So, nach einem halben Dutzend Nightrides mit meiner Ellsworth-Neukreation ein erstes Fazit:
-Der Rahmen bzw. die Federung ist grossartig! Da wippt nix bergauf, aber schön feinfühlig und schluckfreudig bei gröberen Passagen. Ich bin ehrlich beeindruckt.
-Die Microshift Advent hinterlässt einen mässigen bis guten Eindruck. Die Verarbeitung ist ok, aber halt schon spürbar günstig. So hat sich z.B. der kleine Sicherungsclip, der die Schraube, die ins
Schaltauge geht, fixiert, schon bei der Erstmontage verabschiedet. Halb so wild, aber trotzdem...
Ausserdem läuft man mit solchen modernen Kupplungsschaltwerken an Oldschool Rahmen offenbar in Probleme rein, die man vorher nicht kannte. So hätte sich z.B. das Hinterrad nicht ausbauen lassen, ohne das Schaltkabel abzuknicken, wenn ich den dafür am Rahmen vorgesehenen Anschlag benutzt hätte. Hab‘s jetzt halt durchgehend (momentan noch mit Kabelbindern, beim nächsten Zugwechsel kommen so Halterdingens in die Anschläge) verlegt.
Das Schalten an und für sich ist voll in Ordnung, speziell der Schalthebel hat es mir angetan: Knackig, gut gerastert, tip top! Die Schaltsprünge der Kassette passen mir gut. Klar 3x9 ist feiner, aber ich komme gut mit der 1x9 zurecht.
Dafür hatte ich bis gestern mit Kettenabwürfen zu kämpfen. Ich hatte naiverweise angenommen, dass das Clutchgedöns-Schaltwerk reicht um die Kette auf dem Blatt zu halten, zumal Microshift explizit schreibt, die Advent sei mit jedem Kettenblatt welches 9fach kompatibel sei fahrbar. Stimmt auch. Zumindest wenn es einen nicht stört, alle 15 km vom Rad zu steigen um die Kette wieder raufzufummeln...
Hab jetzt ein Wolftooth Drop Stop narrow/wide Kettenblatt drauf. Das Wolfsgebiss scheint zu funktionieren, habe gestern kein einziges Mal die Kette verloren.
-Die X Fusion Velvet ist in bester Weise unauffällig. Kinderleicht einzustellen, ohne viele „bells and whistles“, so mag ich es. Es hat ca. 100km gedauert bis sie richtig feinfühlig ansprach, seither kann ich keinen auffälligen Unterschied zu einer Fox oder Rock Shox feststellen. Sie tut was sie soll und fertig.
-Auffällig im besten Sinne sind dagegen die Paul Klamper in der short pull Ausführung. Ich würde mir selbst nicht glauben, wenn ich das hier lesen würde, aber das ist m.M.n. die beste mechanische Scheibenbremse die ich kenne. Tatsächlich einen guten Tick besser als die BB7 an meinem Voodoo. Klar, vielleicht liegt es ja auch an den Scheiben und/oder Belägen, aber Bremskraft, Druckpunkt und Handkräfte sind wirklich sehr gut. Dazu das unkomplizierte Handling. Ich denke ich habe damit echt „meine“ Scheibenbremse gefunden.
-Ich hätte es ja nicht gedacht, aber das moderne Gedöns wie der Lenker im 80cm Arnold-Format und die Dropperstütze machen mir Spass und bleiben wohl am Rad...
Nun aber noch etwas anderes: Hier ging es ja schon des öfteren um Aluschäden. Leider habe ich es letzthin geschafft meine Rocky Thin Air umzuwerfen und danach habe ich eine klitzekleine Delle am Oberrohr entdeckt. Ich bin nicht sicher, ob die von dem Sturz kommt, aber ich denke schon. Die Delle ist wohl so 2x2mm gross und ca. 0,25 bis maximal 1mm tief. Ist alles schwer zu sagen, auch wieviel davon wirklich im Alu ist, und wieviel nur der Lack. Trotzdem macht mir das etwas Sorge, nicht zuletzt weil ich dieses Rocky ähnlich liebe wie der Hammer Ali sein Alteisen. Ich habe keine Ahnung von Werkstoffkunde, aber ich gehe mal davon aus, dass das 1) nicht unbedingt tragisch sein muss, und 2) ohne Prüfung des Materials mit Ultraschall, Röntgen o.ä. niemand wissen kann ob das irgendwann Probleme machen wird, oder?
Ich werde die Stelle natürlich im Auge behalten, aber ich weiss ehrlich gesagt gar nicht worauf ich da achten muss, also wie es sich zeigen könnte, dass das Alu da reisst oder so. Kann mir da jemand von euch Tipps geben? Besten Dank schon mal!