Warum eigentlich "natürlich" = "gesund" ???

Industrieelle Nahrungsmittel muß net immer Fastfood heißen.

Damit meine ich genauso den O-Saft aus der Tüte, das Kompott aus der Dose und oder auch div. Nahrungsergänzungen wie Proteeinpulver oder ein Multimineral/Vitamin Präparat.
 
mankra schrieb:
Industrieelle Nahrungsmittel muß net immer Fastfood heißen.


Ich würde die Grenze noch schärfer ziehen. IMO ist alles, was nicht "biologisch" hergestellt wird, industriell erzeugt. Also auch die Tomaten vom Nicht-Biobauern, usw.
 
hat jemand WISO auf ZDF gesehen?

also wenn ihr bioeier wollt, dann wirklich nur mit ner "null-kennzeichnung" und am besten schaut ihr vor ort vorbei, ob die hühner wirklich bio gehalten werden... schockierent, was nen simpler stichprobentest von wiso da offen gelegt hat...

eienr mit kennzeichnung "1" sind eier, wo die hühner 6 stunden am tag die MÖGLICHKEIT haben ausm bauer zu kommen, wenn sie es nicht nutzen, sind sie halt in der scheune bzw. mastanlage... muss dat huhn natürlich erstmal die lucke nach draussen finden ;)
 
@ Pingelchen

Habe es nciht gesehen, war mir aber fast klar.
Ich kaufe meine Eier entsprechend ;) (entweder Bio oder vom Bauernhof, wo die Hühner im Hof rumlaufen)

Gestern gab es bei mir selbstgemachte Pizza nur aus Bio-Zutaten :D
Einfach nur lecker.

Einer Meinung werden wir sowieso nicht, ich wünsche euch allen einfach weiter viel Gesundheit und einen guten Appetit (aber probiert mal so eine selbstgemachte Pizza :))
 
Hi Würfelglück!

Wirklich gut überlegtes Thema, was mich motiviert hat auch mal ein paar mehr Beiträge zu lesen.Auch mich hat dein Denkanstoss zum grübeln gebracht.
Höchstwahrscheinlich ist keine exakte wissenschaftliche Klärung möglich da man selbst in der Wissenschaft ofmals im Dunklen tappt.

Meiner Meinung nach ist der Vorteil biologischer Nahrungsmittel im Gegensatz zu künstlichen nicht der Reinheitsgrad sondern die "Summe aller Dinge". Gemeint ist die Gesamtheit an Nährstoffen,Spurenelementen, Vitaminen,Gerbstoffen und noch vielen weiteren vielleicht noch unbekannten Inhaltsstoffen. Im menschlichen Körper arbeiten die Vitamine "Hand in Hand". So zum Beispiel Vitamin C(Ascorbat) und Vitamin E. Warum sollte da die Zusammensetzung der einzelnen Bestandteile eines Apfels,Pflaume, Schweinekotlett oder was auch immer so irrelevant sein?

Die Menschen sind von Anfang an davon abhängig was die Natur ihnen zum Essen liefert.Unsere Körper sind auf pflanzliche Abwehrstoffe(nicht gemeint sind Herbizide,Insektizide) eingestellt und können damit umgehen wenn sie im normalen Umfang zugeführt werden.

Daher bin ich der Meinung das primär der Vitaminhaushalt durch Obst/Gemüse/Fleisch/Fisch usw. gedeckt werden soll wobei natürlich Grundlage ist das diese Produkte nicht zu sehr mit Toxinen belastet sind.

Erst danach sollte sekundär bei akuten Mangelzustände zu Vitamin/Spurenelementpräperaten gegriffen werden. Vitamin C bei Erkältungen oder Magnesium bei Krämpfen.
Hoffe geholfen zu haben

Greetz Larsen
 
Guter Beitrag :daumen:

Exakte wissenschaftliche Klärung wirds nie geben, da der menschliche Organismus 1. sehr unterschiedlich sein kann und 2. sich stark anpassen kann (Eine Schale Reis kann ausreichen, ohne gröbere Mangelerscheinungen zu leben).

Die Basisernährung aus natürlichen Lebensmittel ist im Prinzip richtig.
Nur welche nimmt man: Die vom Bauernmarkt, wo man net so genau weiß, wie rein die Lebensmittel sind, oder vom Supermarkt, wo die Lebensmittel tw. recht leer an Micronährstoffen sind........

Net so einfach.

Weiters gibts einen Unterschied zwischen ausreichender Ernährung und optimaler.
Deshalb bin ich der Meinung, ein Multipräparat als Ergänzung schadet nicht, auch wenn noch kein erheblicher Mangel herscht.

Auch wenn ich hier die Kontra Stellung hochhalte (tut ja sonst fast keiner), ich lebe net nur aus der Konservendose (dafür bin ich zusehr ein Geniesser beim Essen ;) ;) ).
Es geht mir eher darum, daß man industrieelle Nahrungsmittel nicht pauschal als schlecht abstempeln sollte.
 
Hi mankra,

ich hoffe, Du kannst damit leben, dass ich Dich hier immer wieder angehe :) Bei Deinen Aussagen kann ich halt nicht anders...

mankra schrieb:
Nur welche nimmt man: Die vom Bauernmarkt, wo man net so genau weiß, wie rein die Lebensmittel sind, oder vom Supermarkt, wo die Lebensmittel tw. recht leer an Micronährstoffen sind........
Ich weiß immer noch nicht, warum Du Produkten aus dem Bauernmarkt ein so tiefes Misstrauen entgegenbringst, und warum dann gerade Industrieware das reine, lautere Manna sein soll.

Wenn ich einen Salat aus meinem Garten hole, muss ich damit leben, dass da vorher vielleicht einige Schnecken drüber geschlappt sind, vielleicht hat auch eine Katze hingepinkelt, oder sonst was. Aber Salat kann man waschen, man gibt ein Essig-Dressing drüber, und den Rest muss ein Mensch aushalten. Das ist mir lieber, als alles mit Sagrotan einzusprühen.

Oder wovor hast Du Angst? Vor Vitaminen? Vor pflanzeneigenen Abwehrstoffen? Oder vor Schimmel und Fäulnisbakterien? Das hast beim Bauernmarkt auch nicht. Ganz im Gegenteil: Bei Essen aus frisch zubereitetem Gemüse siehst Du, dass es okay ist. Wie viele faule Tomaten stecken im Ketchup? Wie Dosenravioli entstanden sind, willst Du lieber gar nicht wissen.

mankra schrieb:
Deshalb bin ich der Meinung, ein Multipräparat als Ergänzung schadet nicht, auch wenn noch kein erheblicher Mangel herscht.
Darum gehts hier eigentlich gar nicht. Irgendwelche Tabletten oben drauf schlucken wird nie schaden. Nur: Wenn Du Dich vollwertig ernährst, brauchst Du sie nicht. Und vor allem: Nahrungsergänzungen können Obst+Gemüse nicht ersetzen. Nur TK-Pizza + Vitaminbrause ist ziemlich arm.

mankra schrieb:
Auch wenn ich hier die Kontra Stellung hochhalte (tut ja sonst fast keiner)
Ich liebe Euch ;)

mankra schrieb:
Es geht mir eher darum, daß man industrieelle Nahrungsmittel nicht pauschal als schlecht abstempeln sollte.
Aber eine möglichst naturbelassene als pauschal besser? Können wir uns darauf einigen? :)
 
@Carmin

Wahrscheinlich weil ich auf nem Bauernhof aufgewachsen bin, einen Besitze (aber net bewirtschafte) und ich BioBauern und Direktvermarkter sehe und kenne.

Net die Schnecken machen mich bedenklich. Aber Regen und Luftverschmutzung, die diese Produkte aufnehmen.
Oder der Dünger z.B. der zwar Biologisch ist, aber vom Großmastbetrieb evt. angekauft wurde............
Wenn wir schon die strengeren Auflagen der Biobauern hernehmen.
Vieles "Naturbelassene" kommt auch von normalen Bauern.

Ersetzen werden die Tabs sicher nicht so schnell ne Vollwerternährung, eh klar.
Aber ob ne Vollwertnahrung wirklich noch komplett versorgen kann, bzw. wie lange noch, ist schwer zu beantworten. Dazu ist jeder Körper, Lebensstil (auch die Menge an sportlicher Betätigung) und das Anbaugebiet zu verschieden.

Was ich ankreide, ist die Blauäugigkeit, wie alles übern einen Kamm geschert wird:
Natürlich ist automatisch gesund. Kaufhausware automatisch weniger gesund.
Deshalb bin ich nicht einverschanden, mit: Naturbelassen pauschal besser.

Nicht Naturbelassen muß aber net unbedingt nur FastFood sein.
 
mankra schrieb:
Deshalb bin ich nicht einverschanden, mit: Naturbelassen pauschal besser.
Sorry, wollte eigentlich schreiben: in der Tendenz besser. Pauschale Aussagen sind selten richtig.

Aber wir diskutieren hier mit völlig verschiedenen Vorstellungen von "natürlich". Damit kommen wir nicht weiter. Wer zwischen Wörtern und Begriffen zu unterscheiden weiß, kann sich 90% der Diskussionen sparen.

Ich halte übrigens auch keineswegs pauschal die Bio-Fahne hoch (s.o.). Auf dem Markt decke ich mich auch bei "normalen" Bauern ein (aber nicht beim Großhandel). Und das ist für mich durchaus auch natürliche Ernährung.

Der Übergang zur synthetischen "Astronautennahrung" (um mal ein Extrem zu benennen) ist beliebig weit. Ebenso das Spektrum der angebrachten Urteile. Aber wenn ich mir würfelglücks Speiseplan anschaue (s.o.), wären ein paar Elemente mehr Vollwert schon angebracht, meinst Du nicht? Vorbeugend nochmal: Es geht um die Richtung, nicht um Totalverzicht auf Dosenfood und Umstellung auf Wurzeln, Schnecken und Gänseblümchen.
 
Ich hab zwischendurch nicht mitgelesen und kenne Würfelglücks Ernährungsgewohnheiten nicht, kann sie mir aber nun schon vorstellen.

Ich verurteile natürlich auch, wenn Leute sich gehen lassen und dann wundern, warum es ihnen schlecht geht.

Vielleicht sollten wir hier wirklich definieren, was noch natürliche Ernährung ist, und was nimmer.

Natürlich ist für mich: Gekauft beim Bauern oder Eigenanbau, Frischfleisch, Gemüse, Obst vom Supermarkt.

Industielle Nahrungsmittel sind für mich:
Abgepacktes Fleich, Wurst, Michprodukte, Fisch, Konserven, Dosen, Tiefkühl, etc.

Synthetische: Konzentrate, Nahrungsergänzungen, etc.
 
mankra schrieb:
Ich hab zwischendurch nicht mitgelesen und kenne Würfelglücks Ernährungsgewohnheiten nicht, kann sie mir aber nun schon vorstellen.
Ich verurteile natürlich auch, wenn Leute sich gehen lassen und dann wundern, warum es ihnen schlecht geht.

Hehe mein lieber Mankra, sollen wir vor die Tür gehen ?

Das steht ja hoffentlich nur zufällig so direkt untereinander ;-)

Würfelglück erfreut sich nämlich allerbester und pausenloser Gesundheit und wundert sich höchstens warum es ihm immer gut geht !!!
Ich lasse mich überhaupt nicht gehen.
Mein oben erwähntes langjähriges Aldi-Ernährungsprogramm besticht durch 1a Zusammensetzung mit minimalem Fettanteil. Ich erwärme Pizza, Frühlingsrollen und Pfannengemüse absolut meisterlich und liebevoll. (1000fache Erfahrung)

Aber meine robuste Gesundheit, absolut konstanter BMI von 22, passable Fitness... ist in meinen Augen kaum Ergebnis der guten oder schlechten Ernährung oder irgendwelcher anderen bewußten Lebensgewohnheiten sondern einfach nur diesbezüglich genetisches Glück gepaart mit der entspannenden Überzeugung, daß es wohl meistens nicht so genau drauf ankommt.
Der häufigste Kardinalfehler ist schlichtweg die zu positive Kalorienbilanz und das nenne ich "sich gehen lassen". Auch da können die Gene bestimmt manchem einen Streich spielen und es mag schwer sein, sich zu zügeln.

Mich haben Eure Beiträge auf jeden Fall ein Stück näher an die Gemüsetheke gebracht. Auch aus Neugierde mal wieder ganze Früchte in der Hand zu halten. Meinen Putenfleischdauerkosum muß ich wegen der Haltungsbedingungen und potentieller Hormonbelastung auch mal überdenken/variieren. (Nicht das mir noch Tittchen wachsen.)

Ich erwarte "natürlich" keine geschlossene Lösung und Antwort auf meine Ursprungsfrage.

Schön, wie sich hier die Vielfältigkeit der Menschen, der Erfahrungen, Erziehungen und Lebenseinstellungen wiederspiegelt.

Ich bin naturwissenschaftlich geprägt aufgewachsen. Frei jeglicher Glaubensrichtung erzogen. Physik, Chemie und Biologie erklären mir meist ausreichend die materielle Umgebung. Was ich mir nicht erklären kann wird eben bewundert. Meist gibt es aber zwanglos passende kausale Ketten aus dem Bereich der klassischen Wissenschaften,wenn man nur lang genug danach sucht.
Und wenn ich mal morgens über dampfende Felder radel, Pferde schnauben und Hähne krähen, da verlangt es mir nicht nach Erklärungen.

Mein persönlicher Zwischenstand:

Konkrete Hinweise auf die Schädlichkeit künstlicher Vitamine bei halbwegs plausibler Dosierung, zugelassener Konservierungsstoffe, Bestrahlung, Geschmacksverstärker, H-Milch, etc. habe ich nicht gefunden.

Konkrete Hinweise auf die Schädlichkeit von Listerien, Trichinen, Campylobakter, Echinokokkus, EHEC & Co. finde ich zu hauf.

Positive Folgen naturbelassener Nahrungsmittel sind systembedingt viel schwerer nachzuweisen, richtig aufdrängen tun sich die Ergebnisse jedenfalls nicht.

Positive Folgen, oder überhaupt Folgen von künstlich gepuschten Ernährungen wie höheren Vitamindosen sind viel einfacher nachzuweisen, zumal die vorgenommenen Veränderungen viel drastischer sind.

Nebenbefund:

Ich muß mal die ökologischen Konsequenzen meines Einkaufverhaltens untersuchen.

Mal etwas mehr Genuss reinbringen.

Glücklicherweise gehts den meisten hier doch ganz gut, egal was sie essen.

Lieben Gruß von Würfelglück
 
Ach ja Bio: Plusminus 2008

Frage mich, warum die Menschen immer älter werden. Die heutigen Alten haben einen Krieg erlebt und in ihrem Leben kiloweise DDT und ander Chemie-Hämmer gefressen. Wenn ich heute so manche Leute höre, müssten die heutigen Alten ja eigentlich schon längst mitte der 60er gestorben sein.
 
Denke mal, dass sich so mancher Schaden nicht so schnell äussert und es möglicherweise 2-3 Generationen braucht, um manche Degeneration zu manifestieren. Meiner Ansicht nach sind die steigenden Allergiker ein erstes Indiz dafür. Man muss ja nicht immer gleich sterben, aber es gibt wirklich sauviele junge Leute, auch Kinder, die z.B. miserable Zähne und Parodontitis haben.
 
Noch was zur heilen Biowelt: Biobauern spritzen Schwermetalle
Wollt ihr wirklich was für die Nachhaltigkeit tun, eßt einfach weniger Fleisch. Dabei spart ihr sogar noch Geld, anstelle mehr auszugeben

Meiner Ansicht nach sind die steigenden Allergiker ein erstes Indiz dafür.

Wieviele Kinder werden denn heute noch abgehärtet? Wieviele Kinder dürfen denn heute noch Erde essen? Wieviele Kinder dürfen sich heute noch schmutzig machen? Neue Vergleichsstudien zwischen Kindern in Afrika und Europa haben gezeigt, dass eben diese fehlende Abhärtung Grund für das erhöhte Auftreten von Allergien sind.

Man muss ja nicht immer gleich sterben, aber es gibt wirklich sauviele junge Leute, auch Kinder, die z.B. miserable Zähne und Parodontitis haben.

Zucker? Leere Kohlenhydrate? Fehlende Eßkultur da keine richtigen Familien mehr?
 
Nuja. Als Außenstehender finde ich den Einsatz von Kupfer im Weinbau auch bescheuert. Zumal es ganz sicher nicht abbaubar ist und man eigentlich nur mit der Frage spielen kann, in welcher Verdünnung ist es in unserer Umwelt noch tolerabel.

Wie die zitierten Medienberichte ziehst auch Du nun die Konsequenz, Bio sei Betrug, eine Scheinwelt und um nichts besser als konventionelle Nahrung. Das wäre nun auch stark überzogen.

Die Frage ist doch, vergleichen wir den Biolandbau mit einem (wahrscheinlich unerreichbaren) Ideal, oder vergleichen wir ihn mit der konventionellen Landwirtschaft. Fakt ist, Weinbau ist hierzulande eine der intensivsten Kulturen überhaupt und ohne Pestizideinsatz kaum vorstellbar. Wenn Biowinzer es schaffen, hier auf Kosten des Ertrags einen großen Schritt nach vorn zu machen und den Pesizideinsatz wenigstens zu minimieren, dann Respekt. Dass im direkten Vergleich zwischen konventionell und Bio die Quote belasteter Proben von 34/34 auf 1/6 zurückgeht, ist doch schonmal was. (Auch wenn man solche Untersuchungen mit Vorsicht handhaben sollte.)

Nun könnte man sich auf den Standpunkt stellen, wenns nicht 100 % öko geht, lassen wirs bleiben. Mir sind graduelle Verbesserungen aber lieber als gar keine. Einzig was man ernsthaft diskutieren kann, ist die Frage der Transparenz, aber auch da setzen die Bioverbände Maßstäbe.

Letztlich ist die Diskussion um Ideal und Machbarkeit auch eine Marktfrage, und das lenkt den Blick auf den Konsumenten. Wie gern zeigen wir mit dem Finger auf Bauern und entrüsten und über die Umweltschweinereien. Wir trinken Wein und entrüsten uns über Pestizideinsatz. Wir essen Bananen und viel Fleisch und wundern uns über das Abholzen der Regenwälder. Wir fahren mit dem Auto in den Skiurlaub und entrüsten uns über Staus und zubetonierte Alpen. Wir fischen die Meere leer und beschäftigen uns in ganzseitigen Zeitungsartikeln lieber damit, ob Kormorane die Bestände gefährden. Wir betreiben Glühlampen, Wäschetrockner und Monsterfernseher und regen uns auf über die ungelöste Atommüllfrage. Wir verbrennen fleißig fossile Energieträger und staunen über schmelzende Polkappen, Dürren und Hurricanes. Wir klagen über die PS-geile Automobilindustrie, aber aufs Auto verzichten will auch niemand. Wir bestellen fleißig im Internet und sind sauer über den LKW-Verkehr...

:-)

Sollten wir nicht anfangen, die Verantwortung auch mal bei uns zu suchen, anstatt uns damit zu verausgaben, andere für ihr subideales Verhalten anzuklagen?
 
Nuja. Als Außenstehender finde ich den Einsatz von Kupfer im Weinbau auch bescheuert. Zumal es ganz sicher nicht abbaubar ist und man eigentlich nur mit der Frage spielen kann, in welcher Verdünnung ist es in unserer Umwelt noch tolerabel.

Wie die zitierten Medienberichte ziehst auch Du nun die Konsequenz, Bio sei Betrug, eine Scheinwelt und um nichts besser als konventionelle Nahrung. Das wäre nun auch stark überzogen.

Die Frage ist doch, vergleichen wir den Biolandbau mit einem (wahrscheinlich unerreichbaren) Ideal, oder vergleichen wir ihn mit der konventionellen Landwirtschaft. Fakt ist, Weinbau ist hierzulande eine der intensivsten Kulturen überhaupt und ohne Pestizideinsatz kaum vorstellbar. Wenn Biowinzer es schaffen, hier auf Kosten des Ertrags einen großen Schritt nach vorn zu machen und den Pesizideinsatz wenigstens zu minimieren, dann Respekt. Dass im direkten Vergleich zwischen konventionell und Bio die Quote belasteter Proben von 34/34 auf 1/6 zurückgeht, ist doch schonmal was. (Auch wenn man solche Untersuchungen mit Vorsicht handhaben sollte.)

Nun könnte man sich auf den Standpunkt stellen, wenns nicht 100 % öko geht, lassen wirs bleiben. Mir sind graduelle Verbesserungen aber lieber als gar keine. Einzig was man ernsthaft diskutieren kann, ist die Frage der Transparenz, aber auch da setzen die Bioverbände Maßstäbe.

Letztlich ist die Diskussion um Ideal und Machbarkeit auch eine Marktfrage, und das lenkt den Blick auf den Konsumenten. Wie gern zeigen wir mit dem Finger auf Bauern und entrüsten und über die Umweltschweinereien. Wir trinken Wein und entrüsten uns über Pestizideinsatz. Wir essen Bananen und viel Fleisch und wundern uns über das Abholzen der Regenwälder. Wir fahren mit dem Auto in den Skiurlaub und entrüsten uns über Staus und zubetonierte Alpen. Wir fischen die Meere leer und beschäftigen uns in ganzseitigen Zeitungsartikeln lieber damit, ob Kormorane die Bestände gefährden. Wir betreiben Glühlampen, Wäschetrockner und Monsterfernseher und regen uns auf über die ungelöste Atommüllfrage. Wir verbrennen fleißig fossile Energieträger und staunen über schmelzende Polkappen, Dürren und Hurricanes. Wir klagen über die PS-geile Automobilindustrie, aber aufs Auto verzichten will auch niemand. Wir bestellen fleißig im Internet und sind sauer über den LKW-Verkehr...

:-)

Sollten wir nicht anfangen, die Verantwortung auch mal bei uns zu suchen, anstatt uns damit zu verausgaben, andere für ihr subideales Verhalten anzuklagen?



Seit der uralte Thread nach viereinhalb Jahren wieder ausgegraben und reanimiert wurde, die beste Antwort:daumen: hat sich seit 2004 nichts geändert.
 
Cooler Artikel hier! :daumen:

Die Frage die sich jedem stellen sollte ist doch:
Wenn es eine Möglichkeit gibt sich "Naturbelassen" zu ernähren und auf chemische oder andere, normalerweise mit der Nahrungsmittelerzeugung/Verarbeitung, nicht zusammenhängende Arbeitsweisen zu verzichten, ohne eine Verlust der Lebensqualität zu erleiden, sollten wir diese dann nicht nutzen?
Ich bin kein 100%iger Verfechter von Bionahrungsmitteln. Aber wenn man sich sowohl in Theorie, als auch Praxis mit Nahrungsherstellung/Zubereitung beschäftigt, dann muss man eigentlich zu dem Schluss kommen, das Fertignahrung und Teilerzeugnisse (halte ich für wesentlich kritischer als normal zubereitete Nichtbioartikel) echt pervers sind.
Da findet sich in Salz Rieselhilfe. In geriebenem Parmesankäse: Farbstoff, Trennmittel, Antioxidantien....., im nicht geriebenen: Farbstoff, im Bio: keine Zutatenliste, da keine zusätzlichen zugeführt sind...

Das Beispiel ist mir beim letzten Einkauf aufgefallen. Die Liste ließe sich mit vielen Nahrungsmitteln beliebig fortführen.

Alles mit kritischen Augen sehen und mit ein wenig Sachverstand die Zutatenliste studieren um dann bitte abzuwägen, ob die ganzen denaturierten Zutaten nicht eigentlich unnötig sind, bzw. ob deren Nutzen uns die denaturierung wert ist....

Grüße,
Alex
 
Wenn es eine Möglichkeit gibt sich "Naturbelassen" zu ernähren und auf chemische oder andere, normalerweise mit der Nahrungsmittelerzeugung/Verarbeitung, nicht zusammenhängende Arbeitsweisen zu verzichten, ohne eine Verlust der Lebensqualität zu erleiden, sollten wir diese dann nicht nutzen?


Hier wird jeder mit uneingeschränkt ja stimmen;)

Da findet sich in Salz Rieselhilfe. In geriebenem Parmesankäse: Farbstoff, Trennmittel, Antioxidantien....., im nicht geriebenen: Farbstoff, im Bio: keine Zutatenliste, da keine zusätzlichen zugeführt sind...


Das ist zwar ärgerlich, aber ohne diese Stoffe würde kein Mensch die Sachen kaufen (weil das Zeug verklumpt, weils oxidiert, weil sich es mit anderen Stoffen verbindet und nicht mehr funktioniert) kurz gesagt: man müsste gewaltige Abstriche machen, was niemand akzeptiert.
Andersrum muß man auch immer sehen, niemand kippt igendetwas da rein, nur weil es Spaß macht, das hat immer seinen Grund, sonst könnte er sich das Gift/Trennmittel/VitaminC/etc.etc. ja sparen;)
Zudem heißt es bei einem Zusatzstoff noch lange nicht dass er giftig ist!
 
Der Grund ist:
Wir wollen eine Knallgelben Käse, wir sind zu faul zu Hause selber den Käse zu reiben, etc...

Bzw. Ich war es. Seit nem guten halben Jahr lebe ich sehr gut damit bewusst ein wenig darauf zu achten, wann ímmer es möglich ist auf diese Zusatzstoffe zu verzichten.
Und es macht wahnsinnig Spaß so sein Essen zu bereiten! Probierts aus! :daumen:
 
Aufm Weg,
Also ernsthaft jetzt.
Leider lieg ich hier im Moment mit Fieber...
Inner Arbeit is es gefährlich, da hat ne Kollegin jetzt immer Kiloweise Weingummie aufm Tisch. Das bremst mein fortkommen.
Was weiterhin sehr hilft, ist sich wirklich bewusst zu machen, was man schon gegessen hat.
Ach so.
Aktuell pendele ich so um die 103kg.

Grüße,
Alex

PS: Aber ich melde mich regelmäßig in meinem Thread. Nur jeden Tag lohnt nicht....
 
Der Grund ist:
Wir wollen eine Knallgelben Käse, wir sind zu faul zu Hause selber den Käse zu reiben, etc...


Nur zum Teil, natürlich ist Optik wichtig, aber schlechte Optik bedeutet eben noch lange nicht natürlich und gesund.
Zudem muß alles auch haltbar sein, sonst wird es nicht gekauft, die Verarbeitung darf keine Probleme machen (Trennmittel) schmecken sollte es auch noch, also wird künstliches Gequirle daraus, ist gar nicht so einfach sich dem zu entziehen, siehe den Käse der total blass sein kann der aber mit Turbowachstum gereift und rausgehauen wird.
 
Macht einfach mal den Vergleich.
Es macht wahnsinnig Spaß da mit kritischem Auge durch den (guten" Supermarkt zu gehen, die Lebensmittel bewusst zu selektieren und hochwertige Roherzeugnisse, zu kaufen, die das richtige Verhältnis aus Preis/Naturbelassenheit haben.
Ganz zu schweigen von dem Anstieg der Lebensqualität, wenn man mit ein wenig Erfahrung aus Roherzeugnissen schnell was richtig leckeres zaubern kann.
Glaubts mir. Ich hab das bis vor nem halben Jahr aus Faulheit auch nicht gemacht, habe dadurch aber wirklich viel Lebensqualität gewonnen. :daumen:
Grüße,
Alex
 
denke mal durch die Weltwirtschaftskrise werden wir demnächst alle auf Zwangsdiat gesetzt, deswegen bin ich gerade dabei meine Depots zu füllen!
 
...Es macht wahnsinnig Spaß da mit kritischem Auge durch den (guten" Supermarkt zu gehen, die Lebensmittel bewusst zu selektieren und hochwertige Roherzeugnisse, zu kaufen, die das richtige Verhältnis aus Preis/Naturbelassenheit haben.
Ganz zu schweigen von dem Anstieg der Lebensqualität, wenn man mit ein wenig Erfahrung aus Roherzeugnissen schnell was richtig leckeres zaubern kann.
Glaubts mir. Ich hab das bis vor nem halben Jahr aus Faulheit auch nicht gemacht, habe dadurch aber wirklich viel Lebensqualität gewonnen. :daumen:
Grüße,
Alex
Tag zusammen. Hat doch tatsächlich jemand den Thread ausgebuddelt. Ich habe nochmals kreuz und quer gegoogelt und eigentlich nicht viel neues gefunden.
-Die Kalorienbilanz ist mit riesigem Abstand am einflussreichsten. Wenn die stimmt, ausreichend Protein in der Nahrung ist und man die üblichen Vitamine, Spurenelemente und sekundären Pflanzenstoffe zu sich nimmt (egal in welcher Form, auch als Pille oder Zusatzstoff), dann braucht man sich keine Gedanken zu machen.
Dass es jemandem Spaß macht seinen Käse selber zu reiben und Etiketten nach Zusatzstoffen zu studieren kann ich sogar nachvollziehen. Es gibt einem das schöne Gefühl einen Einfluss auf sein Wohlbefinden nehmen zu können und nicht nur Spielball von nicht optimalen Genen und Zufällen zu sein.
Ich persönlich kann nur einfach der Nahrungssuche und Zubereitung keine besondere Lust abgewinnen und geniesse die gewonnene Zeit mit anderen Dingen. Das Wohlbefinden steigt dabei genauso.

LG Würfelglück
 
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