Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?

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Re: Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?
Bei Dir knackts aber bei jeder Kurbelumdrehung...wird also eher Tretlager oder Pedal sein...
Nur sagt mir meine Logik, daß das Knacken dann auch im Wiegetritt auftreten sollte. Tut es aber nicht.
Früher hätte ich mir in Hamburg-Ottensen ja Hilfe in nem Esoterikzentrum geholt. Was da so am Schwarzen Brett alles angeboten wurde, unglaublich. Aber das Zentrum gibts wohl nicht mehr. bleibt nur das MTB-Forum :D.
@Steff2250 Danke für Deine Tipps. Werde ich mal ausprobieren.
Nimm einfach mal einen Sattel mit Stütze von nem Rad das nicht knackt
Macht Sinn.
wobei ich mir darüber bewusst bin, dass es Menschen geben soll die nur ein Rad haben......
Mein anderes 26er hat ne Reverb. :D Aber weil ich fast nix wegwerf, hab ich noch ne passende alte Stütze. Werde vorher aber wohl das Sattelrohr versuchen, richtig sauber zu machen.

So, und jetzt ab in den Keller.
 
nimm mal die Bremsarme runter und schieb sie mit viel Fett wieder drauf.
Viel zähes Fett auf den Cantibolzen kann schon gegen Quietschen helfen, aber leider nicht immer. Wichtig bei Cantis ist die leichte Schrägstellung der Beläge zur Felge, so ca. 1mm reicht:

rep_canti.gif
Dabei die Laufrichtung beachten.
Ebenso bedeutend ist die Verwendung von neuen Bremsbelägen, Kool Stop Eagle 2 werden heute recht gerne empfohlen. Ob die lachsroten besser als schwarze sind, kann ich nicht beurteilen.
Ein weiteres bei Cantis recht verbreitetes Übel ist der viel zu hoch eingestellte Querzugträger. Das hat jetzt nichts mit Quietschen zu tun, aber mit zu geringer Bremsleistung. Ich stelle den Querzug immer so ein, dass ca. 2 Fingerbreit Luft zwischen Mantel und Querzugträger ist. Der Winkel 1 soll dabei am Besten gegen 120° gehen, der Winkel zwischen Arm und Querzug darf gut unter 90° sein. Lieber die Arme noch etwas nach außen neigen. So wie auf der nächsten Grafik ist es ein von Shimano vorgegebener Quatsch:
1593264292346.png
Besser so wie hier:
cimg2488p4eyi.jpg


Derart eingestellt und mit den richtigen Gummis versehen, kann eine Cantibremse durchaus auch mit einer V-Brake mithalten. Nur die leidige Einstellerei ist bei Cantis halt stellenweise auch richtig nervenzerfetzend.

Verdacht auf Tretlager
Ich würde auch die Pedale zu den Verdächtigen zählen. Und erst nach deren Überprüfung zum Tretlager übergehen.
Ist einfacher. ;)

Beste Grüße,
Armin.
 
Bin ausm Keller zurück.
Nur die leidige Einstellerei ist bei Cantis halt stellenweise auch richtig nervenzerfetzend.
Kann ich hiermit bestätigen. Die Hälfte der Kellerzeit ging dafür drauf :)
Deine Tipps hab ich mir in Word kopiert - fürs nächste Mal. Danke dafür.
Immerhin, dank Fettung scheint das Problem erstmal gelöst. Die Einstellung der Klötze ist noch nicht optimal im Vergleich zu Deinen Tipps und Foto, aber immerhin besser als das Shimanooriginal.
Also ich hab mich mit meinen Rädern ganz basisdemokratisch auf Sattelstützen-ø 31,6mm geeinigt. Bis auf eines halten sich auch alle brav dran!!!
Meine beiden sollten auch 31,6 mm haben. Trotzdem hab ich die Stütze vom anderen Rad nicht reingekriegt (jedenfalls nicht ohne brutale Gewalt. Scheint sich nur um 1/10-2/10 mm Unterschied im Durchmesser zu handeln). Also die bisherige gereinigt und gefettet, Sattelrohr mit Lappen gereinigt. Scheint geklappt zu haben. Nach kurzer Proberunde ist Ruhe im Karton.
Mal sehen wie´s demnächst auf längerer Tour aussieht.
Erstmal muß ich doch neue Mäntel besorgen. Hab gesehen, daß die alten doch einige Altersrisse haben.
Danke noch mal an alle Tippgeber, hat mir echt was gebracht. :daumen:
Ihr müßt damit rechnen, daß ich in Zukunft wieder mit Fragen nerve. :D
 
So die Klötze einzustellen braucht man mindestens fünf Hände...?
Das ist doch kein Generve sondern Brainstorming von dem andere, die mitlesen, auch profitieren...:D
 
Und ich dachte bisher, Schaltung und Umwerfer sauber einzustellen, wär die hohe Kunst des Bikeschraubers.
Meine erstmalige Cantilever-Aktion heute (hatte bisher nur V-Brake und Scheibenbremse) lief ja unter dem Motto: Hauptsache es funktioniert.
Was die Nutzung von Klemmzwingen und Urzeitentool anbelangt, das hätte ich gern mal in Aktion gesehen. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, was man damit an der Bremse macht.
Eilt aber nicht.
 
Schaltung und Umwerfer einstellen mach ich nebenbei...
Hab vor ner Weile mal ne alte Sachs Elan 12 Gang zerlegt und vom Rücktritt befreit...spaßige Puzzelei...??
 
Ich bin mal grad in der Döberitzer Heide unterwegs die neuen Reifen und Pedale "einfahren" :) mal sehen ob ich es bis an den Wannsee schaffe. nach 4km Regen nun bei knapp 30 Grad ausdünsten.

Die Rollen im Umwerfer machen allerdings unangenehme Geräusche. Nachher werd ich die mal ausbauen und sauber machen. Entweder nur Sand oder Lager fritte.

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Und ich dachte bisher, Schaltung und Umwerfer sauber einzustellen, wär die hohe Kunst des Bikeschraubers.
Meine erstmalige Cantilever-Aktion heute (hatte bisher nur V-Brake und Scheibenbremse) lief ja unter dem Motto: Hauptsache es funktioniert.
Was die Nutzung von Klemmzwingen und Urzeitentool anbelangt, das hätte ich gern mal in Aktion gesehen. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, was man damit an der Bremse macht.
Eilt aber nicht.
Urzeit Tool in Aktion: damit stellt man die Schrägstellung der Klötze und Position zur Felge ein
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Und ich dachte bisher, Schaltung und Umwerfer sauber einzustellen, wär die hohe Kunst des Bikeschraubers.
Tja, so kann man sich täuschen. :D Da viele Anwender und erst recht auch Radlmechaniker (wer will wohl zwei Handwerkerstunden für Bremse einstellen bezahlen?) an dieser Stelle extreme Schwierigkeiten hatten, war dann die Einführung der V-Brake tatsächlich ein spürbarer Fortschritt.
Für mich steht aber als höchste Kunst des Bikeschraubers das saubere Einspeichen von Laufrädern.
 
Für mich steht aber als höchste Kunst des Bikeschraubers das saubere Einspeichen von Laufrädern.
Da trau ich mich nicht ran, daher hatte ich das gar nicht auf dem Schirm.
Und Bremse entlüften paßt ja nicht so ganz hier ins Forum :)
@coast13 Danke für Aufklärung.
Schade, daß ich schon so alt bin. Kann von dem, was ich hier so im Forum inzwischen gelernt habe, vermutlich gar nicht mehr alles praktizieren. Oder gibts Rollstühle mit Fahrradtechnik (Laufräder einspeichen mal außen vor gelassen)? :D
 
Da trau ich mich nicht ran, daher hatte ich das gar nicht auf dem Schirm.
Ich auch nicht. Ich mag mir das aber auch nicht antun, einfach weil ich's so selten brauche. Und bisher hatte ich immer einen top Einspeicher in Augsburg der mir pro Laufrad nur 20€ berechnet hat: Da wär ich ja blöd das selber zu machen! Den gibts aber leider nicht mehr.
Alternative war dann für mich halt solche Laufräder:
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Und Bremse entlüften paßt ja nicht so ganz hier ins Forum
Doch, wir sind hier ja nicht bei den Klassikern. ;)
Wobei ich eine Cantibremse einstellen immer noch fummeliger finde. Aber das gehört ja auch eher zu den Klassikern. :aetsch:
Einen Tipp mag ich aber dazu auch loswerden: Mit obigem Rad musste ich mich vor ein paar Jahren das erste Mal mit dem für mich damals leidigen Thema Scheibenbremse beschäftigen. An diesem Rad ist eine Shimano XTR-Bremse verbaut. Beim Belägewechseln ist mir aufgefallen, dass sich die Kolben nur sehr schwer zurück drücken lassen. Und da hier die Kolben aus empfindlicher Keramik sind und beim Zurückdrücken ja nicht verkanten sollen, durfte ich nicht mit zu brachialen Mitteln wie Brecheisen oder großer Schlitzschraubendreher an die Dinger ran gehen. Ich hab mir dann dieses geniale Werkzeug zugelegt: https://enduro-mtb.com/first-look-das-goose-bikeparts-disc-tool/
cache_36740304.jpg

https://www.goose-bikeparts.de/Das Ding ist echt ein Wucht und hilft sogar beim Entlüften als steifer Bleedblock. Man braucht den Bremssattel nicht demontieren, das jeweilige Laufrad mit der Bremsscheibe kann im Rahmen bleiben. Einzig bei manchen Bremssätteln bei denen die Beläge nach unten herausgenommen werden, muss der Sattel wie bisher demontiert werden. Das Werkzeug funktioniert aber auch da dann einwandfrei.
Die 30.- was das Teil kostet, sparen einen Haufen Ärger und Zeit. Eine echte Empfehlung die auch hier bei den Youngtimern nicht an der falschen Stelle ist!
Es grüßt Euch der Armin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich steht aber als höchste Kunst des Bikeschraubers das saubere Einspeichen von Laufrädern.

Bei meinem Jumpi war nach 1 Jahr die erste Speiche gerissen. Zum Radhändler zur Reperatur gebracht. Dann hat sich das ausgebreitet wie eine Pest. Besonders ärgerlich, an einem SA auf einer Transalp 3 Speichen auf einmal und dann auch noch auf der Seite der Kassette. Bei einem größeren Bikeshop angehalten, der Mechaniker war nicht da, nur mehrere Verkäufer.
Die haben mich netterweise in die Werkstatt gelassen, ich musste es aber selber reparieren. Draußen haben die Kumpels ungeduldig gewartet. Das Ergebnis war alles andere als perfekt, aber für den Rest der Tour hat's gehalten. Das war der Anlass mich mit diesem Thema mehr zu beschäftigen.

Ursache des Ausbreitens der Speichenrisse, wenn mal eine Speiche gerissen ist, kann es extrem schwer sein, gleiche Speichenspannung bei zentierten Rad wiederherzustellen. Der Radhändler macht das meist sehr schnell, mit nicht unbedingt perfektem Ergebnis. Kunde kann das kaum überprüfen, Hauptsache das Rad läuft rund. Das kann sich bei sehr leichten, dünnen Speichen sehr negativ auswirken.

Also mein Entschluß stand fest, komplett neu einspeichern. Und als interessierterer Bastler, am besten gleich selber.

Mein erstes Laufrad hat 5 Stunden gedauert, ich bin fast ausgeflippt. Entweder lief das Laufrad perfekt rund, aber die Speichenspannung war nicht homogen, oder die Speichenspannung war homogen, aber das Laufrad lief nicht rund. Zudem sind viele Alunippel über den Jordan gegangen. Damals gab es auch noch nicht so viele Anleitungen wie heute. Das war mein Lehrgeld.

Mein Radhändler meinte damals, er speicht in 20 Minuten ein.

Inzwischen kenne ich einige Tricks und ich habe ca. 8 Laufräder neu eingespeicht, ich brauche ca. 1 Stunde pro Laufrad. An den von mir eingespeichten Laufrädern ist mir noch nie eine Speiche gerissen.

Es bleibt aber eine Tätigkeit für Leute, die gerne basteln. Wenn man eher ungeschickt ist, lässt man besser die Finger davon.
 
mal so aus Neugier, was benötigt man fürs Einspeichen für Werkzeug?
Für Standardnippel braucht man einen modifizierter -Schlitzschraubendreher, bei Spezialnippel entsprechend passenden Bit.

optional: Zentrierständer (kann man auch im Fahrradrahmen zentrieren), speichentensiometer (ich habe das billige Park-schätztool).
 
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