Über hohe kanten bei langsamer geschwindigkeit: droppen möglich?

walter021

Hier kommt der Landvogt
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hoi,

fahre meist wanderwege die ja bekanntlich langsam technisch zu fahren sind. bin daher im droppen und springen recht unerfahren;)

wie kommt man bei hohen kanten (>80cm) runter, wenn man nur langsam anfahren kann?

ich mein wenn die geschwindigkeit größer ist zieht man ja einfach den lenker hoch und schaut, dass man ordentlich landet. bei langsamer geschwindigkeit aber kommt das VR halt schon wieder runter ehe das HR die kante passiert hat, was dann zum sturz führt.

ich hoffe man versteht was ich meine:daumen:
 
Eigentlich gibt es zwei übliche Droptechniken: Floater Drop und Aktiver Absprung. Letzerer funktioniert langsam nicht so gut, daher bleibt quasi nur der Floater: Lenker etwas ziehen (=Körperspannung!) und Gewicht während man über die Kante rollt nach hinten verlagern. Sobald das Bike die Kante verlässt sollte man allerdings das Gewicht wieder mittig bringen, sonst ist die Landung etwas unelegant.

Old School ist der Wheelie-Drop, bei dem man quasi einen Wheelie über die Kante macht und auf dem Hinterrad landet. Das geht quasi aus dem Stand heraus.
 
aha, danke euch, ja dann lern ich mal den wheely drop:)

hab auch schon geübt:
im sitzen gings schon recht gut über ne 15cm übungskante. im stehen haperts noch ein bisschen. ich nehm mal an es muss ich stehen gehen, oder?

ich hab aber das gefühl, dass ich bei höheren kanten nach hinten falle, da ich schon bei der übungskante nur mit dem HR aufkomme.

gleich nach dem das HR über die kante geht nach vorne lehnen?
 
Die Höhe würde sich noch Abdrücken, also ohne Sprung fahren lassen.

Schladming hatt(e) eine sehr dementsprechend prägnante Stelle: eine Kante mit auch ca. 80cm die in leichten einer Kurve lag.

(am Bild: Luke Strobel)
Reinplumpsen ging nicht. Wurde aber ähnlich wie der Floater-Drop gefahren. Eine sehr spannende Stelle bei der der Hinterreifen gern den Hintern und der Sattel die Brust küsste. ;)
 
hi walter,
üb´ den wheely auf den pedalen stehend erst am parkplatz, bis du drei bis vier
kurbelumdrehungen schaffst, das genügt in der regel für den wheelydrop. langsam anrollen, dann kräftig reintreten und gleichzeitig den lenker hochziehen - und weiterpedalieren nicht vergessen !!
dabei gibt´s, wie beim "sitz-wheely" auch einen ausbalancierten sweetspot.
wenn du später im sweetspot über die kante rollst, kannst du gar nicht nach vor / zurück kippen!! aber ein wenig übung und etwas überwindung brauchst du schon.
dann aber ist´s geil!
 
danke euch für die tipps:)

bin schon am üben, aber bei ca 30cm war schon schluss wegen mangelnden übungsmöglichkeiten.

leider komm ich oft nicht schön gerade auf (va mit dem VR), was wohl schnell mal in nen sturz enden könnte...
 
Ich würde ja erstmal versuchen nen hohen Bordstein im Stehen zu droppen, wenn das bei 100% deiner Versuche ordentlich klappt kannst du auch andere Höhen probieren; dafür "Sattel runter"!
Kante in Grundposition anfahren (stehend, mittig über dem Bike), wenn das Vorderrad an die Kante kommt Gewicht nach hinten verlagern (quasi das Bike unter dir durchschieben), wenn das Hinterrad an der Kante vorbei ist in die neutrale Position zurückkehren un mit beiden Rädern gleichzeitig landen.

Grüsse
Ralph
 
@vanbike.at
im sweetspot ueber die kante zu rollen hat aber meiner ansicht nach den nachteil, dass es schwer wird die dropenergie abzufangen. die folge eines sweetspot drops ist dann, dass der aufschlag 100% vom rahmen absorbiert wird. besser deutlich unterhalb des sweetspottes fahren, und erst am lenker ziehen um das vorderrad hoch zu bekommen kurz bevor das rad die kante passiert. das am besten bei einer borsteinkante trainieren
 
@vanbike.at
im sweetspot ueber die kante zu rollen hat aber meiner ansicht nach den nachteil, dass es schwer wird die dropenergie abzufangen. die folge eines sweetspot drops ist dann, dass der aufschlag 100% vom rahmen absorbiert wird.
Wer absorbiert die Dropenergie sonst?

besser deutlich unterhalb des sweetspottes fahren, und erst am lenker ziehen um das vorderrad hoch zu bekommen kurz bevor das rad die kante passiert.
Ich dachte, das wäre der sweet spot?

Wenn ich die ganzen Postings lese, dann ist doch von zwei verschiedenen Versionen die Rede.
Einmal der Drop fast aus dem Stand -> Wheelie Drop
Einmal mit mäßiger Geschwindigkeit -> floater Drop
Oder?

Paul
 
... deine knie. du musst die energie mit deinen beinen wegfedern.
OK, es kommt also auf die Abfolge der Energieabsorption an. Zum Schluss bekommt immer alles der Rahmen ab.
wenn du im sweet spot ueber die kante faehrst (also der schwerpunkt des rades ist exakt ueber der hinterradachse)
Danke, endlich weiß ich nun, was das ist.

...dann ist das mit dem sauber wegfedern so ne sache...
OK, wenn du primär über Hinterrad abfängst, dann ist ein bestimmter Teil des Rahmens besonders belastet.

Paul
 
die sache ist einfach ganz einfach. habe das selber mal bei einer ca. 1,50 kante ausprobiert und da hat der floater am besten funktioniert ich empfehle daher undbedingt den floater meinen absoluten favorit
 
Hast Du das Wort dissipiert oben gelesen? http://de.wikipedia.org/wiki/Dissipation
Stell Dir Deine Beine als Dämpfer vor, nur mit wesentlich komplizierterem Aufbau ;-).
Oder anders gesagt, folgendes Gedankenexperiment: Du springst ohne Bike von der Kante und "federst" den Aufprall mit deinen Beinen ab. Wo ist die ganze Energie nun hin? Genau, in den Beinen dissipiert (wenn's zu viel war auch in Form einer Verletzung).
Gleicher Sprung nun mit Bike. Da wird das Bike immer etwas abbekommen, aber eben nur das, was nicht durch die Beine aufgenommen wurde/wird. Die genaue Physik davon ist dann nicht mehr so einfach.

Und zum Thema. Es kommt halt auch immer noch auf das Gelände in der Landung an. Ein kontrollierter Wheelie Drop ist manchmal unumgänglich, so viel Kontrolle hast Du, wenn der Auslauf verblockt und/oder kurz ist, beim Floater nie. Wenn das Gelände und der Auslauf eher bescheiden sind, ist auch das schon schwierig genug.
 
Zuletzt bearbeitet:
nein
wenn du im stehen von einer kante springst leitest du die energie in den boden weiter, kannst gans leicht austesten:
springt auf einen weichen boden, da kannst du mit deinen knien abfangen was du willst und du wirst trotzdem einsinken

Mfg
 
lassen wir das Leute. das ist doch völlig o.T.

Gegenfrage: Wieso leitet man die Energie dann mir Rad nicht auch in den Boden weiter? Wo ist der qualitative Unterschied?
 
soweit ich walter021 verstanden habe, will er mit seinem fahrrad eine stufe runterdroppen und nicht physik studieren.

ich denke, beim wheely-drop ist die chance, kopfüber einzuschlagen, größer als die, einen backflip zu produzieren. dh. man darf schon mit relativ hoch gezogenem vorderrad über die stufe pedallieren...
was für den bordstein genügt, ist für eine 50cm-stufe möglicher weise noch zu wenig...
langsam an höhe bzw. tiefe rantasten, dabei nicht seitlich verziehen.
überwindung kostets immer!
 
Zuletzt bearbeitet:
Gegenfrage: Wieso leitet man die Energie dann mir Rad nicht auch in den Boden weiter? Wo ist der qualitative Unterschied?

Tut man, und zwar immer. Dissipiert wird da gar nix, auch wenn es "abfedern" heisst. Auch in der Federgabel oder dem Hinterbaudämpfer wird beim Einfedern kaum Energie dissipiert.

Bei einer steilen Landung wird ein Teil in Geschwindigkeit umgesetzt. Der andere Teil, oder beim Flat-Drop alles, wird an den Boden geleitet. Und dieser Teil ist es, der das Material oder den Fahrer zerstören kann. Entscheidend ist dabei nicht allein die Energiemenge sondern der zeitliche Verlauf: Wird zu kurz und intensiv übertragen (z.B. Flat-Drop mit gestreckten Beinen), werden auch stabilere Rahmen (oder Knochen) brechen. Der Trick ist, die Übertragung langsam und mit weniger Intensität zu gestalten. Das geschied über die Fahrtechnik, z.B. das "Einfedern" der Beine oder der Dämpfer.
 
Wenn ich arg langsam bin, taugt der Wheelie-Drop. Aber man kann auch mit dem Floater-Drop bei recht geringer Geschwindigkeit gut droppen, da muss man sich halt sehr stark nach hinten bewegen, damit das Vorderrad nicht absackt.

Hier der Wheelie-Drop:

Der Wheelie-Drop


(Fotos aus der "Bike Sport News" - Photos by Regina Stanger / Croc.at)

Den Anfang macht ein klassischer Move, den man bei Spielereien im Wald oder in der Stadt stets gebrauchen kann. Wir haben den Wheelie-Drop damals gerne von Tischtennisplatten gesprungen. Als Inspiration diente uns dabei das Fahrtechnikbuch von Hans "No Way" Rey, das zahlreiche Tricks in aussagekräftigen Bildern beschrieb. Ein wenig Mut brauchte es schon, bis man den Wheelie-Drop von mehr als nur einem Bürgersteig wagte. Im Gegensatz zu Drops mit mehr Geschwindigkeit hatte man mehr Angst, dass bei einen Fahrfehler die Front des Bikes gnadenlos absackt und man über den Lenker geht. Doch nach der ersten Überwindung macht dieser Move stets viel Spaß und ist immer praktisch, wenn man mal ohne Geschwindigkeit plötzlich vor einer Kante steht. Wenn man für einen Drop ins Flache nicht genug Anlauf hat, eignet sich der Wheelie-Drop idealerweise für eine relativ sanfte Landung. Bei Stufen, die höher als 30 cm bis 40 cm sind und man sie nicht mehr normal runterfahren kann, ist der Wheelie-Drop eine ideale Lösung, um die Kante doch noch schnell zu bezwingen.

Zum Bewegungsablauf: Man fährt im langsamen Tempo und mittleren Gang auf die Kante zu. Dann tritt man kräftig in die Pedale und zieht gleichzeitig beherzt am Lenker. Dadurch bleibt das Vorderrad nach der Kante länger oben. Wichtig: Anfangs übt man besser an kleinen Kanten, bevor man den Wheelie-Drop von der Tischtennisplatte wagt. Das Hinterrad kommt dabei deutlich zuerst auf und federt den Aufprall ab.

Tipps:

- Generell sollte man jedoch nicht höher als ein Meter ins Flat droppen, da dies Körper und Material zu sehr belastet (außer bei Trial-Profis).
- Achtet jedoch darauf, dass die Kette noch nicht verschlissen ist, richtig auf dem Kettenblatt liegt und das Schaltwerk korrekt eingestellt ist - denn wenn man ins Leere tritt, folgt der Abflug über den Lenker.
- Der Gang darf nicht zu schwer sein, da man sonst das Vorderrad durch den Pedalier-Impuls kaum hochbekommt.
- Am Anfang eignen sich hohe Bordsteinkanten idealerweise zum Rantasten an den Bewegungsablauf.
- Übrigens: Man muss für einen sicheren Wheelie-Drop übrigens keinen langen Wheelie beherrschen!
- NoGo: Auf keinen Fall im Sattel sitzen bleiben, sondern allerspätestens während der Flugphase aufstehen.

(Zur größeren Ansicht der Bilder einfach Linksklick auf die jeweilige Bildfläche)



Bild 1: Balance auf der Bank vor der Kante halten, Arme leicht gebeugt!

Bild 2: Durchstarten mit kräftigem Pedalieren und zusätzlichem Ziehen am Lenker.

Bild 3: Körperspannung halten und dabei Beine und Arme lang machen. Zentrale Position über dem Bike.

Bild 4: Aufprall aus Beinen und aktiv Armen abfedern!

Video-Tipps: In unserem dritten IBC-Fahrtechnikvideo wird der Wheelie-Drop als siebter Punkt erklärt und gezeigt. Weitere Clips findet ihr auf Youtube ([nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=jlKk6kocsfY"]wheelie drop - YouTube[/nomedia] // [nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=mrml_kSZZD0"]MTB Fahrtechnik - 14 Wheelie Drop - YouTube[/nomedia])

Ride on,
Marc
 
Letztes Wort dazu von meiner Seite. Die zitierte Frage war rhetorischer Art.
Ich habe nirgends gesagt, wie viel Energie wo dissipiert wird. Ich habe nur der Aussage widersprochen, dass der Rahmen, unabhängig von der Fahrtechnik, immer "alles absorbieren" würde.
Keine Dissipation? Was meinst Du, wieso hümpft man denn nach einem Flatdrop, von mir aus mit Hardtail und auf Beton, nicht wieder von selbst auf die Ausgangshöhe zurück?

Tut man, und zwar immer. Dissipiert wird da gar nix, auch wenn es "abfedern" heisst. Auch in der Federgabel oder dem Hinterbaudämpfer wird beim Einfedern kaum Energie dissipiert.

Bei einer steilen Landung wird ein Teil in Geschwindigkeit umgesetzt. Der andere Teil, oder beim Flat-Drop alles, wird an den Boden geleitet. Und dieser Teil ist es, der das Material oder den Fahrer zerstören kann. Entscheidend ist dabei nicht allein die Energiemenge sondern der zeitliche Verlauf: Wird zu kurz und intensiv übertragen (z.B. Flat-Drop mit gestreckten Beinen), werden auch stabilere Rahmen (oder Knochen) brechen. Der Trick ist, die Übertragung langsam und mit weniger Intensität zu gestalten. Das geschied über die Fahrtechnik, z.B. das "Einfedern" der Beine oder der Dämpfer.
 
Bei Federungssystem wird dies beispielsweise durch die Zugstufe erreicht, die die in der Federung gespeicherte Energie beim Ausfedern dissipiert. Bei den Beinen hast du Recht, da wird die Energie schon dissipiert, allerdings bleibt der Impuls erhalten (inelastischer Stoß). Oben wurde nur von "Energie" geredet, obwohl die meiste Zeit eher der Impuls gemeint war. Der Impuls wird aber nirgends "dissipiert", daher meine etwas laxe Behauptung.

Aber diese Details helfen dem TE nun wirklich nicht weiter ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ausgangspunkt der Bemerkung war das Posting

Letztes Wort dazu von meiner Seite. Die zitierte Frage war rhetorischer Art.
Ich habe nirgends gesagt, wie viel Energie wo dissipiert wird. Ich habe nur der Aussage widersprochen, dass der Rahmen, unabhängig von der Fahrtechnik, immer "alles absorbieren" würde.
Du hast Recht. Bei einem inelastischen Stoß kann man außer in idealisierten Fällen nie sagen, wo genau wieviel Energie "verbraten" (disspiert) wird, zumal noch bei einem Dreiersysem Fahrer, Bike, Erde.

Der Punkt im Ausgangsposting ist eigentlich ein anderer:

... , dass es schwer wird die dropenergie abzufangen. die folge eines sweetspot drops ist dann, dass der aufschlag 100% vom rahmen absorbiert wird. ...
Es geht nicht um die Energie, sondern um die maximalen Kräfte, die an bestimmten Punkten auftreten. Denn nur dann kann es dem Rahmen (oder dem Knie :D bei durchgedrücktem Beim beim Sprung auf Beton) schaden. Wenn dann der Rahmen bricht, ist sicherlich die dazu nötige Energie im Rahmen geblieben. :heul:

... nicht als kurzen, harten Schlag sondern in Form von weniger Kraft dafür verteilt auf einen grösseren Zeitraum.
Und darum geht es bei dem ganzen Abfangen, Abfedern und Dämpfen. Die Maximalkräfte sollen geringer werden, die Zeiten und Wege (Federweg) dafür etwas länger.
Für die Interessierten: Das Produkt aus der Kraft und der Zeit die sie einwirkt ist gleich der dadurch bewirkten Impulsänderung. (Kraftstoß)

Und deswegen ist es, um beim Thema zu bleiben, deutlich besser mit beiden Rädern möglichst gleichzeitig zu landen. Auf Videos kann man immer wieder Gabelbrüche bewundern, weil zu weit auf dem Vorderrad gelandet wurde.
Beim Floater Drop erreicht man das dadurch, dass der Zeitunterschied zwischen dem Fallen des Vorderrades und dem des Hinterrades durch die Geschwindigkeit sehr klein wird. Beim Wheelie Drop durch das aktive Anheben und Halten des Vorderrades in gleicher Höhe, bis das Hinterrad zu fallen beginnt. Das kann man sehr schön auf den Bildern von Marc sehen. Hört man vorher auf zu treten, dann hängt es nur noch von der Höhe ab, wie weit man über den Lenker geht.

Paul
 
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