Unfall mit Taxifahrer, was nun?

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Guten Morgen in die Runde. Gestern am frühen Abend war ich mit meinem Alu Topstone Ultegra 2020 unterwegs. Unglücklicherweise gab es einen Zwischenfall mit einem Taxifahrer, als dieser aus einer Parklücke herausfuhr und mir dabei die Vorfahrt nahm. Während des Ausweichmanövers und Abbremsens bin ich gestürzt, doch zum Glück ist mir nichts schlimmes passiert. Leider ist der Lenker total verbogen und auch der linke Schalthebel hat deutlich gelitten und funktioniert nicht mehr einwandfrei. Von kleineren Lackschäden und Kratzern ganz abgesehen. Der Vorfall wurde schließlich, ohne Zeugen, von der Polizei aufgenommen. Dabei schien der Fahrer recht einsichtig, gleichwohl ich seine genaue Aussage natürlich nicht kenne.

Ich war vorher noch nie in solch einen Vorfall verwickelt und bin gerade hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise überfragt. Seit gestern Abend lese ich mir ununterbrochen zahlreiche Artikel durch und je mehr ich recherchiere, desto komplizierte wird es, so scheint mir. Mich treiben hauptsächlich folgende Fragen um:

Sollte ich einen Anwalt hinzuziehen?

Ist bei einem Fahrrad dieser Preisklasse das Gutachten eines Sachverständigen angemessen?


Im Internet heißt es hierzu, dass die gegnerische Versicherung die Kosten des Gutachtens nur dann übernimmt, wenn sie verhältnismäßig sind und keine Bagatellschäden vorliegen. Ich traue mir hier aber keine Einschätzung zu. Lediglich die oben genannten Schäden kann ich bestätigen, möchte aber gleichzeitig Risse oder dergleichen in den Carbonteilen (Gabel, Sattelstütze) ausgeschlossen wissen. Mir geht es keineswegs darum, den Schaden bzw. die damit verbundenen Kosten unnötig in die Höhe zu treiben, aber ich bin Student und habe die Sorge, am Ende sowohl auf den Anwaltskosten, als auch auf dem Gutachten respektive auf den Schäden am Bike, sitzen zu bleiben :(
 
hast du einen Versicherungsvertreter deines Vertrauens? Falls ja ruf den doch mal an. Das müsste über die Haftpflicht vom Autofahrer laufen
 
Hast du schon Kontakt mit der Versicherung des Fahrers aufgenommen?

Das wäre ein erster Hinweis, ob er seinen Unfall dort schon gemeldet hat und wie er denen gegenüber die „Schuldfrage“ beantwortet hat.

Danach kannst du entscheiden, ob der Weg zum Anwalt sinnvoll erscheint. Ich hab einen Verkehrsrechtsschutz und nutze ihn in solchen Fällen.

Manch einer ist vor Ort noch schuldig und überlegt es sich dann. Dann dauert es ewig bis zur Gerichtsverhandlung und zur Klärung. Ich weiß, wovon ich rede.

Ich persönlich würde zum Radhändler meines Vertrauens gehen und mir einen Kostenvoranschlag für die Reperatur machen lassen, inclusive Lackierung und ersetzen der Carbonteile. Die müssten sonst evtl. geröngt werden.

Das reicht in der Regel aus und kostet nicht so viel wie ein Gutachten, auf dem du sitzen bleiben könntest.

Bei Auftragsvergabe in der Regel auch gar nichts.

Es sei denn, du willst selbst Hand anlegen. Dann passt das Gutachten, du bekommst aber dann keine Mehrwertsteuer gezahlt.
Das könnte finanziell von Nachteil für dich sein.
 
Guten Morgen in die Runde. Gestern am frühen Abend war ich mit meinem Alu Topstone Ultegra 2020 unterwegs. Unglücklicherweise gab es einen Zwischenfall mit einem Taxifahrer, als dieser aus einer Parklücke herausfuhr und mir dabei die Vorfahrt nahm. Während des Ausweichmanövers und Abbremsens bin ich gestürzt, doch zum Glück ist mir nichts schlimmes passiert. Leider ist der Lenker total verbogen und auch der linke Schalthebel hat deutlich gelitten und funktioniert nicht mehr einwandfrei. Von kleineren Lackschäden und Kratzern ganz abgesehen. Der Vorfall wurde schließlich, ohne Zeugen, von der Polizei aufgenommen. Dabei schien der Fahrer recht einsichtig, gleichwohl ich seine genaue Aussage natürlich nicht kenne.

Ich war vorher noch nie in solch einen Vorfall verwickelt und bin gerade hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise überfragt. Seit gestern Abend lese ich mir ununterbrochen zahlreiche Artikel durch und je mehr ich recherchiere, desto komplizierte wird es, so scheint mir. Mich treiben hauptsächlich folgende Fragen um:

Sollte ich einen Anwalt hinzuziehen?

Ist bei einem Fahrrad dieser Preisklasse das Gutachten eines Sachverständigen angemessen?


Im Internet heißt es hierzu, dass die gegnerische Versicherung die Kosten des Gutachtens nur dann übernimmt, wenn sie verhältnismäßig sind und keine Bagatellschäden vorliegen. Ich traue mir hier aber keine Einschätzung zu. Lediglich die oben genannten Schäden kann ich bestätigen, möchte aber gleichzeitig Risse oder dergleichen in den Carbonteilen (Gabel, Sattelstütze) ausgeschlossen wissen. Mir geht es keineswegs darum, den Schaden bzw. die damit verbundenen Kosten unnötig in die Höhe zu treiben, aber ich bin Student und habe die Sorge, am Ende sowohl auf den Anwaltskosten, als auch auf dem Gutachten respektive auf den Schäden am Bike, sitzen zu bleiben :(
Ich kann nur aus Erfahrung sprechen. IN SOLCHEN FÄLLEN IMMER EINEN ANWALT HINZUZIEHEN!!! Du weisst nie, wie sich die Sache noch entwickelt und ersparst dir vor allem die ganze bescheuerte Korrespondenz! Gutachten muss ebenfalls sein.
Du läufst ja auch keine Gefahr, dass irgendwelche Kosten auf dich zukommen, da die Schuldfrage ja offensichtlich geklärt ist. Also, 100% ja zum Anwalt 8-) Gut, dass dir nichts Schlimmeres passiert ist :daumen:
 
hast du einen Versicherungsvertreter deines Vertrauens?

Offen gestanden habe ich (zum Glück) noch nie einen Anwalt benötigt.

Ich persönlich würde zum Radhändler meines Vertrauens gehen und mir einen Kostenvoranschlag für die Reperatur machen lassen, inclusive Lackierung und ersetzen der Carbonteile.

Und einen Radhändler des Vertrauens gibt es ebenfalls nicht, da ich gerade erst umgezogen bin. Aber Letzteres kann man schnell in Erfahrung bringen, das sollte nicht das Problem sein.

Die Versicherung habe ich erreichen können. Es wurde allerdings noch kein Schaden gemeldet. Im Falle einer angelasteten Mit- oder gar Hauptschuld, würde ich sowieso den rechtlichen Weg gehen. Wenn der Fahrer allerdings seine Fahrlässigkeit eingesteht, und so schien es am Unfallort, ist es dann nicht ebenfalls sinnvoll einen Anwalt einzuschalten, da in dem Fall die Kosten erst recht übernommen werden?

Hier stellt sich mir schließlich die Frage nach der Rechtsverbindlichkeit eines Kostenvoranschlags. Dieser sagt doch nichts über den Zeit- bzw. Wiederbeschaffungswert aus, oder? Irgendjemand muss doch diesen Wert, wie auch immer, ermitteln? Als Grundlage sozusagen. Und wie das so ist, wird jene Einschätzung der Versicherung nicht sonderlich wohlwollend ausfallend, deshalb die Frage nach dem Gutachten.
 
Ich kann nur aus Erfahrung sprechen. IN SOLCHEN FÄLLEN IMMER EINEN ANWALT HINZUZIEHEN!!! Du weisst nie, wie sich die Sache noch entwickelt und ersparst dir vor allem die ganze bescheuerte Korrespondenz! Gutachten muss ebenfalls sein.
Du läufst ja auch keine Gefahr, dass irgendwelche Kosten auf dich zukommen, da die Schuldfrage ja offensichtlich geklärt ist. Also, 100% ja zum Anwalt 8-) Gut, dass dir nichts Schlimmeres passiert ist :daumen:

Jetzt warst du etwas schneller und beantwortest sogar meine zuletzt gestellten Fragen gewissermaßen. Vielen Dank bis hierhin, auch an die Anderen.

Ich werde weiterhin versuchen mir bei der gegnerischen Versicherung Auskunft zu holen, um überhaupt festzustellen, wie sich der Fahrer geäußert hat. Mir erscheint der Weg über einen Anwalt jedoch plausibel.

Mal angenommen die Gabel hat etwas abbekommen. Was passiert eigentlich, wenn diese nicht mehr lieferbar ist? Wird die Werkstatt etwas vergleichbares anbieten und kann (oder sollte?) ich das ablehnen?
 
Jetzt warst du etwas schneller und beantwortest sogar meine zuletzt gestellten Fragen gewissermaßen. Vielen Dank bis hierhin, auch an die Anderen.

Ich werde weiterhin versuchen mir bei der gegnerischen Versicherung Auskunft zu holen, um überhaupt festzustellen, wie sich der Fahrer geäußert hat. Mir erscheint der Weg über einen Anwalt jedoch plausibel.

Mal angenommen die Gabel hat etwas abbekommen. Was passiert eigentlich, wenn diese nicht mehr lieferbar ist? Wird die Werkstatt etwas vergleichbares anbieten und kann (oder sollte?) ich das ablehnen?
Was auch immer nicht (mehr) lieferbar ist, wird durch gleichwertige oder höherwertige Ware ersetzt. So bin ich 2019 unverhofft von einem blauen zu einem grauen Rahmenset gekommen :) Dumm ist, dass man auf solchen Details wie Farbe dann tatsächlich nicht bestehen kann. Bei mir also: Wenn Cdale nur den grauen Rahmen als Austauschteil anbietet, dann muss man diesen auch nehmen.
Die neueren Gabeln sind ja alle schwarz / mattschwarz und passen wahrscheinlich zu jeder Rahmenfarbe.
Halte uns mal auf dem Laufenden.
 
Da dieses Thema unabhängig vom Radhersteller ist, möchte ich bitten dieses in die richtige Ecke des Forums zu verschieben @slowbeat

Wenn Taxifahrer angestellt ist, muss die Taxifirma den Unfall melden, mal bei dieser nachfragen.
 
1) Du hast die Polizei hinzugezogen und ein Aktenzeichen. Sehr gut! Das ist die halbe Miete.
2) Du hast die Versicherung und die Versicherungsnummer Deines Unfallgegners? Optimal!

Mehr brauchst Du nicht. Du lässt den Schaden von einer Fahrradwerkstatt begutachten und Dir einen Kostenvoranschlag geben, und schreibst darüberhinaus alles auf, was Du ersetzt haben möchtest (Loch in Hose? Carbonteile, die evtl. nicht mehr sicher sind?)
Das schickst Du einfach alles an die Versicherung, am besten mit Fotos, dem Aktenzeichen der Polizei und Deiner Kontonummer, mit der Bitte um Begleichung Deines Schadens bis <frist>. Am besten per Einschreiben. Warte nicht bis der Taxifahrer was meldet.

Sonst musst Du nix tun.
dann werden die den Taxifahrer kontaktieren und sich wieder bei Dir melden. Wenn Du den Schaden online meldest, bekommst Du idR auch gleich das AZ der Versicherung, mit dem Du Dich nach dem Stand des Verfahrens erkundigen kannst. Dann kannst Du mit der Versicherung auch telefonieren, was/ob die sonst noch brauchen/haben wollen oder ob die Rumzicken.
Bei mir hat das alles recht lange gedauert, vor allem weil ich gewartet habe, dass der Unfallverursacher sich meldet (hat er nicht). Die Versicherung hat das dann schnell und komplikationslos geregelt, mir noch 300€ unverlangtes Schmerzensgeld on top überwiesen.

Wenn Du keine Verletzungen hast, ist das für die Versicherung nen Pupsschaden, das wird dazu beitragen, dass die nicht auf die Barrikaden gehen, das lohnt nicht.

Gutes Gelingen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Von welcher Marke wären die Carbon Teile? Firmen wie Syntace bieten ja an das man denen Teile nach einem Sturz zusenden kann damit diese dort überprüft werden.

Ansonsten Kostenvoranschlag von einem Händler Deines Vertrauens machen lassen. Der soll Dir dann auch schriftlich bestätigen das Du gefahrlos die Carbon Teile weiterverwenden kannst. Ansonsten soll er die auf den Kostenvoranschlag setzen.

Bis zu einem Preis von etwa 2000 Euro wird die gegnerische Versicherung normal nicht auf einen Gutachter bestehen.

Du bist Student? Ggf. gibts für den Anwalt einen Beratungsschein vom Amtsgericht für das Erstgespräch bei einem Anwalt. Da Studenten normal schlecht verdienen so sollte es notfalls auch mit Prozesskostenhilfe klappen.

Generell würde ich mich erst mal an die gegnerische Versicherung wenden. Kostenvoranschlag und Deine Bankverbindung dazu.
Wichtig: Vom Händler reparieren lassen, sonst kann es sein das die Versicherung die MwSt bei der Schadensregulierung abzieht.
 
Ich würde generell bei solchen Sachen IMMER einen Anwalt einschalten.

Es geht nicht darum, den Taxler zu (Sorry for that) zu Ficken, sondern ggü. dessen Versicherung bestmöglich aufgestellt zu sein, welche mit 100%iger Wahrscheinlichkeit das gleiche mit Dir vor hat.


Ich wurde klassisch abgeschossen, Zeugen etc. Eigentlich eine Glasklare Sache..Eigentlich..
 
Ich würde generell bei solchen Sachen IMMER einen Anwalt einschalten.

Es geht nicht darum, den Taxler zu (Sorry for that) zu Ficken, sondern ggü. dessen Versicherung bestmöglich aufgestellt zu sein, welche mit 100%iger Wahrscheinlichkeit das gleiche mit Dir vor hat.


Ich wurde klassisch abgeschossen, Zeugen etc. Eigentlich eine Glasklare Sache..Eigentlich..
Kann ich nur bestätigen. Wurde auch von hinten von der Straße abgeräumt. Schuldfrage stand nicht im Raum, war alles klar. Der Unfallgegner / Verursacher hat auch alles zugegeben.....dann kam seine Versicherung, und X Gutachten. Im Endeffekt bin ich auf knapp 1000€ sitzengeblieben...
 
Ich würde generell bei solchen Sachen IMMER einen Anwalt einschalten.
:daumen: Immer! Aus dem Alltag einer Anwältin: Die Unfallbeteiligten lügen, sie lügen und sie lügen. In 90% aller Fälle wird vor Ort kleinlaut zugegeben, vor allem wenn der Sheriff da ist. Später war dann alles anders, ist auch häufig von der eigenen Versicherung forciert die nicht zahlen will und den Versicherungsnehmer neu brieft.
Vor Ort wurde nur zugegeben weil man unter Schock stand, schon alles hinfällig, und Rennradfahrer und Motorradfahrer sind immer Schuld weil sie rasen-keine Chance zu reagieren für den umsichtigen Taxifahrer, dessen Karre repariert werden muß, da klagen wir doch noch den Verdienstausfall ein......
 
Du bist Student? Ggf. gibts für den Anwalt einen Beratungsschein vom Amtsgericht für das Erstgespräch bei einem Anwalt. Da Studenten normal schlecht verdienen so sollte es notfalls auch mit Prozesskostenhilfe klappen.
In der Regel bieten auch die Studentenvertretungen oder die Studentenwerke eine rechtliche Erstberatung an. - Einfach mal danach suchen oder telefonisch nachfragen.
 
Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge bzw. geschilderten Erfahrungen. Die ganze Sache liegt jetzt nun beim Anwalt. So weit, so gut.

Im Kostenvoranschlag wird der kleinen Delle im Oberrohr sowie den Lackschäden eine erhebliche Wertminderung zugeschrieben. Gleichzeitig heißt es, diese seien lediglich kosmetischer Natur*. Wie kann ich das werten? Mir geht es vornehmlich um die Carbongabel, denn ich habe zwar den Boden geküsst, der Aufprall war aber - so scheint mir - nicht so heftig.

Heißt das*, ich kann unbesorgt weiterfahren? Und wenn ja, sollte das explizit so reingeschrieben werden, oder kann die oben genannte Formulierung stehen bleiben? Die Begutachtung des Rads hat nämlich nur wenige Minuten gedauert und der Kostenvoranschlag beruht letztlich auf einigen Bildern, die anschließend seitens der Werkstatt gemacht wurden. Dieses Vorgehen kann ich schon ganz gut nachvollziehen, bei der Gabel hätte ich mir allerdings gewünscht, man hätte sich etwas mehr Zeit genommen. Muss man sich bei dem Material wirklich solche Sorgen machen? Ich stelle mir gerade vor, wie es wohl wäre, wenn der gesamte Rahmen aus Carbon wäre... Übertrieben, oder berechtigt?
 

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Ich würde generell bei solchen Sachen IMMER einen Anwalt einschalten.

Es geht nicht darum, den Taxler zu (Sorry for that) zu Ficken, sondern ggü. dessen Versicherung bestmöglich aufgestellt zu sein, welche mit 100%iger Wahrscheinlichkeit das gleiche mit Dir vor hat.


Ich wurde klassisch abgeschossen, Zeugen etc. Eigentlich eine Glasklare Sache..Eigentlich..
Kann auch schiefgehen, und man bleibt auf den Anwaltskosten sitzen. Nämlich dann, wenn die gegnerische Seite von Anfang an mitspielt und sich nicht streitig stellt und auch nicht unangemessen lang braucht. Dann kann es so laufen, dass die Einschaltung eines Anwalts nicht erforderlich war und damit nicht als Schadensposition des Unfalls nach § 249 Abs. 1 BGB anzuerkennen ist.

(Es soll z. B. auch Verkehrsrechtsanwälte geben, die Klage erheben, bevor die den Versicherungen zustehende angemessene Prüfungs- und Abwicklungsfrist abgelaufen ist. Dann können auch die Gerichtskosten auf einen zukommen bzw. man darf sich noch mit dem eigenen Anwalt streiten).

Sollte man zumindest mit im Kopf behalten, auch wenn in der Regel die anwaltliche Tätigkeit als erforderlich anzusehen sein wird.
 
Hallo , als gelernter Versicherungskaufmann folgende Hinweise:
-als Geschädigter hast du einen Direktanspruch an die gegnerische Versicherung, du brauchst nur das Kennzeichnen deines "Gegners" und dessen Versicherung- die Versicherungsscheinnummer (falls er die nicht zur Hand hat) kann entweder die gegnerische Versicherung oder die Hotline des GDV (Gesamtverband der Versicherungswirtschaft) beisteuern
-wichtig: als Geschädigter hast du FREIE GUTACHTERWAHL- egal was die gegnerische Versicherung sagt (mir wollte eine gegnerische Versicherungs-Schadenssachbearbeiterin mal anderes erzählen, das wurde aus folgendem Grund teuer für die gegnerische Versicherung:)
-als Geschädigter darfst du dir auf Kosten der Gegenseite einen Anwalt nehmen.

Also, aus Punkt 1 die beiden Nummern mitnehmen, die Unfallmeldung der Polizei mitnehmen, einen guten Anwalt für Verkehrsrecht in deiner Umgebung beauftragen, zurücklehnen und den Anwalt machen lassen.
 
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@ovonh Rahmen: So ne Delle macht in meinen Augen den Rahmen so gut wie unverkäuflich - wer will sich schon auf ein Rad setzen, dass einen klaren Unfallschaden hat (und wo der Käufer ja nicht weiß, wie der Unfall verlaufen ist). Habe aber keine Erfahrung mit dem Verkauf von Crashrahmen, da können vielleicht andere mehr beisteuern.
Gabel: Habs jetzt nicht mehr präsent was Du zu Schäden an der Gabel geschrieben hast. Einen normalen Sturz auf Asphalt sollte so ne Gabel finde ich abkönnen, aber wenn Du aus irgendwelchen Gründen der Gabel nicht mehr traust, dann lass Dir vom Radhändler=Gutachter Deiner Wahl bestätigen, dass die Sicherheit Deiner Gabel nach solch einem Sturz nicht mehr gewährleistet ist (strukturelle Schäden) und ersetzt werden muss. Dann darf sich die Versicherung überlegen, ob ein Gegengutachten günstiger ist. Aber bei dreistelligen Beträgen denke ich unwahrscheinlich. Ich finde das auch nicht unlauter, das zu versuchen. Warum sollst Du das Risiko tragen, dass doch was ist und Dir das Teil irgendwo versagt, oder ständig mit einer meinetwegen unbegründeten Furcht umherfahren, wenn Du nicht der Verursacher dieser Situation bist!
War bei mir damals in dem Sinne anders, als ich frontal ungebremst in einen Kotflügel gerauscht bin, aber ähnlich in dem Sinne, dass man der Gabel das äusserlich nicht direkt angesehen hat. Aber ich hätte mich da nie wieder draufgesetzt nach dem Einschlag. Gab damals anstandslos ne neue (Gabel verzogen).
Und nochmal: Ist für Dich virl Geld, aber hätte der statt Deiner nen Corsa gerammt, wären die Lackreparaturkosten deutlich höher als alle Schäden an Deinem Rad. Peanuts.
Mach Dir nicht zu viele Gedanken. Fordere erstmal alles, was Du Dir wünschst (Edit: Sofern das ein Unfallschaden ist! Nicht dass hier jemand denkt, ich rufe zu Versicherungsbetrug auf! Will nur sagen: Warum sollst Du mit einem Schaden leben, den die Gegenseite zu verantworten hat!). Fürs Rausstreichen ist die Gegenpartei zuständig.
Ich fahre heute noch mit der Hose, die seit dem Unfall ein Loch hat. Trotzdem stand die auf der Rechnung.
 
:daumen: Immer! Aus dem Alltag einer Anwältin: Die Unfallbeteiligten lügen, sie lügen und sie lügen. In 90% aller Fälle wird vor Ort kleinlaut zugegeben, vor allem wenn der Sheriff da ist. Später war dann alles anders, ist auch häufig von der eigenen Versicherung forciert die nicht zahlen will und den Versicherungsnehmer neu brieft.
Vor Ort wurde nur zugegeben weil man unter Schock stand, schon alles hinfällig, und Rennradfahrer und Motorradfahrer sind immer Schuld weil sie rasen-keine Chance zu reagieren für den umsichtigen Taxifahrer, dessen Karre repariert werden muß, da klagen wir doch noch den Verdienstausfall ein......
D muss ein Paradies für Anwälte sein. Jeder klagt jeden ein und die verdienen sich eine goldige Nase.

Ich bin nicht gegen Anwälte, nur manchmal scheint mir ein Verhältnisblödsinn vorzuliegen. In diesem Fall wurde doch die Sachlage von der Polizei notiert und es gibt doch auch eine Strassenverkehrsordung!

Wenn ich aus einer Parklücke rausfahre, habe ich keinen Vortritt, Punkt. Ob jetzt ein Autofahrer, Radfahrer, Fussgänger oder der böse Wolf der Leidtragende ist, steht doch nicht zur Diskussion und da nützt auch alles Lügen nichts.
 
Es ist schon richtig, dass viele Versicherungen tatsächlich versuchen, Geld zu sparen, auch bei unstreitiger Haftung dem Grunde nach. Da wird dann an allen möglichen und unmöglichen Punkten herumgekrittelt und Posten heraus-/zusammengestrichen. Da ist dann leider öfter tatsächlich ein Rechtsanwalt vonnöten. Aber nur dann.
 
D muss ein Paradies für Anwälte sein. Jeder klagt jeden ein und die verdienen sich eine goldige Nase.
Wenn ich aus einer Parklücke rausfahre, habe ich keinen Vortritt, Punkt. Ob jetzt ein Autofahrer, Radfahrer, Fussgänger oder der böse Wolf der Leidtragende ist, steht doch nicht zur Diskussion und da nützt auch alles Lügen nichts.
Das stimmt schon. Die haben sich wohl den richtigen Beruf ausgesucht. Aber der Grund für deren Auslastung liegt nicht bei denen selber, sondern darin dass man an jeder Ecke verarscht wird sobald es ans Geld geht oder man ohne anwaltlichen Beistand gar nicht ernstgenommen wird.

Das kann alles noch so klar sein und der Taxifahrer kann am Anfang noch so einsichtig sein - hinten raus wurden schon viele von gegenteiligen Aussagen überrascht oder auch von den gegnerischen Versicherungen mit zu geringen Summen abgespeist.

Und dann hab ich im Idealfall nicht nur den generellen Sackgang mit dem unverschuldeten Unfall, sondern ich darf am Ende noch dem Verursacher und seiner Versicherung hinterherrennen und bleibe wohlmöglich auf einem Teil des Schadens sitzen. Wer das gern in Kauf nimmt - nur los. Ich hab da keine Lust drauf.

Ich würde mir in so einem Fall immer sofort einen Anwalt holen. Mit dessen Hilfe kann man sich auch weiterführende Kosten von der generischen Versicherung erstatten lassen, die man so vielleicht gar nicht auf dem Schirm hatte.
 
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