Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?

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Re: Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?
Richtig, letztlich kommt die schonungslose Wahrheit nicht am Reißbrett sondern auf dem Trail zu Tage. :o
der Satz kam mir am Sonntag auch wieder in den Sinn.... passt zwar nicht ganz zum Thema...., aber ich hab da auf der Runde wieder mal gemerkt, wie unterschiedlich sich bei mir HT und Fully "anfühlen", trotz fast identischer Geo Daten von Rahmen, Cockpit und Sattel. Am Marin (Fully) zwickts nach 40 km in Handgelenken, Armen, Rücken.... während sich die gleiche Runde mit dem "Holland" Rad anfühlt wie ne Eisdielen Runde.

Also da muss ich auch noch einiges austesten. Mit m Sattel und dessen Neigung fang ich an ...
 
Nach 40km ist in der Tat schon arg früh.. ^^

Bei meinen Alpenüberquerungen trennte sich die Spreu vom Weizen diesbezüglich erst nach mehreren Tagen. So mancher Mitstreiter hat da schon bei dem Gedanken wieder den eh wunden Arsch mitsamt dem geschundenen Rücken aufs Ratt zu hieven die eine oder andere Träne still und heimlich im Kopfkissen verdrückt und aus mehr oder weniger fadenscheinigen Gründen an den letzten Tagen die Bergwertungen ausgelassen und sind auf Asphalt zum Zielort geradelt.

Nein, das hat sicher nix damit zu tun gehabt daß deren Rucksäcke mindestens doppelt so viel gewogen haben wie der Meinige und sie die originalen schnittigen superschmalen und extraleichten Sitzgestelle am Koblenzer Versenderbaik unangetastet liessen und dieser zudem noch mies eingestellt war.. ^^
 
Ai äm bäck on träck!

Nach mehrmonatiger Zwangspause aufgrund eines Handbruchs hab ich mich heute bei übelstem Hamburger Schietwedder erstmals wieder in die Harburger Berge getraut, um die jüngste Verschlimmbesserung auszutesten. Eigentlich hatte ich beabsichtigt den neuen Lenker in drei verschiedenen Breiten (760, 780, 800mm) zu testen, aber da ich untrainiert bin, zudem mein rechtes Handgelenk noch ein bisschen Reha braucht bevor es wieder zur alten Beweglichkeit und Belastbarkeit zurück findet, die zahlreichen nassen Wurzeln in den Abfahrten recht rutschig waren und ich überdies alleine unterwegs war, bin ich recht vorsichtig und langsam gefahren, so daß die Aussagekraft doch wohl eh recht stark eingeschränkt wäre, weshalb ich erstmal auf die ursprünglich anvisierten Vergleichsfahrten verzichtete. Jedenfalls hat es sich mit den vollen 800mm gut angefühlt, was immer auch das zu sagen hat. Die Kontrolle war bestens. Nach fünf für die hiesigen Verhältnisse teilweise recht fordernden Abfahrten auf einem Singletrail mit ein paar kleineren angelegten Sprunghügeln, überhöhten Kurven, einem Drop und vor allen vielen Baumwurzeln (ungefähr 70 Höhenmeter pro Abfahrt, wenn überhaupt.. ^^) hatte ich dann bereits genug und merkte deutlich wie die Kräfte schwanden. Zufrieden, wenn auch klitschnass und kaputt, bin ich dann den Heimweg angetreten.

Beweisfoto:
20191020_173944.jpg
 
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Schlechtes Schuhwerk. Sonst hab ich aber nix zu meckern :daumen:
Ach, geht so. Mit den leichten Dingern war ich nun auch schon zweimal in den Alpen, und das fühlte sich in Ordnung an. Mit meinen ziemlich profillosen Five-Ten ist es zu Fuß im Nassen beim Schieben nicht ganz so pralle, weshalb ich die leichten Dinger dank ordentlichem Profil mittlerweile lieber fahre.
 
Anhang anzeigen 926608

Ton in Ton; vom Scheitel bis zur Sohle. Dazu lässig Blau und ein paar rote Tupfer als Kontrast.
Aus Dir wird noch ein richtiger Fashion Geek

Willkommen zurück!
Rote Tupfer zu den blauen Felgen beschde!
Gerade die Stege der Bremsscheiben knallen richtig, da fühle ich mich fast wie Captain America auf dem Kriegspfad :)
 
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Ich bin auf das Video gestern auch bereits zufällig aufmerksam geworden.
Und was ist dein Fazit?
1. Werbefilmchen für Untergrifflenker. Interessant ist die Betonung bei den Retrobikes auf die Barends, die passten ihnen wohl zu ihrer Rennrad-Buckelhaltung, die mir ein Graus ist und zu dem schlecht für den Rücken.
2. Markensponsoring, ich peile einen "objektiven" "subjektiven" Vergleich an, bei dem das Ergebnis schon vorher fest steht.
Ich wäre froh, so einen schönen GT Zaskar Rahmen zu haben.
Da können die sich ihre Sekunden in ihre leeren Bierflaschen stopfen.
 
Ich bin da mittlerweile vollkommen schmerz- und fazitfrei.

Natürlich sind das Werbefilmchen, aber ein wenig können auch die ab und an unterhalten. Erinnert mich ein wenig an den Generationsvergleich auf GMBN zwischen nem mittelprächtig ausgestatteten Giant Anthem von '07 oder so mit offensichtlich mies eingestellter Schaltung und dem brandneuen Giant Anthem in Bestaustattung. Da war das (mehr oder weniger) vernichtende Ergebnis auch irgendwie absehbar.. ^^

Ich komme übrigens gerade aus dem Harburger Bergen und hab heut endlich meinen neuen Lenker in drei verschiedenen Breiten getestet. Mit für mich überraschenden Ergebnis.

Aber dazu später mehr.
 
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In dem Filmchen sehe ich neuwertige, top geservicte Bikes mit denen die Protagonisten tagtäglich semiprofessionell unterwegs sind und dann zwei mehr oder weniger mittelmäßig unterhaltene Retro-26er no Service, mit vollollen Schlappen ohne Grip und Weichmacher ( der grüne Michelin kann heutzutage nix mehr, man muß froh sein, wenn der nicht gleich in der ersten Kurve zerbröselt), die man endlich wieder mal aus dem Keller geholt hat...
Sicher, die neuen Bikes, Kilos leichter und moderner, werden immer schneller sein. Nur eben nicht so viel schneller...und wer hetzt sich schon so ab wie diese Strampler?
 
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Nun, zuhause angekommen, erschöpft, aber immerhin frisch geduscht, wird es Zeit Resümee zu ziehen.

Zuerst habe ich das Cockpit auf 760mm Breite ausgerichtet.
20191024_163142.jpg

Schon beim Aufstieg fühlte es sich sofort viel zu schmal an, obwohl ich nur einen Tag mit den vollen 800mm gefahren bin und die letzten Jahre mir 720mm reichten. Das war schon ein komisches Gefühl. Es fühlte sich an als würde ich zu weit nach innen greifen müssen und so weniger Kontrolle haben, eigentlich ähnlich wie zuvor mit 720mm. Auf der anschließenden Abfahrt bestätigte sich das auch, ich hatte das Gefühl geringerer Kontrolle.

Dann hab ich das Cockpit auf 780mm umgebaut.
20191024_164822.jpg

Das fühlte sich sofort bedeutend besser an. Irgendwie natürlich. Auch auf der Abfahrt passte es so deutlich besser. Ich hatte das Gefühl die Kontrolle "wiedererlangt" zu haben.

Dann hab ich das Cockpit wieder auf die vollen 800mm umgebaut.
20191024_170850.jpg
Das fühlte sich zwar nicht mehr ganz so natürlich an, dennoch vermittelte es auf der Abfahrt nochmal eine Extraportion Sicherheit. Habe dann noch fünf weitere Runden damit durchgezogen und wurde immer schneller. Viele Passagen mittlerweile mit völlig geöffneter Bremse. Das hat echt gefetzt! Auf dem steilen Endstück mit vielen fies schräg querenden immer noch feuchten Wurzeln bin ich ab und an auch mit dem Vorderrad ein wenig seitlich ins Rutschen gekommen, aber auch das war gut kontrollierbar.

Wenn diese Lenkerbreite nun auch bei ganzen Tagesausflügen keine Probleme macht bleib ich dabei.
 
Eine Frage, ich finde den PRO-Lenker zwar dufte, aber diesen weißen Streifen hätte ich gern weg. Der nervt irgendwie. Ein rein schwarzer Lenker wäre mir bedeutend lieber. Wie kriegt man sowas am besten weg?
 
In dem Filmchen sehe ich neuwertige, top geservicte Bikes mit denen die Protagonisten tagtäglich semiprofessionell unterwegs sind und dann zwei mehr oder weniger mittelmäßig unterhaltene Retro-26er no Service, mit vollollen Schlappen ohne Grip und Weichmacher ( der grüne Michelin kann heutzutage nix mehr, man muß froh sein, wenn der nicht gleich in der ersten Kurve zerbröselt), die man endlich wieder mal aus dem Keller geholt hat...
Sicher, die neuen Bikes, Kilos leichter und moderner, werden immer schneller sein. Nur eben nicht so viel schneller...und wer hetzt sich schon so ab wie diese Strampler?
Es ist halt wie bei dem Anthem. Ein ernsthafter Vergleich war gar nicht gewollt. Es geht darum das neue Produkt zu bewerben. Punkt.
 
Es ist halt wie bei dem Anthem. Ein ernsthafter Vergleich war gar nicht gewollt. Es geht darum das neue Produkt zu bewerben. Punkt.

Aber... Man sieht immer sehr schön, wie viel da künstlich konstruiert werden muss, um alte Bikes "unfahrbar" aussehen zu lassen :D
An Vergleiche mit gutem Material und moderner Geo traut man sich ja nicht oder selten ran, weil das Ergebnis dann für den Durchschnitt uninteressant wäre und auch für Nerds eher so: :ka:
 
Aber... Man sieht immer sehr schön, wie viel da künstlich konstruiert werden muss, um alte Bikes "unfahrbar" aussehen zu lassen :D
An Vergleiche mit gutem Material und moderner Geo traut man sich ja nicht oder selten ran, weil das Ergebnis dann für den Durchschnitt uninteressant wäre und auch für Nerds eher so: :ka:
Es ist so ähnlich wie mit der Klamottenwerbung: Packe einen Brad Pitt/Fabio Widmer/Christiano Ronaldo in eine Jeans, schon denken die meisten sie würden ähnlich gut mit der Jeans aussehen, auch wenn sie selbst alt, übergewichtig und hässlich sind.

Beim Mountainbiken ist das Material zwar nicht unwichtig, aber der Fahrer ist nunmal die entscheidende Komponente. Ein Fabio Widmer würde auch auf nem Hollandrad um uns Kreise ziehen, wenn unsere schlaffen Ärsche auf aktuellem Werksmaterial aus der EWS säßen. Denn ein wirklich guter Fahrer kann viele Unzulänglichkeiten eines Bikes einfach umfahren. Aus diesem Grunde würde ein ernsthaft ausgetragener Vergleich zwischen den Alteisen und aktuellen Material vermutlich deutlich enger ausfallen. Ohne in Frage stellen zu wollen daß die aktuellen Bikes leistungsfähiger geworden sind.

Es wird also gerade in den Medien zuviel das Material in den Vordergrund gestellt, dabei ist das Fahrerische wesentlich wichtiger. Und auf diesem Gebiet lerne ich Jahr für Jahr, daß ich noch einiges zu lernen hab.. ^^
 
Mit dem breiteren Lenker ist ja der Schwerpunkt etwas weiter vorne. Also ist die Überschlagsgrenze näher. Aber andererseits gibt die Breite ein sicheres Gefühl, so daß man weniger blockiert und mit mehr Schwung unterwegs ist, was das Überschlagsrisiko deutlich senkt. Also führt die gefühlte Sicherheit zu tatsächlicher Sicherheit...
 
Mit dem breiteren Lenker ist ja der Schwerpunkt etwas weiter vorne. Also ist die Überschlagsgrenze näher. Aber andererseits gibt die Breite ein sicheres Gefühl, so daß man weniger blockiert und mit mehr Schwung unterwegs ist, was das Überschlagsrisiko deutlich senkt. Also führt die gefühlte Sicherheit zu tatsächlicher Sicherheit...
Ich hab deshalb ja vorsorglich zugleich den alten 90mm-Vorbau durch einen Kürzeren mit 80mm ersetzt. Hab da jetzt keine Rechnung extra für aufgestellt, nehme aber an daß sich das schwerpunktmäßig in etwa die Waage hält, zumal der neue Lenker auch noch 1° mehr Backsweep als der Alte hat. Aber mit dem Rest dürftest Du durchaus Recht haben.
 
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Bevor ich gestern auf einer längeren und für Hamburger Verhältnisse teilweise ziemlich fordernden Ausfahrt mit zwei recht erfahrenen Enduristen auf modernen 170mm-Federweg-Geschossen auf teils mir unbekannten Trails physisch an meine Grenzen gestoßen bin hab ich noch wahrnehmen können daß ich in den mehrheitlichen Fahrsituationen doch dazu neige den Lenker ein bisschen weiter innen greifen zu wollen, weshalb ich mich nun doch entschlossen hab ihn auf 780mm zu kürzen. Bei der Gelegenheit hab ich dann auch noch mit dem Nagellackentferner meiner Tochter den Lenker von der Augenkrebs-erzeugenden weißen Aufschrift befreit. Sieht jetzt wieder aus wie ein Mountainbike und nicht mehr wie eine Litfasssäule. Uff!
20191027_161614.jpg
 
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