Trek setzt den Rotstift an: Produktvielfalt und Kosten runter

Bei solchen Herstellern bin ich halt auch geneigt wieder und weiter einzukaufen, weil ich mich auf deren UVP zumindest einigermaßen verlassen kann. In dem Sinne, dass die UVP halt nicht völlig over the top ist und eben von Grund auf preis-sensibel kalkuliert ist.
Hast du wirklich jemals ein Bike zum UVP gekauft?
Ich habe schon lange kein FertigBike gekauft, aber sogar das Bike was ich seit einem Jahr über Jobrad überlege, hätte nicht UVP.

Bremsscheibe SM-RT-76: ist die XT-Bremsscheibe, da wenden sie nicht das übliche Zahlenschema an.

Tatsächlich wird die RT76 als XT geführt obwohl es noch die "echte Reihe gibt mit klassischer Bezeichnung. Hab sie aber tatsächlich auf dem Produktbild nicht als die zweiteilige erkannt, sondern als die einteilige 6 Reihe gesehen.
Also hast Recht, nur die Kette ist darunter. Ich lag daneben.

Üebrsicht.JPG


Für mich hängen die richtigen Punkte von Orby zu UVPs und den Rabatten so zusammen wie es Robeuten beschrieben hat. Wenn das diese Hersteller mit den 30-40% Rabatten als "neues Normal" wollen, müssen sie damit leben, dass sie von Grund auf im September bei Einführung der neuen Modelle nirgendwo mehr im Preis ernst genommen werden.
Dann ist für den potentiellen Käufer es ebenso normal ein paar Monate zu warten und halt ein paar Tausend Euro weniger zu bezahlen.

Das Verlustthema für die Händler würde sich aus meiner Sicht zu Lasten der Händler weiter negativ auswirken.
Der Händler kauft zu Einkaufskonditionen Monate vor der Einführung beim Hersteller/Großhändler ein.
Allerdings wissen weder Hersteller noch Händler, ob die konkreten Räder "nur" um 10-20% rabattiert werden müssen, um alle die im Laden stehen verkaufen zu können.
Oder ob der Endverkauf nur mit 20-40% zu machen ist.
Das passt halt nicht zusammen, weil es auch bei wenig Nachfrage Modelle gibt, die für den Endverbraucher trotzdem mehr attraktiv sind als andere.
Somit ist der Groß- oder Einzelhändler zukünftig, wenn Hersteller die "Rabattschlacht" als gesetzt ansehen in der nicht vorhersehbaren Situation, ob sein Einkaufsbetrag nach seinem Kauf einen Gewinn erwirtschaftet oder einen Verlust erbringt.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die anteilige Übernahme von Verlusten ein dauerhaft gewünschtes Verhandlungs-Aufgabenfeld von Herstellern und Händlern ist. Das ist letztlich ein Harakiri Kreislauf. Will der Hersteller nicht genügend zuschießen, nehmen ihn eben ein paar Händler raus aus dem Programm. Umgekehrt sind die ganzen Rad-Hersteller wirtschaftlich viel zu klein für die riesige Anzahl an Händlern bei jedem 15% Verlustübernahme machen zu können.

Wenn das VW, BMW etc. mit Ihren Goldspeichern und 300 bis 600k Beschäftigten machen, funktioniert das weil sie es sich leisten können. Aber Unternehmen mit 3.000 Mitarbeiter wie Trek sind in diesem Punkt doch kleine Klitschen, die nicht annähernd die Händler durchgehend am Leben halten können.

Für den Endverbraucher sehe ich die Situation bei wiederkehrenden Rabattschlachten anders, er weiß, dass er in einigen Monaten "abstauben" kann und kauft dann halt oftmals auch erst nachdem die Räder stark rabattiert werden. Ich will es mal so ausdrücken, wenn das einige Hersteller so machen wollen, kann mir das als Endverbraucher egal sein. Verlässlichkeit messe ich diesen Herstellern dann halt nicht mehr bei.
Ich wähle dann aus einem 40% Rabatt oder einem preis-sensiblen UVP, in beiden Fällen habe ich für mich gesehen nicht "zuviel ausgegeben".

Ob dann dadurch auch mal ein Händler oder Hersteller pleite geht, ehrlich gesagt ist mir das bei der Vielzahl davon dann auch schnurz-egal.
Und das muss den Herstellern halt klar sein wenn sie diesen Kreislauf dauerhaft etablieren wollen, dass es immer mehrere Dutzend Alternativen am Markt gibt und dass der ein oder andere "plötzlich" mal einen Riesenverlust einfährt und viele Beschäftigte rausschmeißen muss.
Ernsthaft, das mit den Rabattschlachten ist doch wirklich nichts neues. Wer im Frühjahr kauft zahlt mehr als wer im Herbst oder Winter kommt.
Ob ich es gut finde? Mich interessiert immer nur der Nettopreis, aber zu viele finden % toll und es lockt sie raus Geld aus zu geben.
Außerdem ist die Frage, was ist der Kunde bereit zu bezahlen für eine Marke?

Ich verstehe nicht dass dir dies bei Trek aufstößt. Normalerweise ist bei jeder Pivot, Speci, Santa etc Neuheit hier das Thema.
 
Und, nein, die Räder werden nicht irgendwann billiger, weil sie "ihre Entwicklungskosten eingespielt haben",
Lies meinen Post bitte nochmal. Obiges steht da doch gar nicht drin. Sondern, dass der Preis ueber den Produktlebenszyklus in dem Masse sinken muss, wie Mitbewerber zur eigenen Entwicklung aufholen. Folglich muss der Preis zu Beginn hoeher als zum Ende des Lebenszyklusses sein.
Wie hoch die Entwicklungskosten fuer ein Bike im Vergleich zu irgendetwas anderem sind, spielt dabei keine Rolle. Der Mechanismus wirkt unabhaenig von der absoluten Hoehe.
 
Mein Trek Remedy 8 (MY22) war auch in der Corona Zeit ein kompletter Komponenten Mischmasch. Statt der Deore 4 Kolben Bremse war eine Code R drauf. Statt dem kompletten XT Schaltwerk waren ein XT Schaltwerk+Trigger. eine E-Thirteen Kassette und ein 30er Kettenblatt montiert, damit der Hersteller auf die selbe Übersetzung kommt. Der Grund ist klar, dass es an den zu dieser Zeit teilweise schwer verfügbaren Komponenten lag. Für den Händler war es damals auch jedes Mal eine Überraschung, welche Komponenten TREK in den Karton gepackt hat. In Summe stört mich das gar nicht. Ich bin mit dem Bike total zufrieden.
 
Lies meinen Post bitte nochmal. Obiges steht da doch gar nicht drin. Sondern, dass der Preis ueber den Produktlebenszyklus in dem Masse sinken muss, wie Mitbewerber zur eigenen Entwicklung aufholen. Folglich muss der Preis zu Beginn hoeher als zum Ende des Lebenszyklusses sein.
Wie hoch die Entwicklungskosten fuer ein Bike im Vergleich zu irgendetwas anderem sind, spielt dabei keine Rolle. Der Mechanismus wirkt unabhaenig von der absoluten Hoehe.
Hallo,
ich denke, wir sind uns grundsätzlich einig, daß der Markt den Preis reguliert - wer eine Ware für einen total überhöhten Preis anbietet, muß rabattieren, bevor die Konkurrenz aufholt, wer mit realistischen Preisvorstellungen an den Markt geht, kann sogar u.U. einen aus Sicht der aktuell konkurrierenden Modelle eher lange aufrecht erhalten. Habe z.B. das Gefühl, daß Canyon eher keine "was letzte Preis?"-Abverkäufe machen muß, weil wohl viele glauben - wie ich früher bei "Aldi" - man müsse nicht mit der Konkurrenz vergleichen.
 
@Robeuten
habe mal bei Canyon auf Anregung deines Kommentar ein paar Vergleiche gemacht.
ca. 300 Räder gibt es insgesamt über alle Kategorien
reduziert sind - für einige vielleicht eine Überraschung - gerade einmal
gut 60 Räder

20% der Canyon Räder sind aktuell reduziert,
80% werden zum UVP verkauft

Innerhalb der 20% gibt es lediglich 8 Räder, die zwischen 20 bis maximal 30% reduziert sind.
Alle weiteren reduzierten liegen irgendwo zwischen ein paar Prozent bis maximal 19%.

Für mich als potentiellen Käufer - auch wenn oder gerade weil ich aktuell keinen Bedarf für ein neues Rad habe - heißt das, dass die Preise preis-sensibel kalkuliert sind und ich prinzipiell zu jedem Zeitpunkt bei Canyon ein Rad rauslassen kann ohne befürchten zu müssen,
im Preis verarscht worden zu sein.

Bei den hier erwähnten anderen Marken Trek, Orbea und Cube läuft es offensichtlich anders.
Natürlich auch weil ein Händler zwischen geschaltet ist. Offenbar wird hier auf mehr Modelle
in größerer Breite höhere Rabatte gegeben.
Das sagt mir als Käufer, dass deren UVP eine Verarschung ist.
Ob das der Händler "alleine" macht oder in Abstimmung mit dem Hersteller ist mehr egal, weil
am Ende nur die Marke und das Modell im Kopf ist und bleibt.
Will ich also ein Rad kaufen und vom Modell ist auch eines von diesen drei Herstellern interessant, warte ich ab, bis der Sale nach ein paar Monaten mit 30-40% kommt,

weil ich weiß, dass die UVP Verarschung ist.
Der Hersteller verarscht mich mit seiner UVP solange bis 30 bis 40% Rabatt drauf sind.
Das ist die Information, die jetzt aktuell im Markt draußen ist.

Beim Beispiel Canyon ist meine Info ziemlich anders.
Da kann ich immer, auch gerade wenn ich "sofort" will,
zugreifen und kaufen, weil die Preisgestaltung eine verlässliche ist.

Dafür muss man nicht mal "Radtechnik"-Nerd sein wie hier in unserer mtb-news Bubble.
Es genügt wenn man einige Marken preislich genauer unter die Lupe nimmt,
sei es in 2-3 Läden plus ein paar websites.

Das wird in den nächsten 2-3 Jahren spannend werden, wahrscheinlich gibt es für ein paar Hersteller
einen kleinen Boomerang auf den Kopp 🙃, wenn sie merken, dass ihre Preise generell nicht
mehr für voll genommen werden.
 
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