Hi,
meine Beobachtung zur Haltbarkeit der Wachsschmierung bzw. bis es trocken und metallisch "zwitschert":
Der Kettenstatus scheint einen massgeblichen Einfluss zu haben. Je hoeher der Verschleiss bzw. die Laengung, desto schneller wird das Wachs abgeschuettelt?!
Ich habe derzeit 4 Ketten im Wechsel am selben Bike, jeweils mit sehr unterschiedlichem Verschleiss.
Schmierintervall
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- Kette 1 (Shimano): Ca. 0.3% Laengung: Haltbarkeit... ewig... kein zwitschern bisher. Rewaxing nach 300Km zur Vorsorge.
- Kette 2 (SRAM): Ca. 0.4% Laengung: Haltbarkeit ca. 300Km bis zwitschern
- Kette 3 (SRAM): Ca. 0.5% Laengung: Haltbarkeit ca. 200Km
- Kette 4 (SRAM): Ca. 0.7% Laengung: Haltbarkeit ca. 100Km ... uebel, die ist eh' uebers Limit verschlissen.
Test-Setup am Hybridbike:
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- Wetter: Konstant trocken, ca. 10-20°C ... seit Monaten nur Sonnenschein.
- 70% Radwege/Trassen, 20% Strasse, 5% Schotter, 5% Waldautobahn
- 42T Kettenblatt, 10/42 Kassette
- Sportliche Belastung, Systemgewicht 85Kg, Biobiker.
- Wachsformel: 85% Paraffinwachs Teelichter, 10% Paraffinoel, 5% Graphit (Gewicht-%)
Koennt ihr diese Verschleiss-Abhaengigkeit bestaetigen? Bisher habe ich dazu noch nie etwas gelesen.
Vielleicht wird durch die vergroesserten "Spaltmasse" auch das Wachs leichter herausgepresst. Oder es ist einfach mehr abrasive Bewegung in den ausgenudelten Kettengliedern.
Auffaellig:
Einige User haben bereits nach kurzer Zeit Geraeuschprobleme. Andere kommen hunderte Km weit.
Vielleicht ist das eine der Ursachen...
Gruss,
Matthes
Eine Frage: Wie verschließt du deine Ketten? Nimmst du immer ein neues Verschlussglied, oder hast du wiederverwendbare? Oder nimmst du offiziell nicht-wiederverwendbare trotzdem mehrmals? Wenn ja: Wie oft?Aufwand: Nach wie vor nicht so groß wie manch einer meint. Drei Ketten im Wechsel - was ohnehin gut ist gegen den Verschleiss der teureren Antriebskomponenten. Wenn eine sich bemerkbar macht nächste drauf. Wenn drei durch sind einen Abend den Kocher anwerfen und rein damit, abwarten, aufhängen, wieder für nen Monat Ruhe mit 10 Minuten Zeiteinsatz. Für mich geht nicht mehr.
Eine Frage: Wie verschließt du deine Ketten? Nimmst du immer ein neues Verschlussglied, oder hast du wiederverwendbare? Oder nimmst du offiziell nicht-wiederverwendbare trotzdem mehrmals? Wenn ja: Wie oft?
(Falls das schon irgendwo stand: Ich habe den Thread nur überflogen, nicht komplett gelesen.)
Proof: lass doch das Öl mal aus der nächsten Mischung raus und schau, ob das etwas ändert. Ich könnte es mir vorstellen.
Unendlich wohl nicht, aber deutlich länger als mit Ölschliff.Noch mein Geheimtip: Bienenwachs verhilft Ketten zu praktisch unendlicher Lebensdauer und ist biolohisch abbaubar.
wo bekommt man den PFTE Pulver zu kaufen?
hat jemand eine sichere Bezugsquelle?
Danke!
Da misst man schlichtweg falsch. Mehrere Hersteller (mindestens Park Tool, Pedros, Shimano) haben mittlerweile Lehren im Programm, die an den Rollen vorn-vorn messen und die Kette über ein drittes "Horn" spannen.
Ich habe grade erst einen neuen XT-12x-Antrieb angebrochen und benutzte jetzt erstmalig Squirt Lube (ich habe (noch) nicht so recht Lust, Wachs in Ketten zu kochen). Noch ist bei mir also praktisch keine Praxiserfahrung da, schon gar nicht zur Lebensdauer.
Was ich trotzdem einwerfen möchte: Ich misstraue allen Berichten, aus denen nicht hervorgeht, welche Kette (konkretes Modell) womit (und wie) gemessen wurde. Die Messung nach alter Sitte (zwischen einer Rolle vorn und einer Rolle hinten) berücksichtigt nicht, dass z.B. bei SRAM-12x-Ketten die Rollen einen größeren Außendruchmesser haben als früher. Da misst man schlichtweg falsch. Mehrere Hersteller (mindestens Park Tool, Pedros, Shimano) haben mittlerweile Lehren im Programm, die an den Rollen vorn-vorn messen und die Kette über ein drittes "Horn" spannen.
Der Lebensdauer-Gewinn durch Paraffin liegt bei mir aber eher im Bereich von ~20%
Die Lager der Umlenkrollen sollten gefettet sein aber äußerlich brauchen die keine Behandlung. Auch die Kassette nicht.Wie behandelt ihr die Umlenkrollen vom Schaltwerk?
Kurz Frage zur Geraeuschentwicklung: Schafft ihr es, die Standzeit einer Schmierung zu verlaengern? Ich gebe mir schon ziemlich Muehe, aber habe den Eindruck, dass irgendwas falsch laeuft.
Oder auch nicht, und mache mir umsonst Gedanken?
0km - Start mit Paraffin immerse waxing, ohne Zusaetze, relativ reines Paraffin
30km - Bis jetzt voellig geraeuschlos, aber so laaangsam hoert man die Rollen
50km - Die Rollen sind jetzt frei und klappern ordentlich beim Anschnipsen. Rein gefuehlt, ist kaum Wachs mehr vorhanden. Das Fahrgeraeusch ist deutlich hoerbar, aber noch akzeptabel.
150km - So laaangsam hoert es sich staubig-trocken und nervig an. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gesund fuer die Kette ist.
220km - Ca. jetzt beginnt das Zwitschern und es wird wirklich peinlich.
Testbedingung:
- 11-Fach 1x SRAM Rival bzw. 1130er Kette
- Recht neuer Antrieb, wenig Verschleiss.
- Tourenrad bzw. Randonneuse, Strasse
- Trocken, sonnig, sauber
- Hohe Wechselbelastung, viele Huegel bzw. ca. 1000hm/100km
Ich moechte wirklich die Sache mit dem Paraffin weiter verfolgen, aber derzeit haelt es nichtmals eine Tour durch :-(
Im Sommer sind 200-250Km Tagestouren ja durchaus regelmaessig drin.
Am MTB nutze ich noch "Squirt", um die Flaschen aufzubrauchen - da hab ich also kein Vergleich.
Ich moechte wirklich die Sache mit dem Paraffin weiter verfolgen, aber derzeit haelt es nichtmals eine Tour durch :-(
Meine Feststellung / Vermutung ist, dass die Standzeit signifikant von dem Kettenschräglauf abhängt.
Ja, vielleicht ist mein 1x11 Setup einfach schlecht fuer Immerse-Waxing
Tja, das scheint in der Tat signifikant zu sein. Immerhin wird bei Schraeglauf die Reibung zwischen Innen/Aussenlasche erhoeht. Die dort sitzende Wachsschicht wird schneller abgenutzt. Dabei entsteht natuerlich ein breiterer Luftspalt als mit intakter Schmierung. Durch diesen Luftspalt broeselt anschliessend das vormals eingeschlossene "innere" Wachs vom Nietstift - welches durch den Schraeglauf uebrigens zudem ungleichmaessig gewalkt wird.
-> Das sind schonmal zwei zusammenhaengende Handicaps.
Bloederweise ist der Schaeglauf am hoechsten, wenn Anstiege zu bewaeltigen sind und gleichzeitig deutlich mehr als die ueblichen 250Watt getreten werden, die ja gerne in Tests verwendet werden. Das Ganze bei geringerer Kurbel-Drehzahl bzw. mehr Zugkraft auf den Kettengliedern. (250Watt bei 90RPM versus 250W bei 45RPM bedeutet doppelte Zugkraft)
Hohe Zugkraft -> "Schmierfilm" wird durchbrochen und broeselt dahin... zumidest schneller.
-> Und noch ein weiteres Handicap.
Das obige gilt fuer z.B. einen 1x11 Setup. Bei 3x10 schaltet man ja sowiso ökonimischer. Meisstens
Bei all' diesen Parametern (Schaltung, Umweltbedingungen, Nutzerprofil etc.) muss wohl jeder seine eigene Loesung finden. Beim Ausflug in dieses Abenteuer kann man jedenfalls richtig viel von ZFC oder FF lernen, auch wenn es nicht ueberall funktioniert.
Dieses "Squirt Lube" oder selbstgemachtes "Squirt-like" (Reinigungsbenzin statt Wasser) hatte jedenfalls recht gut funktioniert, auch wenn beides nicht ganz so sauber ist.
Mal schauen...
Hi Sebastian,
ja, es ist recht sproede und bildet auf der Kette und Kettenstrebe nach und nach solche kleinen Flakes, die man wegpinseln oder -pusten kann.
Das Zeug ist ein feines Granulat.
Der Anbieter schreibt:
- 0,3% Oelgehalt
- vollraffiniertes Qualitaetswachs
- Praktisch als weißes Granulat | sehr wenig Rauch | Hergestellt in der EU
- passt auch fuer DENK 54/56 (Schmelztemperatur 55°C)
Sowas findet man eigentlich ueberall unter versch. Anbietern.
Auch die Kerzengiesser haben Interesse an geringem Oelgehalt, wegen Russbildung.
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Als Vergleich:
Ich habe schon im Haushalt Teelichter gehabt, die sich (gefuehlt) genauso "trocken" anfuehlten wie dieses Granulat... das ist der Normalfall.
Allerdings hatten wir letztens auch ein paar Billig-Teelichter aud einer Drogerie, welche in der Tat:
a) einen ganz leichten, etwas schmutzigen Gelbstich hatten
b) etwas weicher waren
c) defitiv nicht neutral rochen, sondern eher ganz leicht nach Motoroel
Meine Expeimente bisher:
- 100% Paraffin: Nicht schlecht, bisher sehr deterministisch, aber nicht sehr haltbar (siehe oben)
- 85% Paraffin aus Teelichter, 10% Paraffinoel, 5% Graphit: Recht leise, aber je nach Kette noch weniger haltbar. Insgesamt wenig deterministisch.
- 60% Paraffin-Reste, 20% Paraffinoel, 20% Dynamic Kettenoel: Das mische ich in Reiningungsbenzin (Loesungsmittel) bis das Wachs geloest ist. Eigentlich war das nur aus der "Restekiste" zusammengeschmissen als Rettungsanker fuer Unterwegs gedacht. Auch bin ich mir bei dem Mischungsverhaeltnis nicht ganz sicher. Ich habe das nicht abgewogen, sondern grob nach Konsistenz entschieden.
Es verhaelt sich aber bisher nicht schlecht (Sauberkeit, Haltbarkeit), sodass ich das weiter verfolgen werde.
Das ist dann am Ende vermutlich nichts anderes als viele dieser "Dry wax lubes", welche man fuer 60Eur/Liter kaufen kann. Selbstgemacht isses aber deutlich billiger.
Tip: Im englischen Nachbarforum gibts einen Kollegen "DaveSSS", der mit einer aehnlichen Mischung argumentiert.
(https://www.bikeforums.net/bicycle-mechanics/1190748-waxed-chain-more-resistance.html ... etwas runter scollen)
Den Kerl trifft man auch als "daves" in einem weiteren Forum zum gleichen Thema (ein thread vom Mitte 2020 oder so).
Thematisiert wurde auch irgendwo, dass diese 250Watt Tests nicht zielfuehrend sind. Gerade bei Wachs werden die kurzfristigen hohen Belastungen ignoriert, welche den Schmierstoff schnell durchbrechen/abtragen. Im Gegensatz zum Oel/Fett fliesst bei Wachs nix zurueck.
So, genug geschrieben