Einerseits ist die Innovationskraft der Branche toll mitanzusehen. Immerhin beschert sie uns viele tolle Entwicklungen, wie Variostützen, starke und leichte Scheibenbremsen (oder zumindest den Wechsel in der Wahrnehmng, dass Gewicht an einer Bremse zu sparen eher zweitrangig sein sollte) und wendige 29er.
Die Innovationszyklen bringen aber auch ein Problem mit, was sie sich selbst erschaffen haben. Sie legen sich - ähnlich wie im Smartphone-Sektor - einen Druck auf, ständig was neues rauszubringen, nur damit man keine Marktanteile verliert, dass der Kunde einerseits den Durchblick verliert und andererseits auch die Lust, sich in der Tiefe damit zu beschäftigen - weil nächste Saison ist ja ohnehin wieder ein anderer heißer Shice the next big thing.
Dazu gesellt sich aus meiner Sicht, dass sich geneigte Kunden - gerade wenn sie etwas Budget zur Verfügung haben - auch viel häufiger online zusätzlich informieren. Da wird dann eben nicht mehr zwangsweise ein Trek, Specialized, Giant oder Cannondale verkauft, wie es früher in den Bikeshops wohl der häufigste Fall war. Heutzutage wird durch Online-Plattformen bzw. Magazine, wie hier mtb-news über alle möglichen tollen neuen auch kleinen Hersteller berichtet. Und wenn dann ein Propain, Canyon oder YT (die ja jeweils schon fast ein alter Hut sind) gut performen, spricht sich das eben rum. Dazu noch junge und tolle Marken aus dem In- und Ausland, die genauso ihr Handwerk verstehen, wie die großen ... Raaw, Pole, Privateer, Atherton, Devialet, Evil, Liteville und wie die kleineren Marken auch alle heißen ... in der Online-Welt, in der wir uns bewegen wurden die Karten neu gemischt.
Und da fällt dann eben auch mal eine Marke etwas hinten runter oder muss sich halt straffen, um weiterhin gut Zahlen zu bringen. Den Vorteil, den Marken wie Trek haben, ist einfach, dass sie in einem extrem großen Spektrum anbieten können, sowohl was die Preisgestaltung angeht, als auch was die Vielfalt der versch. Modelle betrifft.