Wachs (Paraffin) zur Kettenschmierung - Ein Erfahrungsbericht

Und da wieder Öl oder Fett reinzukriegen ist gar nicht so einfach. Denn die Ketten werden bei der Produktion, direkt nach Herstellung, durch dieses Mittel, das stark erhitzt und somit dünnflüssig ist, gezogen oder darin eingelegt.
Falls du mal die Anleitungen hier gelesen hast, genau das machen die Schreiber. Sie ersetzen das Fett durch Wachs, was dann, weil es heiß und entsprechend dünnflüssig ist, wieder in die Kette in die Ritzen eindringt und für eine Schmierung sorgt.

Über den Sinn und Unsinn darüber möchte ich nichts sagen (ich bin da eher nachlässig, was Kettenpflege betrifft), aber dass dieses Vorgehen mit dem Wachs funktioniert, sollte doch durch die vielen Berichte bewiesen sein.
 
Ein Tipp: Nimm Nittoverdünnung, bau die Kette vom Bike ab und leg sie da eine Nacht rein. Aceton geht auch, allerdings musst Du aufpassen, dass es Dir nicht verdunstet, am besten in einem geschlossenen Behälter. Ab und an Schwenk die Kette darin herum, drehe und bewege die Laschen gegeneinander und putz am Schluss alles mit einem Lappen trocken. Dann Bay sie wieder ein und schmiert sie mit einem der hier zietierten Wundermittel. Und erzähl uns dann, was passiert. Würde mich echt interessieren.
Ich selbst glaube, dass bei normaler Reinigung das zähe Fett nie zwischen Pins und Laschen rausgeht, während es bei der Hammer Methode, die ich hier beschreibe, und die ein Kumpel von mir einst durchgeführt hatte und die dann penetrant quietschende Kette weggeschmissen hat, rausgelöst wird.
Nur ein Hinweis: falls ich recht habe und Dir Deine dann quietschende Kette auf die Nerven geht, übernehme ich keinerlei Verantwortung. Aber vielleicht habe ich ja Unrecht?
Ich habe es seit dem Test meines Kumpels nie probiert. Und auch vorher nicht, weil mich mein Bike Händler meines Vertrauens davor gewarnt hatte.
Heute neuen Reiniger ausprobiert

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Verschmutzte Ketten, Squirt gewachst.

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In den Reiniger einlegen, einwirken lassen, mit Spülbürste 23x rechts rum, links rum, Kette wenden und wieder 23x rechts rum und links rum. Anschließend mit heißem Wasser gut ausspülen und trocknen. Absolut sauber.

KMC mit gut 3000km

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Shimano mit 1500km

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Nochmal KMC

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Die Shimano sieht aufgrund der SilTec Beschichtung schon im Neuzustand alt aus.
Die KMC bleibt aufgrund der glatten Nickelbeschichtung deutlich sauberer.

@Zucchi
Bester Freund,
ich wollte hier doch nichts mehr zu schreiben, weil im Grunde bereits alles gesagt wurde und wir uns nur noch im Kreise drehen. Aber bitte :

Nitro- oder KH Verdünnung nutze ich schon so lange wie ich wachse und auch schon davor, zu Ölzeiten. Und das sind garantiert lockere 17-18 Jahre. Was davor war, vergessen wir mal.
Nur weil man etwas schon so lange macht, erhebt das zwar nicht zwangsläufig den Anspruch darauf, dass das richtig sei; in diesem Fall gehe ich jedoch davon aus.
Die verschiedenen Verdünner haben von allen anderen Mitteln, die Ketten am besten gereinigt. Deshalb bin ich Jahre dabei geblieben.
Nur der Aufwand, wenn auch relativ gering, war mir schon immer ein Dorn im Auge. Man braucht irgendwann zwei Bäder, ein sauberes und ein schmutziges, muss das Zeugs filtern, damit der gelöste Schmutz nicht wieder in die Kette gespült wird und zu guter Letzt dann noch mal in Spülmittel alles abwaschen, um möglichst alle Partikel zu entfernen. Auch die Entsorgung muss gesetzeskonform erfolgen.

Darum bin ich Anfang des Jahres auf den o. a. Reiniger gewechselt, der den Aufwand erheblich reduziert. Einfach über Nacht einlegen und wie beschrieben verfahren. Anschließend ist garantiert kein Fett oder Schmutz mehr in der Kette. Jetzt kann gewachst werden.
Es wird also alle paar hundert Kilometer, die Kette vollständig gereinigt und neu gewachst. Was soll denn anschließend in diesem saudämlich einfachen Konstrukt Kette an Werksschmierung noch drin sein? Nach dem Prozedere?

Heute morgen hab ich frisch behandelte Ketten aufgezogen und mal überschlägig gerechnet, wie hoch die durchschnittliche Laufleistung pro Kette ist: bis ca. 4000km, mal mehr, mal weniger.

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Sechs Ketten für zwei Bikes, zwei Ketten sind aufgezogen und die Liegende ist ein unbenutzte Kette, die mir zum Vergleich der Längung dient.

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Und ganz ehrlich - ich habe nichts davon hier Märchen zu erzählen - eine quitschende Kette aufgrund einer Reinigung und anschließenden, fehlgeschlagener Schmierung hatte ich noch nie, da soll mich der Blitz treffen. Und wenn, dann ist der Reiniger schuld und nicht das Verfahren. Ganz sicher.

Alter, jetzt reicht's mir aber.
 

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Grad nochmal meine Kettenhistorie auf BD verfolgt.
06.2017, neun Stück im Sale gekauft. Drei sind noch verpackt, zwei waren durch und sind entsorgt, der Rest stammt aus 2015 aus einem Set vom Bio-Bike. Die habe ich mit mehreren Kettenschlössern und einer Opferkette auf die notwendige E-MTB Fully Länge gebracht. Das sind die längeren Ketten auf dem Bild. Sind wohl bald fällig.
Kein Matsch, selten Schnee, kaum Regen.
 
Falls du mal die Anleitungen hier gelesen hast, genau das machen die Schreiber. Sie ersetzen das Fett durch Wachs, was dann, weil es heiß und entsprechend dünnflüssig ist, wieder in die Kette in die Ritzen eindringt und für eine Schmierung sorgt.

Über den Sinn und Unsinn darüber möchte ich nichts sagen (ich bin da eher nachlässig, was Kettenpflege betrifft), aber dass dieses Vorgehen mit dem Wachs funktioniert, sollte doch durch die vielen Berichte bewiesen sein.
Na dann passt es ja. Allerdings finde ich es nicht unbedingt sinnvoll, erstmal das ganze blitzsauber zu putzen um dann die Kette durch aufwendiges auskochen in Wachs wieder in den ursprünglichen Zustand zu bringen, wobei auch die Originalschicht der Ketten irgendwie "wachsartiges Fett" ist.
Mir geht es auch sicher nicht darum, dass ich anderen erzählen will, was sie tun oder lassen sollten. Ich habe für mich halt entschieden, dass ich bestimmte Dinge lieber nicht tue und weshalb ich sie nicht tue, versuche ich hier zum Ausdruck zu bringen.
Dass allerdings dann Leute behaupten "Kette auswaschen" wäre ein Ammenmärchen, gleichzeitig aber genau das einzige tun, was nach dem Auswaschen die Kette vielleicht noch retten kann, ist dann doch etwas seltsam.
Was ich vielleicht noch anmerken will ist ein schon etwas älterer Test von Ketten aus dem Bike Magazin. Da wurden verschiedene Fabrikate getestet und gewonnen hatte seinerzeit die LX Kette, die eher im niedrig mittleren Preisegment angesiedelt war.
Was aber vor allem interessant war, aus meiner Sicht, war die Tatsache, dass Ketten wesentlich besser hielten, wenn sie eine gewisse "Einlaufzeit" hatten. Konkret hieß das, dass sie auf den ersten 200 Kilometern eher auf Straßen und nicht besonders staubigen Feldwegen gefahren wurden. Das hilft ganz offensichtlich, dass sich Laschen und Stifte gut aufeinander einspielen können und dass sich auch dort wahre "Schmierkanäle" bilden, so ähnlich wie bei Verbrennungsmotoren von Autos, die früher ja auch eine Einfahrzeit hatten. Und auch heute nicht geschädigt werden, wenn man sie anfangs mit einer gewissen Kultur betreibt.
 
Na dann passt es ja. Allerdings finde ich es nicht unbedingt sinnvoll, erstmal das ganze blitzsauber zu putzen um dann die Kette durch aufwendiges auskochen in Wachs wieder in den ursprünglichen Zustand zu bringen, wobei auch die Originalschicht der Ketten irgendwie "wachsartiges Fett" ist.
Mir geht es auch sicher nicht darum, dass ich anderen erzählen will, was sie tun oder lassen sollten. Ich habe für mich halt entschieden, dass ich bestimmte Dinge lieber nicht tue und weshalb ich sie nicht tue, versuche ich hier zum Ausdruck zu bringen.
Dass allerdings dann Leute behaupten "Kette auswaschen" wäre ein Ammenmärchen, gleichzeitig aber genau das einzige tun, was nach dem Auswaschen die Kette vielleicht noch retten kann, ist dann doch etwas seltsam.
Was ich vielleicht noch anmerken will ist ein schon etwas älterer Test von Ketten aus dem Bike Magazin. Da wurden verschiedene Fabrikate getestet und gewonnen hatte seinerzeit die LX Kette, die eher im niedrig mittleren Preisegment angesiedelt war.
Was aber vor allem interessant war, aus meiner Sicht, war die Tatsache, dass Ketten wesentlich besser hielten, wenn sie eine gewisse "Einlaufzeit" hatten. Konkret hieß das, dass sie auf den ersten 200 Kilometern eher auf Straßen und nicht besonders staubigen Feldwegen gefahren wurden. Das hilft ganz offensichtlich, dass sich Laschen und Stifte gut aufeinander einspielen können und dass sich auch dort wahre "Schmierkanäle" bilden, so ähnlich wie bei Verbrennungsmotoren von Autos, die früher ja auch eine Einfahrzeit hatten. Und auch heute nicht geschädigt werden, wenn man sie anfangs mit einer gewissen Kultur betreibt.
die Ketten müssen gewaschen werden, weil man die herkömmliche öl/fett Schmierung durch eine wachsschmierung ersetzt. Und es macht keinen Sinn ölige laschen zu haben, wenn man mit wachs fährt.
 
@Zucchi

Hier noch ein paar Fotos


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Wie du unschwer siehst, läuft die Plörre überall hin, auch in die erogenen Zonen deiner Kette.

Was dich betrifft, gebe ich es jetzt allerdings auf. Man muss wissen, wann man verloren hat. Frohe Ostern.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Zucchi

Hier noch ein paar Fotos


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Wie du unschwer siehst, läuft die Plörre überall hin, auch in die erogenen Zonen deiner Kette.

Was dich betrifft, gebe ich es jetzt allerdings auf. Man muss wissen, wann man verloren hat. Frohe Ostern.
Danke für die Bilder. Wieso muss einer verlieren und einer gewinnen?!? Hier geht es um Meinungen austauschen und das war's ich habe halt meine, wobei ich gefühlsmäßig gut gefahren bin mit ab und an normal waschen und Öl, aber sicher nicht so analytisch eruiert habe, wie sich die Ketten abnutzen, was auch dann ziemlich wenig Vergleichbar wäre, wenn ich es täte. Das Thema ist komplex. Es reicht, wenn einer ein paar Kilo mehr auf die Waage bringt bei gleicher Kette. Auch Toleranzen innerhalb der Ketten können das Ergebnis beeinflussen. Ich bleibe bei meiner Handhabung, weil es mit zu kompliziert ist, die Kette im Wachs zu kochen, und Ihr bleibt bei Eurer. Für mich null Problem, so lange ich meine Meinung schreiben darf...
Frohe Ostern auch Euch!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
die Ketten müssen gewaschen werden, weil man die herkömmliche öl/fett Schmierung durch eine wachsschmierung ersetzt. Und es macht keinen Sinn ölige laschen zu haben, wenn man mit wachs fährt.
D. h. Du ersetzt Öl durch Wachs? Klingt logisch, allerdings ist es dann halt wieder eine Frage dessen, ob einer Wachs oder Öl bevorzugt. Ich habe immer Öl verwendet und fahre ganz gut damit. Jedem das seine...
 
D. h. Du ersetzt Öl durch Wachs? Klingt logisch, allerdings ist es dann halt wieder eine Frage dessen, ob einer Wachs oder Öl bevorzugt. Ich habe immer Öl verwendet und fahre ganz gut damit. Jedem das seine...
darum geht es doch schon die ganze Zeit in diesem Thema.
und jeder wachshersteller empfiehlt das sorgfältige entfetten vor dem wachsen.
 
...
Sechs Ketten für zwei Bikes, zwei Ketten sind aufgezogen und die Liegende ist ein unbenutzte Kette, die mir zum Vergleich der Längung dient.

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:daumen: Herzlichen Dank für den Tipp mit der unbenutzten Kette zum Verschleißvergleich! Ich traue meiner Kettenlehre nicht so ganz, da ist deine Methode def. eine Hilfe. Werde mir bei Gelegenheit gleich mal eine "Lehrenkette" zurechtmachen und die momentan frisch gewachsten und in Wartestellung befindlichen Ketten dagegenlegen.

Bei welcher Längung der Ketten war für dich Schluss und du hast sie weggehauen?
 
0,1mm pro Glied als oberste Grenze. Bei 100 Gliedern also 10mm von Mitte Pin bis Mitte Pin. Meine Ketten sind 116 Glieder lang, bei 10mm Längung gegenüber der Vergleichskette ist Schicht für mich, bzw. die Kette.

Edit:
Beachte aber, dass Ketten unterschiedlicher Hersteller bereits im Neuzustand unterschiedliche Längen haben können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,
ich bin neu hier in Forum, und das ist das erste MTB Forum dass ich beitrete. Ich hoffe hier bin ich richtig :)
Ich lese diesen Thread mit Interesse, da ich seit Ende 2018 mit Wachs fahre. Um genau zu sein mit Squirt. Bei mir der Grund dafür ist richtig trivial. Seit dem ich mit Squirt fahre, muss ich so gut wie nie wieder den Kettenreiniger benutzen. Neue Kette halt einmal mit Kettenreiniger saubermachen mit Squirt behandeln und ab dann jede 80-150 Kilometer nur noch mit Kärcher :oops: (auf die Kassette) absprühen, trocknen lassen, mit Lappen schön noch den restlichen Wachs von der Kette und Zahnräder weg reiben, dann neue Dosis Squirt wieder anbringen. Meine Kette und Kassette hat über 4500 km und hat nie Probleme beim Schalten oder sonst gemacht. Damit bin ich zufrieden. Eben neue Kasette,Kette und Kettenblätter bestellt, wird alles neu gemacht.
Der Vorteil den ich sehe ist wie schon erwähnt - Reinigung nur mit Wasser und das ganze ist wesentlich sauberer.
Eine Frage dazu, gibt es irgendein Grund der gegen meine Vorgehensweise spricht?
Edit: XT 2x11 , kein E
 
Nö, passt. Ich schmiere seit Jahrhunderten mit Shimano PTFE, mein Antrieb ist immer blitzsauber, nichts quietscht. Nach der Tour lasse ich die Kette durch ein altes Handtuch laufen und trage das Öl auf. Vor der nächsten Ausfahrt ziehe ich die Kette wieder eine Runde durchs Handtuch. Probleme mit verklebten Schaltröllchen und schwarzem Dreckschmalz wie früher mit anderen Schmiermitteln gibt es damit nicht, weshalb ich nach wie vor auch keinen Grund sehe, was anderes ausprobieren zu müssen. Aber das ist mit Squirt bestimmt so ähnlich. Mir war das Entfetten der Kette bei den ganzen Wachsderivaten immer zu blöde. Aber ist doch schön, dass es eine Wachsfangemeinde gibt! ;)
 
Hallo zusammen,
ich bin neu hier in Forum, und das ist das erste MTB Forum dass ich beitrete. Ich hoffe hier bin ich richtig :)
Ich lese diesen Thread mit Interesse, da ich seit Ende 2018 mit Wachs fahre. Um genau zu sein mit Squirt. Bei mir der Grund dafür ist richtig trivial. Seit dem ich mit Squirt fahre, muss ich so gut wie nie wieder den Kettenreiniger benutzen. Neue Kette halt einmal mit Kettenreiniger saubermachen mit Squirt behandeln und ab dann jede 80-150 Kilometer nur noch mit Kärcher :oops: (auf die Kassette) absprühen, trocknen lassen, mit Lappen schön noch den restlichen Wachs von der Kette und Zahnräder weg reiben, dann neue Dosis Squirt wieder anbringen. Meine Kette und Kassette hat über 4500 km und hat nie Probleme beim Schalten oder sonst gemacht. Damit bin ich zufrieden. Eben neue Kasette,Kette und Kettenblätter bestellt, wird alles neu gemacht.
Der Vorteil den ich sehe ist wie schon erwähnt - Reinigung nur mit Wasser und das ganze ist wesentlich sauberer.
Eine Frage dazu, gibt es irgendein Grund der gegen meine Vorgehensweise spricht?
Edit: XT 2x11 , kein E
Servus @PioOpi,

Squirt nutze ich auch zwischen den Heißwachsbädern, um die Kette geschmeidig zu halten. Das funktioniert sehr gut und hat den von dir genannten Effekt, dass der Antrieb kaum Schmutz aufnimmt.

Lediglich würde (ich persönlich) mit dem Kärcher (ich nehme an, du meinst einen Hochdruckreiniger) nicht auf die Kassette halten, das wäre mir zu heiß, weil direkt hinter der Kassette die Nabe mit den Lagern liegt. Wenn da Wasser mit Hochdruck draufkommt, dann kann man drauf warten, dass die Lager kaputt gehen.

LG

basti321
 
Gerne.
Einmal des HD-Reinigers wegen, wie @basti321 es schon ansprach, und zum Zweiten: warum überhaupt? Richtig angewendet hinterlässt Squirt keine zu beseitigenden Spuren auf der Kassette. Auch nicht auf der Kette. Nirgendwo am Antrieb. Wenn du saubermachen musst, verwendest du zuviel von dem Zeugs. Und mit dem HD-Reiniger bekommst du die Kette auch nur äußerlich sauber. Von der unnötigem Arbeit reden wir erst gar nicht.
Mein Vorschlag: mach es wie ich es beschrieben habe. Wenn ich eine Kette aus dem Squirt Bad entnehme, streife ich überflüssiges Squirt mit den Fingern ab und wische ich sie mit Küchenkrepp äußerlich gründlich sauber.
Beim Wachsen lasse ich das allerdings mit den Fingern.
Ist nur ein Vorschlag. Ob du das machst, ist deine Sache. Ich jedoch brauche so meinen Antrieb auf Lebenszeit nicht zu reinigen.
Post 284 zeigt meine Kassetten. Da ist nichts zu reinigen. Wenn ich Zeit habe mach ich dir noch ein Foto von meiner 7k km alten Sunrace. Die hatte auch noch keine Reinigung gesehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerne.
Einmal des HD-Reinigers wegen, wie @basti321 es schon ansprach, und zum Zweiten: warum überhaupt? Richtig angewendet hinterlässt Squirt keine zu beseitigenden Spuren auf der Kassette. Auch nicht auf der Kette. Nirgendwo am Antrieb. Wenn du saubermachen musst, verwendest du zuviel von dem Zeugs. Und mit dem HD-Reiniger bekommst du die Kette auch nur äußerlich sauber. Von der unnötigem Arbeit reden wir erst gar nicht.
Mein Vorschlag: mach es wie ich es beschrieben habe. Wenn ich eine Kette aus dem Squirt Bad entnehme, streife ich überflüssiges Squirt mit den Fingern ab und wische ich sie mit Küchenkrepp äußerlich gründlich sauber.
Beim Wachsen lasse ich das allerdings mit den Fingern.
Ist nur ein Vorschlag. Ob du das machst, ist deine Sache. Ich jedoch brauche so meinen Antrieb auf Lebenszeit nicht zu reinigen.
Post 284 zeigt meine Kassetten. Da ist nichts zu reinigen. Wenn ich Zeit habe mach ich dir noch ein Foto von meiner 7k km alten Sunrace. Die hatte auch noch keine Reinigung gesehen.
Danke!:daumen:
 
@PioOpi

Et voila

IMG_20200415_222052_resize_22.jpg


Kassette 2500km, Kette ca. 140km seit der letzten Behandlung.
Die 7000km Kassette hatte ich vor einiger Zeit schon demontiert und inzwischen bereits gereinigt. Die kommt auf's Bio-Bike.
Trotzdem hier für dich und wenn ich das original Bild finde, denke ich an dich.

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0,1mm pro Glied als oberste Grenze. Bei 100 Gliedern also 10mm von Mitte Pin bis Mitte Pin. Meine Ketten sind 116 Glieder lang, bei 10mm Längung gegenüber der Vergleichskette ist Schicht für mich, bzw. die Kette.

Edit:
Beachte aber, dass Ketten unterschiedlicher Hersteller bereits im Neuzustand unterschiedliche Längen haben können.
:daumen: Danke nochmal für den Tipp! Haut prima hin ...




 
Was manche für einen Aufwand mit der Kette betreiben.? Nach der ersten Regenfahrt ist eh alles wieder hinfällig. Ich reinige meine Ketten mit einem Lappen und und Öle ab und zu mal. Vor allem nach jeder Regenfahrt und im Sommer je nach Staubschicht. Und jedes Bike kriegt jedes Jahr eine neue Kette, fertig. Es rasselt nix, es quitscht nix und schaltet wunderbar. Was soll eine Schaltung oder Kette auch mehr machen. ?
 
Was manche für einen Aufwand mit der Kette betreiben.? Nach der ersten Regenfahrt ist eh alles wieder hinfällig. Ich reinige meine Ketten mit einem Lappen und und Öle ab und zu mal. Vor allem nach jeder Regenfahrt und im Sommer je nach Staubschicht. Und jedes Bike kriegt jedes Jahr eine neue Kette, fertig. Es rasselt nix, es quitscht nix und schaltet wunderbar. Was soll eine Schaltung oder Kette auch mehr machen. ?
...genau....ich mache es ähnlich, Kette bei Verschmutzung mit WD40 getränktem Lappen bei Bedarf reinigen,
später dann mit Finish Line Dry Lube schmieren, ab und an messen und bei Bedarf fliegt die Kette in den Müll...meißt nach 12-14 Monaten...bei einem 6000€ Bike ist mir 25€ für ne neue Kette nicht zu viel.
 
...genau....ich mache es ähnlich, Kette bei Verschmutzung mit WD40 getränktem Lappen bei Bedarf reinigen,
später dann mit Finish Line Dry Lube schmieren, ab und an messen und bei Bedarf fliegt die Kette in den Müll...meißt nach 12-14 Monaten...bei einem 6000€ Bike ist mir 25€ für ne neue Kette nicht zu viel.
Wobei ich nie WD40 benutzen würde. Das ist ein Rostlöser und Reiniger der sehr kriechfähig ist. Kriechfähiger als das Öl. Du wächst dir damit nur die Kette aus.
 
Ich fahre seit 1,5 Jahren mit Wachs - hauptsächlich MTB. Ohne viel Aufwand bei der Materialbeschaffung habe ich mir Paraffinkerzen und Lampenöl im Baumarkt besorgt und mische dies zur Zeit im Verhältnis 1:1, keine Festschmierstoffe. Die Konsistenz ist bei Zimmertemperatur leicht schmierig.

(Nachtrag - 4.2021 - Ich habe meine Wachsmischung angepasst und erreiche damit eine höhere Laufleistung. Siehe weiter unten im thread.)

Derzeit betreibe ich 2 Ketten im Wechsel pro Rad.
Im Sommer bin ich zu 90% in den Alpen unterwegs, hauptsächlich Schotterwege und Trails. Diesen Winter bin ich fast ausschließlich Forstwege in der Ebene gefahren, bei vielen Temperatur- und Witterungsbedingungen. Schnee, anders als die letzten 30 Jahre, hatten wir dieses Jahr nicht.

Hauptmotivation ist einfach ein sauberer Antriebsstrang, kein Ölgeschmiere an Händen und Kleidung wenn man das Rad mal tragen muss oder ins Auto lädt oder beim Radschrauben etc. , sowie keine quietschenden Bremsen mehr, weil irgendwie Öl auf die Scheibe gekommen ist. Laufleistung der Kette ist bei mir eher nebensächlich.

Also meine Erfahrung:
Im Sommer gibt es für mich nichts Besseres. Ich wachse neu, wenn die Kette anfängt Geräusche zu machen oder die Schaltperformance nachlässt. Das ist bei mir je nach Steigung ca. alle 7.000 hm, oder anders, ca alle 10 Stunden Fahrzeit. Dabei quere ich auch mal einen Bach, oder fahre nach ausgiebigen Regenfällen auf nassen Untergründen. Kette ist immer sauber, es dringt wenig oder kein Sand/Staub in die Kette ein. Man hat kein Knirschen, wenn man die Kette verdreht, was sonst bei mir bei Öl-Schmierung trotz Reinigung immer vorhanden war.

Im Winter sind die Erfahrungen eher gemischt. Bei Kälte (ich fahre bis -5 Grad) lässt die Schmierung sehr schnell nach, da schaffe ich kaum 30km. Ich nehme an, das Wachs wird einfach hart und aus dem Reibungsbereich verdrängt.
Bei Regen-Ausfahrten auf Schotterwegen dringt ein Wasser-Sand-Gemisch, hauptsächlich vom Vorderrad hochgeschleudert, in die Kette ein und verdrängt alles was irgendwie schmiert. Ich habe die Kette mal nach so einer Fahrt aufgemacht, unglaublich was sich da sammelt. Ich vermute fast, da macht Öl oder Wachs kaum einen Unterschied bezüglich der Wetterfestigkeit. Natürlich rostet die Kette auch nach so einer Ausfahrt, wenn die Kette unbehandelt bleibt und nicht rostfrei ist.

Das Reinigen der Kette mit Wachschmierung ist allerdings sehr einfach, Kette in ein Plastikgefäß mit warmen Wasser geben, kräftig schütteln, fertig. Staub und Sand sind dann ausreichend raus. Mit einer geölten Kette ist das nicht so einfach.

Fazit: Im Sommer für mich super.
Im Winter, naja , das Kette-wachsen im Winter ist für mich nicht sonderlich praktikabel, wenn man die Kette nach jeder Ausfahrt ausbauen muss, aber letztendlich siegen bei mir der Idealismus und der Putzmuffel. Meine Prozessoptimierungen machen es erträglich, und es ist unglaublich, wie man sich über eine Kette freuen kann, die immer Sauber ist...

Nachdem ich hier gelesen habe, das Leute fast reines Paraffinwachs fahren, kam mir folgender Gedanke.

Hypothese: (Nachtrag 4.2021 hat sich nicht bewährt, zu groß die Gefahr, dass der Lack oder Reifen anschmelzen, daher zu aufwendig. )
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Wenn man die Kette am Fahrrad z.B. nach einer Regenfahrt mit einem Heißluftfön erhitzt, dann einfach mit einer Kerze durch aufreiben neues Wachs aufbringt, dann die Kette mit dem Fön für ein Paar Umdrehungen warm hält, das ganze dann durch eine Lappen laufen lässt, sollte man doch so den Aufwand minimieren können. Ist zwar immer noch ein bisschen mehr, als Kette nur zu ölen, aber besser als die Kette auszubauen und ins Wachsbad zu legen.

Beim ersten Erhitzen mit dem Fön müsste das Wasser schnell verdunsten und sich das in der Kette verbliebene Wach neu verteilen. Man sollte nur aufpassen, dass man mit dem Fön nicht den Reifen wegschmelzt. Mein Heißluftföhn erreicht glaube ich 250 Grad, kann mich da aber auch irren.

Ich werde das bei Gelegenheit selber mal testen, würde ich aber auch über Erfahrungsberichte diesbezüglich freuen.
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Nun zum Aufwand. Für den reinen Kettenwechsel brauche ich inzwischen max 30 Sekunden. Alte Kette runter, neue Kette drauf, fertig - ja so einfach. Das ganze bei eingebauten Hinterrad, Fahrrad muss nicht auf den Ständer. Benötigtes Werkzeug: Kettenzange um das Schloss einfach aufzubekommen, ein Stück Schnur, an dessen Enden ich jeweils einen kleinen Haken befestigt habe. Damit lässt sich der Umwerfer in einer Spannungsfreien Position halten. Durch das Wachs ist die Kette beim Einbau leicht starr und lässt sich einfach einfädeln. Die Kette kommt in das Wachsbad während ich Dusche und ist mit Wachs durchzogen wenn ich mit duschen fertig bin. Nach dem herausnehmen aus dem Wachsbad wird sie einmal mit einem Tuch abgewischt und bis zum nächsten Gebrauch aufgehängt und vergessen. Ich habe keine Unterschied festgestellt, egal ob die Kette liegend oder hängend oder mit Wasser schnell auskühlt.

Zur Sicherheit:
Wachs ist brennbar. Daher erhitze ich das Wachs mit der Kette in einem mit Deckel geschlossenen Topf. An meinem mini-Bastel-e-Herd habe ich die Einstellung für etwas unter 100° ermittelt und markiert. Vom Schmelzen des Waches in der Küche und mit Kochgeschirr rate ich ab, Lampenöl auf Paraffinbasis ist leicht giftig.

Erstmaliges Wachsen:
Um das Jahr 2000 herum gab es wohl mal Ketten mit lebenslanger Schmierung. Daher auch das hartnäckige Gerücht. Deren Aufbau war etwas anders als der, der heutigen Ketten. Dieser Aufbau hat verhindert, dass das Fett im laufe der Zeit herausgedrückt wird, hat allerdings auch eine Neuschmierung erschwert. Einige Leute haben damals die Kette gewachst, um sie weiter zu versiegeln und das Originalfett in der Kette zu halten. Dieser Kettenaufbau wurde jedoch durch den heute üblichen Aufbau verdrängt. Im heutigen Aufbau erreichen Schmiermittel einfacher den Innenbereich der Kette. Für Interessiertere, Wiki gibt gute Auskunft über Ketten.

Trotzdem empfehlen einige Kettenhersteller heute noch die Kette auch bei Wachsschmierung nicht vollständig zu entfetten. Warum das so ist entzieht sich meiner Kenntnis.

In der Praxis nehme ich einen Mittelweg. Ich entfette meine Ketten mit normalen Benzin indem ich sie kurz einlege, schüttle und dann abwische. Das resultierende Benzin- Fett -Gemisch verwende ich wieder, bis es ein Fett- Benzin -Gemisch ist, der Umwelt zu liebe. Nach dieser Light-Entfettung lege ich die Kette in heißes Wachs. Zu Beginn hält meine Wachsschmierung nicht ganz so lange, aber das restliche Fett geht mit der Zeit und jeder Behandlung von selbst raus. Das spart mir einiges an Zeit und Aufwand.

So und jetzt Schluss, schon wider zu viel geschrieben....
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön zu sehen, dass hier immer noch kontrovers aber durchaus gesittet diskutiert wird. Scheint als hätten die ausführlichen Initial Posts Ihre Wirkung nicht verfehlt.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen hier auch mal wieder einen Status zum besten zu geben:
Bei mir sind seit der initialen Behandlung drei Ketten im Wechsel, über den Winter, bis quasi jetzt im Einsatz gewesen. Laufleistung im Schnitt: 3892km. Mit nur geringer Abweichung. Da 2 x 11 fliegen Sie jetzt mit 0,5 Längung runter und werden gegen drei neue ersetzt. Kettenblätter und Kassette sind noch gut. Kein springen oder sonstiges, auch nicht unter hoher Last. (XTR 9000).

Läuft also, ich bleibe bei Wachs. Ich habe noch nie so günstig und beständig wie auch sorgenfrei geschmiert.
Einzig im Winter bei tiefen Temperaturen habe ich eine Modifikation durchgeführt: Ich habe die Mischung um eine Verschlusskappe Paraffin Öl (Lampenöl) ergänzt. Das scheint dafür zu sorgen, dass das Wachs in der Kette geschmeidiger bleibt. Die Haltbarkeit ist dann immer noch nicht auf Sommer Niveau - aber deutlich oberhalb des Niveaus welches reiner Wachs im Winter schafft.

Was wirklich angenehm ist:
Durch die extreme Trockenheit und exzessiven Einsatz von schwerem Gerät sind die Wälder in meiner Umgebung derzeit leider um den einen oder anderen großen Sandkasten reicher. Ich weiß noch wie ich früher einen großen Bogen um diese gemacht habe weil ich es hasse wenn der Antriebsstrang nachher so knarzt und knackt. Mit Wachs -> Nichts! Es bleibt eben einfach nichts (oder mindestens keine signifikanten Mengen) hängen.

Aufwand: Nach wie vor nicht so groß wie manch einer meint. Drei Ketten im Wechsel - was ohnehin gut ist gegen den Verschleiss der teureren Antriebskomponenten. Wenn eine sich bemerkbar macht nächste drauf. Wenn drei durch sind einen Abend den Kocher anwerfen und rein damit, abwarten, aufhängen, wieder für nen Monat Ruhe mit 10 Minuten Zeiteinsatz. Für mich geht nicht mehr.

Happy Waxing!!!

:)
 
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