ZeRoKooL schrieb:
rechtlich gesehen braucht man so nen Schein garnicht...... jeder kann Touren anbieten! Das ist nur Geldmacherei... aber ist natürlich immer zum Vorteil wenn man so nen Schein hat. Sieht halt besser aus vor den Kunden.... Gründe einen Verein wie wir.... dann bist Du versichert für Ausenaktivitäten und kannst die selbst son Teil drucken!!!
Du hast REcht - jeder kann Touren anbieten (hatte ich oben bereits geschrieben). Offensichtlich hast Du Dich schon intensiv mit dem Thema beschäftigt
Sonst würdest Du so fundierte Aussagen, dass es bei unserer Ausbildung nur um Geldmacherei gehe, nicht treffen können. Aber vielleicht darf ich trotzdem mal kurz auf die wesentlichen Inhalte unserer lizensierten Guide-Ausbildung bzw. der Trailscout-Ausbildung eingehen:
Unsere Ausbildungsinhalte sind von Praktikern für Praktiker entwickelt und basieren auf 15-jähriger Guide-Erfahrung. Fahrtechnik wird von Ex-Weltmeistern / Deutschen Meistern unterrichtet und auch die Trainingslehre-Experten besitzen jahrelange Erfahrung.
Die Kosten sind gerade ebend deckend und ohne jegliche Gewinnabsicht des BDR / der DIMB kalkuliert.
Aber Deine Aussage passt zur weitverbreiteten Meinung "ich bin ein toller Biker, also bin ich auch ein toller Guide!". Das stimmt so oft leider nicht. Ein Guide muss ein guter Allrounder und nicht der Held vom Erdbeerfeld sein, der den anderen zeigt, wo der Hammer hängt. Er hat Spaß zu vermitteln, zu beraten und Sicherheit zu gewährleisten. Er muss natürlich auch Fahrtechnik vermitteln können, zu Trainingsfragen beraten aber aus unserer Sicht vor allem auch Sicherheit im Gelände bieten. Ein normaler Erste Hilfe Kurs reicht z.B. nicht aus, um eine dem Guide anvertraute Gruppe im Notfall so zu organisieren, dass der Rettungsdienst schnellstmöglich herangeführt und die Gruppe ggfs. nicht weiter gefährdet wird. Noch wichtiger ist es natürlich, Notfälle von vornherein zu vermeiden. Das fängt bei der Auswahl von zielgruppengerechten Strecken an und hört beim Verhalten im Gewitter auf.
Aber auch die Ansätze zur Natur- und Sozialverträglichkeit des Bikens bis hin zu Deeskalationstechniken, wenn es doch mal zum Konflikt auf dem Trail kommen sollte, sind uns wichtig. wir haben schon genug Probleme in Deutschland und gerade die organisierten BikerInnen sollten sich der Einhaltung bestimmter Verhaltensregeln (siehe DIMB Trail Rules) verpflichten, damit die Sperrungen wie in Ba-Wü oder Siebengebirge nicht weiteren Nährboden finden. Und für uns schließen sich Bikespaß und vernünftiger Umgang mit Natur und Mitmenschen in keinster Weise aus. Und ich bin mir sicher, dass die wenigsten wissen, worauf man bereits bei der Vorbereitung einer geführten Tour achten kann, um hinterher Stress zu vermeiden.
Falls Du Dich mal intensiver mit der Materie auseinandersetzen möchtest, kannst Du gerne mal auf der Homepage vorbeischauen:
http://www.dimb.de/index.php?option=content&task=view&id=72&Itemid=88
Im Übrigen haben Vereine, die lizensierte Guide / Übungsleiter anstellen, die Möglichkeit, Förderungen durch den Landessportbund zu erhalten.
Diejenigen, die ihr erworbenes Wissen (auch) gewerblich nutzen wollen erhalten bei einigen Versicherern bis zu 50% Rabatt bei Nachweis einer lizensierten Ausbildung.