Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?

Hier mal ein älterer Beitrag von @scylla :

Mein Alteisen hatte ja ursprünglich ebenfalls nen LW von 71°, dazu kam ein 110mm-Vorbau und ein Reach in L von gerade mal 400mm, also doch recht kurz geraten. Meine Ausgangslage war also vermutlich der von @scylla nicht ganz unähnlich.

Und auch ich neigte dazu im Steilen bergab "klassisch" mit dem Arsch mal mehr oder mal weniger nach hinten zu wandern, um das gefühlte Kippen nach vorne auszugleichen. Das glückte auch einigermaßen, und wirkliche Überschlagsgefühle hatte ich damals selten, allerdings war die Kontrolle über das Bike bei einer solchen Fahrweise natürlich ein wenig eingeschränkt, da die Arme hierbei doch teilweise recht gestreckt waren.

Nun, nach dem Umbau auf 68° Lenkwinkel und nem 90mm-Vorbau, kann ich auch bergab wenn es steil wird keine sonderliche Neigung zum Kippen mehr erkennen, selbst wenn ich vorwiegend zentral über dem Bike bleibe, also nicht generell mehr dazu tendiere so weit nach hinten zu gehen. Das gibt mir wesentlich mehr Sicherheit und Kontrolle, und genau das war ja auch das erklärte Ziel meines Umbaus.

Wie ist das mit Euren Alteisen, neigt Ihr ebenfalls "old school" dazu sich bergab mit mehr oder weniger ausgestreckten Armen das Gewicht übers Hinterrad zu zirkeln, oder erlaubt Euch Euer Alteisen bergab eine zentrale Position?
Mein Jumpi hat einen Vorlauf von 68,5° (= lenkerwinkel?). Wenn ich darüber nachdenke, ich neige trotzdem dazu nach hinten zu gehen, insbesondere wenn es "schneller" wird. Ist besser geworden, seitdem ich die Sattelstütze absenken kann.

Wie kann man nachträglich den Lenkerwinkel verändern?
 

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Re: Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?
Mein Jumpi hat einen Vorlauf von 68,5° (= lenkerwinkel?). Wenn ich darüber nachdenke, ich neige trotzdem dazu nach hinten zu gehen, insbesondere wenn es "schneller" wird. Ist besser geworden, seitdem ich die Sattelstütze absenken kann.

Wie kann man nachträglich den Lenkerwinkel verändern?
Grundsätzlich ist es punkto Kontrolle nicht so pralle mit dem Gewicht hinter den Sattel zu wandern, besser ist es zentral zu bleiben. Sofern man ein Bike hat welches gerne mal bergab in kritischen Situationen dazu neigt vorne überzukippen gewöhnt man sich allerdings recht schnell eine solche zu hecklastige Fahrweise an. Ist dann halt auch eine Vertrauenssache.

68,5° scheint mir für den Lenkwinkel nicht ausgesprochen steil zu sein, zumindest für die Räder alter Tage. Schau erst einmal, ob Du tatsächlich nur aus Gewöhnung nach hinten gehst, sobald es schneller wird, oder ob das Bike tatsächlich zum Kippen neigt. Versuche mal bewusst im Stehen mit zur Seite gedrehten Ellenbogen und den Poppes auf Höhe des abgesenkten Sattel als Grundposition zu fahren. Sollte so mehr Druck auf den Lenker und so auch mehr Kontrolle geben. Wenn das Bike sich aber dann zu frontlastig anfühlt, und Du so begründete (!) Angst vor Überschlägen hast, dann solltest Du zuallererst über nen höheres Cockpit über die Spacer nachdenken, und/oder nen geringfügig kürzeren Vorbau, vielleicht auch mit nem anderen Winkel. Auch ein breiterer Lenker kann viel Sicherheit vermitteln.

Darüber hinaus den Lenkwinkel abzuflachen ist dann auch ne gute Möglichkeit die Fuhre ruhiger und sicherer bei hohen Geschwindigkeiten hinzubekommen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:

- ein passender Winkelsteuersatz

- eine (geringfügig) längere Gabel

- passende Offsetbushings für den Dämpfer

Ich habe alle der aufgeführten Maßnahmen ergriffen, wodurch sich das Fahrverhalten doch stark verändert hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, danke für den Tipp, ich werde mal mehr darauf achten, ob es nur gewohnheit ist, oder wovor ich eigentlich Angst habe. Aufgrund meiner "langen" Beine ist mein Sattel recht hoch. Ich hab in der Vergangenheit kürzere Vorbauten gefahren, hat sich aber negativ auf die Stabilität des Rades ausgewirkt. Bin jetzt zurück auf 90mm.

Der Winkel des Vorbaus lässt sich mit Hülsen in 3° Schritten verändern, hab da einiges durchprobiert.

Bis du es geschrieben hast, hab ich mir darüber eigendlich keine Gedanken gemacht.
 
Gibt ein YT video "Riding Down the Herzogstand", ein Trail bei mir in der Nähe. Ich fahr da nicht so runter, das spielen viele Ängste mit, der Überschlag ist der geringste. :oops:
 
Hab ich gefunden:
Ja, dazu reicht an vielen Stellen meine Fahrtechnik auch nicht. Ist ja echt ganz schön rumpelig mit dazu fiesen Kurven. Aber von sowas haben wir ja zuvor auch nicht geredet.. :lol:
 
Gibt ein YT video "Riding Down the Herzogstand", ein Trail bei mir in der Nähe. Ich fahr da nicht so runter, das spielen viele Ängste mit, der Überschlag ist der geringste. :oops:
Das ist der Weg direkt vom Herzogstandhaus runter nach Walchensee, ein wirklich schöner Weg bei mir um die Ecke. Aber, ganz ehrlich, wie kann man nur auf die bescheuerte Idee kommen dort runter zu fahren? Wenn sich einer dort das Genick bricht, dann ist der wirklich selber schuld. :rolleyes:
Wobei ich die Fahrkünste dieses Manuel Urban schon bewundere, ist aber eindeutig nicht meine Welt. :D
 
Das ist der Weg direkt vom Herzogstandhaus runter nach Walchensee, ein wirklich schöner Weg bei mir um die Ecke. Aber, ganz ehrlich, wie kann man nur auf die bescheuerte Idee kommen dort runter zu fahren? Wenn sich einer dort das Genick bricht, dann ist der wirklich selber schuld. :rolleyes:
Wobei ich die Fahrkünste dieses Manuel Urban schon bewundere, ist aber eindeutig nicht meine Welt. :D
Er hat mir gerade auf meinen Kommentar hin geschrieben daß er schon an der einen oder anderen Stelle geschoben hat.
 
Das Meiste wird wohl ein kurzer Vorbau in Verbindung mit einem Breiten Lenker zutun. Falls ihr den Lenkwinkel von eurer Feile / Reuse darüberhinaus abflachen wollt, könnt ihr mal hier reinschauen Winkelsteuersatz für normale Ahead-Steuerrohre (EC34).
Ich denke die Kerninfo liegt aber tatsächlich eher hier -
scylla schrieb:
...Ich dachte das auch, bis ich mal angefangen habe, mein CC-Bike auf anständigen Trails zu misshandeln ;)
Du hast schon richtig analysiert...
fahren, fahren, fahren - ein abgewandeltes, englisches Marketing-Sprichwort "um Meister zu werden, wiederhole 10.000 Mal".
Tatsächlich steigt die Erfahrung mit jeder schwierigen Situation, die man meistert. Wenn sich dann langsam eine Gelassenheit einstellt, kann der Überlegungen für Verbesserungen auch mehr Platz gegeben werden.
 
Absolut super dieser Trail, i love it.
Zum Wandern :)
Aber Biken: Never. Elend langes Holper-Stolperbiken, ständig vollste Konzentration, ein Rutscher an der falschen Stelle und aus dem Enduro wird ein Freerider. Ne danke. Selbst wenn ich alles, was ich im Video gesehen hab, technisch könnte, würde ichs nicht machen. Meine Hochachtung für das Können des Fahrers. Ich wünsch ihm ein langes Leben.

68,5° scheint mir für den Lenkwinkel nicht ausgesprochen steil zu sein, zumindest für die Räder alter Tage. Schau erst einmal, ob Du tatsächlich nur aus Gewöhnung nach hinten gehst, sobald es schneller wird, oder ob das Bike tatsächlich zum Kippen neigt. Versuche mal bewusst im Stehen mit zur Seite gedrehten Ellenbogen und den Poppes auf Höhe des abgesenkten Sattel als Grundposition zu fahren.
fahren, fahren, fahren - ein abgewandeltes, englisches Marketing-Sprichwort "um Meister zu werden, wiederhole 10.000 Mal".
:daumen:
Ich fahr mein 26" HT mit 120 mm Gabel, ca. 68° Lenkwinkel und Variostütze. Damit kann ich selbst in sehr steilem Gelände noch zentral über dem Bike stehen ohne den Hintern nach hinten strecken zu müssen. Ellenbogen nach außen und mit dem Oberkörper tief gehen (Knie beugen) reicht.
 
Hier die eigentlich schon vorweggenommene Auflösung:
20200523_152955.jpg


Ich hab recht große und (noch) feste Bananen am Start, von daher konnte man sie nicht weiter reinschieben ohne Mus zu produzieren.

Mal gleich schauen ob das auch hält, würde mich aber wundern wenn nicht.. ^^
 
Heute mal einen Trail gefahren - relativ steil - viele Wurzeln, die zum Teil weit aus dem Boden kommen - Stufen. Eigendlich ganz gut zurecht gekommen. Hab es intuitiv "richtig" gemacht, Rad hat sich unter mir gedreht. Bin aber auch nicht all zu schnell runter. An einigen Stellen musste ich absteigen, zu groß der Respekt vor dem Gefälle und was danach kam. Sollte ja alles angeblich fahrbar sein. Naja, (noch) nicht für mich, Versuch 1 von 10.000.

Eintauchen der Federgabel, insbesondere in Hanglage und wenn man fast zum Stillstand kommen muss, vielleicht muss die härter.

Freundliche 29'' Fahrer haben mich aufgeklärt, mit 29'' rollt man besser über die Wurzeln. Mag sein, hab ich mir im Trail ständig gedacht. Zwei mal mit dem Vorderrad vor so einer Wurzel stecken geblieben, fast vorne rüber geflogen.

Hab sie dann trotz ihrer 29'' überholt.
 
Freundliche 29'' Fahrer haben mich aufgeklärt, mit 29'' rollt man besser über die Wurzeln. Mag sein, hab ich mir im Trail ständig gedacht. Zwei mal mit dem Vorderrad vor so einer Wurzel stecken geblieben, fast vorne rüber geflogen.
Genau das Richtige, wenn man auch im höheren Alter noch geistig fit bleiben will: 26" und solche Trails. Linie finden, schnelle Reaktion, Balance, alles gut fürs Hirn.
 
Heute mal einen Trail gefahren - relativ steil - viele Wurzeln, die zum Teil weit aus dem Boden kommen - Stufen. Eigendlich ganz gut zurecht gekommen. Hab es intuitiv "richtig" gemacht, Rad hat sich unter mir gedreht. Bin aber auch nicht all zu schnell runter. An einigen Stellen musste ich absteigen, zu groß der Respekt vor dem Gefälle und was danach kam. Sollte ja alles angeblich fahrbar sein. Naja, (noch) nicht für mich, Versuch 1 von 10.000.

Eintauchen der Federgabel, insbesondere in Hanglage und wenn man fast zum Stillstand kommen muss, vielleicht muss die härter.

Freundliche 29'' Fahrer haben mich aufgeklärt, mit 29'' rollt man besser über die Wurzeln. Mag sein, hab ich mir im Trail ständig gedacht. Zwei mal mit dem Vorderrad vor so einer Wurzel stecken geblieben, fast vorne rüber geflogen.

Hab sie dann trotz ihrer 29'' überholt.
Völlig in Ordnung abzusteigen und zu schieben, wenn man sich nicht mehr wohl fühlt. Alles andere ist bescheuert.
 
Je härter und schneller ich fahre, umso mehr häufen sich leider auch die Kettenabwürfe.
Hast Du die 1x9 denn nun schon getestet, und wenn mit was für ein Kettenblatt?
Die Schaltung die du verlinkt hattest hat leider 4 bis 5 Wochen Lieferzeit. :(
Bis dahin steht das Sin auf dem Trockenen.

Aber auf dem Manic fahre ich ja nun schon 1x9 mit der Shimano XT und nem 34 Ovalblatt von Rotor.
Bisher keine Probleme mit Kettenabwürfen. Bin damit aber auch noch nicht auf Rumpelstrecken im Harz unterwegs gewesen sondern nur bei uns im Flachland.

Edit: mit dem alten 3x9 hatte ich aber auch nie Probleme. Und bei den Wurzeltrails oder beim Harzer Hirtenstieg auf dem 80mm HT kracht es teilweise ganz schön im Gebälg. :D
 
Ich fahre hier in Hamburg auf den Trails eigentlich alles auf dem mittleren Kettenblatt, ein 32er.
Da reicht mir hinten die 11/34 (0,941). Wobei ich das 11er Ritzel kaum nutze.

Nun sind die Alpen natürlich ne andere Hausnummer, aber mit 11/42 und nem 30er Kettenblatt (0,714) könnte sich das schon ausgehen. Auch wenn es nicht ganz so kurz wie jetzt mit dem 34er Ritzel und dem kleinen 22er (0,647) Kettenblatt übersetzt wäre. Aber ich sehe schon wie ich mich in den Alpen auf nen +500HM-Anstieg für diesen Leichtsinn verfluchte..^^

Ein 28er Kettenblatt würde bergauf sicher passen (0,667), dafür aber wohl in der Ebene entschieden zu langsam.
 
Wie sieht's denn mit 2 Kettenblättern aus? Auch bei nicht direct mount Kurbeln könnte man das in ner Pause auf dem Gipfel wechseln.
Wobei der Alpen Cross ja in der Regel nicht überraschend kommt. Für sowas könnteste ja einfach wieder 3fach Kurbel und Umwerfer abschrauben. Wenn du auf 9fach bleibst passt das ja alles plug and play.
 
Hmm..

Also zwischen zwei Kettenblättern hin und her zu switchen klingt irgendwie suboptimal.. ^^

Auf dem Alpen-X ballere ich ja nicht so extrem, da gab es bisher ja auch kaum Kettenabwürfe. Da passt die 3x9 ganz gut.

Kann ich denn überhaupt die 3fach XT Kurbel mit nur einem Narrow Wide Kettenblatt bestücken?
 
Gibt da garantiert Bastellösungen mit Spacern oder ähnlichem. Würdest das NW Kettenblatt auf mittlerer Posi brauchen, dafür brauchste aber Normalerweise das große Blatt, wenn ich mich recht erinnere.

Ich hab einfach die 60 Kröten investiert und mir ne aktuelle 1-2fach SLX Kurbel besorgt.
Die alte Kurbel liegt jetzt bei mir im Regal.
Sollte ich doch zurück auf 3fach wollen brauch ich nur umstecken und fertig.
 
aber mit 11/42 und nem 30er Kettenblatt (0,714) könnte sich das schon ausgehen
Die Abstufung wird dann das Problem sein. Bei langen Anstiegen sollte man bei seiner optimalen Trittfrequenz fahren. Deswegen bin ich auch von 3x9 auf 3x10.

Wie sieht's denn mit 2 Kettenblättern aus? Auch bei nicht direct mount Kurbeln könnte man das in ner Pause auf dem Gipfel wechseln.
Halte ich auch nicht für so günstig. Wenn s öfters mal rauf und runter geht wird's schnell nervig. Zudem wenn's Bike eingesaut ist, kann schon einmal Sand in die Gewinde kommen.

Wobei der Alpen Cross ja in der Regel nicht überraschend kommt. Für sowas könnteste ja einfach wieder 3fach Kurbel und Umwerfer abschrauben. Wenn du auf 9fach bleibst passt das ja alles plug and play.
Würde ich jetzt auch für die beste Idee halten. Musst dazu aber nicht auf 3x9 bleiben. 3x10 kann man auch problemlos auf einer 3x9 Kurbel und Kettenblätter fahren, selbst gemacht, kein Unterschide zu einer 3x10 Kurbel gemerkt. 3x11 könnte (bin mir nicht sicher) auch funktionieren, Ketteninnenmaße sind wohl identisch.
 
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