Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?

ja, gut gesehen. Ich hatte da 99 ne Magura Race-Line drangemacht und die ist jetzt leider zu schmal für die breite Dirt-Felge. Ich bin noch am überlegen ob ich es versuch und die Bremsbeläge gleich zur Hälfte abschleife. Hab auch schon überlegt, irgendwie ne Scheibenbremse dranzumachen, da soll es ja Lösungen geben. Glaub aber nicht daß das was werden könnte. Die Deore vorne ist für das leichte Rad im normalen Stadt- und Überlandverkehr schon ziemlich ausreichend, auch für plötzliche Situationen. Für Downhills natürlich ist das System nicht geeignet :D. Aber selbst wenn ich eine hätte, wäre mir das Rad trotzdem zu unsicher dafür (obwohl früher natürlich oft gemacht, aber halt nicht so wie heutzutage)
Du kannst natürlich nicht dieselben Sachen vor allem mit derselben Geschwindigkeit fahren wir mit nem modernen Fully, aber mit ner Bremse hinten kann ich mir schon vorstellen daß das Teil einigermaßen trailtauglich ist.
 

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Re: Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?
Das mit der Geschwindigkeit stimmt so einfach nicht. Vlt. im Bikepark, wo ich ehe nie auftauche. ;)

Den 29er fehlt doch einfach die Übersetzung. 😊 Ab 40 fliegen den doch die Kniescheiben weg. Da hat der Onkel noch Druck am Pedal. ;) Das hatte ich schon öfter, das die mir im Wege rum gestanden haben.
 
muss man mit mitte 40 schon an Hilfsmotore denken ?! ich glaub nicht.

26" langt immernoch bergrauf bergrunter solang man nix kompensieren muss ;)
Mein Großvater ist mit 76 noch mit einem 28 Zoll Fahrad mit nur einem Gang durch die Gegend. Normales Stadtrad mit Gepäckträger und Licht, Baujahr Ende der 80er. Nicht mehr so schnell wie mit 25, aber die Kilometer pro Tag waren immer im 2-stelligen Bereich. Lag größtenteils daran, dass er sein Leben nicht vor dem Fernseher und in den Kneipen verbracht hatte. Etwa 10 Jahre später war's dann aber vorbei mit ihm. Hätte auch motorisiertes Zweirad fahren können, wollte er aber nicht.
Thema 26 Zoll: hätte ich absolut kein Problem damit wenn die Größe geblieben wäre. Der Witz an dem neuen Hype der großen Räder ist ja, dass sich die Vorteile durch Nachteile teilweise wieder aufheben. Rotierende Massen mal als Beispiel. Physikalische Gesetze kann man nicht umgehen. Die Optik finde ich bei manchen Rädern auch gewöhnungsbedürftig. Ein 29" mit Rahmenhöhe 42..... Naja. Ein 26 Zoller mit RH 54 passt aber auch nicht. Da wären große Räder besser.
Da sich aber Alles den ökonomischen Gesetzen unterwirft, haben wir jetzt andere Fahrräder und Standards.
 
Du kannst natürlich nicht dieselben Sachen vor allem mit derselben Geschwindigkeit fahren wir mit nem modernen Fully, aber mit ner Bremse hinten kann ich mir schon vorstellen daß das Teil einigermaßen trailtauglich ist.
Stimmt schon, ich werd mir heute mal meine Magura anschauen und diesen Tip, hab ich noch nie gehört ,habe oder hatte aber auch kein Manual, klingt aber interessant. Wo du mit dem 29-er Enduro den Gashahn auflassen kannst, muss du ihn mit dem 95-er Hardtail dann schnell drosseln, weil das Rad eher zum Spielball des Terrains werden würde, was aber nicht heisst daß es dann unfahrbar wird, einfach weniger Tempo genausoviel Spaß haben, und die gleiche Strecke anders erleben.
 
Ich finde an den 26" auch nichts auszusetzen. Ich fahre hauptsächlich ein Rocky Summit ELV , das ich mir als Studi 1991 zusammengespart hatte. Der Bock ist nicht original, aber viele Komponenten sind noch orginal vorhanden. Ich kann an dem Ding alles selbst reparieren, es hat mich was Pannen angeht, ausser vieler Plattfüße und mal neuer Felgen, nie im Stich gelassen. Wenn ich bei uns auf der Halde mit dem Ding rumradel komme ich mir zwischen den ganzen Hitecbikes allerdings manchmal schon ein wenig wie ein Alien vor.....Egal, es fährt. Und mittlerweile finde ich die Preise bei manchen Bikes einfach genauso utopisch wie in den frühen 90gern. Bei 26" kann man mittlerweile manchen Traum aus alter Zeit erfüllen. Ob es mal eine Renaissance geben wird?? Ich denke nicht. Irgendwann kommt jemand auf 30" und erklärt, das sei nun noch besser. Ich finde die neuen Räder spannend, aber 29" gefällt mir proportional einfach nicht. Und warum neu? Ein altes Bike kann doch technisch trotzdem auf Höhe der Zeit sein. Wenn ich lese, wieviele technilkundige Freaks hier im Forum sind und was die so alles zusammenschrauben....Chapeau!!
 
Technikverweigerer ist auch glaube ich nicht so ganz richtig.

Habe zwar eine 26er, würde da aber auch die neuesten Komponenten anbauen. Warum nicht.

Wo ist denn eigentlich der Fortschritt? Das die Eimer 2 kg mehr wiegen? 🤔
1x 12 Schaltung. 🤔 Für mich ein Rückschritt.
Die wurde nur erfunden, weil viele wohl nicht in der Lage sind einen Umwerfer sauber einzustellen. ;)

Meine Schaltung funktioniert super sauber, das schon seit 20 Jahren. Warum soll ich mich in der Übersetzung einschränken.

Grüße und schönen Sonntach :winken:
 
Das tolle am Oldtimer ist, man kann es mit passenden aktuellen Sachen auch relativ günstig aufrüsten, die das Rad besser machen, als die beste Version damals. Z.B. hatte ich ursprünglich die Alu-Starrgabel dran. Dann irgendwann die erste Federgabel rangemacht (war damals ein Riesen-Hype) irgendne kleine graue Manitou, die hat nur kaum gefedert, ein wenig konnte man es erahnen, trotzdem war man ob dieses kleinen Unterschieds begeistert, dann noch eine weitere - ne andere kleine Manitou - ne Judy konnte ich mir damals nicht leisten (diesmal in schwarz) Und heute mach ich ne Reba dran und schon ist das ganze Rad auf nem anderen Level wie damals.
 
Stimmt schon, ich werd mir heute mal meine Magura anschauen und diesen Tip, hab ich noch nie gehört ,habe oder hatte aber auch kein Manual, klingt aber interessant. Wo du mit dem 29-er Enduro den Gashahn auflassen kannst, muss du ihn mit dem 95-er Hardtail dann schnell drosseln, weil das Rad eher zum Spielball des Terrains werden würde, was aber nicht heisst daß es dann unfahrbar wird, einfach weniger Tempo genausoviel Spaß haben, und die gleiche Strecke anders erleben.
Das meine ich ja damit. Dem subjektiven Fahr- und Spaßfaktor tut die geringere Geschwindigkeit ja eigentlich kein Abbruch. Blöd wird es nur wenn Du in einer Meute von fähigen Fahrern auf modernen Geröhr unterwegs bist, weil Du deren Geschwindigkeit mit Deinem Alteisen im Downhill nicht mitgehen kannst.
 
Die wurde nur erfunden, weil viele wohl nicht in der Lage sind einen Umwerfer sauber einzustellen.
Obwohl ich mich bemühe, schaff ichs immer nur zu 80%. Sobald die Zugspannung ins Spiel kommt, scheitere ich - seit Jahren. Gilt auch fürs 9fach Schaltwerk.
Nutzte bisher auch nix, daß mein Halbprofinachbar mirs schon mehrfach gezeigt hat.
Aber: Ich kann damit leben, weil ich mit meiner 80% 3fach-Schaltung trotzdem unterwegs klar komme. Wahrscheinlich besser als mit ner unsauber eingestellten 1x12 Schaltung - einfach, weil ich wegen der Gangüberschneidungen Schaltalternativen nutzen kann, die ne 1fach-Schaltung nicht hat.
 
Technikverweigerer ist auch glaube ich nicht so ganz richtig.

Habe zwar eine 26er, würde da aber auch die neuesten Komponenten anbauen. Warum nicht.

Wo ist denn eigentlich der Fortschritt? Das die Eimer 2 kg mehr wiegen? 🤔
1x 12 Schaltung. 🤔 Für mich ein Rückschritt.
Die wurde nur erfunden, weil viele wohl nicht in der Lage sind einen Umwerfer sauber einzustellen. ;)

Meine Schaltung funktioniert super sauber, das schon seit 20 Jahren. Warum soll ich mich in der Übersetzung einschränken.

Grüße und schönen Sonntach :winken:

Ok, also den Fortschritt merk ich an vielen Stellen:
  • Zuerst mal bei jeder Abfahrt, vielleicht mal mit Ausnahme des stinknormalen Waldweges (das galt ja früher immer auch als "downhill" heute finde ich das langweilig, da fühlt sich das Enduro auch irgendwie unter-biked an. Lustig wirds dann erst, wenn man zu nem "Einstieg" kommt, früher waren es die Insider-Pfade - an irgendeinem Forstweg ging es rechts rein, und der Spaß los... heute sind es in steigender Anzahl Bikeparks, Trailparks und immer noch die Geheimtrails von früher, aber mit verbesserten Möglichkeiten diese auch zu finden (z.B. durch Apps wie trailforks oder Komoot).
  • Sogar beim Uphill, ich komm mit meinem 14 kg 29er besser den Berg hoch wie mit dem 11 kg-Oldi (!)
  • Das Gewicht ist beim Runterfahren absolut kein Nachteil, sondern in vielen Situationen eher ein Vorteil. Wobei ich 14 kg da noch nicht als schwer empfinde.
  • Zur 1-fach Schaltung: Bei ner technischen Abfahrt bist du froh jeden Nebenkriegsschauplatz ausblenden zu können. Ich hatte auch mal ein 2-fach Enduro und wenn du überlegen musst, ob du den Umwerfer bedienen musst, weil du z.B. mal kurz einen flacheren Abschnitt hast - es ist angenehmer wenn man einfach ohne zu überlegen rechts drückt und fertig. Und es war eben schon immer so, daß Fortschritt gerade auch bei kleinen Verbesserungen gerechtfertigt war. Ist ja nicht so, daß man sagt, hm das ist aber nur eine kleine Verbesserung, bleiben wir doch beim Alten.
  • Mein 3-fach Cannondale nutze ich eigentlich nur noch auf den oberen beiden Kettenblättern, und ja die Schaltung funktioniert seit 25 Jahren, sie ist denk ich auch zuverlässiger wie ein modernes Schaltwerk, aber bei dem musst du ja auch nur vielleicht alle paar Wochen mal am Lenker schrauben.
  • Einen Umwerfer einstellen, finde ich leicht, ich glaub nicht daß das der Grund ist dafür daß sich Einfach-Antriebe immer mehr durchsetzen v.a. im MTB-Bereich.
  • Das einzige was ich lange als Nachteil empfand, war die Wartungsanfälligkeit, z.B. bei der Scheibenbremsen-Wartung.
  • Auch Tubeless ist v.a. am Anfang mit gewissem Aufwand verbunden, bis man sich mal damit angefreundet hat, aber auch ein klarer Vorteil zu früher, v.a. weil du das Thema Platten damit eigentlich eliminiert hast, über Rollverhalten kann man sich sicher streiten.
 
Du kannst natürlich nicht dieselben Sachen vor allem mit derselben Geschwindigkeit fahren wir mit nem modernen Fully,
Schneller als die Fahrer hier wird auch heute kaum jemand fahren, schätze ich (?):


Das war 1996 - da gab's noch kein Scheibenbremsengedöhns für Fahrräder!

Anmerkung: Brake-Booster sollten zumindest hinten Pflicht sein, damit die Cantilever-Bremse richtig zubeißt.
 
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Wo ist denn eigentlich der Fortschritt? Das die Eimer 2 kg mehr wiegen?
1x 12 Schaltung. 🤔 Für mich ein Rückschritt.
Die wurde nur erfunden, weil viele wohl nicht in der Lage sind einen Umwerfer sauber einzustellen. ;)

Meine Schaltung funktioniert super sauber, das schon seit 20 Jahren. Warum soll ich mich in der Übersetzung einschränken.
Sehe Ich auch so.
Ist wie mit anderen Hypes - jeder will mitmachen aber nicht jeder hat das Talent dazu.
Also nutzt die Industrie genau das aus, um aus dem vollen zu schöpfen und Geld zu scheffeln.

Körperliche Fitness und Koordinationsstärke sind nunmal eine Grundvoraussetzung für schnelles Fahren und riskante Manöver.
Wenn man ein Körperklaus ist, bedarf es nunmal so einer High-End Schaukel ala Chopper-Style mit Suspension Pipapo um sich nicht vollends zu blamieren aufm Trail.
In der Fachsprache nennt man diese Art von Defizitausgleich Substitution.
Der Laie sagt einfach Krücke dazu !

Warum soll Ich mich zu 12 Abstufungen der Übersetzung überreden lassen, wenn Ich doch auch auf 24-27 Möglichkeiten zurückgreifen könnte ? Wo ist da bitte der Sinn ?
--> Höre immer wieder "Weil Ich dann nicht nachdenken muss und wenn es sein muss auch "nur mal kurz rechts" den Daumen bewegen muss ! --> AHA ! Du sagst es selbst. Geistige Faulheit, wo wir wieder beim Thema wären.

Abgesehen ist Biken eine Philisophie und Lebenseinstellung auch außerhalb des Trails !
Ständig neue Teile, neue Werkstoffe, Verfahren. Das geht auch zulasten unserer Umwelt.
Wir sollten mehr tauschen, gebrauchtes aufpolieren und mehr wertschätzen.
Denn wenn die Rohstoffe erschöpft sind, ist's vorbei mit geilen neuen Bikes und Technologien !
Denkt mal um die Ecke und nicht nur bis zu Mc Donalds bitte !
 
Geistige Faulheit, wo wir wieder beim Thema wären.
Ich fahr gern XTR 960 - vorallem um nicht zu verblöden...
Was ich nicht verstehe, ist dass man Andersdenkende als Körperkläuse abtun muss - aber gut, vielleicht bin ich nicht Hecht genug um da mitreden zu können.

Warum soll Ich mich zu 12 Abstufungen der Übersetzung überreden lassen, wenn Ich doch auch auf 24-27 Möglichkeiten zurückgreifen könnte ?
Das erinnert stark an die Diskussion der Pferdezüchter mit ihren Kunden, dass Sie kein Automobil kaufen sollen.....Freizeitreiter gibt es auch Heute noch - aber einen der zur Arbeit oder in den Supermarkt reitet oder gar sein Feld mit pflügt sieht man eher selten......
Seite 126 und es dreht sich im Kreis und deshalb fahr ich MTB mit nem siebenundzwanzighalbe Enduro mit 1x11 und die ganzen 26er mal so zum Spass und auch gerne zum Einkaufen.
Abgesehen ist Biken eine Philisophie und Lebenseinstellung auch außerhalb des Trails !
Biker sind für mich die mit der Kutte und ihren stinkenden Lärmdingern - ich geh lieber radeln.
 
@McBaren
Danke für deinen erfrischenden Einwurf !
Natürlich habe ich in meinem Post mich spezifischer Stilmittel bedient und das ganze etwas überspitzt dargestellt.
Jedoch sieht man das was ich in Bezug auf die körperliche Leistungsfähigkeit (Körperklaus) angesprochen habe sich stark in der Gesellschaft widerspiegeln.

Beispiel: Die Anforderungen für's Militär. Die sind dermaßen lächerlich geworden, dass es nicht mehr schön ist. Und das hat nicht nur was damit zu tun, dass man nicht mehr genug Bewerber hätte.
Sie sind zum Teil auch einfach schlichtweg unbrauchbar geworden.

Ich bin durch Zufall gerade Angestellter in Vollzeit in einem Fitnesstudio, Kraftsport ist mein langjähriges
Zweithobby und die Arbeit dort hängt mir zum Halse raus.
Grund ist der immer größere Anteil an Mimosen der nicht mehr versteht, was es heißt ranzuklotzen um was zu erreichen. Es wird lieber gemütlich geplaudert und auf den Geräten herumgegämmelt als mal n bisschen den Po zusammenzukneifen und durchzuziehen.
Am Ende ist der Trainer schlecht und schuld, weil man seine Ziele nicht erreicht hat und der Gürtel (wenn überhaupt !) nur für kurze Zeit mal um ein Loch enger geschnallt werden konnte.
Aber das war OffTopic....

Ich lese auch oft in anderen Bereichen still mit und mir ist aufgefallen, dass oftmals erwähnt wird wie unsicher man sich fühlt, weil einfach schnell die Luft in den Armen raus ist....
Auf nem steinharten 26er kann das auch schnell anstrengen werden, keine Frage.

Ich will nur nicht, dass der harte, ursprüngliche Kern des MTB (und das ist nunmal 26") als dumm und lernresistent abgestempelt wird.
_An deinem Radl wünsche Ich dir von Herzen alle Freude so wie Ich meine an meinem 95er Stahlesel habe.
LG
 
Also hier geht mir das gerade zu sehr Richtung Wagonwheel-Bashing.. ^^

Ich bin bei bei meinen leider nur kurzen Probefahrten nie so richtig warm mit den 29ern geworden, die fühlten sich auf den wenigen Metern immer so an als könnte man darauf nur stur geradeaus fahren. Aber kaum wechselte ich zurück auf mein Alteisen, dachte ich immer sofort daß ich auf einem Kinderrad säße. ^^

Mit modernen 27,5ern hingegen bin ich immer sofort klar gekommen. Die sind von der Charakteristika meinem Alteisen wohl bedeutend ähnlicher, anders kann ich mir das nicht erklären.

1xScheiß sehe ich nach wie vor nicht als eine geniale Innovation an. Es ist schlichtweg eine andere Lösung, die Vor- und Nachteile zugleich mit sich bringt.

Längere Rahmen, die nicht mehr ellenlange Vorbauten benötigen um darauf vernünftig sitzen zu können, finde ich grundsätzlich schon sinnvoll.

Flachere Lenk- und steilere Sitzwinkel finde ich ebenfalls grundsätzlich ganz cool, solange die Fuhren noch vernünftig bergauf und auf der Ebene funktionieren, also nicht nur bergab glänzen.

Breitere Lenker stellen für mich einen massiven Kontrollgewinn dar, absolut ein Gewinn.

Bis auf den alles andere als langen Rahmen steht mein Alteisen da mittlerweile einigermaßen modern da. Der Reach ist in L mit 395mm gute 80mm kürzer als das was heutzutage als modern in dieser Rahmengröße angesehen wird. Da bin ich mit der 90mm Vorbaulänge statt original 110mm einen Kompromiss eingegangen, um die Nachteile zu langer Vorbauten (ungünstige frontlastige Gewichtsverteilung bergab, erhöhte OTB-Gefahr) und eines der Körperproportionen angemessenen effektiven Reach (grob vereinfacht Reach plus Vorbaulänge, ideal wären da für mich wohl 500-510mm) einigermaßen in Lot zu halten. Den um ca. 20mm zu kurzen effektiven Reach merke ich auch beim Fahren, aber empfinde es noch als tolerabel. Als nachteilig empfinde ich es beim stehenden Sprint, oder überhaupt beim stehenden Pedalieren. Da würde ich mich gerne ein wenig länger machen, ist aber nicht. Und da ich mich mit Barends noch nie anfreunden konnte, wird das auch so bleiben. Dafür fährt es sich bergab sehr angenehm und recht sicher. Was mir deutlich wichtiger ist. Im Sitzen ist es für mich so effektiv und schnell genug, das muß reichen.

Nun ist es mal wieder ein etwas längerer Text geworden. Ich fahre und bastel halt gerne und stehe auf altes Zeugs. Und suche nicht unbedingt die Perfektion. Aber liebe es das Unperfekte zu optimieren (=verschlimmbessern). Und wenn sich das Ergebnis dann auch noch sehen lassen kann, umso besser. Das ist mein Ansatz bei den Youngtimern. Und der Grund warum ich kein neues Zeugs fahre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo ist denn eigentlich der Fortschritt? Das die Eimer 2 kg mehr wiegen? 🤔
1x 12 Schaltung. 🤔 Für mich ein Rückschritt.
Die wurde nur erfunden, weil viele wohl nicht in der Lage sind einen Umwerfer sauber einzustellen. ;)

Meine Schaltung funktioniert super sauber, das schon seit 20 Jahren. Warum soll ich mich in der Übersetzung einschränken.
Ja, das Mehrgewicht fuchst mich extrem. Die magische 10-Kilo-Marke ist bei 26" deutlich schneller und günstiger als mit 29" erreicht.

Bei 1x12 muss ich dagegen grätschen:
Nur einen Schalthebel zu haben (und ja, ich kann dennoch bis 2 oder weiter als 12 zählen) ist ein riesen Komfort in Bedienung und Aufgeräumtheit.
Die Übersetzung ist genau so groß, wenn auch mit größeren Sprüngen, was ich als einzigen eventuellen Nachteil sehe.
Beim Gewicht kommt man mit riesiger Kassette und Schaltwerk aufs Gleiche oder besser raus, wenn man die Schaltung vorn einspart.
Fürs Reinigen, und da sind 1-fach und durchgehend oder innenverlegte Züge Gold wert, kann niemand den Vorteil wegdiskutieren, auch wenn vllt. nicht jeder regelmäßig putzt.

Schlussendlich finde ich es schade, dass der 1-fach-Siegeszug erst so spät kam. Ich hab (in meinem Gelände) die unteren Kettenblätter nie gebraucht, und sogar mein Schönwetter-26er-MTB auf 1x9 umgerüstet/"verkrüppelt".

Schneller als die Fahrer hier wird auch heute kaum jemand fahren, schätze ich (?):

Das war 1996 - da gab's noch kein Scheibenbremsengedöhns für Fahrräder!
Ich als 1996 geborener habe wirklich allergrößten Respekt vor euch "älteren" Semestern, die sich damals waghalsig die Knochen gebrochen haben. Ich könnte das nicht/konnte das nie...


Zum eigentlichen Thema, warum 26"?
Gewicht, Optik, Verspieltheit (in gewissem Maße) und weil Cannondale damals noch schön lackiert in den USA gebaut hat.
 
Dem Argument mit der "Aufgeräumtheit" in Bezug auf das Cockpit und 1xScheiss konnte ich mich noch nie richtig erschließen. Hier gilt doch klar die Designer-Maxime "form follows function". Was stört mich beim Fahren eine Strippe mehr die von den Lenkerenden abgeht? Eben..

Ein ungefedertes Singlespeed nur mit ner Rücktrittbremse wäre demzufolge ja das Ideal.. ^^
 
1xScheiß sehe ich nach wie vor nicht als eine geniale Innovation an. Es ist schlichtweg eine andere Lösung, die Vor- und Nachteile zugleich mit sich bringt.
Es ist eine gute Lösung für bestimmte Anwendungsfälle und Bedürfnisse. Wer zum Beispiel gerne im Affenzahn mit einem Fully über Wurzeln heizt, verliert die Kette bei 1-fach garantiert kaum noch.

Wer aber eine gute Alltagslösung braucht, um in Fußgängertempo einen Alpenpaß auf einem Forstweg (oder der Straße) hochzukommen, ist mit so etwas nicht besser, sondern schlechter bedient, - noch dazu für einen wesentlich höheren Preis, eventuell auch um den Preis des höheren Verschleißes. Wobei letzterer ja bekanntermaßen bei jedem völlig unterschiedlich stark ist.
Längere Rahmen, die nicht mehr ellenlange Vorbauten benötigen um darauf vernünftig sitzen zu können, finde ich grundsätzlich schon sinnvoll.
Allerdings ist ein längerer Rahmen auch immer ein wenig weniger steif als ein ansonsten gleich aufgebauter kürzerer Rahmen. Denn es werden ja Ober- und Unterrohr dadurch beeinflußt, und da wird die vom Rahmendreieck umfaßte Fläche bei wenigen Zentimetern mehr oder weniger Länge schon recht deutlich verändert.
 
Wozu soll man nen längeren Rahmen gleich aufbauen wie nen Kürzeren?
Macht doch irgendwie keinen Sinn.
Man kann ihn ja nun auch gleich stabil genug designen, auch wenn das ein paar hundert Gramm mehr an Gewicht bedeutet. Who cares?
 
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