oder er ist vorbildlich genügsam.
Ich wohne nicht in den Alpen und kann nicht erwarten, dass sie mir vor die Haustür gebaut werden.
Kann man wirklich vorbildlich sein, wenn man selbst das hat und nutzt, worauf andere verzichten müssen? In AT würde man sagen "mit voller Hose kann man gut stinken".
Dass dein Beispiel absurd ist, versteht sich ja von selbst und ist ganz weit von dem entfernt, über was hier diskutiert wird.
Das will ich ja gar nicht bestreiten.
Aber wessen Interessen fängt man dann an nachzugehen? Wer bekommt den "Zuschlag", wer nicht?
Der Mountainbiker der 2, 3, 8, 15 Trails im Wald haben möchte.
Der Feldbogenschütze, der einen 3 Kilometer langen Parcour will.
Der Golfer, dem der Wald im Weg ist.
Und wenn dann Kompromisse umgesetzt werden, ein neuer, breiter und bequem zu begehender Weg auf den schönen Aussichtsgipfel für Wanderer und Radfahrer, ist das sicherlich auch nicht das, was dem Mountainbiker vorschwebt.
Stell dir vor, ich kenne ausgeschilderte, naturnahe Wege, die auch dafür hergenommen werden, um in einem "Parcour" von einer Station zur anderen zu gelangen. Es sind also Wege, die jeder nutzen darf, der es für möglich hält. Für den Parcourbereich sind dann noch Schilder, dass man die Wege dort nicht verlassen darf, weil es eben gefährlich sein kann. Die einzelnen "Schießstände/Objekte" sind dann etwas abseits von den Wegen verteilt.
Und bei uns führt sogar ein ausgezeichneter "Qualitätsweg" durch das Gelände eines Bogenschützenvereins. Funktioniert auch.
Ein Golfplatz ist eine bauliche Maßnahme wie auch ein Fußballplatz und ist als Beispiel nicht dienlich. Dort muss man auch dafür zahlen, dass man die Fläche nutzen darf.
Aber dass alle alles dort machen/ausüben dürfen, funktioniert halt auch nur bedingt.
Folglich braucht es Regelungen, die zu Einschränkungen führen. Wegen mir kannst Du das dann Exklusivität nennen.
Und Exklusivität ist doch eher der Normalzustand.
Ein üblicher Wanderweg kann von Wanderern und Mountainbikern genutzt werden. Der Rollstuhlfahrer oder jemand, der einen Kinderwagen schiebt eher nicht. Für wen optimiert man den Weg also, damit niemand ausgeschlossen wird?
Exklusivität ist eben die Ausnahme!
Normalerweise
darfst du auf jeden Weg bei uns wandern, Radfahren, reiten, joggen (Trailrunning), mit dem Kinderwagen schiebend spazieren, mit dem Hund Gassi gehen oder mit dem Rollstuhl fahren. Wer das dann wirklich
kann, steht doch gar nicht zur Debatte. Bei einem schwierigen S5-Weg muss ich auch mein Rad tragen.
Du sagst, die Naturnutzung muss für jeden möglich sein. Ohne Exklusivität.
Dann ist eine Forderung nach der Einebnung von Wanderwegen, damit Rollstuhl-Fahrer sie nutzen können, ebenso legitim, wie die "Verbannung" von Mountainbiker auf bestehende Forstautobahnen, statt des Anlegens neuer Wege. Diese können und dürfen nämlich genutzt werden, Natur kann man auch dort "erleben", warum sollte man also extra neue Wege anlegen?
Für jeden RECHTLICH möglich, nicht technisch. Wenn sich manche Rollstuhlfahrer im Stande sehen, mit ihrem Spezialrollstuhl schwierigere Wege zu fahren, steht es ihnen offen, dies zu tun.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was daran so schwer zu verstehen ist, dass es in manchen Regionen nur sehr viele (bzw. immer mehr) Schotterstraßen/Forstwege und kaum (bzw. immer weniger) naturnahe Wege gibt, welche für sämtlichen Erholungssuchende (also bei weitem nicht exklusiv für MTB) viel attraktiver wären. Gerade diese Sichtweise geht doch weit über den "MTB-Tellerrand" hinaus, wenn die Funktion des Waldes zur Erholung für viele gegeben wäre.
Mir kommt es eher so vor, als hättest du selber die eingeschränkte Sichtweise indem du dir keine solchen Regionen vorstellen kannst/willst, wo es nicht viele attraktive Wege gibt.