Velo Orange Piolet - Mountain Tourer Aufbauthread

Was ich über das Rad so gelernt habe: schnell ist es mit dem Aufbau nicht. Da müsste man glaube ich bei den Laufrädern mal ansetzen, Gepäckträger und Licht abbauen usw. Aber schleppen kann es gut! Besonders mit Gepäck vorn kommt es erschreckend gut klar. Vielleicht ist an dieser Low Trail Sache was dran. Zwar kann ich so bepackt wie auf den Bildern nicht freihändig fahren (was beim Genesis ging), dafür bleibt es wendig und neutral. Das Genesis ist da eher wie auf Schienen. Aber ein breiter Lenker ist bei dicken Reifen und Last vorn immer hilfreich...
Die Wahl der Gänge war auch ziemlich top. Ich feier den Rettungsring total. Die meiste Zeit über Land bin ich auf dem großen, Trails fahre ich dann gern im kleinen.
Womit ich noch ein bisschen zu tun hatte, war das White Industries Innenlager. Ich hatte ein Knacken bemerkt, beim Auseinanderbauen hab ich dann recht viel Rost festgestellt. Das deckte sich mit der Erfahrung, dass die Sattelstütze im März schon festgebacken war. Ich habe die mit einem Schraubstock damals rausgekriegt, dabei aber ganz nett zerschrammt. Da war dann ganz gut Rost dran und nach dem Reinigen war die Oberfläche rauh.
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Ich habe also im Mai ein neues Enduro-Lager besorgt und das Innenlager wieder eingebaut. Davor noch Fluidfilm in den ganzen Rahmen reingejagt. Die Sattelstütze mit einem dicken Pfropfen aus Bootsfett eingebaut. Bin nicht ganz sicher, wie das kam. Klar, Kopenhagen liegt am Meer und die salzen hier wie die Schweine, aber ich hab das Rad schon vernünftig sauber gehalten und es stand im Trockenen. Schauen wir mal...
Ja insgesamt noch ordentlich gebastelt an dem Rad, aber auch schon schöne Frühlingstouren gemacht. Diesen Sommer werde ich dann ein paar Wochen auf ihm leben. Man kann jedenfalls leicht zu viel einpacken :)

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Ja da hat sich durchaus noch bisschen was getan, war nur zu faul, hier noch was reinzustellen.
Ich habe das Cockpit getauscht und fahre jetzt einen 70mm Salsa Guide Vorbau mit dem Ritchey Kyote. Damit hätte ich am Genesis schon gute Erfahrungen gemacht. Kürzer und breiter hat das Handling auch stark verbessert. So spannend ich den Crazy Bar auch fand, ist da einfach nach meinem Geschmack bisschen viel los. Da mach ich mir lieber noch mal Innerbarends ran, wenn ich richtig umgreifen will. Gerade vor 2 Tagen hab ich weiter innen Lenkerband gewickelt, damit ich mich mal schmal machen kann. Das ist auf den Bildern noch nicht drauf.
Den Sattel hab ich zweimal getauscht, weil der mysteriöse Lederlappen doch nicht passte. Erst einen alten Fizik, dann ein C17 mit Titangestell. Den fahre ich inzwischen auf vier Rädern.
Aus einer Schneetour ist aus gesundheitlichen Gründen nichts geworden, aber kalt war es durchaus immer mal wieder. Die bisher schönste Tour war durch Skåne inklusive Söderåsen Nationalpark. In einer Woche soll es in die Alpen gehen, Lausanne, Jura, Zürich, dann vielleicht nach Italien. Oder doch Hope1000 zwischen schieben? Hab da noch ziemlich Respekt vor, obwohl ich einiges mit Starrgabel gefahren bin, wo andere gefedert unterwegs sind.
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Schön geworden!

Es gibt c17 mit titangestell? Das wusste ich gar nicht!
 
Die VOs haben keine ED Beschichtung innen/außen, was für mich aber auch kein Kaufkriterium ist. Daher gibts möglicherweise aber schon etwas Rost ab Werk kostenlos dazu, wie bei ganz einfachen Stahlrahmen, die nur halb so viel oder noch weniger kosten 🙃
Aber man muss sich deswegen nicht ins Hemd machen. Im Sitzrohr benutz ich nur bisschen Montagepaste, ansonsten wird das mMn schnell zu ner 'Rutschbahn' für die Sattelstütze.
 
das mit passender Kurbel (Beitrag #14) muss man wohl live lernen... 🥴
hinterher weiß man, das Roadkurbel und Plus -Rahmen nicht zusammen gehen... so ähnlich stand ich vor Jahren an meinem Unit Nr.4 :heul:
aber ich hatte noch ne Extrarunde... eh mir der praktische Unterschied zwischen 68er oder 73er Tretlager klar wurde 🙄🫣
 
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Hab mir heute das dritte Schaltauge innerhalb von 6 Monaten abgerissen. Die ersten beiden Male konnte ich mir einigermaßen erklären, aber heute hab ich einfach nur zwei Gänge runter geschaltet, hab den Druck vom Pedal genommen und war dabei auf Asphalt, da war gar nichts im Weg.
Das Original-Schaltauge von VO war deutlich dicker und hat sich verbogen, als ein Ast reingeraten ist. Der offizielle Ersatz ist ein Wheels Mfg 117, das sonst für Tandems eingebaut wurde. Theoretisch bei Goldsprint erhältlich, praktisch aber schon lange vergriffen. Ich hab schon die letzten Male aus UK importiert, ansonsten bliebe noch aus US. Das geht richtig ins Geld.
Das Ding ist richtig leicht und dünn, an der Schraube, wo es immer reißt, ist kaum Material. Sollbruchstelle schön und gut, das wirkt auf mich trotzdem unterdimensioniert. Kann das das lange SLX Schaltwerk sein?
Ich bin jetzt am Überlegen, was ich mache. Ich hab noch 2 Schaltaugen hier liegen. In zehn Tagen geht es wieder in die Alpen auf Tour.
 
Torino - Nice war der Hammer! So schöne Landschaften und einzigartige Kammstraßen. Ich hatte fast immer noch mindestens einen Gang über, nur bei völlig losen Wanderweg über 18% musste ich schieben. Da bin ich echt zufrieden, wie ich als Mensch aus dem Flachland ohne großes Training mit einem voll beladenen Tourenrad die Pässe hochkomme und dann mit dicken Pellen alles schön abfahren kann.
Im Vergleich zu letztem Sommer konnte ich durch die Rahmentasche die Säcke an der Gabel weg sparen. Da saßen dann zwei Flaschen, das mag nicht aero sein, aber das ist mir eh nicht wichtig. Ghetto Patent in Polen hat mir einen kleinen Abweiser für die Fronttasche gebraten, dadurch fiel auch der Gepäckträger weg. Insgesamt super robustes und übersichtliches Setup.
Nur das Schaltauge hat mich wieder im Stich gelassen, aber das ist eine andere Geschichte... Gerade sitze ich im Café in Brüssel, warte bei griechischen Schlagern auf den ersten Zug nach Köln und lasse die Berge Revue passieren.

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Kleine Veränderungen für ein leicht reduziertes Setup vorn: Lampenhalter an der Gabel aus einem modifizierten Pelagoblech. T-Rack von Ghetto Patent aus Polen, maßgebrutzelt für 35€.

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Dann kam die schwierigste Episode in dieser Saga, die mich zwischendurch so frustriert hat, dass ich wohl keine Bilder davon habe: Die Sache mit der Kurbel.
Wie man vielleicht schon von den zwei Daumies erahnen konnte, hatte ich mich in zwei Kettenblätter vorn verguckt. Inspiriert von zB Path Less Pedaled ein wide range double mit sowohl nach unten als nach oben mehr Entfaltung als das Vagabond es mit 36/11-46 auf 29/2,2" hat. Also hab ich den Ritzelrechner bemüht und mich dann nach einer Kurbel umgeguckt, die das schafft und die mir gefällt.
Bei Sella Berolinum bin ich über TA Specialites gestolpert und hab mich ein bisschen reingelesen. Mir war lange mulmig dabei, mich in so eine doch eher Retrogeschichte reinzubegeben, aber hab mir dann doch eine Pro Vis 5 mit Blättern, Schrauben und einem TA Innenlager bestellt. Sehr geil sieht das bei Vintage-MTBs und auch modernen Aufbauten mit Geschichtsbewusstsein bei zB Radavist aus:

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Es hätte aber schon mal die Alarmglocke läuten können, wenn an so vielen Stellen zu lesen ist, dass die Kurbel einen sehr niedrigen Q-Faktor hat, auch wenn man nur so ungefähr weiß, was das bedeutet. Irgendwas mit Cowboy-Beinen oder?

Naja, fröhlich mal das Innenlager von der einen Seite eingesetzt, um dann den Deckel von der anderen Seite komplett zu versenken, ohne Vorspannung aufzubauen. Ein Blick in die (echt schlechte) Anleitung verrät mir, dass ich bei 73mm Lagergehäuselänge noch zwei Spacer brauche. Uff.
An dem Tag ging es also nicht weiter. Ich war ein bisschen fuchsig, dass Sella Berolinum mir das trotz ausgiebiger Korrespondenz nicht mitgeteilt hatte. Die Spacer waren dann auch nur auf einer französischen Seite zu finden. Beim Studium britischer Foren (da gibt es einen legendären Pro Vis Kurbel-Thread) fand ich dann auch heraus, dass sich die Blätter nur sehr bedingt für 11-fach eignen, weil es keine Rampen zwischen ihnen gibt. Da greifen die Leute dann darauf zurück, die Spacer zwischen Blättern kleiner zu feilen/drehen...

Ich hab die TA dann schweren Herzens beiseite gelegt und neue Kurbeln bestellt. Die Wahl fiel dann auf die kalifornische Marke, die mir schon länger im Kopf herumgeisterte:

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VBC, weil Vierkant gut, oder? Ausgepackt und für richtig lecker befunden:

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Dazu ein 40er Blatt

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und ein 26er

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Die Sachen sind schon richtig klasse und die Firma ist mir sympathisch. Nur in silber gabs die Kettenblätter nicht. Gleich mal zusammengesteckt:

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hier offenbart sich das flexible System, bei dem das große Blatt direkt an der Kurbel montiert wird, während das kleine mit flexiblem Lochkreisdurchmesser in den Langlöchern sitzt. Die Spacer dazwischen sind auch gleichzeitig die Schaltrampen, die ordentliche Zahnsprünge ermöglichen.

Dann sollte doch alles schick sein, oder nicht? Ich hab ein WI Innenlager dazu gewählt, einfach um im System zu bleiben und durch stoisches Befolgen der Empfehlungen einen reibungslosen Aufbau sicherzustellen.

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121mm lang war das Schätzchen und ließ sich geschmeidig einsetzen. Aber das mit dem Q-Faktor hatte ich immer noch nicht geschnallt... Die VBC-Kurbel heißt heute Square Taper Road Crank, damit auch der letzte Dödel das kapiert: die ist schmal und kommt nicht überall vorbei. Zum Beispiel nicht an meiner Kettenstrebe. Da knallte sie ganz satt dagegen und saß noch nicht einmal ganz drauf...

Ich weinte mich also noch einmal in den Schlaf bestellte also die dritte teure Kurbel. Das Innenlager wollte ich nicht noch länger wählen, da ich ja schon beim längsten WI war... ein paar Nachmittage aus dem Fenster in den Regen gestarrt, da war sie schon da. Die ENO:
@waterproof Sehr schöner Aufbau: wo hast Du die Kurbel bestellt bzw. hast Du eine Bezugsadresse in D gefunden?
 
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