Treppen runter

Registriert
27. Oktober 2009
Reaktionspunkte
1
Ort
Aachen
Hallo Gemeinde,

ich war gestern mit meinem Rad auf dem Monte San Salvatore hier in Lugano (hab von Ciona hochgetragen -- vielleicht sollte ich mir doch ein leichteres Rad zulegen), für die, die ihn kennen. Es gibt nur zwei Wege auf den/vom Gipfel, beide haben sehr viele Treppen, zum Teil natürlich, aber hauptsächlich künstlich. Viele davon sind aus Beton und zum Teil auch recht steil. Wegen der Erosion sind bei einigen die untersten Stufen auch noch sehr hoch (>30cm). Die "Landepisten" sind nicht immer die besten (verblockte Stücke, noch mehr Treppen, ...).

Zu meiner Frage: Wie komme ich sicher Treppen, insbesondere steile und unregelmäßige Exemplare, runter? Hat jemand Tips für die Psyche?
 
Nochmal ein Nachtrag: Steile Abfahrten sind kein Problem, auch wenn der Auslauf recht kurz sein mag.

Auf den Treppen gestern hatte ich hauptsächlich das Problem des "überschlaggefühls", bzw. Angst, daß die ausfedernde Gabel mich abwirft.

Einfach Bremsen auf und runtersurfen ist auch problematisch, wenn mehr als ein paar Stufen, evtl. mit sehr kurzen Flachstücken dazwischen kommen.
 
Wegen dem Ausfedern: Mach einfach eine größere Zugstufen-Dämpfung. Bei Rock-Shox unten an der Gabel die Rote Schraube, bei Fox an der Krone die Rote Schraube. Ansonsten musst du einfach deinen hintern weit genug hinter den Sattel lehnen und eben auch Bremsen wenn es eine Unregelmäßige Treppe ist.;)
 
Naja, also meine Zugstufe wollte ich jetzt nicht vor jeder Treppe verstellen ;) Also einfach bremsen beim runterrollen - check.

Was ist jetzt mit sehr hohen Stufen? Es gibt doch sicher eine Grenze, ab der man einfach fliegen geht. Ideen, wo diese Grenze etwa liegt? Problem ist, wenn ich erstmal auf der Treppe bin, komme ich nicht mehr dazu, das Vorderrad hochzuziehen, um die Stufe runterzudroppen, oder? Lohnt es sich dann, die ganze Treppe auf dem Hinterrad runterzusegeln (wenn man's kann)?
 
Ich versteh deine Frage nicht ganz. Meinst, eine einzelne hohe Stufe oder ein ganzer Treppenabschnitt?
Du müsstest eben nachsehen wieviel bodenfreiheit deine Kurbel zulässt, bis sie ihre Zähne am Stein poliert. Ansonsten wenn es nur eine einzige Stufe ist, müsstest du eben das Vorderrad hochziehen wie du schon sagtest. Das geht eigentlich recht gut. Oder du versuchst einen kurzen Wheelie. Einfach nur kurz anschuckn bis das Hinterrad an der Kante ist und weiter geht die Fahrt;)
 
Naja, also meine Zugstufe wollte ich jetzt nicht vor jeder Treppe verstellen ;) Also einfach bremsen beim runterrollen - check.
Warum vor der Treppe verstellen? Die Zugstufe sollte ja so eingestellt sein, dass du NIE das Gefühl hast das Federelement kickt dich vom Rad. Wenns also auf Treppen noch der Fall sein sollte: Langsamer stellen.
 
ich denke deine zugstufe ist nicht unbedingt falsch eingestellt sondern durch die unregelmäßigkeit der treppen in verbindung mit deiner evt. unglücklichen gewichtverlagerung is zuviel gewicht vorne drauf...
push and pull wäre hier evt. das probate mittel flüssig runterzukommen...und falls am ende der treppe die stufe recht steil ist drück dich nach hinten und versuche mit den händen den lenker nach vorne/oben zu drücken damit du nicht einstichst und nen rittberger machst. ohne einsatz von technik ist knapp über der nabenhöhe feierabend. hast du evt. fotos von der stelle ?
 
evt. unglücklichen gewichtverlagerung is zuviel gewicht vorne drauf...

Nunja, ich bin schon sehr weit hinten, vmtl. sogar schon zu weit, um sicher runterzukommen ("Kackstellung"-artig). Das Gefühl, gleich abgekickt zu werden, kommt nicht daher, daß mir das Cockpit entgegenfliegt, sondern ist vmtl. darin begründet, daß ich noch nicht so viel Erfahrung mit Federgabeln habe.

push and pull wäre hier evt. das probate mittel flüssig runterzukommen

Pumpen wie auf dem Pumptrack? Das sollte ich vielleicht mal versuchen. Nur wie dann langsam genug bleiben, daß ich auch noch anhalten kann, wenn ein Wanderer aus dem Gebüsch springt? Einfach Anker ziehen ab und zu?

und falls am ende der treppe die stufe recht steil ist drück dich nach hinten und versuche mit den händen den lenker nach vorne/oben zu drücken damit du nicht einstichst und nen rittberger machst.

Auch das klingt gut. Ich weiß allerdings nicht, wann ich mich das nächste mal dahin aufmache, zumal das Touristengebiet^3 und damit bei gutem Wetter richtig überlaufen (mit Wanderern/Spaziergängern) ist. Dann mache ich auch Fotos; dieses mal hatte ich leider die Kamera vergessen. Die Stufen sind aber deutlich höher als Nabenhöhe, ich tippe mal auf 3/4 Höhe des Laufrades oder mehr.

Ich werde mich die Tage auch mal aufmachen, ein bißchen an anderen Treppen zu üben. Ich habe bei mir vor der Haustür einen Treppenweg, der viele verschiedene Längen/Steilheiten bietet. Leider links und rechts von Mauern eingefasst...
 
Genau, an anderen Treppen üben ist ein guter Ansatz. Dadurch bekommst du Sicherheit und gewöhnst dich an die Federung. Step by Step ist da das Motto - du kannst du nach und nach beim Schwierigkeitsgrad der Treppen steigern.

Mein Tipp: Viel Balance-Übungen machen, das gibt Radkontrolle und Sicherheit für den Kopf.
Auch nicht verkehrt: Einmal den Notabstieg nach hinten üben (weicher Waldboden oder Wiese).
 
Pumpen wie auf dem Pumptrack? Das sollte ich vielleicht mal versuchen. Nur wie dann langsam genug bleiben, daß ich auch noch anhalten kann, wenn ein Wanderer aus dem Gebüsch springt? Einfach Anker ziehen ab und zu?



Auch das klingt gut. Ich weiß allerdings nicht, wann ich mich das nächste mal dahin aufmache, zumal das Touristengebiet^3 und damit bei gutem Wetter richtig überlaufen (mit Wanderern/Spaziergängern) ist. Dann mache ich auch Fotos; dieses mal hatte ich leider die Kamera vergessen. Die Stufen sind aber deutlich höher als Nabenhöhe, ich tippe mal auf 3/4 Höhe des Laufrades oder mehr.

Ich werde mich die Tage auch mal aufmachen, ein bißchen an anderen Treppen zu üben. Ich habe bei mir vor der Haustür einen Treppenweg, der viele verschiedene Längen/Steilheiten bietet. Leider links und rechts von Mauern eingefasst...

ja so ähnlich wie aufm pumptrack...sobald dein vorderrad in die stufen rollt drückst du den lenker nach vorn...erreicht es die ebene und die endstufe ist nicht extrem hoch ziehst du den lenker zu dir...wenn du nicht immer schneller werden willst solltest du hier kontrolliert bremsen...auch wenn es grds. nicht gut ist (das dauerbremsen ansich)würde ich kontrolliert bremsen außer bei den übergängen.

3/4 des laufrads ist natürlich nicht gerade niedrig...wenn du das abrollst und dabei frontlastig wirst gehst über den lenker...hier würde ich definitiv mich am ende leicht machen und abdrücken wie oben beschrieben.
 
Mein Tipp: Viel Balance-Übungen machen, das gibt Radkontrolle und Sicherheit für den Kopf.

Balance habe ich zum Glück vom Fixiefahren schon recht viel. Auf dem Bike einen Moment stehenbleiben, Kurs korrigieren und weiterrollen ist auch kein Problem.

hier würde ich definitiv mich am ende leicht machen und abdrücken wie oben beschrieben.

OK, das werde ich mal probieren. Vielleicht finde ich ja irgendwo eine nette Stelle zum Üben. Jedesmal eineinhalb Stunden Anfahrt und eine Stunde Aufstieg ist mir zu doof ;)

Danke für die Tips!
 
Was für das subjektive Empfinden viel Unterschied macht ist die Vorbaulänge. Wenn du solche Dinge angehst, schau, dass du den kürzestmöglichen Vorbau drauf hast - bei mir 25 mm. Der gefühlte Unterschied ist eine Welt!

Bei meiner Luftgabel pumpe ich vor steilen und verblockten Stücken ein wenig mehr auf - dann verzichte ich zwar auf einen kleinen Teil des Federwegs, habe aber dafür die höhere Front. Hilft auch.
 
Balance habe ich zum Glück vom Fixiefahren schon recht viel. Auf dem Bike einen Moment stehenbleiben, Kurs korrigieren und weiterrollen ist auch kein Problem.



OK, das werde ich mal probieren. Vielleicht finde ich ja irgendwo eine nette Stelle zum Üben. Jedesmal eineinhalb Stunden Anfahrt und eine Stunde Aufstieg ist mir zu doof ;)

Danke für die Tips!

Üb mal gezielt das Balancieren mit dem Hinterrad auf einer (sehr) hohem Stufe, auch hier langsam steigern. Hat mir geholfen solche Passagen sicherer zu fahren. Gelegenheiten hierfür finden sich fast überall, einfach mal mit offenen Augen durch den Ort/die Stadt/den Wald fahren.

grüße,
Jan
 
Zugstufendämpfung bei Treppen ist etwas problematisch, weil durch die schnellen Schläge die Dämpfung nicht hinterherkommt...

Welche Gabel hast du? Eine Luftgabel, die gerne zum Durchsinken neigt und damit ÜBerschlagsgefühle/Überschläge provoziert? Falls möglich, auch gerne mit Druckstufen experimentieren, vielleicht hast du sogar Low/Highspeed Druckstufen. Treppen mit den kurzen Schlägen sind aber immer problematisch.

Sattel hast du sowieso schon maximal abgesenkt, dann los: Gewicht so weit wie möglich zurück und bei der letzten Stufe am Vorderrad ziehen, wie beim Wheelie oder beim Droppen über eine Gehsteigkante. Geschwindigkeit so schnell, wie es die Situation erlaubt.

Es gibt keine Maximalhöhe, die eine Stufe noch gefahren werden kann: Eine hohe Stufe ist ein Drop. Aber auch wenn du die Räder einzeln setzst, je schneller, desto höher die Stufe.
 
Schon älter? Weil die haben ja jetzt Lowspeed und Highspeeddruckstufendämpfung und ein Floodgate.
Aber die Gabel sollte auch ohne durch die Stahlfeder nicht das Problem sein.

Grüße
 
Schon älter? Weil die haben ja jetzt Lowspeed und Highspeeddruckstufendämpfung und ein Floodgate.
Aber die Gabel sollte auch ohne durch die Stahlfeder nicht das Problem sein.

Ist an meinen Uncle Jimbo 2 von Ende 2009 dran gewesen. Die hat außer Zugstufe noch nichts.

Wie ich vorher schon schrieb, das Überschlagsgefühl ist weniger ein "Das Cockpit kommt mir entgegengehüpft" als eher ein "Jetzt ist es eigentlich zu steil zum weiterrollen". Immerhin wiege ich mit Montur und Trinkrucksack 90kg, da kommt so eine Gabel nicht so fix raus, wenn man da voll draufhängt ;)
 
Du meinst einen Manual auf der Stufe und dabei immer langsamer werden?

Nein, Vorderrad schon unten. So dass das Hinterrad eben (deutlich) höher steht als das Vorderrad.
Das von marc angesprochene Anhalten in normalen Treppen ist auch ne gute Übung und geht bei den meisten wenn man langsam reinfährt und man nicht vielzuviel Druck auf den Reifen hat.

grüße,
Jan
 
Ich mach auch mal mit hier. Meine merkwürdigste Treppe bis jetzt, die ich gefahren bin war vor Poschiavo irgendwo beim x-ten Überqueren der Rhätischen Bahn.
Mein Tipp ist, guck zu dass du in den Knien aktiv bist, du kannst das Heck runterdrücken, also so fühlt es sich jedenfalls an. (Wie aufm Gaul im Trab)

Und wegen steiler Stufen: Stell dein Bike mal mit dem Hinterrad auf irgend so einen Absatz der ca 40cm hoch ist. Überschlägt es sich da? Nö. Wird es nicht tun. Also wirds auch mit dir drauf nicht vornüberkippen solangs vom Kraft-Vektor her hinhaut. Probier mal aus, also ohne draufsitzen, wann das Bike nach vorne überkippt wenn du es aufs Vorderrad stellst. Du wirst sehen: abartig spät. Wenn einem das mal klar wird hilft das mental in wirklich steilen Passagen schon ziemlich. Das war jetzt mal der Tipp für die Psyche.

Viel Spaß beim Üben!

das Waldhuhn
 
... Sattel hast du sowieso schon maximal abgesenkt, dann los: Gewicht so weit wie möglich zurück und bei der letzten Stufe am Vorderrad ziehen, wie beim Wheelie oder beim Droppen über eine Gehsteigkante. Geschwindigkeit so schnell, wie es die Situation erlaubt.

Aber Vorsicht! Vor 3 Jahren, mein Bike hatte ich gerade ein paar Wochen da fuhr ich eine steilere Treppe runter. Arsch schön zurück - kein Problem.
Die Treppe war zu Ende und schon machte ich einen Abgang nach hinten.
Kann böse ausgehen (Steiss, Rücken, ..)

Also rechtzeitig Gewichtsverlagerung wieder nach vorne (also mittig) über das Rad.

Im Bike-Fahrtechnik Buch ist das schön beschrieben. Den Rhytmus kann man sich bereits an Randsteinkanten holen: Vorderrad geht über die Kante - Gewicht nach hinten. Bevor das Hinterrad auf die Ebene kommt Gewicht wieder Richtung mittig.

Die Gefahr des Überschlags nach vorne wird meist überschätzt. Ist man zu weit hinten verliert man die Kontrolle. Hat zu wenig Druck auf dem Vorderrad, ist lenken mit den gaaaanz langen Armen schwer möglich.
 
Ich bin heute morgen mal im lokalen Skatepark gewesen und zwei Stunden Treppen und Absätze runtergebraten. Ich hab dabei mal die Tips hier beherzigt und bin sehr gut zurechtgekommen.:daumen: Selbst die ca 50cm hohe Kante konnte ich (langsam) runterfahren, auch wenn das große Kettenblatt touchiert hat ;) Kurz anhalten auf der Treppe hat auch funktioniert.

Was mir nur noch fehlt ist eine lange Treppe, auf der man auch mal schneller wird und dann bremsen üben kann. Ich habe zwar ein paar lange Treppen gefunden, aber entweder hatten die keinen Auslauf oder waren schmal mit Geländer. Danach muß ich also mal die Augen offenhalten.

Vielleicht suche ich mir beim nächsten mal etwas mit weniger Publikum und weniger nervigen Kindern, die einem ständig vor die Karre laufen.


Danke für die Tips!
 
Zurück