Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?

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Re: Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?
Dann ist der ja uralt.. :eek:
Andererseits wiederum zeitgenössisch.. :lol:
2007 kam der MK I doch raus, wurde 2012 durch den MK II abgelöst, und 2018 kam dann der MK III, meine ich.
Ja, passt so.
MK1 fuhr sich aber auch ganz nett.
Der Preis ist halt lächerlich. Ich würd 30€ inklusive Versand für beide bieten wenn die i.O. sind.
 
Er hatte mir bereits das hier geschrieben, nachdem ich ihn darauf aufmerksam gemacht hab daß die Reifen vom Profil nicht wie die MK II aussehen, die ich suche:
"Das ist doch ganz schnell geklärt: Auf der Reifenflanke steht: "MOUNTAIN KING 2. 4" Die "Nupsies" (Stollen) sind in Natura viel ausgeprägter als das Foto vermuten lässt. Unter 70€ gebe ich die Reifen aber nicht her, es ist schon übel genug das durch Corona das Geld sehr knapp ist und ich auch noch dummerweise die falschen Reifen bestellt habe, was mich noch mal Geld kostet."
Soll er auf ihnen sitzenbleiben.. :lol:
 
So ganz verstehe ich den Verkäufer aber nicht. Bevor ich Reifen kaufe, messe ich doch am Rahmen ob die passen. Und wenn das Geld knapp ist kauft man Drahtreifen und nicht Faltreifen. Gummimischung und Gewicht wäre mir dann auch egal, Hauptsache ich kann wieder fahren. Entweder er findet einen anderen Kunden, oder hinlegen und paar Jahre warten. Dann teuer als Retro verkaufen. Hab letztens Mavic 26 Zoll Felgen gesehen. Nie benutzt, noch in Folie, 399,- für beide.
 
Mal schnell in Keller, man wirft ja nix weg. Tara...... das ist der erste Mountain King.
In 2.2 und steht sogar noch supersonic drauf. War nicht so meins.
 

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Kriegstagebuch Eintrag #4.073:

Sonntag 24. Oktober 2021 14:30h im Hamburger Südosten:

Habe gerade ne 50km-Ausfahrt auf ner schnellen aber eher anspruchslosen Runde gemacht. Es ging überwiegend an dem Geesthang entlang mit vielen Kurven und eher hoher Geschwindigkeit hoch und runter.

Die Cockpiteinstellung scheint bei meinem Alteisen mittlerweile mit dem negativ gedrehten 95mm-Vorbau mir gut zu passen. In den Kurven fühlte ich mich zumeist von meinen Mitfahrern leicht aufgehalten, und ich hatte nie das Gefühl daß das Vorderrad mir entgleitet, auch auf dem nassen Laub oder auf Wurzeln. Das recht klare Feedback von der Front schafft viel Vertrauen, so daß ich auch nicht mehr so gehemmt bin die Front auch ordentlich zu belasten.

Noch eklatanter war der Unterschied wenn es rumpelig und steil bergab ging, was leider die Topographie des Geländes nur selten zuließ. Dann konnte ich, überzogen ausgedrückt, um meine Mitfahrer Kreise ziehen. Fairerweise sollte ich an dieser Stelle ergänzen, daß meine Mitfahrer nicht ganz so Downhill-affin sind wie ich.

Bergauf war nur einer klar schneller und zwei auf meinem Niveau, aber das liegt nahezu ausschließlich am Fahrer bzw. dessen Oberschenkel und nicht am Rad. Das Alteisen fühlte sich jedenfalls auch im Uphill gut an.

Anschließend bin ich das 29er Canyon Spectral in L von einem Mitfahrer kurz probegefahren. Es ist echt beeindruckend wie ein Bordstein plötzlich zu einer absoluten Nichtigkeit wird. Mit dem kleinen 26"-Vorderrad und nur 120mm Federweg vorne ist so ein Kantstein schon deutlich zu spüren, mit dem großen 29"-Vorderrad und 160mm Federweg hingegen fragt man sich nur, ob da überhaupt was war, übertrieben formuliert. Zudem lenkt sich solch ein modernes Schlachtschiff überraschend behende. Der Feind scheint seine Hausaufgaben gemacht zu haben. Wir sollten gewarnt sein.. :lol:
 
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Es ist echt beeindruckend wie ein Bordstein plötzlich zu einer absoluten Nichtigkeit wird. Mit dem kleinen 26"-Vorderrad und nur 120mm Federweg vorne ist so ein Kantstein schon deutlich zu spüren, mit dem großen 29"-Vorderrad und 160mm Federweg hingegen fragt man sich nur, ob da überhaupt was war, übertrieben formuliert.
Das ist einer der Hauptgründe, warum ich mein altes 26" HT so mag.
Ich fahre überwiegend in nem kleinen Revier mit gerade mal 12 Trails, die man als relativ anspruchsvoll für Ottonormalbiker bezeichnen kann. Bei manchen ists der Schotter, bei anderen die Spitzkehren, wieder andere glänzen mit Treppenstufen und einer hat von allem etwas. Im Prinzip fahre ich sie alle, kämpfe aber noch an einigen Stellen mit der Technik oder der Psyche. Da hab ich vermutlich noch einige Jahre mit zu tun.
Aber insgesamt nach 6 Jahren vor Ort mit wöchentlich und ganzjährig so 2-3 Ausfahrten wirds langsam langweilig. Bin halt nicht der Typ der immer die gleiche Hausrunde fährt und glücklich dabei ist.
Auf der Suche nach Neuem bleiben massenweise typische Gravelstrecken zu entdecken. Technisch simpel aber meist schöne Ausblicke. Macht auch Spaß. Und vielleicht bastele ich mir nochmal ein spezielles HT für genau dieses Tourenprofil.
Fahrten im Herbstlaub und nach Stürmen bieten mir auf dem 26er auch immer wieder kleine Überraschungen.
Mit nem aktuellen, alles wegschluckenden 29er Trail-/DC-/AM-/Endurobike würde ich ja in kürzester Zeit jegliche Lust verlieren. Für die Gravelstrecken zu träge und bei den technischen Bastelstellen zu gut, um noch Herausforderungen zu haben.

Was bleibt dann? Ins Auto wuchten (Heck- oder Dachträger mag ich nicht) und woanders Neues ausprobieren.
Konsequenz: Neues Auto. In mein aktuelles passen schon 27,5er nicht mehr rein. Neues Problem: Welches Auto? Welcher Antrieb? Elektro? Keine Wallbox möglich. Preis? Welche Bank gibt schon nem 70jährigen Rentner nen günstigen Kredit? Viele Fragen, die mich viel Zeit kosten würden. Käm da ja kaum noch zum Biken.

Ich finde, ich hab alle Gründe der Welt, glücklich mit meinem 26er zu sein. :D
 
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Das Argument kauf ich.
Aber aufpassen: Je schneller Du fahren willst, desto mehr Federweg brauchts. Je mehr Federweg Du hast, desto schneller willst Du fahren. Je schneller Du fährst, desto schneller bist Du unten. Je öfter Du runter bist, desto häufiger mußt Du wieder rauf. Je häufiger Du rauf fährst, desto kaputter bist Du. Je kaputter Du oben bist, desto gefährlicher wirds runterzu.
Du bist in echter Gefahr, Dir ein e-Bike zuzulegen. :D
 
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Wichtige Information aus dem Krankenhaus ihres Vertrauens :

Je langsamer man aufschlägt, desto kürzer die Rekonvaleszenz. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

☝️

Das ist natürlich ein allgemeiner Hinweis und bezieht sich keinesfalls auf eventuell bereits eingetretene Ereignisse.. :mexican:
 
Das 26er muss immer herhalten, wenn es auf Expedition ins etwas abseits gelegenere, wildere und nach Abenteuer stinkende Unterholz geht. Das Teil geht und jongliert sich auf engeren Kursen mit seinem "oldschool-" Lenkwinkel, dem kurzen Radstand, der kleineren Räder und Massen einfach leichter um jede Ecke rum, durch jeden Engstand und das teilweise sogar auf mehreren möglichen Linien.
Das rettet einen manchmal in kniffeligen Situationen. Es ist und bleibt eben ein Kind der etwas wilderen und "holzigeren" Singletrailzeit.
Wenn es aufs Fahren auf bekannt schnellen Singletrails ankommt, dann wird allerdings kompromislos das 29er Racehardtail an den Start geschoben. Das ist dann tatsächlich unterm Strich schneller und lässt sich "einfacher", weil nicht so "nervös", fahren und egalisiert den Untergrund mehr.
Je näher man der abwärtsführenden und flowig ausgebauten Trailstrecke kommt, dem Gelände des heutigen 29er Mainstreams, ist klar, dass diese Dinger einem auf einen ganz anderen Verwendungszweck ausgelegten 26er überlegen sein werden.

Das ist heute eben die Hauptentwicklungsströmung.

Nur, ich fahr Letzteres überhaupt gar nicht. Deshalb altert das technisch in der Ausstattung moderat nach- und aufgerüstete 26er Expeditionsbike irgendwie nicht.

Das engt die 29er vom Verwendungszweck aber auch mächtig ein. "Auf der Ebene mal durchdrücken oder "Was, den Berg hoch?" "Nee, nicht mit dem Panzer!" geht nicht mehr.

Heute ist alles aufgegliederter aber auch einschränkend stringenter einem Einsatzzweck zugeordnet und die Grenzen lassen sich nicht mehr einfach verwischen.
Ich bin gezwungen mich vorher schon beim Kauf des Hirsches festzulegen.
Das schränkt einen irgendwie in der Freiheit und den Möglichkeiten ein.
Ein "Ach, ich biege jetzt mal einfach rechts in den unbekannten Weg ab!" ist irgendwie von den Risiken heute unkalkulierbarer als das schliesslich mit dem 26er freudestrahlend gemeisterte Unbekannte dieses Weges.
 
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