Weitere Hiobsbotschaften, diesmal aus Südtirol

Lenka K.

franc-tireuse
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Auf tirol.orf.at (http://tirol.orf.at/stories/62119/) steht heute:

"Südtiroler Mountainbiker fürchten um Freiheit

Südtirols Mountainbiker fürchten um ihre bisher grenzenlose Freiheit. Im Unterschied etwa zu Tirol dürfen Mountainbiker in Südtirol überall dort fahren wo es nicht ausdrücklich verboten ist. Das soll sich nun ändern.

Radeln nur noch auf Mountainbike-Routen

Mountainbiker sollen künftig nur mehr auf Wegen fahren dürfen, die ausdrücklich als Mountainbike-Route ausgewiesen sind. So wünschen es sich Südtirols Bauern.

Bauern fordern Versicherung

Sie fordern, dass dort wo die Biker Privatgrund durchfahren - das ist in Südtirols Alm- und Waldlandschaft oft der Fall - die Grundbesitzer gegen Haftungsfälle versichert und für die Nutzung ihres Grundes entschädigt werden. Ein entsprechender Gesetztesentwurf ist in Ausarbeitung.

Wer soll Versicherung bezahlen?

Unklar ist noch, wer für die Versicherung und Entschädigung der Grundbesitzter aufkommen wird und wie hoch diese Kosten sein sollen. Nicht zuletzt davon wird aber abhängen, wieviele Mountainbike-Routen die einzelnen Gemeinden oder Bezirksgemeinschaften ausweisen werden und ob Südtirol auch künftig eine Eldorado für Mountainbiker bleibt."

Kommentare von den Südtirolern? Marco???

Möchte man aus Südtirol auch so ein MTB-Witz-Land machen wie Österreich? Bleibt einer bald nichts mehr übrig als nach Frankreich zu fahren, um in den Bergen interessante Touren machen zu können?

Lenka K.
 
Präsi schrieb:
Prima !

Bitte halte uns (die DIMB [email protected]) auf dem Laufenden, was dahinter steht, damit wir schnellstmöglich geeignet reagieren können. Danke !

Hab heute folgende Antwort aus Bozen per Email zu dem Thema erhalten:
Da ist also etwas in der Planung!
:mad:


Sehr geehrter Herr,

aus dieser Niederschrift eines ORF-Radioberichtes geht klar hervor, dass es sich hierbei um bestimmte Bestrebungen der Grundbesitzer um eine bessere Absicherung bzw. Abgeltung geht, ein Bestreben, das es seit Jahren gibt und dessen Klärung und Regelung wohl doch noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird (.......ein entsprechendes Gesetzesentwurf ist in Ausarbeitung.......)

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Franz Volgger
Leiter des Presseamtes




Autonome Provinz Bozen - Südtirol
Abt. 1.3 Presseamt
Provincia Autonoma di Bolzano - Alto Adige
Rip. 1.3 Ufficio Stampa
Crispistraße 3 - via Crispi 3, I-39100 Bozen-Bolzano
Phone: +39 0471 412210/11 E-Mail: [email protected]
Telefax: +39 0471 412220/21
http://www.provinz.bz.it/lpa
http://www.provincia.bz.it/usp
Steuer.-Nr./Cod.Fisc. 00390090215
 
Aha!!

Und die Bauern bekommen etwa auch Geld für die Nutzung durch die Wanderer???

Und was für Haftungsfälle gibt's da??? Hat jemand schon von irgendwelchen Klagen degen Grundbesitzer gehört, wenn frau etwa bei der Abfahrt mit einer Kuh kollidiert oder auf dem Weiderost ausrutscht? Hallo!!!

Ich nehme an diese Bemühungen haben zwei Zwecke:

1. Noch mehr Geld vom Staat abzuzocken.

2. Die Biker aus den Bergen möglichst zu verbannen.

Traurig.

Lenka K.
 
Lenka K. schrieb:
Aha!!

Und die Bauern bekommen etwa auch Geld für die Nutzung durch die Wanderer???

Und was für Haftungsfälle gibt's da??? Hat jemand schon von irgendwelchen Klagen degen Grundbesitzer gehört, wenn frau etwa bei der Abfahrt mit einer Kuh kollidiert oder auf dem Weiderost ausrutscht? Hallo!!!

Ich nehme an diese Bemühungen haben zwei Zwecke:

1. Noch mehr Geld vom Staat abzuzocken.

2. Die Biker aus den Bergen möglichst zu verbannen.

Traurig.

Lenka K.

Ja leider, es gibt fälle wo mtb´ler den Bauern etc verklagt haben wegen Sturz Weidegitter etc

Auch wenn meiner meinung nach jeder selbst für seine stürze verantwortlich sind, gibts jhedoch immer leute diedafür andere belangen wollen

Das war ja auch das Problem in Österreich das die Grundbesitzer haftbar für ihre Wege sind....


mfg
clemens
 
sacht mal, welcher Schlag von Biker macht denn einen Bauern oder so dafür verantwortlich, wenn er wegen eigener Unfähigkeit auf die Fresse fliegt. Weidezaun hin Kuh her, solche Deppen...

Es gibt wirklich viele schwarze Schafe unter uns, sowas muss man auch mal sagen :mad:

Gruss
Oli
 
leute, dass es keinen bauern gibt, der sich in stillen wintermonaten überlegt, wie er biker ärgern kann, sollte klar sein.

was immer uns auch blüht an beschränkungen, anfeindungen etc. hat seine ursache im benehmen und verhalten - wenn auch einzelner - aus unseren eigenen kreisen.

da brauchmer uns nix vormachen.

den bauern stören 500 biker, die vernünftig und rücksichtsvoll über seine weide fahren, vermutlich überhaupt nicht. aber jeweils einer, der ne kuh erschreckt, nen zaun kaputtmacht, das gatter nicht wieder schließt oder ihn womöglich verklagt, löst dann sowas aus.

und es ist ja leider nicht nur jeweils einer....
 
an der ausgangssituation könnte sich schon was ändern, wenn man mal drüber nachdenkt, wie es von da zum status quo kam.

anyway: hier geht grad nur "im auge behalten" und schaun, was an zusätzlichen statements kommt.
 
Das ist alles dermaßen lächerlich, bei uns im Allgäu gibts ne Menge Weideroste und wenn der Bauer schiss hatt vor klagen dann steht halt ein Schild "Befahren des Weiderostes verboten" wenns mich dann legt bin ich selber schuld. Bei uns ist des alles kein Problem kanns mir nur so erklären, dass das ganze ein vorwand für etwas anderes ist wie z.B. das sie das Land Südtrirol versuchen wollen dazu zubewegen sich stärker am Wegeunterhalt zubeteiligen. Damit währen die Mtb'ler nur ein Mittel um Druck auf diese so stark Tourismus abhängige Region auszuüben.
 
das hat mit schiss nichts zu tuen sonder mit der rechtslage....
und die ist nunmal von land zu land verschieden

und ich persönlich hätte auch keinen boch für einen mtb voll*** zu zahlen der mich verklagt weils ihn auf meinem Grund und Boden zerlegt hat.
 
is zwar ein bissl offtopic, aber da kann ich weiterhelfen, da an der "Quelle":

Die Haftung des Grundbesitzers ist hier bei uns wirklich teuflisch, ich würd da auch niemanden in mein Gelände lassen, hätte ich eins. Verklagen tun zwar vermutlich nur so Freizeitbiker, die 2 Mal im Jahr die Stadt verlassen und es einfach nicht drauf haben, aber wenn die Recht bekommen, ist das doch auch egal.

2 Fälle, weil genannt (weiß jetzt aber den jeweiligen Ausgang nichtmit Sicherheit):
Lattenrost
MM nach völlig zu Recht die Klage; Biker haut sich auf die Pfeife, weil ein 2 Meter langer Lattenrost (damit die Kühe nicht abhauen) LÄNGS !!! der Fahrtrichtung eingebaut war. (Längeres Bergabstück, 1. und glaub auch 2. Biker konnten noch drüberhüpfen)

Wegeschaden
ein ganz krasser Fall, in den Medien aufgemacht à la "Grundbesitzer baut Falle für Radfahrer".
3 Freizeitbiker (null Kondition) machen Tour und in der Grube des Grundbesitzers (Straßenbreite, Meter lang, Meter tief, Aushubmaterial daneben aufgeschüttet) krepiert einer davon. Grundbesitzer glaub ich verknackt.
ABER, nach einen Video (Rundblick der Stelle in Hauptfernsehnachrichten) ändert sich die Lage ein wenig: Asfaltstraße, oben auf einer Kuppe (also in alle Richtungen geht es bergab!!) hat der Grundbes. die Grube gemacht, weil er dauernd durchfahrende Autos aussperren wollte. Die 3 Scherzbolde mittleren Alters, völlig untrainiert, Radurlaub und überanstrengt. Einer davon aus Erschöpfung beim Umtragen in die Grube gefallen, dort dann Herzinfarkt.

Dass die mit "unseren" Mitteln gebauten Forstwege jetzt noch einmal zu bezahlen sein sollen, is a Witz. Dass die Geschichte mit der Haftung nicht geändert wird klar, bei uns ist die Jagdlobby zu stark. Dafür wird eben österreichisch kontrolliert :D (zumindest in den meißten Gegenden)
 
Hallo Leute,

hier in Südtirol sind wir alle froh über den Bike Tourismus, doch muss mal gesagt werden das hauptsächlich Ausländische Touristen die ne Tour bei uns machen wirklich nicht die Regeln befolgen, sprich Wege Beschreibungen usw. Du kannst bei uns Relativ alle Wege frahren von Singletrail bis Fusswege usw.

Ich, als selbst aktiver Biker und Bikeguide & Hotel Führer mit Bikes muss gestehen das diese Probleme mit den Einheimischen nicht bestehen. (ausnahmen gibts immer-aber ganz seltene Fälle). Dass es aber soweit kommt wusste man schon vor ca. einem Jahr.
Ein Beispiel, würdet Ihr euch nicht aufregen wenn Ihr als Wanderer auf einem Bikefreien Waalweg der knapp 1Meter breit ist unterwegs seit, und euch 15 Biker auf einmal von hinten Anfahren und dann noch blöd anpöpeln?? Gutenkei diese Spazierer!!! Hei so geht das einfach nicht!

Klar das solche Vorfälle bei den Gemeinden eingehen und diese sich Rechtfertigen.

So tut es mir auch leit, ich selbst hab auch nicht ne Freude daran.
Aber wie sagt man so schön: Von nichts kommt nichts.

Grüsse aus dem Südtirol Biker Eldorado
 
Hallo Biker,

das Team rund um www.mountainbiker.it ist mit den offiziellen Stellen der Landesregierung in Kontakt, die Gerüchteküche brodelt momentan ziemlich stark, doch die zuständigen Stellen rund um Landesrat Thomas Widmann (selbst Biker) ist bestrebt eine gütige Einigung für den Zwist zu finden.

Weiterhin gibt es bereits viele kleine örtliche Interessensgemeinschaften, welche sich für eine allerseits interessante Lösung einsetzen.

In der Gemeinde Latsch haben die Hotelmitglieder von www.mountainbiker.it und www.bikeeldorado.com bereits mit den Grundeigentümern eine Vereinbarung getroffen, diese Vereinbarung beinhaltet eine Versicherung der Radstrecken, und auch eine Beschilderung der klassischen Touren ist geplant. Die gute Zusammenarbeit mit den Fraktionsvorstehern hat Südtirol auch den ersten (kleinen) Bikepark beschert, sicherlich ein Zeichen von einer zukünftigen guten Zusammenarbeit.

Solche Bestrebungen gibt es bereits mehrere.

In einem netten Gespräch mit den Verantwortlichen der DIMB auf der Eurobike haben wir bereits einige Argumente erhalten, die eine Diskussion mit den Grundeigentümern weiterhelfen.

Eines ist aber ganz klar: Es ist nicht aus der Hand zu weißen, daß die Grundeigentümer einen Schutz ihrer Rechte fordern, soweit mir bekannt ist, wird kein Geld verlangt.

Es wird wohl an der Landesregierung oder der Südtiroler Tourismusvereinigung liegen den Grundeigentümern entgegenzukommen um einen rechtlichen Schutz anzubieten, dies sollte machbar und finanzierbar sein.

Für ein in Südtirol eh schon gutes Ansehen der Biker können wir Biker selbst immer noch einiges Tun.

Ich bin sicher, dass es aber auch in Südtirol höchste Zeit ist, die Kräfte zu sammeln um schnell reagieren zu können.

Martin

www.mountainbiker.it
 
Auf jeden zu schimpfen bringt uns wohl überhaupt nicht weiter.
Sollte eine Regelung kommen wie im Trentino: http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=188171, dann können wir als Bikeguides nur mehr auf Forstwegen und Teerstrassen fahren. Alle anderen Wege wären schon allein wegen der Haftung tabu. Guides brauchts dann nicht mehr und Bikehotels auch nicht.

Wir haben einige sehr vernünftige Leute die an einem Gesetz basteln, der verantwortliche Landesrat Dr. Thomas Widmann war mitbegründer der Zeitschrift BIKE und hat au schon öfters bei der Transalp Challenge mitgemacht. Ich werde mich am Montag persönlich bei ihm informieren wie das Gesetz ausschauen wird.
 
Ich denke, daß es in Südtirol wesentlich weniger dramatisch werden wird als im Trentino, v.a. weil der Thomas Widmann einen nicht zu unterschätzenden Einfluß in der (südtiroler landes-)politik besitzt. er ist - wie oben bereits angesprochen - selbst passionierter biker und offroadfahrer und hat auch große teile des tourismusverbandes auf seiner seite. allerdings sollten wir biker trotzdem - oder gerade deswegen - mit unserem verhalten dazu beitragen, daß den "pro-biker" lobbyisten nicht die argumente aus der hand genommen werden, weil wir uns zu blöd anstellen und uns entsprechend rücksichtsvoll bewegen. die "problemzonen" sind ja weitestgehend bekannt denke ich.....
 
Hallo Kurti, mein Freund,

schön, dass Du uns hier auf dem Laufenden hältst.

Ansonsten kann ich auch aus Sicht der DIMB nur das unterstützen, was hier bereits mehrfach angeklungen ist:

wir BikerInnen können nur dann erwartern, berücksichtigt zu werden, wenn wir uns selbst vernünftig im Umgang mit Natur und Mitmenschen zeigen.

Die DIMB Tail Rules helfen da ganz einfach weiter...
http://www.dimb.de/index.php?option=content&task=view&id=17&Itemid=43
 
dede schrieb:
allerdings sollten wir biker trotzdem - oder gerade deswegen - mit unserem verhalten dazu beitragen, daß den "pro-biker" lobbyisten nicht die argumente aus der hand genommen werden, weil wir uns zu blöd anstellen und uns entsprechend rücksichtsvoll bewegen. die "problemzonen" sind ja weitestgehend bekannt denke ich.....
Und, was könn(t)en wir tun?
Nur mal so, ein paar Vorschläge: Eine/n Aktionstag/-woche, wo MTB mit den Grundeigentümern oder den Wanderer über die Problematik geredet wird (ok nicht gerade der Brüller).
Infozettel verteilen, Spenden sammeln für einen guten Zweck (MTB Gemeine spendet XY für die Flut-/Erdbebenopfer, lokales Waisenhaus etc.), Demonstrationsfahrt z.B. wie in Österreich die Toy Run (MotorradfahrerInnen für Kinder http://www.toyrun.at/), Pettitionen, Waldsäuberungen der Mountainbiker
(z.B.http://www.nyx.at/bikeboard/Board/showthread.php?t=36429&page=1&pp=40) all dies begleitet von der (lokalen) Presse.
Etwas, womit man zeigt, dass die schlimmen MTB eigentlich eh ganz in Ordnung sind und nur eine ganz kleine Schar unangepaßt und rücksichtslos ist.
Auf Neudeutsch: Das Image der Biker heben.

mfg sv650-ufp
 
hallo kurt!!!!
so still... gibt es neues? hast du mit den besagten herren konkretes bereden können? wäre schön wenn man an dieser stelle zeitnah die entwicklungen mitbekommt...

grüße aus dem goldenen münchen...

..m..
 
hat jemand kurz gesehen? hat er das meeting mit den verantwortlichen nicht überlebt? reißt er grad sein hotel ein weil alles ganz schlimm ist?

kurt, wäre schön wenn du hier mal einen kurzen update liefern könntest???

danke und grüße

..m..
 
Hallo Leute,
ich hab jetzt 7 1/2 Monate 7 Tage die Woche gearbeitet, da werd ich mich sicher nicht alle Tage an den PC hängen. Das Wetter ist saugut, der helle Wahnsinn und die Tour von heute ist dank Guide Jörg vom Hotel Mair am Ritten auch der Hammer gewesen. :D
@MATTESM: Ich hoffe das kurz bezieht sich weder auf meine Größe noch auf meinen Schniedel :mad: da hat sich noch keine beschwert :lol:

Nun zum Gespräch mit dem Landesrat: Das Gespräch war sehr kurz, aber er hat gemeint wir sollen nicht zu viel Radau machen, denn die 1,5 Meter Regelung gibt es in Südtirol schon seit den 80er Jahren, nur wird sie nicht angewendet. Biker werden auf allen Wegen geduldet und daran soll sich auch in Zukunft nix ändern.
Mehr kann ich euch nicht sagen, aber ich denke mal die Aussagen waren recht klar für einen Politiker :daumen:
 

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@kurt

chön von dir zu hören und sebstverstänich ist es vie besser das wetter aufm bike zu nutzen und die traumtouren und trail bei dir in der gegend zu genießen.......

"Nun zum Gespräch mit dem Landesrat: Das Gespräch war sehr kurz, aber er hat gemeint wir sollen nicht zu viel Radau machen, denn die 1,5 Meter Regelung gibt es in Südtirol schon seit den 80er Jahren, nur wird sie nicht angewendet. Biker werden auf allen Wegen geduldet und daran soll sich auch in Zukunft nix ändern.
Mehr kann ich euch nicht sagen, aber ich denke mal die Aussagen waren recht klar für einen Politiker"

und solange man sich as bergnutzer ega ob nun zu fuß, mit bike oder per ski/snowboard vernünftig und mit verstand in den bergen bewegt sollte es auch keine probleme geben.

mfg
clemens
 
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