Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?

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Re: Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?
Hier hab ich mal was zur statischen Radlastverteilung gefunden, wenn auch nur anläßlich der Frage ob man den SAG im Sitzen oder im Stehen ermitteln soll.
https://enduro-mtb.com/sitzend-stehend-sag-fahrwerk/Nun ist mein Alteisen alles andere als ein waschechtes modernes Enduro wie das YT Capra, dennoch finde ich den Vergleich interessant. Was mich allerdings ein wenig verunsichert: Die scheinen das Gewicht des Rades bei dem Artikel rausgerechnet zu haben, was ich für einen Fehler halte, da es sich auf das Verhältnis klar mit auswirkt. Kein Problem, rechne ich die grob 16kg des Bikes halt éinfach hälftig mit 8kg vorne und hinten hinzu.

Im Sitzen beträgt dann beim Capra die Radlastverteilung 39/61, bei meinem Alteisen hingegen 41/59.
Und im Stehen steht es 43/57 zu 45/55. Bei beiden Bikes liegt der Unterschied zwischen Sitzen und Stehen (keine Überraschung) in etwa bei 4kg. Nun kommt aber die modernere Geometrie des langen Capra zum Tragen, wenn es darum geht für die Kurve die Front nochmals aktiv stärker zu belasten, denn die moderne Geo erlaubt dies deutlich besser als mein kurzes Alteisen. Ich vermute man kann mit einer modernen langen Geometrie verglichen mit meinem kurzen Alteisen in etwa doppelt soviel Gewicht nach vorne transferieren , ohne daß es zu Überschlagsgefühlen kommt. Ich kann mit einer aktiven Extrabelastung auf der Front für die Kurve mit dem Alteisen so gerade eben ein Verhältnis von 48/52 hinbekommen, also 3kg mehr als zentral stehend. Dann würde man auf nem Capra ne 49/51 hinbekommen.

So gesehen wäre selbst ein deutlich abfahrtorientierteres Enduro in der Ebene mit einer aktiven Fahrweise isoliert ausschließlich von der Radlastverteilung her betrachtet minimal besser durch die Kurven zu bewegen als mein Alteisen. Was sich für mich noch akzeptabel anhört. Auch wenn moderne Downcountry-Geschosse da vermutlich nochmal ne Schippe drauf legen und in der Ebene zumindest die 50/50 erreichen. Man kann halt nicht alles haben, war ja klar daß ich auf meinem kurzen Alteisen irgend einen Tod sterbe.. :lol:
 
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Ich hatte ja bereits erwähnt daß ich nun mit nem negativ gedrehten Vorbau (95mm 6°) unterwegs bin. Mittlerweile habe ich auch noch den kleineren Spacer (3mm + 6mm) oberhalb des Vorbaus montiert. Tiefer geht es mit der bestehenden Vorbau-Lenker-Kombination nicht mehr. Hierüber http://yojimg.net/bike/web_tools/stem.php lässt sich übrigens bequem errechnen, daß ich nun mit 8mm mehr Reach und 21mm niedrigerem Cockpit unterwegs bin.

Heute war ich so erstmals ernsthaft auf meinen Hometrails in den Harburger Bergen bei ziemlich feuchten und matschigen Verhältnissen unterwegs. Das hat sich selbst mit der mittlerweile doch recht abgefahrenen und selbst neu nicht sonderlich stark profilierten Bereifung (Conti MK II 2.4 Protection + XK 2.4 Protection) ziemlich gut angefühlt, über zu wenig Druck auf dem Vorderrad konnte ich mich diesmal nicht beklagen.

In diesem lesenswerten Beitrag über die Cockpithöhe wird folgendes empfohlen: "Für ein Allround-Bike, mit dem ihr bergauf und bergab gleichermaßen Spaß haben wollt, empfehlen wir euch, eine Position zu finden, die so hoch ist, wie gerade noch möglich und mit der ihr in flachen Kurven genug Gewicht über dem Vorderrad habt."
https://enduro-mtb.com/passender-rise-richtige-mtb-lenkerhoehe/
Diesen Ratschlag finde ich durchaus sinnig. Noch tiefer könnte ich mit dem Cockpit nur noch mit nem Lenker mit weniger Rise gehen. Der jetzige Lenker hat nen Rise von stattlichen 38mm, da würde also noch einiges gehen. Aber das scheint so ja ganz gut zu passen.

Nun, wie der aufmerksame Leser bereits hinlänglich weiß, hab ich schon recht viele verschiedene Cockpit-Einstellungen mit unterschiedlichen Vorbauten hinter mir, und die anfangs überwiegend auch für gut befunden, zumindest diejenigen welche besser als die vorherige Einstellung funktioniert haben. Was mich vorsichtig mit der Aussage macht, nun endlich DIE Einstellung gefunden zu haben.. :lol:

Der (für mich neue) zusätzliche Ansatz über die statische Gewichtsverteilung bei aktiver Fahrweise weist zwar keine 50/50 als das (wohl) theoretische Optimum auf, aber 48/52 ist ja immerhin recht nahe dran.
Was mich (zumindest) verhalten optimistisch stimmt.
 
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Einfach mal auf den Kopf gestellt ergab für mich die optimale Position 🙃
 

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Die Farbe wie das Univega hatte mein erstes MTB auch. Mein Kalloy-Vorbau war aber geschweißt und hatte unglaubliche 130mm. Dazu Tange Starrgabel und schon A-head Steuersatz! Sehr bald auf Avid V-Brake umgebaut. Irgendwann Mitte/Ende der 90er.
 
Kriegstagebuch Eintrag #4.073:

Sonntag 24. Oktober 2021 14:30h im Hamburger Südosten:

Habe gerade ne 50km-Ausfahrt auf ner schnellen aber eher anspruchslosen Runde gemacht. Es ging überwiegend an dem Geesthang entlang mit vielen Kurven und eher hoher Geschwindigkeit hoch und runter.

Die Cockpiteinstellung scheint bei meinem Alteisen mittlerweile mit dem negativ gedrehten 95mm-Vorbau mir gut zu passen. In den Kurven fühlte ich mich zumeist von meinen Mitfahrern leicht aufgehalten, und ich hatte nie das Gefühl daß das Vorderrad mir entgleitet, auch auf dem nassen Laub oder auf Wurzeln. Das recht klare Feedback von der Front schafft viel Vertrauen, so daß ich auch nicht mehr so gehemmt bin die Front auch ordentlich zu belasten.

Noch eklatanter war der Unterschied wenn es rumpelig und steil bergab ging, was leider die Topographie des Geländes nur selten zuließ. Dann konnte ich, überzogen ausgedrückt, um meine Mitfahrer Kreise ziehen. Fairerweise sollte ich an dieser Stelle ergänzen, daß meine Mitfahrer nicht ganz so Downhill-affin sind wie ich.

Bergauf war nur einer klar schneller und zwei auf meinem Niveau, aber das liegt nahezu ausschließlich am Fahrer bzw. dessen Oberschenkel und nicht am Rad. Das Alteisen fühlte sich jedenfalls auch im Uphill gut an.

Anschließend bin ich das 29er Canyon Spectral in L von einem Mitfahrer kurz probegefahren. Es ist echt beeindruckend wie ein Bordstein plötzlich zu einer absoluten Nichtigkeit wird. Mit dem kleinen 26"-Vorderrad und nur 120mm Federweg vorne ist so ein Kantstein schon deutlich zu spüren, mit dem großen 29"-Vorderrad und 160mm Federweg hingegen fragt man sich nur, ob da überhaupt was war, übertrieben formuliert. Zudem lenkt sich solch ein modernes Schlachtschiff überraschend behende. Der Feind scheint seine Hausaufgaben gemacht zu haben. Wir sollten gewarnt sein.. :lol:
Was für ein Blödsinn, Bordsteinfahrten zwischen einem 26er 120mm und einem 29er 160mm zu vergleichen. Lächerlich. Ein 29er mit 160mm ist ein Topmodel also müsstest du ein 26er mit 180mm nehmen und ich hab 180mm Fox Factory und da fahr ich hoch ohne was bemerkt zu haben. Das ist doch keine Herausforderung für einen Vergleich. Da muss schon eine DH Strecke her :D
 
Ich vergleiche Bikes die gut bergab und bergauf gehen. Und von dem Standpunkt kann ich ein modernes Enduro sehr wohl mit meinem hier und da unzulänglichem Alteisen vergleichen.

Ich sehe da (bis auf die Reifengröße) jedenfalls mehr Gemeinsamkeiten als zu nem 26er mit 180mm Federweg, welches vermutlich eher ein Freerider ist und nur mäßig gut bergauf geht.
 
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Nunja, vom tatsächlichen Einsatzgebiet her ist so´n modernes 29er Spectral ja gar nicht so weit von meinem Alteisen entfernt, aber ich weiß schon waste meinst.. :ka:

Zeig mir mal ein 26er mit 180mm Federweg welches so gut bergauf geht wie ein modernes Enduro. Ich denke da wird die Luft schon dünner.
das kommt dir nur so vor, weil die 27er mit 150 oder 160mm unterwegs sind. Oder Du nimmst die 180er Talas mit 140mm travel8-)
Wer will bergauf fahren, will berg abfahren und nehme einfach den Lift zum wieder hochfahren. Und bitte kein eMoped, weil das ist nach dem 4. mal hochfahren leer :D
 
Ich hatte ja bereits erwähnt daß ich nun mit nem negativ gedrehten Vorbau (95mm 6°) unterwegs bin. Mittlerweile habe ich auch noch den kleineren Spacer (3mm + 6mm) oberhalb des Vorbaus montiert. Tiefer geht es mit der bestehenden Vorbau-Lenker-Kombination nicht mehr. Hierüber http://yojimg.net/bike/web_tools/stem.php lässt sich übrigens bequem errechnen, daß ich nun mit 8mm mehr Reach und 21mm niedrigerem Cockpit unterwegs bin.

Heute war ich so erstmals ernsthaft auf meinen Hometrails in den Harburger Bergen bei ziemlich feuchten und matschigen Verhältnissen unterwegs. Das hat sich selbst mit der mittlerweile doch recht abgefahrenen und selbst neu nicht sonderlich stark profilierten Bereifung (Conti MK II 2.4 Protection + XK 2.4 Protection) ziemlich gut angefühlt, über zu wenig Druck auf dem Vorderrad konnte ich mich diesmal nicht beklagen.

In diesem lesenswerten Beitrag über die Cockpithöhe wird folgendes empfohlen: "Für ein Allround-Bike, mit dem ihr bergauf und bergab gleichermaßen Spaß haben wollt, empfehlen wir euch, eine Position zu finden, die so hoch ist, wie gerade noch möglich und mit der ihr in flachen Kurven genug Gewicht über dem Vorderrad habt."
https://enduro-mtb.com/passender-rise-richtige-mtb-lenkerhoehe/
Diesen Ratschlag finde ich durchaus sinnig. Noch tiefer könnte ich mit dem Cockpit nur noch mit nem Lenker mit weniger Rise gehen. Der jetzige Lenker hat nen Rise von stattlichen 38mm, da würde also noch einiges gehen. Aber das scheint so ja ganz gut zu passen.

Nun, wie der aufmerksame Leser bereits hinlänglich weiß, hab ich schon recht viele verschiedene Cockpit-Einstellungen mit unterschiedlichen Vorbauten hinter mir, und die anfangs überwiegend auch für gut befunden, zumindest diejenigen welche besser als die vorherige Einstellung funktioniert haben. Was mich vorsichtig mit der Aussage macht, nun endlich DIE Einstellung gefunden zu haben.. :lol:

Der (für mich neue) zusätzliche Ansatz über die statische Gewichtsverteilung bei aktiver Fahrweise weist zwar keine 50/50 als das (wohl) theoretische Optimum auf, aber 48/52 ist ja immerhin recht nahe dran.
Was mich (zumindest) verhalten optimistisch stimmt.
Also beim DH und Enduro sinds 70% hinterradlastig.
 
70% des Gewicht sollen auf dem Hinterrad liegen? Bei nem Downhiller meinetwegen, aber auch bei nem Enduro?

Puuh..

Das Capra bringt ja selbst im Sitzen nur 61% auf das Hinterrad, und das ist sicher kein Enduro welches vollkommen aus dem Rahmen fällt.. :ka:
 
Hammer-Ali goes XC 🤘

@Alle
Jaja, 130mm Vorbauten. Mal in die Hand nehmen, dann weiss man auch, warum die Dinger früher Knochen hiessen.
Bei der Macht von Greyskull, da muss ich wohl ein Zeichen setzen:

20211203_165720.jpg

Ein niegelnagelneuer Conti Trail King 2.4 Protection statt des bisher gesetzten Mountain King II 2.4 Protection. Ein wenig mehr Profil und ne stabilere Karkasse sprechen für ihn, der größere Rollwiderstand und das Mehrgewicht gegen ihn. Ein Praxistest steht noch aus, aber auch so sollte klar sein in welche Richtung das geht. Don't call me XC-Ali again
:mad:

Vor ein paar Jahren hatte ich es ja mal mit nem Baron vorne probiert, der stellte sich als ne deutliche Ecke zu heftig raus. Der rollte nämlich dermaßen schlecht, daß ich kurz davor war nen Psychodoktor aufzusuchen.
 
Merkst du das echt so heftig? :D
Vielleicht bin ich zu unempfindlich... Naja Mud King vs Kaiser Projekt hab ich immerhin gemerkt :D
Vom Gefühl her wirst du mit dem Trail King bestimmt glücklicher am Vorderrad, weil - zur Beruhigung - so richtig als XC-Ali hab ich dich bis jetzt nicht wahrgenommen ^^
 
Naja @noba23 , mit solchen pauschal gehaltenen Aussagen wie "Also beim DH und Enduro sinds 70% hinterradlastig.", tue ich mich schon ein wenig schwer, aber gut, ich hake nach und wende ein daß ein Capra als handelsübliches Enduro selbst im Sitzen doch nur 61% Gewicht hinten hat, und was machst Du? Sagst einfach "Ist halt n Capra.", seeehr erleuchtend.. :lol:
 
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Hi @Hammer-Ali ,

ich fahre den Baron und den Kaiser vorne und hinten. Ich finde den Rollwiderstand eigentlich gut. Also hinten ist der auf längeren Touren schon etwas anstrengender. Da ist der Mountain King besser. Aber an der Front merke ich nicht, ob ich einen Baron oder MK fahre vom Rollwiderstand her muss ich sagen 🙈

Vielleicht bin ich da etwas grobmotorisch veranlagt🤣🙈

Send it,

Johannes 🙈👌
 
Moin Johannes,

für mich Sensibelchen war das ein kleiner Schock. Sobald ich auf Asphalt oder auf der Waldautobahn unterwegs war ging echt nur noch wenig. Das hat den Grip des Baron nicht mal annähernd aufwiegen können.

Ich komme soeben von einer 45km-Runde zurück. Der Trail King vorne mit dem MK II hinten statt MK II vorne und XK hinten rollt erwartungsgemäß schlechter, aber immer noch ausreichend gut. Dafür scheint der Gripgewinn ordentlich auszufallen. Heute war es schon richtig matschig, dennoch war ich nie nur noch Passagier. Ist doch auch was.
 
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