtigen maß durchgeführt wird.

gruß
D.