Umstellen auf Kettenwachs - wie reinigen

Mal abgesehen vom im Vergleich zur Tanke höheren Literpreis:

Bremsenreiniger, den man in jedem Motorradladen zum guten Kurs in großen Flaschen bekommt, sollte doch auch nen guten Job machen, da er quasi auch aus Benzin besteht oder?

Klar, Kette vorher ausbauen damit nichts in die Lager kommt.

https://www.polo-motorrad.com/de-de/racing-dynamic-bremsenreiniger-6er-set-á-750ml-55130400002.html

Warum so kompliziert? Und das Spray ist m. M. n. kontraproduktiv.

@Ulf01

https://www.werkstatt-produkte.de/c...-industriereiniger-werkstattreiniger-1l?c=247
Kette einfach in den Reiniger legen, ein paar mal umrühren, mit klarem Wasser abspülen, feddich.
Noch einfacher über Nacht einlegen. Dieser Reiniger löst alles, aber wirklich auch alles an Schmutz, Fett, Wachs usw. Nur auf Stahl anwenden, Alu wird angegriffen, ebenso die Finger. Nur mit Handschuhe und Schutzbrille. So wie bei allen Reinigern, s. o. Ist ein Industriereiniger und vor Gebrauch auf jeden Fall die Datenblätter durchlesen. Bei korrektem Gebrauch ist der Umweltschutz gegeben.

Für Aluteile, also Kassette, Schaltwerke usw. diesen Reiniger

https://www.werkstatt-produkte.de/c...20/mw-orangenoel-reiniger-1-200-konzentrat-1l
Das Zeugs ist fantastisch, löst ebenfalls sehr gut Fettschmutz, altes Wachs wie Squirt usw. und ist wasserlöslich. Ist aber auf anderer Basis aufgebaut und nicht aggressiv gegen Alu und Finger. Entspricht dem Waschmittelgesetz.

Ich benutze die Reiniger ausschließlich seit Jahren.
 
Das sehe ich ähnlich, ich „squirte“ schon ein paar Jahre bei meinen Rädern. Die neue Kette fahre ich bis sie trocken ist und nehme dann das Wachs, klappt prima. Am Anfang muss man ein bisschen mehr drauf tun...
Genauso mache ich das auch bei bereits 4 neuen Ketten.
Einfach die neuen Ketten ohne nachfetten so lange fahren, bis es richtig klappert, dann die Kette und Ritzel/Kettenbatt mit einem Lappen gründlich säubern und dann einfach mit Squirt-Wachs anfangen.

Dieses ganze Gepansche mit Lösungsmittel oder gar Benzin ist vorallem überaus umweltschädigend und auch noch total überflüssig. ;)
 
Gestern mein Hardtail auf Squirt umgestellt. Die Kette war nach drei Bädern im Bremsenreiniger tip top sauber. Was viel nerviger ist, ist das Reinigen der Kassette, der Röllchen und des Kettenblatts, wenn man davor schon 5000km mit regulärem Öl gefahren ist...

Habe besagte Teile jetzt so gut es geht mit einem Lappen gereinigt, jetzt aber auch keine Wissenschaft draus gemacht, sonst müsste man echt jeden Zahn an der Kassette separat reinigen.

Wird schon gehen so :)
 
Hallo zusammen und besonders an die Ultraschallreiniger 8-) ,
ich würde auch gern mal ne gewachste Kette ausprobieren. Squirt ist bereits beschafft und nen Ultraschallgerät ebenfalls.

Welchen Reiniger benutzt ihr im Ultraschallgerät?
Wie ist die Vorgehensweise bzw. welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Über Tipps wäre ich sehr dankbar!
 
Amüsant daran ist, daß bei einer Tätigkeit (Hier ein Reinigungs-Prozeß) , der gründlich oder weniger gründlich durchgeführt werden kann, die gründliche Durchführung als zu "wissenschaftlich" abgelehnt wird. Zitat:
"jetzt aber auch keine Wissenschaft draus gemacht"
Nicht jede Tätigkeit, die zeitraubend ist, ist deswegen eine Wissenschaft. Wissenschaft ist vielmehr eine Methode, die angewandt wird, um Erkenntnisse und Zusammenhänge abzuleiten. Das methodische Vorgehen kann praktisch aus einem (mehreren) Experimenten bestehen oder theoretisch aus einer (mehrerer) Hypothesen bestehen. Wesentlicher Gesichtspunkt ist dabei die Isolierung eines einzelnen Einfluß-Parameters gegenüber anderen. Bei technisch-physikalischen Vorgängen ist Kausalität zwischen der Variation eines Parameters und der Variation des Ergebnisses zu fordern. Falls die Ergebnisse nicht reproduzierbar sind, gibt es keine Kausalität.
Eine Hypothese ist ein Gedanken-Experiment. Der Nicht-Reproduzierbarkeit entsprechen dann Widersprüche zwischen Folgerungen aus der Hypothese. Zusammen gefaßt: Analyse plus Synthese ohne Widersprüche kennzeichnen wissenschaftliche Methodik.
Der Ausdruck "keine Wissenschaft daraus machen" wird in der Gegenwart inflationär gebraucht, ist aber im Kern nur Ausdruck eines Unverständnisses (Mißverständnisses). Bei technisch-physikalischen Fragen ist die Wahrscheinlichkeit groß, das der sich so Äußernde die Sprache der Physik (Mathematik) nicht versteht (verstehen will) und eine Phobie entwickelt hat. Menschen mit etwas Einblick wissen, daß die Mathematik mit ihrer Formel-Sprache in der Lage ist, komplizierte Zusammenhänge kurz und knapp darzustellen. Das ist nun ganz das Gegenteil von "Zeit-raubend".
Tröstlich ist, daß kein Mensch auf die Welt kommt, der komplett mit technisch wissenschaftlichen Kenntnissen ausgestattet ist. Der Erwerb dieser Kenntnisse geht nicht ohne Schweiß und Mühen.

MFG EmilEmil
 
Genauso mache ich das auch bei bereits 4 neuen Ketten.
Einfach die neuen Ketten ohne nachfetten so lange fahren, bis es richtig klappert, dann die Kette und Ritzel/Kettenbatt mit einem Lappen gründlich säubern und dann einfach mit Squirt-Wachs anfangen.

Dieses ganze Gepansche mit Lösungsmittel oder gar Benzin ist vorallem überaus umweltschädigend und auch noch total überflüssig. ;)
Amüsant daran ist, daß bei einer Tätigkeit (Hier ein Reinigungs-Prozeß) , der gründlich oder weniger gründlich durchgeführt werden kann, die gründliche Durchführung als zu "wissenschaftlich" abgelehnt wird. Zitat:
"jetzt aber auch keine Wissenschaft draus gemacht"
Falls die Ergebnisse nicht reproduzierbar sind, gibt es keine Kausalität.
Da meine Methode durchaus funktioniert und auch noch reproduzierbar ist, gibt es also auch eine Kausalität. Und auch die methodische Vorgehensweise ist beschrieben.
Deswegen würde ich dies aber trotzdem nicht als eine 'wissenschaftliche Tätigkeit' betrachten, sondern vielmehr als eine wohl überlegte Vorgehensweise, die auch repoduzierbare Ergebnisse erbringt.

Ein hochgeschraubter technischer Aufwand für den gleichen Zweck, als Versuch einer 'wissenschaftlichen Tätigkeit', wird jedoch für die Praxis kaum bessere Ergebnisse erbringen, wird aber stattdessen auf jeden Fall für die Umwelt in Form von zusätzlich zu entsorgendem Sondermüll sehr belastend sein (entstehen von zusätzlichem CO2). 😉

Wenn es auch anders gehen sollte, werde ich das mit großem Interesse mitverfolgen.
 
Ich habe die ölige Kette einfach in ein Einwegglas mit Nitroverdünnung eingelegt und gelegentlich geschüttelt. Funktioniert prima, ist nicht aufwendig und hinterlässt null Rückstände. Nach mehreren Anwendungen habe ich dies bei der Problemstoffsammelstelle abgegeben. Hätte natürlich auch im Garten meinen Rasen damit düngen können :p
 
Ich habe die ölige Kette einfach in ein Einwegglas mit Nitroverdünnung eingelegt und gelegentlich geschüttelt.
Was ich immernoch nicht verstehe: warum fährt man die Kette nicht einfach furztrocken bis sie vorallem rumklappert. ... Ich machte das schon bei mehreren Ketten so, bevor ich bei denen mit Squirt angefangen habe. Läuft.

Dann kann man sich die ganze umweltschädliche Entfetterei komplett sparen.
 
Ich finde es halt wert, auch mal darüber nachzudenken, ob man für so einen nicht erforderlichen Zweck es wert ist, umweltschädliche organische Lösungsmittel zu verwenden, wenn es auch einfach durch sehr trockenfahren geht.
Die verschmutzten Lösungsmittel muss man dann auch noch umweltgerecht aufwändig über die Sondermüllsammelstelle entsorgen.

Ohne diese Entfettungsaktion, nur durch sehr trockenfahren, kann man sich also dies alles einsparen:
  • Geld, um das Lösungsmittel zu beschaffen.
  • Geld, um sich das ganze Equipment zu beschaffen, auch die Aufbewahrung des ganzen Zeugs.
  • die ganze Sauererei mit der Entfettungsaktion (Die ist obendrein recht gefährlich, weil alles leicht entzündlich ist.).
  • die Entsorgung der Lösungsmittel.

Komischerweise plärrt heute jeder in der Öffentlichkeit um die Wette, was Umweltschutz und CO2-Einsparung angeht. Aber bei so einem unnützen Aktion wie hier, ist der Umweltschutz anscheinend vollkommen egal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das macht aber keiner (den ich kenne). Erst wird ein Ultraschallreinigungsgerät gekauft (kostet Geld, erzeugt CO2 bei der Produktion, verbraucht Strom). Dann merkt man, dass man die frische Kette doch am schnellsten mit Benzin, Aceton und Alkohol sauber bekommt. Das Zeug steht dann ein paar Jahre im Keller rum - denn man ist ja total nachhaltig und will den Kram nochmal benutzen, wenn sich die Partikel unten abgesetzt haben. Macht aber auch keiner und es sammelt sich schnell ein halber Liter Giftsuppe, die zum Wertstoffhof gefahren werden möchte. Dann das Wachs selbst. Das kommt wider Erwarten nicht direkt aus der Biene, sondern wird auch mit PTFE und anderen Schweinereien versetzt, damit es funktioniert. Wer nicht mit Wachs aus der Pulle schmiert, sondern die Kette einlegt, braucht natürlich auch noch eine Kochplatte für den Keller (kostet Geld, CO2 bei der Produktion, Strom). In dem Pott hat man dann schnell 500-1000ml flüssiges Wachs, damit die Kette schön drin schwimmen kann. Hoffentlich benutzt man das mehrmals, falls nicht die total viel geilere Rezeptur aus dem IBC-Forum ausprobiert werden muss. Dann landet der ausgehärtete Klumpen in einer Plastiktüte, um den total nachhaltig in ein paar Jahren.... ich wiederhole mich.

Wenn ich zusammenrechne, was bei dem Prozess alles zusammenkommt... dann schneidet eine 100ml Pulle Shimano PTFE oder Rohloff Oil über Jahre hinweg besser ab.
 
Wenn ich zusammenrechne, was bei dem Prozess alles zusammenkommt... dann schneidet eine 100ml Pulle Shimano PTFE oder Rohloff Oil über Jahre hinweg besser ab.
Wenn man diesen ganzen umweltschädlichen Schweinkram so macht wie beschrieben, dann stimmt das.

Aber nicht, wenn man eine Kette einfach sehr trocken fährt und dann beginnt, mit z.B. Squirt Kettenwachs auf Wasserbasis zu fahren. Hier ist dann die Ökobilanz sehr viel besser.
 
Woran machst Du das fest? Squirt selbst schreibt "Squirt Lube enthält 38% eines biologisch abbaubaren Wachses". Der Rest ist dann eher nicht biologisch abbaubar. Ich habe das Zeug auch eine Weile eingesetzt, musste aber bestimmt dreimal so häufig nachschmieren, wie mit PTFE-Öl, d.h. ich habe einfach viel mehr davon gebraucht. Daher bezweifele ich, dass die Ökobilanz besser ausfällt.
Aus Öko-Gründen würde ich kein Wachs verwenden. Eher, weil der Antrieb damit schön sauber aussieht.
 
Aus Öko-Gründen würde ich kein Wachs verwenden. Eher, weil der Antrieb damit schön sauber aussieht.
Kettenöle sind eben grundsätzlich Öle und daher 100% wasserschädigend.

Beim Squirt auf Wasserbasis habe ich festgestellt, daß die Nachschmierintervalle bei meinen X01-Ketten mit der Zeit immer länger werden. Am Anfang muss man dann eben in etwas kürzeren Abständen nachschmieren.
D.h. am Anfang so <100 km, später dann entsprechend immer länger.

Bei den Kettenölen war das aber auch nicht länger.
 
Zumal man die Chemiekeulen mehrmals verwenden kann und danach erst zur Problemstoffsammelstelle bringt wo alles, so hoffe ich es zumindest, umweltfreundlich verwertet wird.

Aber die Kette trocken fahren bis alles quitscht und rasselt, dass es einem das Trommelfell raushaut, finde ich irgendwie auch nicht so dolle. Habe gerne ein leises Ratt :o
 
Zumal man die Chemiekeulen mehrmals verwenden kann und danach erst zur Problemstoffsammelstelle bringt wo alles, so hoffe ich es zumindest, umweltfreundlich verwertet wird.

Aber die Kette trocken fahren bis alles quitscht und rasselt, dass es einem das Trommelfell raushaut, finde ich irgendwie auch nicht so dolle. Habe gerne ein leises Ratt :o
Die Chemiekeulen müssen aufwendig als Sondermüll verbrannt werden, wobei wieder unnötiges CO2 entsteht.. Ist zwar besser als irgendwo in die Umwelt gekippt, aber noch besser wäre es, wenn man die erst gar nicht anwendet.

Die Ketten so trocken fahren, bis alles quietscht, ist schon eine starke Übertreibung. Die läuft dann halt etwas nur lauter. So auf's allerletzte fünftausendprozentig muss man das nun auch nicht machen.
 
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Die Chemiekeulen müssen aufwendig als Sondermüll verbrannt werden, wobei wieder unnötiges CO2 entsteht.. Ist zwar besser als irgendwo in die Umwelt gekippt, aber noch besser wäre es, wenn man die erst gar nicht anwendet.

Die Ketten so trocken fahren, bis alles quietscht, ist schon eine starke Übertreibung. Die läuft dann halt etwas nur lauter. So auf's allerletzte fünftausendprozentig muss man das nun auch nicht machen.
Ich gebe dir recht, wenn man Wachs ausprobieren möchte, dann ist die Methode von dir völlig ausreichend. So habe ich das damals beim Rennrad auch gemacht. Einfach mit Lappen so viel wie möglich abgewischt und das Wachs drauf.
 
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