Verkehrsunfall mit Rippenprellung

LariFari

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Hamburg
Moin ihr alle!

Gestern Abend wollte ich das grandiose Wetter hier in Hamburg auf einer kleinen Runde mit meinem MTB genießen. Weit kam ich nicht, noch hier in meiner Straße riss plötzlich ein Autofahrer sein Tür auf und ich bin schön mit der rechten Lenkerhälfte daran hängen geblieben. Natürlich bin ich dann über den Lenker gegangen, dabei mit der rechten Schulter an die Tür geschlagen und dann unter anderem doll mit dem (zum Glück behelmten) Kopf auf der Straße gelandet.

Dem Autofahrer ist nichts passiert, der saß ja noch in seinem Panzer... allerdings ist die Tür verzogen und schließt nicht mehr korrekt.
Er war die ganze Zeit über sehr freundlich, ich habe seine Adresse aufgenommen (leider das Kennzeichen vom Auto nicht...) und er meinte zu mir er sähe seine Schuld ein.

Trotz kurzem Schwindel nach dem Sturz habe ich weder Polizei noch Rettungsdienst angefordert, sondern mich von meiner Mutter privat ins Krankenhaus fahren lassen.
Nach einem langen Abend in der Notaufnahme wurden mehrere Schürfwunden und eine Schulterprellung mit Hämatombildung im Muskel diagnostiziert. Beim Kopf war zum Glück alles heil!

Meine Fragen richten sich jetzt an diejenigen mit etwas Erfahrung was sowas angeht... ;-) Ich kenne mich gar nicht mit solchen Geschichten aus. Sollte ich einen Anwalt einschalten (Schmerzensgeld?)? Die Polizei benachrichtigen, vielleicht sogar eine Anzeige erstatten?
Mein Fahrrad (C'dale Taurine 3) hat auch etwas abbekommen, unter anderem ist der Lenker mit Schalthebel auf das Oberrohr geschlagen und hat für mein Auge auf jeden Fall die Lackschicht beschädigt. Wie es dadrunter aussieht weiß ich nicht... ich werde damit gleich mal zum nächsten Radladen laufen und schauen was die dazu sagen.

Was meint ihr? Gibt es irgendwelche Sachen die ich unbedingt noch beachten muss? Ich will dem Autofahrer sicher nicht an die Gurgel, wenn aber Anspruch auf Schmerzensgeld besteht bin ich schon interessiert. Und natürlich sehe ich nicht ein auf den Reparaturkosten für das Taurine und meinen Helm sitzen zu bleiben.

Vielen Dank schonmal!

-Moritz

Edit: Es handelt sich natürlich NICHT um eine Rippenprellung wie im Thread-Titel, ich weiß nicht wie ich den ändern kann...
 
Zuletzt bearbeitet:
Er war die ganze Zeit über sehr freundlich, ich habe seine Adresse aufgenommen (leider das Kennzeichen vom Auto nicht...) und er meinte zu mir er sähe seine Schuld ein.

Dass die Verursacher anfangs "sehr freundlich" sind — darauf kann man leider nicht viel geben. Am nächsten Tag (Schreck ist verflogen), oder spätestens wenn du mit einer Rechnung aufschlägst, ist es mit der Freundlichkeit oft vorbei ...

Gab es wenigstens Zeugen, deren Namen du notiert hast?

Will nicht den Teufel an die Wand malen, aber es kann am Ende so weit kommen, dass du per Lackpartikel (des Autos) an deinem Bike nachweisen musst, dass das Ganze sich überhaupt so zugetragen hat :eek:
 
Tja, ohne Cops und Zeugen wird es schwer für Dich, dem Autofahrer irgendwas nachzuweisen, wenn er auf stur schaltet. Das hab ich einmal bei meinem Bruder erlebt - seitdem immer die Polizei. VOR ALLEM, wenn Personenschaden vorliegt.

Edit: Da war einer schneller...
 
Ich verstehe einfach nicht, wie man bei einem Unfall, bei dem man selber körperlichen Schaden nimmt, nicht die Polizei rufen kann?!
Ich würde niemals auf die Freundlichkeit meines Gegenübers hoffen, sondern den Sachverhalt immer vor Ort von jemand "offiziellem" aufnehmen lassen...
 
Ich verstehe einfach nicht, wie man bei einem Unfall, bei dem man selber körperlichen Schaden nimmt, nicht die Polizei rufen kann?!
Ich würde niemals auf die Freundlichkeit meines Gegenübers hoffen, sondern den Sachverhalt immer vor Ort von jemand "offiziellem" aufnehmen lassen...

Tut mir sehr Leid, dass du das nicht verstehst. Vielleicht bin ich einfach noch zu jung und glaube zu sehr an das Gute im Menschen.


Der Rahmen ist übrigens im Arsch...
Macht es Sinn nachträglich noch zur POL zu gehen?

@Speedster: einen "Zeugen" habe ich, richtig was gesehen hat er aber nicht glaube ich... vielleicht sollte man Zettel aushängen und nach Zeugen suchen.
 
Der Rahmen ist übrigens im Arsch...
Macht es Sinn nachträglich noch zur POL zu gehen?

@Speedster: einen "Zeugen" habe ich, richtig was gesehen hat er aber nicht glaube ich... vielleicht sollte man Zettel aushängen und nach Zeugen suchen.

Wenn Du einen guten Zeugen hast, kannst Du noch zur Polizei gehen und versuchen, was noch geht. Ohne Zeugen oder mit einem, der nichts gesehen hast, ist das beinahe aussichtslos. Versuchen kannst Du's trotzdem, kostet ja erstmal nichts. Nur zu große Hoffnungen würde ich mir nicht machen.
 
Ruf die Person an, sag der Rahmen ist kaputt (der denkt sich dann natürlich auch du willst ihn übers ohr hauen, plötzlich ist er kaputt) und je nachdem wie er reagiert musst du eben weitere Schritte einleiten (Zeugen, Polizei) oder kannst eben darauf hoffen, dass er sich "einsichtig" zeigt und alles mit dir regelt.

Ansonsten würde ich auch immer alles von der Polizei aufnehmen lassen, dauert halt 20min länger, aber man hat danach wenigstens etwas in der Hand.
 
Sicher, dass der Rahmen im Arsch ist? Nur weil da ein "Fachmechaniker" ein Auge drauf wirft?
Wenn ich mir mein Oberrohr anschaue, dann sind da mehr als 3 Dellen drin und mehrere Kratzer. Also das würde ich gerne mal sehen, wie ein Lenkereinschlag das Oberrohr zum Totalschaden demoliert.
Geh ruhig mal zu mehreren Radläden und denk weiter optimistisch. Meiner Erfahrung nach machen Bikes doch sehr sehr viel mit!
 
warum versuchst Du den Autofahrer nicht erstmal anzurufen und besprichtst mit ihm
Deinen Schaden? Wenn er wirklich vernünftig ist (nicht alle Menschen sind Schweine) wird er Dir Deinen Schaden erstatten.
 
bevor es wieder ausartet, frag einen anwalt vorab, er kann / muss dich erst mal aufklären ohne das du gleich löhnen must und dann kannst du entscheiden.
 
@all:

Danke für die vielen Antworten.

Ja, ich dachte zuerst auch der Rahmen sei noch okay. Aber so wie es ausschaut bin ich mit dem Unterrohr auch gegen die Tür geballert.
Zwei Mechaniker haben den Rahmen unabhängig von einander als "Totalschaden" bezeichnet.

Der Mensch ist bisher leider nicht zu erreichen gewesen...

Das Fahrrad ist jetzt zur Erstellung eines Gutachten über den entstandenen Schaden abgegeben. Bis Montag soll's fertig sein.

Ich denke auch, dass ich erst zur POL gehe wenn er sich quer stellt. Oder ist es juristisch einfach klüger eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung aufzugeben? Welche Vorteile würden sich daraus für mich ergeben?

Wegen des Anwalts: ich hab da anderes gehört. So Geschichten, dass auch kurze Info-Gespräche honoriert werden müssen. Da muss ich erstmal schauen ob das von der Versicherung gedeckt wird.
 

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Wieso ist das ein Totalschaden?
Wenn du dich draufsetzt und fährst tuts das Ding noch?
Wenn ja dann ist es kein Totalschaden ,es kann sein dass die Mechaniker einfach nicht wollten dass dir der Rahmen plötzlich unterm Hintern wegbricht und du sie verantwortlich machst.
Ach ja wenn du ihn weiterfährtst auf eigene Gefahr,ich habe nichts gesagt;)
 
Du solltest auf jeden Fall erstmal eines machen:
Der Schaden ist der Kfz. Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers zu melden (ist eigentlich auch dessen Pflicht). Die kommt für alle Sachschäden, Heilbehandlungskosten, Rechtsanwalt und ggf. Schmerzensgeld auf.
Zur Sicherheit würde ich den Schaden auch meiner Privathaftpflichtversicherung melden, falls Ansprüche von der Gegenseite kommen.

Ist zwar kein Muss, auch nicht für die Ansprüche: Du kannst den Unfall selbstverständlich und das auch noch in vielen Monaten bei der Polizei anzeigen. Ich würde das aber zeitnah machen, auch wegen deren Dokumentation der Unfallspuren.
Es handelt sich hier um eine fahrlässige Körperverletzung, also eine Straftat nach dem StGB. Ob du dann Strafantrag stellst, obliegt wiederum dir.
 
Du solltest auf jeden Fall erstmal eines machen:
Der Schaden ist der Kfz. Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers zu melden (ist eigentlich auch dessen Pflicht). Die kommt für alle Sachschäden, Heilbehandlungskosten, Rechtsanwalt und ggf. Schmerzensgeld auf.
Zur Sicherheit würde ich den Schaden auch meiner Privathaftpflichtversicherung melden, falls Ansprüche von der Gegenseite kommen.


Versuchs einfach über die Personalien die er dir ausgehändigt hat beim Zentralnotruf der deutschen Autoversicherer. Normalerweise helfen die weiter, wenn man NUR das Kennzeichen hat, sollte aber auch invers funktionieren.
Unter der bundesweiten Servicenummer
0180-25 0 26 wird der direkte Kontakt zur Versicherung des Unfallgegners hergestellt.
 
@ sigge und hutsche:

Danke für die Vorschläge! Beim Zentralnotruf wird mir nicht geholfen. Die Suche nach dem Kennzeichen über den Namen und die Anschrift macht nur die Polizei...

Leider war er gestern nicht mehr zu erreichen, von daher sehe ich mich beinahe gezwungen zur Polizei zu gehen, damit die Geschichte zeitnah abgewickelt werden kann.

@targut: Schon geschehen. ;-)

@speedster: zuviel als dass ichs mir ohne dass seine Versicherung dafür aufkommt neu kaufen könnte...
 
Moin,

hatte vor einem Monat auch die Erfahrung machen dürfen, wie sich eine plötzlich öffnente Tür anfühlt :mad::D Schaden damals rechtes Handgelenk und linker Oberschenkelmuskel geprellt (rechts Tür abbekommen und mit linker Seite "gebremst"... Am Fahrrad Poploc-Lenker zerstört. Hab damals halt Glück gehabt. Der Unfalverursacher bezahlte den Poploc und nen neuen Lenker (unbekannte Strukturschäden...)anstandslos. Damals keine Polizei und die Zeugen waren davon gefahren. Hätte auch anders ausgehen können. Erkenntnis: nächstes mal Polizei und keine anderen Diskussionen.

Wünsch Dir viel Glück und hoffentlich gibt's noch Leute, die zu ihren Fehlern stehen...
 
Was mir gerade noch zu dem "Tür aufschlagen" einfällt; Man sollte als Radfahrer generell einen Mindestabstand von 1,0-1,5m zu parkenden Autos einhalten. Ein solcher "Sicherheitsabstand" verletzt nicht das Rechtsfahrgebot im Straßenverkehr. Das wiederum verstehen viele Autofahrer nicht und spielen sich hupend oder abdrängend als Hilfssheriffs auf.
Im Gegensatz dazu wurden aber schon Radfahrern eine Teilschuld zugeschrieben, die eben direkt neben den Autos gefahren sind (wie es bei Radfahrstreifen oft provoziert wird)!
Soll jetzt bitte keine abschweifende Diskussion werden, davon gibt's genug. Ist nur als allgemeine Info gemeint.
 
Polizei und Anwalt! Definitiv! Hatte das Problem Anfang des Jahres. Die Versicherung hat so schon fast ein halbes Jahr rumgezickt und wollte nicht zahlen!
 
Zur Anzeige: Auch machen, dann ermittelt die Polizei sofort und stellt den Autofahrer als SChuldigen fest. Das macht es leichter, vor der Versicherung zu argumentieren.
 
Also ich würde mich mit Schmerzengeld und solchen Forderungen zurückhalten. Da du wahrschlich (siehe Dickerbert) den Mindestabstand nicht eingehalten hast musst du am Ende noch bei dem Autofahrer noch für die Tür aufkommen.
 
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