Walliser Wunder

Also die Shimano MTB Schuhe haben schon eine relativ flexible Sohle. Wenn ich die mit steigeisenfesten Bergstiefeln vergleiche, nimmt sich das nicht so viel. Aber beim Grip ist natürlich definitiv ein riesen Unterschied.
 
Danke für eure Ideen und Inputs!
Ich wollte eigentlich noch über den Grossen St. Bernhard in den Süden. Ich hoffte darauf, dass er zumindest von der Nordseite mittels Kettenfahrzeugen angesteuert wird, so wie das auch bei der Grimsel der Fall ist. Zudem hatte ich bei der Arbeit aus dem Augenwinkel ein altes Plakat mit Wintertouristinnen auf dem Pass gesehen - dann müsste es für mich doch auch machbar sein 😅

Ich habe mich dann noch ein bisschen genauer informiert:
  • Winterzugang zum Hospiz nur mittels Ski, Schneeschuhen und Heli.
  • Es wird stark davon abgeraten, die Via Francigena im Winter zu begehen.
  • Ich fand keinen Tourbeschrieb für die Südseite.
Und dann habe ich mal das Plakat auf der Arbeit genauer angeschaut. Das sind keine Touristinnen, sondern Chorherren 😅
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Auf der gestrigen Tour in Val d'Hérens habe ich mir gedacht, dass mir die Sache mit Schneeschuhen zu kompliziert und zu riskant ist. Falls wider Erwarten in den nächsten Tagen der Schnee noch stark schwinden sollte und eine Begehung mit normalen Bergschuhen möglich wird, könnte ich mir es nochmals überlegen... Ich finde den Grossen St. Bernhard aber generell respekteinflössend: er ist hoch und die Gegend sehr rau. Und die Flunamen dort oben: Combe des Morts und Mont Mort 😱

Kombinierte Touren mit dem Cutthie und Schneeschuhe sind übrigens grundsätzlich easy:
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Aber eben, Schneeschuhe mit dem Cutthie am Rücken in unbekannten Gelände - nö, dafür bin ich zu sehr ein Schisshase (aka defensiv)...
 
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  • Winterzugang zum Hospiz nur mittels Ski, Schneeschuhen und Heli.


  • Schau dir die Sache mal auf der Skitourenkarte an. Da sieht man, dass die Winterroute einen anderen Weg nimmt als die Strasse, die oft in sehr steilem Gelände verläuft. Ich kann mir darum gut vorstellen, dass fahren meist nicht geht, da die gepresste Spur in Gelände verläuft, wo du mit dem Cuttie eh nicht fahren kannst.

    Auf der Südseite sieht es etwas anders aus und da ist dann auch die Frage, wo wann überhaupt Schnee liegt.
 
Hier stehen wir seit Tagen jeweils mit wunderschönem Morgenrot auf.
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Heute Morgen war's ein bisschen weniger spektaktulär. Eigentlich erstaunlich, denn für den Abend war der grosse Wetterumschwung vorausgesagt.
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Ich wollte nochmal in Berge, bevor dass der Schnee wieder kommt, und so bin ich unmittelbar nach dem Mittagessen losgefahren.
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Der Lärchenanteil beim Wald wurde immer höher...
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...was sich auch beim Cutthie bemerkbar machte 😅
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Bis Mase kam ich recht flott voran, danach liess der Föhn nach, und es zog zu und wurde kalt.
Ich hatte die Schneelage unterschätzt: statt wie üblich über Louère musste ich an den Südhang über Le Rimble ausweichen, was den Aufstieg über die sacksteile Piste unter La Combe nach sich zog.

Zum Glück war die Aussicht Richtung Süden schön und ziemlich klar.
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Richtung Norden und Westen sah es weniger gut aus, und es begann langsam einzunachten. Entsprechend war ich froh, erreichte ich den Cutthie-Parkplatz in La Combe.
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Ich stieg weglos weiter. Irgendwann wunderte ich mich, was da für weisses Zeugs in der Luft wirbelte – die ersten Schneeflocken waren eingetrudelt ❄️
Zum Glück lag nur wenig Schnee. Richtung Col de Cou und Mont Gautier wäre es mühsam geworden.
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Kurz vor fünf erreichte ich den Gipfel: Tête des Planards. Wobei, Gipfel ist ein bisschen viel gesagt: keine wirkliche Erhebung, kein Felstotz, kein Kreuz. Aber wenn die Landeskarte meint, das sei ein Gipfel, dann glauben wir das einfach mal 😂
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Ich bin immer wieder fasziniert vom Doppelgipfel in der Bildmitte, aber ich kann mir seinen Namen einfach nicht merken...
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Ich mag es, wenn es in den Bergen weit ist 🥰
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Mit den besten Grüssen an den Heideblütenkönig 😘
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Ein letzter Blick auf die Walliser Alpen...
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...bevor ich durch den Wald wieder nach Mase runtersauste.
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Meine Funzel reichte zum Glück tipptopp, um die unzähligen querliegenden Regenrinnen zu erkennen, und dank dutzenden Rinnenbunnyhops hatte ich ordentlich Tempo und Spass 🤗
Kurz ob Mase noch ein Riesenschreck: plötzlich erahnte ich rechts der Strasse ein helles Tier. Es war ein Hund, der mir nachzurennen begann. Krass, was die für ein Tempo erreichen! Irgendwann konnte ich ihn doch abhängen, ufff...
Die Teerabfahrt nach Sion verdiente das Prädikat "episch" – einfach geil 🥰 Im Aufstieg nach Savièse erwischten mich die ersten Regentropfen, aber wenn's nicht mehr weit ist bis nach Hause, ist das egal.
So, und jetzt bin ich gespannt, wie viel Schnee die nächsten Tage fällt.
 
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