Wartezimmer 2014 => Neues Edison Evo

Das was ihr da seht ist sicherlich kein raw finish. Das Ding ist poliert!
Und ich möchte nur mal so kurz in die Runde fragen:
Wieviele von euch haben denn schonmal einen "raw" Rahmen gesehen, beziehungsweise über längere Zeit gefahren?
 
Ist Alu im Rohzustand nicht UV-Empfindlich und somit Korrosionsanfällig? Ich dachte die Rahmen sind gar nicht Raw, sondern Oberflächenbehandelt (lackiert, poliert und was es da sonst noch alles gibt)?
 
Hatte früher mal einen "Raw"-Alumast fürs Segelboot, da härter als mit Eloxal und zudem leichter.
Darfst halt keine weißen Klamotten tragen und ab und zu sollte man die Hände waschen... :p

Aber zurück zu Bionicon, wie ist den der Rahmen vom Ironwood behandelt?
An den Scheuerstellen duch Leitungen siehts jedenfalls noch genauso aus wie in der "Umgebung".
Und so wie beim Ironwood meinen es wohl die Mitschreiber wenn sie "raw" schreiben.
 
@Votec Tox :
Das mit dem "härter als mit Eloxal" verstehe ich nicht so ganz. Bitte um Erläuterung.

Das Ironwood ist gebürstet und klarlackiert. Und wenn das die meisten mit "raw" meinen, dann ist das eben nicht "raw".
Raw bedeutet für mich blankes Aluminium, ggf. sogar mit Anlauffarben vom Schweißen, ohne große Nachbehandlung durch Schleifen oder Bürsten oder Polieren, eben fast so wie er aus der Farbik kommt ohne schützende Eloxal- oder Lackschicht.
Wenn wir jetzt dem vielfachen Wunsch eines "RAW" Rahmens nachkommen würden und einen solchen machen, dann würde 3 Monate nach dem Ausliefern bei uns die Email- und Telefonleitungen heiß laufen, weil der Rahmen nämlich ganz und gar nicht mehr so aussieht, wie am Anfang und Kunden fragen, was das denn für bescheidene Qualität ist.
Wenn Leute vom bekannten Intense, Canyon, Knolly, oder ähnlichem "raw" sprechen, dann bedeutet das mindestens:
Gestrahlt, gebürstet, Klarlackiert.

Ich bin über ein Jahr lang einen blanken Superhuttle-Rahmen gefahren. Das gehört viel Pflege und regelmäßiges Bürsten dazu, damit das schön bleibt, sofern man nicht auf den used-Look steht. Am Ende habe ich ihn klar eloxieren lassen, damit ist der große Pflegeaufwand zumindest gegessen.
 
Mit "raw" meinte ich dasselbe wie Sackmann, eine unbehandelte Oberfläche.
Die Aluprofile für Masten können entweder unbehandelt sein oder meist eloxiert oder lackiert oder pulverbeschichtet.
Unbehandelt haben sie die volle Aluwandstärke und sind minimal härter/steifer im Biegeverhalten als eloxierte Masten, das ist von Vorteil und sie sind leichter als beschichtete Masten, wurde aber nur bei Regattamasten so gemacht, denn - vor allen Dingen in Verbindung mit Salzwasser - mußte man sie auch pflegen oder man bekam viele schwarze Spuren auf Kleidung, Segel usw. Nun gibt es zum Glück Carbonmasten oder Hightech-Holzmasten und das schmuddelige Aluzeugs spielt kaum noch eine Rolle.
So, nun Gute Nacht - die Live Übertragung der Rampage ist zu Ende :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind die eloxierten Masten dünnwandiger? Und wenn ja, warum?
Und warum sie härter sind erschließt sich mir auch noch nicht. Unbehandeltes Aluminium ist nämlich eigentlich alles andere als hart. Und genau deswegen macht man ja eigentlich eine Eloxierung.
 
Habe mich vermutlich nicht genau genug ausgedrückt, es geht nicht um die Oberflächenhärte sondern um das Biegeverhalten (weich oder steif :rolleyes:), das bei einem Mast für Segelboote eine große Rolle spielt.

Nimmt man nun zwei identische Aluprofile und eloxiert eins davon, dann ist das unbehandelte geringfügig steifer.
Da diese Aluprofile für ihre ununterstützte Längen (Verstagung) ziemlich dünnwandig sind, ist dies tatsächlich zu bemerken.
Ich habe mir das so erklären lassen, daß beim Eloxieren ja nichts aufgetragen wird, sondern die oberste Schicht umgewandelt wird und nicht so zur Festigkeit beiträgt wie das unbehandelte Alu. Die natürliche Oxidschicht von unbehandeltem Alu sei viel dünner als der eloxierte Teil.
Und ein Schutzlack wird auch nicht aufgetragen, da das wiederum zu schwer ist, man bedenke den großen Einfluß von ein paar Gramm auf Grund des hohen Höhenschwerpunktes eines Mastes.
Aber das sind Auswüchse aus der Carbonfreien Zeit - bzw. spielt nur noch in den Bootsklassen eine Rolle bei denen Carbon nicht erlaubt ist.

Und ist beim Rahmenbau bestimmt völlig egal, aber im Wartezimmer kann man ja auch "über den Tellerrand rüber quatschen" ;)
 
Ich habe mir das so erklären lassen, daß beim Eloxieren ja nichts aufgetragen wird, sondern die oberste Schicht umgewandelt wird und nicht so zur Festigkeit beiträgt wie das unbehandelte Alu. Die natürliche Oxidschicht von unbehandeltem Alu sei viel dünner als der eloxierte Teil.
Das ist natürlich alles richtig. Übrigens findet man hier sehr schöne verständliche Erklärungen zum Eloxieren.
Wenn bei einem Alu-Mast die Wandstärke 1mm wäre, dann wären bei einer Eloxalschicht von 20µm (Schiffbau) gerade einmal 2% der Dicke vermindert elastisch. Ich sehe da für die Regatta eher einen mentalen Vorteil. Das ist halt wie bei 27,5. :D
Und ist beim Rahmenbau bestimmt völlig egal, aber im Wartezimmer kann man ja auch "über den Tellerrand rüber quatschen" ;)
Man muss sich sogar mit allen Krankheitsgeschichten befassen. Das ist ein Teil der Diagnose, Therapie und des Krankheitsgewinns überhaupt. Und anschließend infiziert man sich für eine neue Anschaffung.
Btw, ich bin doch sehr betrübt, dass ich keinerlei Hilfe für meine in Zitat #335 beschriebene schwerwiegende Entscheidung bekomme. :confused:
 
@Votec Tox : Also ich sage jetzt einfach mal, dass bei einem Mast eine höhere Steifigkeit aufgrund einer Nicht-Eloxierung nicht "tatsächlich spürbar" ist, wie du sagst. Ich will da jetzt nicht klugscheißern, da ich kein Fachmann im Segelbootbau bin, aber da du dir das ja selbst hast erklären lassen, behaupte ich jetzt einfach, dass dir da jemand ziemlichen Quatsch erzählt hat. Eine Schichtdicke von 20µm wäre schon relativ dick. Und diese Schicht wächst nicht nur in das Material sondern auch zu etwa 30% ihrer Gesamtdicke nach außen. Wenn du also ne Schichtdicke von 20 Mü hast, dann gehen grob 15 ins Material und 5 nach außen. Dein "Außendurchmesser" des Profils würde also auch wachsen.

Machen wir also kleines Beispiel:
Aluminiumrohr mit 20x18 mm (20mm Außendurchmesser mit 1mm Wandstärke)
Nehmen wir jetzt an, die Schichtdicke würde überhaupt nicht zur Biegesteifigkeit beitragen, quasi so als wie wenn die Eloxalschicht vom Material abgetragen wird. Dann beträgt der Außendurchmesser noch 19,96mm und der Innendurchmesser wächst auf 18,04mm.
Rechnen wir uns jetzt das Flächenträgheitsmoment für diese beiden Querschnitte aus (eloxiert und nicht eloxiert), so stellen wir also fest, dass das eloxierte Rohr noch immer 96% der Steifigkeit eines uneloxierten Rohres hat. (Ich hoffe ich hab mich nicht verrechnet)
Wir nehmen allerdings gerade an, dass
1. die Eloxalschicht komplett abgetragen wird (anstatt in Wirklichkeit Material aufzutragen)
2. Aluminiumoxid überhaupt keine mechanischen Eigenschaften hat und somit keine Steifikeit besitzt (was auch alles andere als richtig ist)

Damit würde ich also nun behaupten, dass ein spürbarer Stiefigkeitsgewinn ins Reich der Theorien zurückgewiesen werden kann. Je kleiner die Wandstärke, desto tendentiell mehr Einfluss hat die Eloxalschicht natürlich, aber ich denke ein Rohr mit 1mm Wandstärke auf 20mm Durchmesser ist schon ziemlich dünnwandig. Was werden denn da für Rohre verwendet?

Vielleicht gibt´s ja auch noch andere Faktoren, die das beeinflussen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es am Eloxal liegt.
Vielleicht ist´s ja auch einfach tu teuer, weil solche Maste relativ lang sind und ein geegnetes Bad einfach richtig Geld kostet?

@Oldie-Paul : Natürlich schwarze Pedale!
 
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