Eigentlich wollte ich mir oben am Berg einen Glühwein gönnen,...
mal sehen ob ich wiederstehen kann.
Dann widerstehe...! Und gönne dir am nächsten Sonntag ein Glas. Es geht nicht um permanente Askese, nur manchmal ist Verzicht der einzige Weg. Ich habe einen guten Freund und Philosophen, mit dem ich im Sommer bei einer Flasche Wein und einer fetten Zigarre über Gott und die Welt rede. Auch das bin ich, nur soll das kein Dauerzustand sein. Die Dosis macht die Medizin.
Es hört sich pathetisch an, aber Fitness und Gewicht halten ist eine Lebenseinstellung. Und ja, manchmal fällt der Verzicht auch schwer, da müssen wir uns nichts vormachen. Gleichwohl gelingt mir der "leere Teller" und das Vorbeigehen am Kühlschrank idR. recht gut. Anfänglich erfüllt es dich mit Stolz, mit der Zeit wird es zur Normalität. Der Begriff Verzicht ist zu negativ behaftet. Es soll kein Kampf gegen den Kühlschrank werden, kein Kampf gegen den inneren Schweinehund, kein Kampf gegen Irgendwas - aber gleichwohl die Erkenntnis, dass es nichts umsonst gibt. Und das ist nunmal nicht immer angenehm. Wie oft höre ich "ja, was willst du, du bist ja fit und schlank und blablabla". Mag sein, aber ich stopfe mir auch nicht vor Arbeitsbeginn in der Kantine zwei Nussgipfel in die Birne - das wird gerne ausgeklammert. Oder der Spruch "du fährst halt auch viel Rad". Ja, dann fahr doch auch..! Wer hält dich auf?
Gut zu sehen gestern bei meiner kleinen Waldrunde in der Nähe unseres Naturweihers; Familien mit Kindern und ältere Leute, zu denen ich mich auch zähle. Ein bestimmter Menschenschlag, der den Weg hoch im Fahrverbot bei Minustemperaturen unter die Füsse nimmt und dementsprechend daherkommt (im Sommer haben wir jetzt die E-Biker, die man vorher nie gesehen hat, aber das ist ein anderes Thema). Oder bei mir in der Boulderhalle; da hat es recht fitte Jungs und Mädels. Aber das sind auch die, die du immer siehst, vor dir dort sind und nach dir nach Hause gehen. Ich habe mal einen tollen Satz gelesen "Einem Erfolg über Nacht gehen 20 Jahre harter Arbeit voraus". Was läuft hinter den Kulissen, behind the scenes, auf das kommt es an.
Wie schon gesagt, bei mir ist es Jammern auf hohem Niveau. Bis auf den kurzzeitigen 108 kg Ausreisser, der einer emotional belasteten Situation geschuldet war, war ich nie wirklich dick. In Kleidern werde ich gerne 15 kg leichter geschätzt. Und weil ich in der Sache doch recht diszipliniert bin, stört es mich, dass die letzten gewünschten 5 kg nicht fallen wollen. Das ist rein der Eitelkeit geschuldet, das gebe ich unumwunden zu.
Allen viel Erfolg im Vorhaben, wäre doch gelacht, wenn wir das nicht packen würden...