"Was letzte Preis?" - Vorhölle Kleinanzeigen

Wenn man den Werbetexten folgt, dann ist das Prinzip für beide Seiten von Vorteil und Paypal agiert als eine Art Treuhänder. Wenn das so funktioniert, ist alles gut und die Abwicklung über Paypal mit Käufer- und Verkäuferschutz wunderbar. Hinzu kommt noch eine Art "Versicherungskomponente", denn je nach Fall übernimmt Paypal ja durchaus auch einen (vermeintlich oder tatsächlich) entstandenen Schaden.

In der Praxis sieht die Sache leider oft anders aus.
Es gab hier im Thread ja schon verschiedene Berichte von Käufern, die zu unrecht behaupten ihre Waren nicht erhalten zu haben (z. B. leere Pakete oder mit falschen/wertlosem Inhalt bekommen zu haben). Das ist für Paypal natürlich schwierig nachzuvollziehen. Man kann ja weder als Verkäufer noch als Käufer zweifelsfrei nachweisen, was im verschlossenen Paket war. Vor dem Verschließen bzw. nach Öffnung könnten beide Seiten manipulieren und den Inhalt austauschen. Wem also glauben? Dabei zieht Paypal sich in der Regel erst mal auf die Sendungsverfolgung und einen Zustellnachweis zurück.

Das Problem an der Sache ist, dass Beschwerden - egal von welcher Seite - häufig nur oberflächlich, automatisiert oder gar nicht geprüft werden. Es wird nach intransparenten, internen Kriterien entschieden. Begründungen für Entscheidungen werden gar nicht oder nur sehr schwammig formuliert, so dass möglichst wenig Ansatzpunkte für einen Einspruch gegeben werden. Und mit einem echten Menschen direkt in Kontakt zu treten um einen Fall zu besprechen wird explizit schwer gemacht (z. B. weil es keine Hotline/Telefonnummer gibt oder man sich dort mit einem langwierigen Antwortautomaten auseinandersetzen muss und am Ende trotzdem nicht bei einem Mitarbeiter landet). Das gilt noch viel mehr für Kontosperrungen, die in der Regel mit einem allgemeinen Verweis auf Verstoß gegen die AGB begründet werden und keine echte Möglichkeit zum Einspruch oder zu Rückfragen zulassen.
Mein persönlicher, subjektiver Eindruck ist, dass Paypal tendenziell eher im Sinne des Käufers und zu Lasten des Verkäufers entscheidet - belegen kann ich das allerdings nicht.

Zum Thema AGB:
Streng genommen ist es lt. Paypal AGB (Abschnitt A1.1, Seite 67 im verlinkten PDF) nicht erlaubt für Waren und Dienstleistungen via Paypal Freunde zu bezahlen:
Sofern Sie Waren oder Dienstleistungen verkaufen, dürfen Sie Ihren Käufer nicht bitten, Ihnen eine persönliche Transaktionszahlung für den Kauf zu senden. Sollten Sie dies dennoch tun, so kann PayPal Sie für den Empfang von Zahlungen für persönliche Transaktionen ganz oder teilweise sperren.
Das wird im Paypal-Forum von einem Moderator betont:
In der Tat dürfen Verkäufe von Waren nicht als "Freunde und Familie" bezahlt werden, denn damit erlischt zu einem der Käufer- bzw. Verkäuferschutz und zum anderen würde man gegen die AGB verstoßen. Man muss die Käufer nicht dazu zwingen, aber man sollte die Zahlung zurücksenden, sobald diese per "Freunde und Familie" gezahlt wurde.

Die Bezahlart "Freunde und Familie" ist zum Beispiel für das Auslegen von einem Kinobesuch von einem Freund da.
Dazu gibt es Erfahrungsberichte, dass eine nachträgliche Prüfung von zurückliegenden Transaktionen angedroht oder durchgeführt wird (so auch bei TE im oben verlinkten Paypal-Forumsbeitrag), um Gebühren für etwaige falsch deklarierte Verkäufe nachträglich einzufordern. Je nach Historie kann wegen so etwas auch das Paypalkonto komplett gesperrt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema AGB:
Streng genommen ist es lt. Paypal AGB nicht erlaubt für Waren und Dienstleistungen via Paypal Freunde zu bezahlen. Das wird im Paypal-Forum von einem Moderator betont:

Dazu gibt es Erfahrungsberichte, dass eine nachträgliche Prüfung von zurückliegenden Transaktionen angedroht oder durchgeführt wird (so auch bei TE im oben verlinkten Paypal-Forumsbeitrag), um Gebühren für etwaige falsch deklarierte Verkäufe nachträglich einzufordern. Je nach Historie kann wegen so etwas auch das Paypalkonto komplett gesperrt werden.
Das wird in letzter Zeit auch deutlich häufiger praktiziert, bei zu vielen Freundeszahlungen (egal ob gesendet oder empfangen) sperren die das Konto. Gerne auch, wenn man gerade einen Fall eröffnet oder ein Käufer eröffnet und die Kohle schon weg ist. Bin da in einer Sneaker-Community, wo es entsprechend oft um 3-4-stellige Beträge geht die bei den Nutzern oft per F&F wechseln, da ist die letzten Monate mindestens eine Kontosperrung die Woche dabei wegen zu viel F&F. Weiterer Grund für Sperrung gerne, unter 18 Jahre gewesen bei der Kontoeröffnung.

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Es geht doch nicht um fair oder unfair. Nur um den Mythos mit Käuferschutzt sind beide Seiten abgesichert. Was falsch ist.
Mit Überweisung ist der Verkäufer relativ sicher. Der Vertrauensvorschuss muss hier vom Käufer erfolgen. Wäre ich als Käufer auch nur in den seltensten Fällen mit einverstanden. Es müssen dazu schon alle Anzeiger auf grün stehen.

In meinem konkreten Fall hätte ich mir die 175 € überwiesen:cool:
 
Ist doch klar irgendwo ist immer ein Haken, aber gegen Vorkasse und Überweisung geht das Risiko zu 100% auf den Käufer über.....
Fair ist das auch nicht.
Finde das nur Fair. Wenn ich etwas verkaufe, weis ich dass ich nicht betrüge und meine Ware ok und richtig beschrieben ist. Wer mir das nicht glaubt und mir nicht vertraut, muss bei jmd anders kaufen oder abholen. Falls doch mal etwas ist, Transportschaden o.ä., dann wird das Fair erledigt. Wenn jmd schon bei der Kontaktaufnahme blöd kommt, wird demjenigen nicht verkauft, weil mir dann das Vertrauen fehlt. Ganz einfach. Als Verkäufer muss man sich einfach an seine eigenen Regeln halten und keinen Verkaufszwang haben. Dann kommt man auch mit dem üblichen Käufer zurecht der meint, bei null Risiko, billig gebrauchte Ware abstauben zu können.
 
Ich hatte mal vor ein paar Jahren den Fall, dass ein von mir verschicktes Paket leer beim Empfänger ankam. Verkauft über eBay, Zahlungen wurden damals noch über PayPal abgewickelt. Nach der Eröffnung des Falls durch die Käuferin bei PayPal haben die dann den Einlieferungsbeleg angefordert und rechtskonform entschieden, dass das Versandrisiko bei Privatverkäufen beim Käufer liegt. In dem Fall konnte ich das Geld nach Monaten zusätzlich noch von DHL zurückholen und der Käuferin zurücküberweisen. Keine Ahnung, ob das heute auch noch so laufen würde. Meine Erfahrung mit dem Verkäuferschutz verlief jedenfalls sehr positiv.

Als Betrüger hätte ich direkt zweimal abkassieren können, indem ich das Geld von PayPal und die Versicherungssumme von DHL einbehalten hätte. Wurde wohl auch ausgenutzt und jetzt sind dann in solchen Fällen die ehrlichen Verkäufer die Dummen.
 
Finde das nur Fair. Wenn ich etwas verkaufe, weis ich dass ich nicht betrüge und meine Ware ok und richtig beschrieben ist. Wer mir das nicht glaubt und mir nicht vertraut, muss bei jmd anders kaufen oder abholen. Falls doch mal etwas ist, Transportschaden o.ä., dann wird das Fair erledigt. Wenn jmd schon bei der Kontaktaufnahme blöd kommt, wird demjenigen nicht verkauft, weil mir dann das Vertrauen fehlt. Ganz einfach. Als Verkäufer muss man sich einfach an seine eigenen Regeln halten und keinen Verkaufszwang haben. Dann kommt man auch mit dem üblichen Käufer zurecht der meint, bei null Risiko, billig gebrauchte Ware abstauben zu können.
Toll aber der Käufer weiß das nicht. Ich bin schon auf Verkäufer reingefallen der gar nichts geschickt hatte, der an sich seriös wirkte. Das ging diesem einem Fall sogar bis zu einem Titel. Nur genutzt hat es auch nichts, da der Verkäufer unbekannt verzogen war.

Wenn ein Verkäufer bei mir Paypal Käuferschutz verweigert wird dort nicht gekauft.
 
Wenn ein Verkäufer bei mir Paypal Käuferschutz verweigert wird dort nicht gekauft
Genau so soll es sein. Wenn du auf das Angebot des Verkäufers keinen Bock hast, kaufst du da einfach nicht und suchst dir jmd der zu deinen Konditionen verkauft. So haben alle was sie wollen und keiner braucht rumheulen dass der jeweils andere unfair ist.
 
Hattet ihr so etwas schon? Sieht für mich nach Betrug aus,denn ich habe keine Versand Kosten angegeben! Das wäre der zweite Betrug Versuch bei dem ollen Paar Schuhe,

Neue Kaufanfrage.
Der Käufer xxx möchte Ihr Produkt Langer&Messmer kaufen.

Um den Verkauf zu bestätigen und 75 Euro + 6,99 (Versandgebühr) vom Käufer zu erhalten:

  • Geben Sie Ihre E-Mail-Adresse in das Chat-Feld ein, um auf diese Anfrage zu antworten
  • Teilen Sie anderen Käufern mit, dass der Artikel bereits ausverkauft ist oder reservieren Sie ihn
  • Versenden Sie Ihre Bestellung erst nach Zahlungseingang

Wir helfen Ihnen, die Transaktion sicher abzuwickeln und der Käufer trägt alle Kosten. Mit freundlichen Grüßen, kleinanzeigen
 
Wie funktioniert das genau?

Es wird aus deiner Email ein Link kreiert, den du dann kopieren und weiterleiten kannst. Dadurch kann der Käufer deine Mail Adresse nicht mehr sehen.
Einfach mal paypal.me googeln.

Edit
Wird über Paypal eingerichtet und mit deinem Nutzerkonto verknüpft.
Sieht dann ungefähr so aus...

paypal.me/maxmustermann

Wobei du für maxmustermann irgendwas beliebiges eingeben kannst.
 
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Was ich schon hatte, 2 so Taschenhalter für die Gabel verkauft im Set. Zu x € angeboten. Noch unterhalb des Ladenpreises obwohl nagelneu.
Kommt mir einer und bietet den Preis für 1 an. Sag ich nö das ist mir halt einfach zu wenig für Neuware. Ok hat er dann "eingesehen" und gekauft zu meinen Konditionen. Ich also alles ordentlich verpackt und 3x kontrolliert und losgeschickt. Bei ihm soll dann angeblich nur 1 Halter angekommen sein, und ich sollte ihm jetzt 1 erstatten. 🤨
Nachdem ich dann angedeutet hatte das er mich hier betuppen wollen würde wegen der vorangegangenen Korrespondenz bezüglich nur 1 zahlen wollen, kam dann plötzlich ja das Paket sei wohl auch kaputt angekommen und sah halb geöffnet aus usw.
Ich hab ihm dann geraten sich diesbezüglich an DHL zu wenden da ich meinen Teil erfüllt hatte. Ordentlich sämtliche Ware verpackt und verschickt. Und überhaupt, warum bitteschön würde ein DHL Mitarbeiter unterwegs genau 1 Halter durch ein viel zu kleines Loch stehlen und den anderen dann drin lassen? Und rausgefallen sein kann er durch das zu kleine Riss/Loch halt auch nicht, technisch nicht möglich.

Nie wieder was von gehört. Also manche versuchen es auf dermaßen durchschaubare Art und Weise, das ist schon nicht mehr witzig. Im Übrigen reden wir hier von Warenwert 40€ oder so.
 
Um ein etwas positives Feedback hier reinzubekommen.

Hatte ne Gabel zum Verkauf reingestellt, Anfrage kam von jemandem der sich einen Tag vorher angemeldet hat ob er sie sich mal anschauen kann.
Keine Fragen zum Artikel oder Preise, also alles wo man Mißtrauen entwickelt.
Am nächsten Tag wurde nochmals nachgefragt zwecks anschauen, worauf ich um Antwort bat welche Preisvorstellungen denn vorliegen, nicht das die zuweit auseinander liegen.
Kam ne brauchbare Antwort zurück und wir vereinbarten einen Zeitpunkt.

Angekommen ist ein junger Typ, schaute sich alles an, legte das Geld hin und man unterhielt sich noch etwas was man macht und fährt, verabschiedete sich mit Handschlag und wünschte ne gute Saison.

Bei Kleinanzeigen sind sicher einiges an zwielichtigen Gestalten unterwegs, denke aber der überwigende Teil hat ne ehrliche Haut.
 
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Ich bin jetzt über 8 Jahren da und habe topp Bewertungen in allen Segmenten. Da überlege ich mir doch zweimal, ob ich, meinem ersten Impuls folgend, schreiben soll was ich gerade denke, oder doch lieber nett und freundlich bleiben soll. Trotz der Erfahrung von 30 Jahren Kundenberatung, fucken mich die Idioten manchmal so ab, da muss ich echt an mich halten um nicht auszuflippen.

Bei 184 Deals (von MTB Kleinteilen für 2€, über Musikinstrumente für 500-600€ bis zu MTB für um die 1000€) bin ich bisher noch nie betrogen worden. Zwei Mal gab es kurz Diskussion. Wir konnten aber stets eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung finden. Zwei Mal hatte ich etwa zu bemängeln. Auch da konnte schnell eine Lösung gefunden werden.
 
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